Profilbild von BarbaraM

BarbaraM

Lesejury Star
offline

BarbaraM ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit BarbaraM über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2018

Ehrlich, berührend, erschreckend!

Die verlorene Schwester
0

„Die verlorene Schwester“ von Linda Winterberg ist 2018 im Aufbau Verlag erschienen. Es umfasst in der Taschenbuchausgabe 448 Seiten und wird auf der Grundlage historischer Ereignisse der Verdingkinder ...

„Die verlorene Schwester“ von Linda Winterberg ist 2018 im Aufbau Verlag erschienen. Es umfasst in der Taschenbuchausgabe 448 Seiten und wird auf der Grundlage historischer Ereignisse der Verdingkinder in der Schweiz erzählt.

Die Autorin Linda Winterberg erzählt in ihrem Buch auf sehr berührende Art und Weise die Geschichte der Mädchen Marie und Lena, die im Jahre 1969 nach dem Tod ihres Vater der Mutter weggenommen und in die Obhut der schweizerischen Fürsorge gegeben werden.
Schon nach kurzer Zeit werden die beiden Mädchen getrennt und müssen nun als sogenannte „Verdingkinder“ bei Pflegefamilien leben. Lena kommt auf einen Bauernhof. Sie muss dort sehr hart schuften und erfährt viele qualvolle Ereignisse. Marie kommt bei einer Familie unter, die einen Blumenladen besitzt und beginnt eine Lehre als Floristin. Anfangs fügt sie sich dort gut ein, aber als sie ihre große Liebe kennen lernt, überschlagen sich die negativen Vorkommnisse auch bei ihr.
Viele Jahre später erfährt Anna, eine schweizerische Investmentbankerin, eines Tages, dass sie als Kind adoptiert wurde und macht sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter. Und hier laufen die beiden Stränge der Geschichte zusammen.

Linda Winterberg schafft es das sehr wichtige und erschreckende Thema der Verdingkinder in der Schweiz gekonnt anzugehen. Ihr Buch lässt sich trotz des „harten“ Themas leicht und flüssig lesen und ich konnte mich als Leserin sehr gut in die fein ausgearbeiteten Charaktere der Geschichte einfühlen.
Mir wurde während des Lesens erschreckend bewusst, vor welch kurzer Zeit, solch schreckliche Dinge mit den Verdingkindern passiert sind und ich wage es mir nicht auszudenken, wie viele Menschen heute noch darunter leiden.
Ich spreche eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch aus, das bei jedem Leser sicherlich lange nachwirken wird.

Veröffentlicht am 01.12.2018

Absolut hörenswert! Eine unfassbar tolle Weihnachtsgeschichte!

Das letzte Schaf
0

Das Hörbuch „Das letzte Schaf“ von Ulrich Hub ist 2018 im Silberfischverlag erschienen und umfasst 1 CD mit einer Laufzeit von 56 genialen und hintersinnigen Minuten. Gesprochen wird die Geschichte von ...

Das Hörbuch „Das letzte Schaf“ von Ulrich Hub ist 2018 im Silberfischverlag erschienen und umfasst 1 CD mit einer Laufzeit von 56 genialen und hintersinnigen Minuten. Gesprochen wird die Geschichte von Autor selbst.

Doch um was geht es?
Eine Schafherde vermisst eines Nachts ihre Hirten und ganz aufgebracht machen sie sich auf den Weg zum Kind in der Krippe, denn sie haben in Erfahrung gebracht, dass dort wohl auch ihre Hirten zu finden sind. Auf dem Weg dorthin passieren ganz unterschiedliche Sachen und irgendwann kommt auch die Frage auf „Was schenken wir denn dem Kind in der Krippe?“. Eine Lösung wird gefunden – mehr wird nicht verraten.

Ulrich Hub spricht die Geschichte so toll: spannend, lustig und originell!! Er schlüpft gekonnt in jede Rolle ob zahnspanngentragendes Schaf, Ziege, Esel, Wolf usw. und man merkt, dass ihm die "Arbeit" richtig Spaß gemacht hat.

