Platzhalter für Profilbild

Viola

Lesejury Star
offline

Viola ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Viola über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2018

Würdiger Nachfolger

Bluthaus
0

Nachdem ich gehört hatte, dass es einen Nachfolger zu Totenweg geben würde, war ich sehr gespannt darauf. Totenweg war für mich eines der Highlights in diesem Lesejahr und daher habe ich mich sehr auf ...

Nachdem ich gehört hatte, dass es einen Nachfolger zu Totenweg geben würde, war ich sehr gespannt darauf. Totenweg war für mich eines der Highlights in diesem Lesejahr und daher habe ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit Frida und Bjarne gefreut. Und ich muss sagen, das Warten hat sich gelohnt! Auch Bluthaus hat mich völlig in seinen Bann gezogen und mich in die Elbmarschen mit ihren nebligen Wiesen, Apfelhöfen und weiten Landschaften entführt. Auch dieses Mal gab es wieder ganz viel Lokalkolorit und Atmosphäre zu genießen, kombiniert mit einem spannenden Kriminalfall, der sich von der Vergangenheit bis in die Gegenwart erstreckt.
Sehr gut gefallen hat mir, dass in diesem Buch der Schwerpunkt gar nicht so sehr auf Frieda liegt, sondern auf Bjarne und Jo. Und dass ein Großteil der Handlung auch nicht auf den Apfelhöfen spielte. Daher waren sowohl die Figuren anders und doch vertraut, als auch die Szenerie.
Zuerst war ich ein bisschen enttäuscht, weil das Buch im Vergleich zum Vorgänger deutlich dünner ist, aber die Geschichte hat es so in sich, dass die Länge keine Rolle spielt. Auch wenn man sich wünscht, Romy Fölck würde viel mehr und schneller schreiben, sodass man öfter in den Genuss ihrer Lektüre käme! Schon heute hoffe ich auf einen dritten Band mit Frieda und ihren Freunden und bin voller Erwartung und Vorfreude darauf.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Grausame Abgründe

Der Näher
0

In seinen bisher dritten Band um den Fallanalytiker Martin Abel zeigt Rainer Löffler erneut die grausamen Abgründe der menschlichen Seele. Gleichzeitig hatte ich aber auch den Eindruck, dass er versucht, ...

In seinen bisher dritten Band um den Fallanalytiker Martin Abel zeigt Rainer Löffler erneut die grausamen Abgründe der menschlichen Seele. Gleichzeitig hatte ich aber auch den Eindruck, dass er versucht, zu verstehen und zu hinterleuchten, warum ein Mensch zu so einem Monster wird. Das finde ich immer sehr spannend und hier ist es auch gut gelungen. Der Autor wirbt die Informationen und Geschehnisse aus der Vergangenheit quasi in den aktuellen Kriminalfall hinein. Nach und nach erfährt der Leser, was damals passiert ist und warum der Täter heute so agiert. Das macht den Leser im Laufe der Seiten zu einer Art Mitwisser und macht den Roman noch interessanter.
Gut gefällt mir auch, dass Abel kein angepasster, glatter Mensch ist, sondern seine Ecken und Kanten hat. Auch sein Privatleben wird immer wieder in den Mittelpunkt gestellt, das macht ihn umso menschlicher und interessanter.
Eine gelungene Fortsetzung dieser Reihe, die allerdings nicht für zarte Gemüter geeignet ist. Und dieser Band auf gar keinen Fall, das war schon teilweise wirklich sehr grausam und ging enorm zur Sache. Ein tiefer Blick in die Psyche von Menschen, der durchaus Angst machen kann.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Faszinierend und erschreckend

Stern des Nordens
0

Dieses Buch ist von der ersten Seite an bis zum Ende spannend. Es zugleich faszinierend, weil es einen Blick in die uns so fremde Welt Nordkoreas ermöglicht, und erschreckend, weil es so realitätsnah ist. ...

Dieses Buch ist von der ersten Seite an bis zum Ende spannend. Es zugleich faszinierend, weil es einen Blick in die uns so fremde Welt Nordkoreas ermöglicht, und erschreckend, weil es so realitätsnah ist. Man merkt, dass sich der Autor eingehend mit diesem ganz besonderen Land beschäftigt hat und er schreibt es sowohl in der Vorbemerkung als auch im Nachwort auch. Es ist erschreckend, in welchen Zuständen die Menschen dort leben und zum Teil vegetieren. Man kann nicht glauben, dass heutzutage so etwas möglich ist. Das Spitzelwesen, die Grausamkeiten des Regierungsapparates, der Hunger und die Unmenschlichkeiten – das alles wird sehr eindringlich beschrieben, sodass man wirklich oft Gänsehaut bekommt. Gleichzeitig zeigt das Buch aber auch, dass es immer Menschen gibt, die sich gegenseitig helfen und gut zu einander sind. Das macht dann wieder Mut und lässt einen Hoffnung schöpfen.
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass am Anfang verschiedene Erzählstränge vorgestellt werden, die sich nach und nach miteinander verbinden und wunderbar verflochten werden. Das war sehr gekonnt und nach allen Regeln der Kunst.
Beeindruckt hat mich die Gegensätzlichkeit von Amerika und Nordkorea, die der Autor immer wieder deutlich macht. So ist zum Beispiel Amerika der große Gegner, dennoch raucht gerade die nordkoreanische Elite mit Begeisterung Marlboro. Oder fährt westliche Autos... Mich hat verstört, dass das offensichtlich kein Problem ist und jeder normal findet. Ganz deutlich wurde auch die Schere zwischen reich und arm in diesem Land, das so von seinem Herrscher geprägt ist. Einfach nur erschreckend – umso mehr, weil dieses Buch zwar ein Roman und Thriller ist, aber leider sehr auf der Realität basiert.
Eines meiner Jahreshighlights 2018, das ich gerne noch einmal lesen werde.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Humorvoll und informativ

Ein Keim kommt selten allein
0

Schon Cover und Titel versprechen ein witziges und humorvolles Buch und genauso ist es dann auch. Ich musste öfter schmunzeln und fand es immer wieder witzig. Die Autoren haben den perfekten Ton getroffen ...

