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Veröffentlicht am 09.12.2018

1940 Der Krieg erreicht auch das Hospital

Die Nightingale Schwestern
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Band sechs der Reihe. Inzwischen ist es 1940, Dora ist Mutter geworden und fängt wieder in Nightingale Hospital an. Ihr Nick ist Soldat und die Ungewissheit ist für sie, wie für viele andere, ist schlimm. ...

Band sechs der Reihe. Inzwischen ist es 1940, Dora ist Mutter geworden und fängt wieder in Nightingale Hospital an. Ihr Nick ist Soldat und die Ungewissheit ist für sie, wie für viele andere, ist schlimm. Dazu kommen neue Helferinnen ins Hospital und auch die Oberin hat viel zu improvisieren.
Mich hat auch dieses Buch über die Schwester im Nightingale Hospital wieder begeistert. Ich finde es bemerkenswert, dass die Autorin es schafft bisher in sechs Bänden den Schreibstil, den Inhalt, weiter so gut zu halten. Da macht eine Reihe dann auch wirklich Sinn.
Die Geschichte um das Krankenhaus ist vielschichtig, es sind einige Personen die hier vor-kommen und alles greift zusammen. Die Zeit mit dem Krieg wird gut dargestellt und die Schicksale sind gefühlsmäßig gut dargestellt aber nicht zu gefühlsduselig. Hier passt alles richtig gut zusammen. Ein Lesevergnügen und ich freue mich auf Band 7.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Wichtiges Thema

Was am Ende wichtig ist
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Die Palliativärztin Petra Anwar behandelt und begleitet sterbenskranke Menschen auf ihrem letzten Weg. Nicht nur die Patienten, auch die Angehörigen, brauchen Hilfe, Unter-stützung dabei, dass der unheilbar ...

Die Palliativärztin Petra Anwar behandelt und begleitet sterbenskranke Menschen auf ihrem letzten Weg. Nicht nur die Patienten, auch die Angehörigen, brauchen Hilfe, Unter-stützung dabei, dass der unheilbar Kranke zu Hause sterben kann.
Petra Anwar gibt anhand von zwölf Geschichten einen Einblick in ihre Arbeit, in die unter-schiedlichen Wege zum Sterben und den Problemen dabei. Eine Geschichte ist dabei sehr persönlich und zeigt auf, wie viel möglich ist und was man aus der Sterbebegleitung mit-nehmen kann. Dabei sind nicht nur die körperlichen Schwierigkeiten ein Thema.
Die einzelnen Geschichten haben mich tief berührt zurück gelassen. Wobei bei mir dann auch persönliche Erlebnisse wieder in Erinnerung gerufen wurden. Gerade die Krebser-krankung meiner Mutter wurde wieder sehr real. Ich habe mir damals nicht zugetraut meine Mutter alleine zu Hause bis zum Ende zu betreuen, doch es kam anders, von der Palliativstation kam sie nicht mehr wieder. So haben mich die Geschichten wieder sehr an die eigene Endlichkeit erinnert und wieder bewusst gemacht, dass man sich diesem The-ma nicht verschließen darf.
Die Autorin schildert die einzelnen Fälle mit viel Empathie, erklärt die verschiedenen Ver-haltensweisen der Betroffenen. Zudem ist alles in einem wirklich guten Schreibstil ver-fasst.
Ein meiner Meinung nach wichtiges Buch zum Thema Sterben, welches betroffen macht und zugleich richtig gut ist.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Ein Leben für und mit den Pferden

Vier Beine tragen meine Seele
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Isabell Werth, die derzeit wohl bekannteste und erfolgreichste Dressurreiterin, hat in Zu-sammenarbeit mit der Sportjournalistin Evi Simeoni ist ein sehr interessantes Buch ge-schrieben. Es gibt Einblicke ...

