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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2018

So wertvoll, ich bin tief beeindruckt ...

Widerstand zwecklos
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Dieses Buch hat mich tief beeindruckt und so begeistert, dass ich mich seit Wochen um das Schreiben der Rezension drücke, weil ich Angst habe, nicht die passenden Worte zu finden. Klingt doof, ist aber ...

Dieses Buch hat mich tief beeindruckt und so begeistert, dass ich mich seit Wochen um das Schreiben der Rezension drücke, weil ich Angst habe, nicht die passenden Worte zu finden. Klingt doof, ist aber so. :)

Während uns viele Ratgeberbücher Hilfe zur Selbstoptimierung bieten, zeigt Andreas Knuf uns hier einen anderen Weg zu einem zufriedeneren Leben. Wir müssen gar nicht „an uns arbeiten“ und immer besser und sonst was werden, sondern wir müssen lernen, die Dinge weitgehend so zu nehmen, wie sie sind.
Das erscheint manchen vielleicht zu einfach, ist es aber tatsächlich nicht. Denn das „Annehmen“ und „Hinnehmen“ wird immer weniger akzeptiert in unserer Welt, die auf Perfektionismus und Selbstbestimmtheit programmiert ist.
Natürlich können wir vieles in unserem Leben beeinflussen, aber wenn wir ehrlich sind, sind diesem Streben doch viele Grenzen gesetzt. Vor allem schwere Schicksalsschläge kann man einfach nicht verhindern, diese passieren und wir müssen lernen, damit klar zu kommen. Der Tod zum Beispiel ist unausweichlich und jeder Mensch wird zwangsläufig damit konfrontiert. Unsere Reaktion darauf entscheidet darüber, ob wir sehr unter solchen Situationen leiden oder ob wir vergleichsweise gut darüber hinwegkommen.
Wir müssen verinnerlichen, dass wir einfach oft machtlos sind und dass alles, was wir aktiv tun können, das Annehmen des Erlebten ist. Wenn wir uns dagegen sträuben und unterbewusst dagegen ankämpfen, dann belastet uns das sehr und es bündelt Energie, die wir anderweitig besser einsetzen könnten.

Andreas Knuf war mir sofort sympathisch. Seine Art, wie er sein Wissen oder seine Überzeugung vermittelt, ist sehr unaufdringlich und trotzdem absolut eindrücklich.
Er tut dies ohne vorgefertigte starre Tipps zur Vorgehensweise, denn er vertritt die Meinung, dass jeder Mensch seinen individuell eigenen Weg finden muss. Die Dinge anzunehmen, wie sie sind, klingt für manchen vielleicht nach Resignation und Passivität, aber in Wirklichkeit ist es viel mehr. Es ist ein aktiver Prozess, der oft nicht einfach ist und bestimmt von Rückschlägen gezeichnet.

Bis wir wirklich eine annehmende Haltung verinnerlichen können, ist es oft ein weiter Weg. Dabei kann uns dieses Buch aber sicher ein Stück weit helfen.
Wir lernen viel über Akzeptanz, Dankbarkeit und das Überwinden alter Glaubenssätze, die uns immer wieder ausbremsen und unser Verhalten in falsche Bahnen lenken.
Andreas Knuf gibt Denkanstöße, die ich so wertvoll fand, dass ich dieses Buch mit Sicherheit noch ein zweites und vielleicht sogar ein drittes Mal lesen werde.
Für mich steht fest, dass dies der richtige Weg ist, um ein entspannteres und zufriedeneres Leben zu führen, deshalb kann ich dieses Buch nur wärmstens weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 26.11.2018

Nieder mit den Blapsen!

Der Zorn der Einsiedlerin
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Wer keine Angst vor Spinnen und Insekten hat, dem möchte ich diesen Krimi wärmstens ans Herz legen.
In kürzester Zeit hatte ich das Buch fertig gelesen, denn der wunderbar atmosphärische und flüssige ...