Fazit: Meine Tochter und ich sind total begeistert. Wir haben immer wieder geschmunzelt und gelacht beim Hören und konnten einfach nicht genug bekommen.
Die Weihnachtsgeschichte so humorvoll und hintersinnig von Ulrich Hub interpretiert, ist wirklich ein tolles und ganz wunderbares Hörabenteuer.
Wir empfehlen es sehr gerne für Leute ab 8 Jahren weiter!

Fröhliche Weihnachten!

Veröffentlicht am 28.11.2018

Ein absolut lesenswerter Leseadventskalender!

Ein Löwe unterm Tannenbaum
0

Wer nach einer Alternative zu dem gigantischen Angebot an Schoko- und Plastikmüll-Adventskalendern sucht, der wird hier seine helle Freude haben!

„Ein Löwe unterm Tannenbaum“ von Irmgard Kramer ist 2018 ...

Wer nach einer Alternative zu dem gigantischen Angebot an Schoko- und Plastikmüll-Adventskalendern sucht, der wird hier seine helle Freude haben!

„Ein Löwe unterm Tannenbaum“ von Irmgard Kramer ist 2018 im Loewe-Verlag erschienen und umfasst als Leseadventskalender natürlich 24 Kapitel auf 144 Seiten.

Wieder einmal ist der kleine Löwe in seiner Kiste im Spielwarengeschäft am 1. Dezember aufgewacht und auch dieses Mal ist es seine Aufgabe, bis zum 24. Dezember jemanden zu finden, der ihn wirklich lieb hat. Nur dann wird es passieren, dass er für immer lebendig bleibt. Ritchie, ein etwas motziger, in die Jahre gekommener Rockmusikstar, kauft den Löwen und es wird für den kleinen Löwen alles andere als leicht Ritchies Herz für sich zu gewinnen. Doch lest einfach selbst und erfahrt, welche Überraschung dann auch noch am Ende wartet!

Der Schreibstil von Annette Lange ist kindgerecht, einfach und flüssig zu lesen. Jedes Kapitel umfasst ungefähr sechs bis sieben Seiten. Die schönen detailgetreuen und farblich einheitlichen Bilder von Carola Sturm untermalen und ergänzen die Geschichte um den Löwen ganz wunderbar.

Von meinen Kindern und mir gibt es eine absolute Lese- und Kaufempfehlung. Das Buch ist zum Vorlesen sicherlich für Kinder ab 5 Jahren geeignet und zum Selberlesen ab 7 oder 8 Jahren.
Es eignet sich in meinen Augen auch ganz prima als Vorleseadventskalender in einer 2. Grundschulklasse oder überhaupt als Alternative zu den süßen Kalendern in jedem Haushalt mit altersentsprechenden Kindern. Ein wirklich schöner und lesenswerter Leseadventskalender!

Veröffentlicht am 24.11.2018

Ein außergewöhnliches, wunderschönes und absolut lesenswertes Bilderbuch!

Wer das Christkind beschützte
0

„Wer das Christkind beschützte“ von Annette Lange ist 2018 im Coppenrath-Verlag erschienen und umfasst 40 Seiten.

Die kleine Spinne macht sich ganz unbedarft gemeinsam mit Josef und Maria auf die Reise ...

„Wer das Christkind beschützte“ von Annette Lange ist 2018 im Coppenrath-Verlag erschienen und umfasst 40 Seiten.

