Cover-Bild Gangsterblues
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 12.10.2018
  • ISBN: 9783864930560
Joe Bausch

Gangsterblues

Harte Geschichten

Sie sind Mörder, Dealer, notorische Betrüger, Vergewaltiger oder haben schwere Raubüberfälle begangen. Und sie alle wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Im Knast haben sie viel Zeit, um sich mit ihren Taten auseinanderzusetzen - und irgendwann wollen sie reden: der psychopathische Serienmörder über eine eiskalte Entführung, die beiden Halbbrüder über einen fast perfekten Mord, oder der Rettungssanitäter über den Zufall, der ihn zum Verbrecher machte - mit verheerenden Folgen. Sie alle vertrauen sich Joe Bausch an und lassen ihn tief in den Abgrund ihrer Seele blicken. Die besten dieser Geschichten hat er hier aufgeschrieben. Wahre Geschichten, die unter die Haut gehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2018

Inhaltlich stark - erzählerisch schwach

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Eine Sammlung von True-Crime-Kurzgeschichten, die sich weniger mit den Taten, als viel mehr mit den Schicksalen der Täter und Opfer befasst.

In einem Vorwort mach Bausch zunächst klar, dass es sich bei ...

Eine Sammlung von True-Crime-Kurzgeschichten, die sich weniger mit den Taten, als viel mehr mit den Schicksalen der Täter und Opfer befasst.

In einem Vorwort mach Bausch zunächst klar, dass es sich bei den Geschichten, trotz des True-Crime-Charakters, um Fiktion handelt. Er gibt an, dass die Geschichten der Realität lediglich nachempfunden sind, anonymisiert und von ihm weitergesponnen oder verändert wurden.
So weiß der Leser nie was nun wirklich der Wahrheit entspricht und was der Fiktion. Auf der einen Seite war das sehr spannend, da man so miträtseln und sich seine eigenen Gedanken machen konnte. Auf der anderen Seite störte es mich aber, da ich mich auf True-Crime gefreut hatte und eben nie wusste was davon jetzt wirklich „true“ ist.
Was mir gefallen hat, war die Herangehensweise. Bausch schildert nicht die Taten selbst, und wenn dann nur auf sehr sachlicher Ebene, sondern befasst sich viel mehr mit den Schicksalen der Täter und Opfer. Es geht ihm nicht um Effekthascherei durch die Schilderung besonders grausamer Gewalttaten, sondern darum, was das Leben im Knast mit den Tätern macht. So bekommt man als Leser einen Blick hinter die Kulissen und lernt auch Bauschs Arbeit als Gefängnisarzt näher kennen.
Leider muss man sagen, dass ihm das Erzählerische nicht sonderlich liegt. Zwar erzählt Bausch seine Kurzgeschichten aus Ich-Perspektive, wirklich hineinversetzen kann man sich aber nicht. Er beschreibt die Dinge sehr sachlich und nüchtern, was für ein Sachbuch vielleicht angebracht wäre, aber nicht für eine Kurzgeschichten-Sammlung.
Alles in allem hat mich das Buch nicht umgehauen, war aber auch nicht schlecht. Ich persönlich finde es ideal, um immer mal wieder zwischendurch eine der Geschichten zu lesen. Das Buch am Stück zu lesen, würde ich eher nicht empfehlen, da könnte auch schnell mal Langweile aufkommen. Letztendlich ist es bei diesem Buch vermutlich stark Geschmacksache. Wer sachlichen True-Crime mag, wird hier auf seine Kosten kommen. Wer spannende, Thriller ähnliche Geschichten sucht, eher nicht.

Veröffentlicht am 06.11.2018

Mal etwas anderes

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Zum Inhalt

Joe Bausch ist Gefängnisarzt und erzählt in dem Buch Gangsterblues das Leben in deutschen Gefängnissen. Verschiedene Geschichten und viele Eindrücke. Von Drogendealern, Mördern, Psychopathen.

Meine ...

Zum Inhalt

Joe Bausch ist Gefängnisarzt und erzählt in dem Buch Gangsterblues das Leben in deutschen Gefängnissen. Verschiedene Geschichten und viele Eindrücke. Von Drogendealern, Mördern, Psychopathen.

Meine Meinung

Das Buch wurde von Joe Bausch geschrieben und ist der Nachfolger vom Buch “Knast”.

Joe Bausch erzählt sehr reell das Leben in deutschen Gefängnissen.

Die erzählten Geschichten mögen fiktiv sein, vielleicht dennoch durch wirkliche Geschichten inspiriert. Die Namen der Häftlinge sind natürlich anonymisiert.