Wer keine Angst vor Spinnen und Insekten hat, dem möchte ich diesen Krimi wärmstens ans Herz legen.
In kürzester Zeit hatte ich das Buch fertig gelesen, denn der wunderbar atmosphärische und flüssige Schreibstil von Fred Vargas ist einfach toll. Man spürt die Wärme der südfranzösischen Sonne fast auf der Haut, eine echte Wohltat in dieser Jahreszeit.

Natürlich tragen auch die sympathischen Charaktere zum Lesegenuss bei. Allen voran Kommissar Jean-Baptiste Adamsberg, der zunächst wenig begeistert ist, seinen Island-Urlaub überraschend abbrechen zu müssen, weil seine Kollegen Unterstützung brauchen: eine Frau wurde ermordet, mit dem Auto des eigenen Ehemanns überfahren.
Dabei ist der Fall dann eigentlich schnell gelöst, aber Adamsberg stößt auf etwas anderes, das seine Aufmerksamkeit nicht mehr loslässt. Die Todesfälle durch Bisse der Einsiedlerspinne nehmen zu, was ungewöhnlich ist, da ihr Gift eigentlich nicht unbedingt lebensgefährlich ist. Was steckt dahinter? Zufälle oder doch mehr?

Von den Vorgängerbänden habe ich nur einige gelesen, aber das ist zum allgemeinen Verständnis auch nicht zwingend nötig. Die Figuren haben auch so genug Tiefe, ohne ihre kompletten Hintergrundgeschichten zu kennen.
Manche Personen wirken etwas verschroben, aber trotzdem merkt man immer, dass sie ihr Herz am rechten Fleck haben. So schöne Szenen, wie das gemeinsame Füttern einer Amselfamilie im Polizeihof findet man häufig in dieser Story.
Überhaupt kommt das Menschliche und Emotionale nie zu kurz in diesem Krimi.

Fred Vargas beweist wieder einmal sehr eindrucksvoll, dass man Spannung auch ohne große Action und Blutvergießen erzeugen kann.
Adamsberg schlägt seine gewohnt ungewöhnlichen Wege ein, um an ein Ziel zu kommen, das anfangs noch niemand erahnen konnte. Super durchdacht mit vielen Wendungen, Überraschungen und Bezügen zu seiner eigenen Vergangenheit.
Oft passiert nicht viel und wir sind einfach Zeugen einer soliden Ermittlungsarbeit, aber trotzdem ist man durchgehend gefesselt von dieser Geschichte, die spannend und irgendwie liebenswürdig zugleich ist.

Wer gerne Krimis mit emotionalem Tiefgang und ohne Blutvergießen liest, der ist bei Fred Vargas an der richtigen Adresse mit diesem Buch!
Nebenbei lernt man noch einiges über Spinnentiere, Insekten und wenn ihr wissen möchtet, was „Blapse“ sind, dann holt euch den Krimi.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Wenig Aufwand für mehr Lebensfreude ...

Ich bin liebenswert
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Entweder es fällt mir jetzt erst auf oder „Journaling“ entwickelt sich immer mehr zu einem neuen Trend. Wer sich hin und wieder mit Lebensratgebern befasst, der weiß, dass man viele Übungen und Gedankenspiele ...

Entweder es fällt mir jetzt erst auf oder „Journaling“ entwickelt sich immer mehr zu einem neuen Trend. Wer sich hin und wieder mit Lebensratgebern befasst, der weiß, dass man viele Übungen und Gedankenspiele schriftlich festhalten soll. Es ist eine alte Weisheit, dass sich Geschriebenes besser ins Gedächtnis einprägt … wer schreibt, der bleibt.