Schon Cover und Titel versprechen ein witziges und humorvolles Buch und genauso ist es dann auch. Ich musste öfter schmunzeln und fand es immer wieder witzig. Die Autoren haben den perfekten Ton getroffen und auch eine gute Balance zwischen Informationen über Bakterien und Keime und Humor gefunden. Der Ton ist freundschaftlich und unterhaltsam und auch für Laien sind die Inhalte sehr gut verständlich. Das Buch ist sehr alltagsnah und berührt verschiedenste Bereiche des Lebens, vom menschlichen Körper bis zur Waschmaschine – denn Keime sind überall.
Besonders gut hat mir auch der Anfang des Buches gefallen, als erklärt wird, dass Keime und Bakterien nicht sofort Panik auslösen sollten, sondern der Autor sieht sie als „famose Gemeinschaft von Lebewesen“ und fügt hinzu: „In einer durchschnittlichen deutschen Küche hausen weit mehr Mikroben als in den meisten Toiletten.“
Die Autoren erklären die Herkunft des Lebens aus Einzellern und vieles mehr. Dann werden die bekanntesten Keime und Bakterien vorgestellt – auch das fand ich sehr interessant.
Das Buch endet mit neun Thesen zum gesunden Umgang mit Mikroben daheim. Das hat mir auch sehr gut gefallen. Und auch die weiterführenden Internetlinks zum Thema Hygiene und Mikrobiologie sind eine gute Ergänzung.
Insgesamt ein schönes Buch über ein interessantes Thema, das uns alle täglich betrifft. Ich werde es sicherlich gerne immer mal wieder in die Hand nehmen und einzelne Abschnitte nachlesen.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Jahreshighlight 2018

Der Spiegelwächter
0

Als begeisterter Krimi- und Thrillerleser tauche ich auch immer wieder gerne in fantastische Welten ab – ein wunderbarer Gegensatz. Dass mich dieses Buch aber so packen würde, hätte ich nicht gedacht. ...

Als begeisterter Krimi- und Thrillerleser tauche ich auch immer wieder gerne in fantastische Welten ab – ein wunderbarer Gegensatz. Dass mich dieses Buch aber so packen würde, hätte ich nicht gedacht. Irgendwann ab etwa der Hälfte des Buches wollte ich am liebsten gar nicht mehr weiterlesen, weil ich einfach nicht wollte, dass das Buch endet. Es ist zu schön und zu gut... Zum Glück hat die Autorin schon angekündigt, dass der zweite Band bereits im Frühsommer 2019 erscheinen soll und es insgesamt noch weitere vier Bände gegeben wird. Das ist im Moment ein Trost für mich, nachdem ich das Buch dann doch zu Ende gelesen – oder besser gesagt verschlungen – hatte.
Die Autorin, die sich nun hauptberuflich dem Schreiben widmet – meiner Meinung nach die beste Entscheidung! – hat ein besonderes Talent, den Leser mit zu nehmen und in ihre Fantasiewelt zu entführen. Sie kann schreiben und beschreiben, erschrecken und bezaubern, sie weckt Emotionen und den Wunsch, selbst so eine herrliche Reise antreten zu können.
Annina Safran hat mit Eldrid eine wunderbare, schöne und zugleich auch schreckliche Welt geschaffen, die man einfach nicht mehr verlassen möchte. So geht es auch Ludmilla, der jugendlichen Hauptfigur, die nach einer Reise durch einen magischen Spiegel erstmals diese fremde Welt betritt und sich verliebt. In die zauberhafte Natur, die magischen Wesen und in das Leben an sich. Sie und der Leser begegnen dem Spiegelwächter Uri, der ein ganz besonderes Wesen ist, und vielen anderen Figuren, die so herrlich beschrieben werden, dass man sie ganz klar vor Augen hat. Als Bodan, meine Lieblingsfigur, zum ersten Mal auftauchte, war ich ganz verzaubert. Ach, könnte ich nur auch durch einen Spiegel reisen...
Zugleich ist aber nicht nur alles wunderbar und zauberhaft in Eldrid. Die magische Welt mit ihren friedliebenden Bewohnern wird bedroht von Schatten, die diese Welt verdunkeln wollen, von finsteren Gestalten, die die Macht an sich reißen und die Bewohner knechten wollen. Was nun Ludmilla damit zu tun, was das Geheimnis ihrer Großmutter Mina ist, was für Pläne Uri hat und woher der Schatten kommt.... das alles müsst ihr selbst lesen! Denn dieses Buch ist einfach zu gut, um es nicht zu lesen, zu schön geschrieben, um es nachzuerzählen und zu spannend und bewegend, um es einfach weg zu legen. Für mich schon jetzt eines der Highlights im Lesejahr 2018!