Sommerlektüre mit unterhaltsamer Geschichte!
Annika Paulsen macht sich ihr Leben so leicht wie möglich. An der angenehmen Schule im Hamburger Luxusviertel fordert sie kaum und Annika geniesst die viele Freizeit am liebsten mit ihrer besten Freundin ...
Annika Paulsen macht sich ihr Leben so leicht wie möglich. An der angenehmen Schule im Hamburger Luxusviertel fordert sie kaum und Annika geniesst die viele Freizeit am liebsten mit ihrer besten Freundin und ihren beiden Nachbarn. Doch dann wird sie versetzt. An die Brennpunktschule Ellerbrook. Annika weiss, sie wird alles machen um möglichst schnell wieder von da wegzukommen. Dafür gründet sie eine Musical AG, welche einen Preis gewinnen soll. Doch wird ihr Plan aufgehen? Annika bemerkt plötzlich, wie ihr die Kinder ans Herz wachsen und da ist auch noch Tristan. Ihre erste grosse Liebe. Annika hat plötzlich ganz schön viel zu tun und als wäre alles noch nicht genug, holt sie plötzlich ihre Vergangenheit ein. Wird Annika endlich das Mobbing ihrer Schulzeit hinter sich lassen können?
Petra Hülsmann hat einen frischen neuen Roman geschrieben. Fast die gesamte Handlung spielt sich dieses Mal in der Schule ab. Der Fokus liegt nicht unbedingt auf der Liebe sondern viel eher auf Annikas Berufsleben. Wenig spektakulär beginnt das Buch und für circa hundert Seiten werden dem Leser erstmal alle Charaktere vorgestellt. Besonders auffallend sind Annikas Schüler. Heaven Tanita, Mesut, Hamed & Meikel wachsen einem alle ans Herz. Die Handlung entwickelt sich trotz dem Plan der Musical AG nur sehr langsam. Als Leser begleiten wir Annika durch ihren Alltag. Normalerweise mag ich das bei den Petra Hülsmann Romanen sehr gerne, aber Annikas Leben hat mich eher gelangweilt. Mit einer sehr naiven und trotzigen Art hat sie mich auf die Dauer genervt und als Schüler bin ich nicht sonderlich interessiert zu sehen, wie ein Schulalltag aussieht.
Die Geschichte lässt sich leicht lesen und auch bei diesem Buch habe ich wieder einmal gemerkt, wie sehr ich Petra Hülsmanns Schreibstil mag. Besonders gut hat mir an diesem Buch auch gefallen, dass Musik eine grosse Rolle spielt. Da ich viele der Lieder gekannt habe, hat mir das viel Freude bereitet und ich habe die Protagonistin durchaus verstehen können, wenn sie gesagt hat, dass sie immer und überall Musik hört.
Emotional hat mich das Buch lange nicht mitreissen können. Die Liebesgeschichte hat mich mehr genervt als berührt, da die Protagonistin ihre Gefühle lange Zeit nicht wahrhaben konnte. Was mich aber fast zum Weinen gebracht hat, war das Ende des Buches. Gänsehaut und ganz viel Emotionen habe ich beim Lesen der letzten Kapitel empfunden. Das hätte ich nicht erwartet.
Fazit
Petra Hülsmann schreibt grossartig! Mit „Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ legt sie ihr fünftes Buch vor. Mich persönlich hat das Buch sehr gut unterhalten. Das Lesen hat Spass gemacht und auch wenn die Idee nach einem Abklatsch von „Fack Ju Göthe“ klingt, kann ich euch versichern, das ist keineswegs so. Für mich hat das Buch trotzdem einige Schwachstellen. Die Protagonistin ist dermassen naiv und stur, dass es nervt. Ich hab Annika zwar durchaus lieb gewonnen, aber trotzdem habe ich immer wieder den Kopf über ihr Verhalten geschüttelt. Die Liebesgeschichte ist auch anstrengend, da sie für mich nicht glaubwürdig und möglichst kompliziert konstruiert worden ist.
Das Buch ist meiner Meinung zu lang. Einige Stellen sind weder notwendig für die Geschichte noch unterhalten sie besonders gut. Hundert Seiten weniger hätten sicherlich gut getan.
Trotzdem möchte ich positiv abschliessen. Mit dem gewohnten humorvollen Schreibstil, vielen authentischen Charakteren, Gastauftritten von Charakteren aus alten Büchern und einer schön umgesetzten Idee hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Nicht das beste Buch der Autorin und mit einigen Schwachstellen, deshalb vergebe ich 3,5 von 5 Sterne. Für den Sommer wieder sehr zu empfehlen und für Fans sowieso.