Da hier eigentlich gar nicht auf verschiedene Protagonisten eingegangen werden kann, halte ich mich eher an das gesamte Buch.

Dieses ist leicht und zum Teil auch sehr humorvoll beschrieben. Es zeigt einem verschiedene Eindrücke der fiktiven Charaktere und wie Bausch selbst damit umgegangen ist bzw umgehen wird.

Das Buch selbst ist sehr unterhaltsam und zeigt die verschiedenen Perspektiven verschiedener Menschen. Die einen sind einem trotz dem was geschehen ist sympathisch als Mensch, bei anderen fröstelt es einen durchaus.

Bausch will weniger die Charaktere als das Leben an sich in den Gefängnissen darstellen. Angefangen von den Missständen zu den Veränderungen. Dennoch kommt man nicht drumherum sich mit den fiktiven Personen auseinanderzusetzen.

Fazit

Mir gefällt das Buch ganz gut, jedoch finde ich, ist es eher für Leser, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen wollen. Es ist mal etwas anderes als normale Romane und Thriller.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Ziemlich durchschnittliche Kriminellengeschichten

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Bevor das eBook als Rezi-Ex auf meinem Kindle Einzug hielt, war mir bereits eine Leseprobe bekannt, welche die erste enthaltene „Geschichte“ (das Buch besteht aus diversen Episoden aus Bauschs Berufsalltag ...

Bevor das eBook als Rezi-Ex auf meinem Kindle Einzug hielt, war mir bereits eine Leseprobe bekannt, welche die erste enthaltene „Geschichte“ (das Buch besteht aus diversen Episoden aus Bauschs Berufsalltag in der JVA, auf wahren Begebenheiten fußend, aber wohl immer leicht verfremdet) umfasste und theoretisch lässt sich der Eindruck, den ich dadurch vom Buch gewonnen hatte, für mich nun quasi auch weiter auf das Gesamtwerk übertragen.
Der große Aufmacher an diesem Buch war für mich nun definitiv der Autor, auch mir längst aus dem Kölner „Tatort“ bekannt (den ich auch grad deswegen schätze, weil die Rolle des Rechtsmediziners dort eben mit Joe Bausch mit einem echten Gefängnisarzt besetzt worden ist), der neben dem Münsteraner „Tatort“ der Einzige ist, den ich wirklich gerne sehe.

Die „harten Geschichten“ waren nun allesamt ganz interessant (wobei die erste Geschichte letztlich gar die war, die mich am Wenigsten ansprach); völlig Fachfremden und gänzlich Außenstehenden bietet sich hier ein Einblick in die „Vielfalt“ der Verurteilten, von mutmaßlich unschuldig bis hin zu absolut skrupellos. Alle Erzählungen sind völlig unterschiedlich; ich hatte nie den Eindruck, dass sich eine (Lebens)Geschichte wiederholen würde, und Bausch selbst beurteilt die Aussagen der Straftäter eher vorsichtig bis verhalten, in jedem Fall professionell distanziert. Teilweise lässt sich erahnen, was er über einen bestimmten Fall denkt, aber im Allgemeinen ist der „Gangsterblues“ doch sehr objektiv gehalten.
Für Menschen, die selbst mit diversen Straftätern zu tun haben/hatten, dürfte das Buch jedoch keine überraschenden Inhalte bieten, sondern vermutlich lediglich das beruhigende Gefühl, dass man nicht als Einziger von teils heftigen Biografien weiß. Ich habe, zunächst im Hauptberuf und später noch auf ehrenamtlicher Basis, lange mit schwerstabhängigen verurteilten Kriminellen zu tun gehabt, im Rahmen von deren Bewährungsauflagen: Irgendwie waren Bauschs in „Gangsterblues“ erzählten Geschichten vielfach auch für Jene absolut typisch und nun so beliebig, dass mir dauerhaft vermutlich keiner der im Buch nu thematisierten Straftäter mittelfristig im Gedächtnis bleiben wird.

Wobei: Wenn man sich bislang eher nur in einem Heile-Welt-Szenario aufgehalten hat, werden viele von Bauschs Erzählungen wiederum sehr heftig und unfassbar wirken (obschon ich mir ganz, ganz sicher bin, dass er dabei hier über die krassesten Fälle nicht ein einziges Wort verliert); ganz sensiblen und besonders empathischen Personen würde ich von der Lektüre vermutlich eher abraten, man sollte schon bereit sein, in etwas tiefere, menschliche Abgründe zu blicken und sich generell eben für die Geschichten von Kriminellen, bei denen es sich halt nicht unbedingt um den kleinen Ladendieb handelt, sondern die echt was auf dem Kerbholz haben, interessieren.