Die kleine Spinne macht sich ganz unbedarft gemeinsam mit Josef und Maria auf die Reise nach Bethlehem und das zwischen den Ohren des Esels. Dort spinnt sie nämlich gerade ihr Netz. Sie ist so sehr mit dem Wirken ihrer Spinnfäden beschäftigt, die leider immer wieder zerstört werden, dass sie das Wunder der Heiligen Nacht zunächst überhaupt nicht bemerkt. Aber schon bald kann sie ganz in Ruhe ein wunderbares Netz spinnen, das gleichzeitig einen schützenden Effekt für die Heilige Familie hat.
Der Schreibstil von Annette Lange ist kindgerecht, einfach und flüssig zu lesen. Die schönen detailgetreuen und farblich einheitlichen Bilder von Ute Simon untermalen und ergänzen die Geschichte um die kleine Spinne ganz wunderbar.
Die Spinnfäden sind im Buch sogar mit einem Glitzereffekt versehen und haben meine Kinder sofort zum Nachspuren mit dem Finger angeregt. Als das wunderbare Spinnennetz vor der Höhle im Buch erschienen ist, haben wir einfach nur gestaunt und dann waren viele "Ohhhhs" zu hören.
Dieses Buch werden wir sicherlich noch ganz oft in die Hand nehmen.

Von meinen Kindern und mir gibt es eine absolute Lese- und Kaufempfehlung. Das Buch ist zum Vorlesen sicherlich für Kinder ab 3 Jahren geeignet und zum Selberlesen ab 6 Jahren.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Homo Faber: so aktuell wie eh und je! Ein gelungenes, anspruchsvolles Hörerlebnis

Homo faber
0

Das Hörbuch „Homo Faber“ ist ein ganz besonderes Hörbuch. Das bemerkt man schon bei den ersten Kapiteln. Es hat mich von Anfang an sehr in seinen Bann gezogen.

Doch um was geht es? (der Inhaltsangabe ...

Das Hörbuch „Homo Faber“ ist ein ganz besonderes Hörbuch. Das bemerkt man schon bei den ersten Kapiteln. Es hat mich von Anfang an sehr in seinen Bann gezogen.

Doch um was geht es? (der Inhaltsangabe entnommen)
Die Welt des Ingenieurs Walter Faber wird durch eine unwahrscheinliche Kette von Zufällen erschüttert: Auf seinen Reisen trifft er eine junge Frau, in die er sich verliebt – und bald beginnt er zu ahnen, dass sie seine eigene Tochter sein könnte. Aus dieser ungeheuren Konstellation erwächst die wichtigste und mit Sinn gefüllteste Zeit seines restlichen Lebens …

Ich bin sehr davon beeindruckt, welch tolle Atmosphäre jeder einzelne der Sprecher, sei es Matthias Brandt, Eva Mattes, Ueli Jäggi oder Paula Beer, mit seiner Stimme schafft. Jeder gibt hier den einzelnen Personen seine spezielle, ausdrucksstarke Tonnote. Besonders hervorzuheben ist meiner Meinung nach Matthias Brandt in seiner Sprecherrolle als Walter Faber.

Das Hörbuch „Homo Faber“ von Max Frisch in der Bearbeitung von Heinz Sommer ist im Hörverlag erschienen. Es umfasst 6 CDs mit einer Laufzeit von insgesamt 7 Stunden und 11 Minuten. Die sechste CD ist eine Bonus-Musik-CD der hr-Bigband unter der Leitung von Jörg Achim Keller. Die Musik wurde eigens für die Hörspielfassung komponiert.
Zusätzlich umfasst die Hörbuchausgabe ein Booklet, in dem u.a. die einzelnen Sprecher aufgeführt und näher erläutert werden und in dem ein Bericht von Heinz Sommer zu finden ist, in dem er sehr gelungen seine Gedanken zur Hörspielbearbeitung darlegt.

Fazit: Ein tolles Hörerlebnis, das von seiner aktuellen Thematik nichts eingebüßt hat und gekonnt und anspruchsvoll umgesetzt wurde. Die einzelnen Rollen sind hochkarätig besetzt und die Geräusche wurden sparsam aber genau an der richtigen Stelle eingesetzt und schaffen eine tolle Atmosphäre. Die Musik umrahmt und unterstützt wunderbar. Absolut zu empfehlen!