Ergänzend zu einigen Sachbüchern, die ich in letzter Zeit gelesen habe, hielt ich dieses Büchlein für eine echte Bereicherung. Schon der Untertitel sagt eigentlich alles aus, worum es geht:
„Ein Journal, das mich dabei begleitet, mich selbst zu lieben – auch wenn ich manchmal schlechte Laune habe, schmolle, wenn etwas nicht klappt, und dazu neige, meine guten Eigenschaften zu übersehen, vor allem, wenn mal wieder die ganze Welt gegen mich ist und meine innere Stimme mir sagt, was für eine Niete ich bin, aber wenn ich es schaffe, nett zu mir selbst zu sein in einer Welt, die manchmal ganz schön gemein ist, dann werde ich am Ende glücklicher sein.“

Nach einer kurzen Einführung bzw. Anleitung findet man in diesem sehr schön und durchgehend farbig gestalteten Journal viele leere Seiten, die man mit einem Datum und einigen Anmerkungen zum Thema „Was ich heute an mir liebe“ füllen kann.
Jeweils auf den linken Seiten sind verschiedene Zitate abgedruckt, hier ist alles vertreten vom Dalai Lama bis hin zu Angelina Jolie.
Man sollte sich dem Journaling am besten täglich widmen, eine Viertelstunde wäre optimal. Gelingt es uns, das Schreiben zu einem Ritual zu kultivieren, das ganz selbstverständlich wird, so soll uns das helfen, Dinge klarer zu sehen, zu reflektieren, es kann seelische Probleme verbessern, uns freier und entspannter werden lassen. Erstrebenswerte Ziele, die wir mit wenig Aufwand erreichen können.

Selbst habe ich schon oft die Erfahrung gemacht, dass man Situationen mit etwas Abstand ganz anders bewertet. So kann es durchaus helfen, wenn man Probleme niederschreibt (oder natürlich auch Positives) und nach einiger Zeit wieder einmal liest und so mit manchem leichter zurechtkommt.

„Ich bin liebenswert“ ist ein wunderschön gestaltetes Büchlein mit festem Einband, der auch eine regelmäßige Nutzung bestimmt gut verkraftet, und ist außerdem mit einem Lesebändchen ausgestattet. Auch als Geschenk kann ich mir dieses Journal bestens vorstellen und empfehle es gerne weiter!

Veröffentlicht am 12.10.2018

Manchmal ist der einfache Weg besser ...

Entspannte Eltern
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Manche würden behaupten, ich hätte dieses Buch ja als „Unbeteiligte“ gelesen, weil ich nun mal keine Kinder habe und auch nie welche wollte. Aber ich habe mich in den letzten Monaten sehr viel mit dem ...

Manche würden behaupten, ich hätte dieses Buch ja als „Unbeteiligte“ gelesen, weil ich nun mal keine Kinder habe und auch nie welche wollte. Aber ich habe mich in den letzten Monaten sehr viel mit dem „inneren Kind“ befasst, mit den Auswirkungen, die eine (meist unbewusst) falsche Erziehung bis ins Erwachsenenleben haben kann. Gibt es vielleicht einfache Wege, um solche Fehler zu vermeiden und seine eigenen Kinder möglichst unbelastet heranwachsen zu lassen?