Isabell Werth, die derzeit wohl bekannteste und erfolgreichste Dressurreiterin, hat in Zu-sammenarbeit mit der Sportjournalistin Evi Simeoni ist ein sehr interessantes Buch ge-schrieben. Es gibt Einblicke in Isabells Werdegang, über ihre Pferde und Hintergründe. Was für ein Glück, dass sie schon als Kind die Möglichkeit hatte zu reiten und ihr beson-deres Talent zeigte und dieses gefördert wurde. Sie traf auch eindeutig die richtigen Men-schen zur richtigen Zeit.
Die Faszination Pferd hat sie so toll in Worte gefasst. Diese Faszination treibt auch unser-eins, als Hobbyreiter, immer wieder in den Stall und lässt einen runter kommen. So kann ich ansatzweise verstehen, was Isabell Werth antreibt und wie viel Zeit und Herzblut in ihrer Arbeit mit den Pferden steckt. Und dann ihre Pferde, das Wichtigste überhaupt. Die so verschieden waren und sind und in denen Isabell Werth so früh ihre Fähigkeiten sah, nur manchmal erst den richtige Zugang finden musste. Ehrlich spricht sie über Dinge, die sie heute, mit dem entsprechenden Wissen, anders gemacht hätte. Und man liest über die tiefe Verbundenheit, die Isabell Werth zu den Pferden fühlt. So ist mir die Person von ihr näher gekommen als nur über das Wettkampfgeschehen. Meinen Respekt für ihre Leis-tung, ihr Durchhaltevermögen, Kampfgeist und Liebe zu den Pferden. Richtig gut war auch die Aussage, dass Frau Werth den Ausflug in die Modewelt interessant fand, doch das tägliche Styling für die Arbeit mit den Pferden so gar nicht gebrauchen kann.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es hätte noch umfangreicher sein können, noch mehr über die Pferde erzählen können, oder auch vom Alltag.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Geschichte der Charité

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Zu Anfang wird die Entstehung einer Choleraepedemie in Berlin 1831 geschildert, wodurch man als Leser nach und nach die Hauptfiguren kennen lernt. Die Ärzte der Cha-rité suchen verzweifelt nach den Ursachen, ...

Zu Anfang wird die Entstehung einer Choleraepedemie in Berlin 1831 geschildert, wodurch man als Leser nach und nach die Hauptfiguren kennen lernt. Die Ärzte der Cha-rité suchen verzweifelt nach den Ursachen, allen voran Dr. Dieffenbach. Durch die Cholera kommt die Hebamme Martha in eine verzwickte Situation und Elisabeth wird Wärterin in der Charité. Der Roman ist toll aufgebaut, mit den Geschichten der verschiedenen Charak-tere, die ineinander greifen. Dazu auch Personen, die real waren, was ich ganz besonders gut finde.
Die Vermischung mit persönlichen Geschichten, den Möglichkeiten der Medizin zu der damaligen Zeit und verschiedenen „Fällen“ in der Charité hat mir sehr gut gefallen. Manchmal hätte ich den Ärzten gern zugerufen, dass sie doch steril arbeiten müssen, doch das war damals noch nicht bekannt. Der Roman macht auch klar, was für eine Ent-wicklung die Medizin machte und dass der Beruf der Pflegerin noch nie besonders gut angesehen, bezahlt war.
Eine umfassende Geschichte, die richtig gut geschrieben ist und die neben Lesespaß auch noch interessante Einblicke in die damalige Medizin bietet. Ich hätte einfach noch gerne weiter gelesen. Somit eine klare Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Was belastet und was heilt

Hundert kalte Winter
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Nur ein paar Sekunden, doch die entscheiden über Leben und Tod.
Sandra verliert ihren Sohn bei einem Autounfall und entscheidet sich, seine Organe zu spen-den.
Katharinas Tochter Mila hat einen schweren ...

Nur ein paar Sekunden, doch die entscheiden über Leben und Tod.
Sandra verliert ihren Sohn bei einem Autounfall und entscheidet sich, seine Organe zu spen-den.
Katharinas Tochter Mila hat einen schweren Herzfehler und nur eine Transplantation kann sie retten. Durch einen Zufall treffen Sandra und Katharina aufeinander, werden Nachbarn und es entwickelt sich eine Freundschaft. Auch die Kinder entwickeln eine gute Beziehung untereinander und Sandra schließt auch Mila in ihr Herz.
In diesem Roman wird auf eine tolle Weise dargestellt, wie Tod und Krankheit eine Familie verändern kann. Mit was für inneren Schwierigkeiten die Betroffenen zu kämpfen haben, wie zerstörerisch das alles auf eine Familie wirken kann. Und wie heilsam Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt ist.
Aus den verschiedenen Sichtweisen erfährt man als Leser mehr und mehr über den Zustand der Charaktere. Das funktioniert auf eine ganz tolle Art und Weise und nimmt mich als Le-ser gefühlsmäßig voll mit. Ich konnte die Handlungen aller emotional nachvollziehen und am Ende waren dann die Augen mal feucht. Ganz ehrlich, so einen Roman hätte ich am An-fang gar nicht erwartet. Ich war gepackt, habe mit gelitten und mich mit gefreut und mit ge-liebt. Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil, der einen ganz unbemerkt gefangen nimmt. Es wird so viel dargestellt und das ohne großartige Formulieren sondern mit treffen-den und guten Worten.
Und eigentlich kann ich, ohne den ganzen Inhalt zu erzählen, gar nicht mehr beschreiben. Ein berührendes Buch, sehr schön geschrieben, über ein Thema, das jeden treffen kann.