[Ein Rezensionsexemplar war mir, via #NetGalley, unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden.]

Veröffentlicht am 01.11.2018

True crime

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Bisher habe ich Joe Bausch nur als einen hervorragenden Schauspieler in Erinnerung. Dass er weitaus mehr kann, als nur eine wichtige Rolle im TATORT zu spielen, stellt er mit seinem Buch "Gangsterblues" ...

Bisher habe ich Joe Bausch nur als einen hervorragenden Schauspieler in Erinnerung. Dass er weitaus mehr kann, als nur eine wichtige Rolle im TATORT zu spielen, stellt er mit seinem Buch "Gangsterblues" unter Beweis.

Das Buch beschäftigt sich mit Mördern, Dealern, notorische Betrügern, Vergewaltigern oder Männern, die schwere Raubüberfälle begangen haben. Und sie alle wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Im Knast haben sie viel Zeit, um sich mit ihren Taten auseinanderzusetzen - und irgendwann wollen sie reden: der psychopathische Serienmörder über eine eiskalte Entführung, die beiden Halbbrüder über einen fast perfekten Mord, oder der Rettungssanitäter über den Zufall, der ihn zum Verbrecher machte - mit verheerenden Folgen.

Das Cover zeigt ein schlichtes Schwarz-Weiß-Portrait von Joe Bausch. Im wahren Leben ist er Gefängnisarzt in Werl, einer der größten deutschen Justizvollzugsanstalten. Seine Gesprächspartner haben sich ihm anvertraut und ihn tief in den Abgrund ihrer Seele blicken lassen. Sein Buch enthält zwölf (voneinander unabhängige) Kurzgeschichten, wahre Geschichten, die unter die Haut gehen.

Alle Texte sind aufwühlend, interessant und spannend und in einer direkten, einfachen, unverblümten Sprache gehalten. Wenn die Geschichten von Joe Bausch keine Fiktion sind, sondern die Realität widerspiegeln, erscheinen die deutsche Justiz und das Leben hinter Gittern in einem anderen Licht.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Ausbaufähig

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Joe Bausch hat es jeden Tag mit harten Typen zu tun. Aber auch diese brauchen mal einen Menschen, mit dem sie reden können und oft ist das Bausch, dem sie sich anvertrauen. In seinem neuen Buch erzählt ...

Joe Bausch hat es jeden Tag mit harten Typen zu tun. Aber auch diese brauchen mal einen Menschen, mit dem sie reden können und oft ist das Bausch, dem sie sich anvertrauen. In seinem neuen Buch erzählt er zwölf Geschichten, die zwar zur Wahrung der Privatsphäre der Personen abgewandelt sind, aber trotzdem genauso passiert sein könnten.

Ich fand die Idee Realität und Fiktion zu vermischen sehr interessant. Beim Lesen muss man sich auch immer wieder in Erinnerung rufen, dass die Vorkommnisse nicht genauso abgelaufen sind, wie beschrieben, denn es fühlt sich durchaus sehr echt an. Die Geschichten können einen überraschen, was in unserem Justizsystem so vor sich geht und überhaupt alles möglich ist. Es spielt sich so vieles hinter den Kulissen ab, von dem man als normaler Bürger nichts mitbekommt.

Die zwölf Geschichten sind sehr interessant und unterhaltsam. Berühren konnten mich die einzelnen Personen dennoch nicht wirklich. Es könnte daran liegen, dass es eher kurze Einblicke von so vielen verschiedenen sind. Sobald man in eine Geschichte eingetaucht ist, ist sie auch schon wieder vorbei.

Den Schreibstil des Autors finde ich zudem auch etwas gewöhnungsbedürftig. Man merkt, dass er kein professioneller Schreiber ist, da er sich oft verstrickt, plötzliche Einschübe einbringt und manchmal etwas verwirrend schreibt, da er den Ereignissen vorgreift, nur um dann wieder zum eigentlichen Erzählpunkt zurück kehrt. Ich fand es daher manchmal schwierig und auch anstrengend seinen Ausführungen zu folgen und alle Zusammenhänge richtig zu verstehen.

Gut gefallen hat mir an dem Buch, dass man einen Einblick in die Abläufe hinter den Kulissen bekommen hat, auch wenn das etwas mehr hätte sein können. Die Personen hinter den Geschichten haben mich eher kalt gelassen, was auch am Schreibstil gelegen haben könnte.