Dr. Jane Scott zeigt diese möglichen Wege auf und sie nimmt Eltern gleichzeitig den Druck von den Schultern, der durch das Umfeld und die Gesellschaft heutzutage meist unweigerlich aufgebaut wird.
Jeder kennt inzwischen den Begriff „Helikoptereltern“ und genau das ist leider der allgemeine Trend in unseren angeblich so fortschrittlichen Industrienationen (USA, Deutschland, aber es gibt glücklicherweise auch kleine Ausnahmen). Die Kinder haben kaum noch Luft zum Atmen, sie werden von morgens bis abends beschäftigt, von allen potentiellen Gefahren (die wir für solche halten) ferngehalten, sie werden in Watte gepackt und ihrer Bewegungsfreiheit beraubt. Schon im Säuglingsalter fängt das an und hat – wie die Autorin in ihrer Eigenschaft als Kinderärztin jahrelang beobachten konnte – schlimme Folgen für den Nachwuchs. Das sog. „Flachkopfsyndrom“ nimmt beispielsweise immer mehr zu und die Kleinen können ihre motorischen und kognitiven Fähigkeiten nicht optimal entwickeln, wenn sie sich nicht frei bewegen können und entsprechend gefordert werden.
Dr. Jane Scott ist in Kenia aufgewachsen und hat auch danach viel Erfahrungen in anderen Ländern sammeln können. Sie ist fasziniert von der Leichtigkeit und Einfachheit mit der in vielen Kulturen auch heute noch ganze Generationen von Kindern aufwachsen dürfen. Während bei uns alles reglementiert und mit falschen Ansätzen „gefördert“ wird, dürfen die Kleinen anderswo einfach noch Kind sein mit ausreichend Zeit zum Toben, freiem Spielen und dazu noch gelassenen, ausgeglicheneren Eltern als hierzulande.
Ihre Tipps sind denkbar einfach: niemals Angst machen und von der Gesellschaft ein schlechtes Gewissen einreden lassen. Jeder sollte seinen eigenen Weg finden, mit dem er glücklich ist. Wenn dazu ungewöhnliche Ansätze nötig sind, dann schert euch nicht um die Meinung der Nachbarn.
Entschleunigt euer Leben und euren Alltag: wer ständig unter (oft selbst auferlegtem) Stress steht, der kann nicht vernünftig handeln und wird sich alles schwerer machen, als es eigentlich sein müsste.
Habt Vertrauen in die Kinder, gebt ihnen Mut und Anregungen mit auf den Weg, aber keine ständigen Verbote und Einschränkungen. Nehmt sie ernst, geht niemals davon aus, dass sie sich schlecht benehmen, weil sie euch ärgern wollen. Hinterfragt das angebliche Fehlverhalten, versetzt euch in die Lage des Kindes und löst Konflikte mit Verständnis und Geduld.
Diese und viele weitere sehr hilfreiche Tipps sorgen mit Sicherheit auch dafür, dass aus diesen Kindern Erwachsene werden, die nicht Jahrzehnte später noch mit unverarbeiteten Problemen aus ihrer Kindheit zu kämpfen haben.

Auch ich als „Nichtmutter“ habe sehr viel einleuchtende und hilfreiche Dinge aus dieser Lektüre mitnehmen können. Die Autorin versucht nicht mit 08/15-Ratschlägen ein starres Verhaltenskonzept vorzugeben, sondern sie erteilt kleine Hilfestellungen und zeigt eindrücklich positive und auch negative Folgen auf. Als Kinderärztin geht sie natürlich oft auf den Bereich der Gesundheit ein, was uns allen sehr am Herzen liegen sollte.
Manches klingt einfach wie „zurück zu den Anfängen“, weniger Schnickschnack, mehr freies Leben, Zeit, Verständnis und Liebe … und warum sollte ein Ratgeber immer kompliziert sein? Das Buch kann ich nur wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 10.10.2018

Leider wenig Känguru, aber viel gut verpackte Kritik!

QualityLand (QualityLand 1)
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Die Geschichte ist eine humorvoll-düstere Zukunftsvision, bei der man irgendwie nie weiß, ob man lachen oder sich gruseln soll.
Roboter nehmen den Menschen die Arbeit weg, Wünsche werden von "The Shop" ...

Die Geschichte ist eine humorvoll-düstere Zukunftsvision, bei der man irgendwie nie weiß, ob man lachen oder sich gruseln soll.
Roboter nehmen den Menschen die Arbeit weg, Wünsche werden von "The Shop" per Drohnenlieferung erfüllt, noch bevor man sich derer selbst bewusst ist, Partner findet man mittels App und tauscht sie gern mal einfach so durch einen Besseren aus, wenn das "Quality Pad" es vorschlägt. Überhaupt wird selbständig nur noch wenig gedacht und Auto fährt man auch nicht mehr selbst.

Beim Hören dieser Geschichte habe ich mich sehr gut amüsiert und natürlich habe ich mich als Känguru-Fan total über ein kleines verstecktes Wiedersehen gefreut. Marc-Uwe Kling gelingt es wie immer grandios, seine durchaus angebrachte Kritik sorgfältig verpackt unters Volk zu bringen. Prädikat: sehr empfehlenswert!