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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2018

Hüttenfeier à la Jennerwein

Im Schnee wird nur dem Tod nicht kalt
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Jennerweins Team will in einer abgelegenen Hütte das zehnjährige Bestehen feiern, untereinander und ganz ohne Fachsimpeleien. Dafür bietet sich Jennerweins Hütte an, und so treffen sie sich dort, kommen ...

Jennerweins Team will in einer abgelegenen Hütte das zehnjährige Bestehen feiern, untereinander und ganz ohne Fachsimpeleien. Dafür bietet sich Jennerweins Hütte an, und so treffen sie sich dort, kommen nacheinander an, bereit für viel Glühwein und gemeinsames Essen und einen gemütlichen Abend. Doch nichts wird’s daraus, denn während Jennerwein, mit Blick auf seine alte Schule, von seinen allerersten Ermittlungen erzählt, wird ihm klar, dass irgendetwas nicht richtig ist…

Die Krimis um Kommissar Jennerwein und sein Team sind inzwischen Kult. Dies ist nun schon der elfte Band, in dem sie ermitteln dürfen. Während sich der Klamauk bereits auf den ersten Seiten des Buches zeigen darf - Jennerwein hat den Schlüssel zu seiner Hütte verschusselt, ein Horror-Gedanke für jeden Gastgeber -, kommt die Dramatik des Falles zunächst schleichend daher, bis sie in der besten Manier eines Katastrophenfilmes zuschlägt. Die Charaktere sind spannend und teilweise richtig skurril angelegt, jeder ist auf seine eigene Weise irgendwie besonders. Der fesselnde Schreibstil lässt die Seiten nur so weiter blättern, während man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag. Unerwartete Wendungen heizen die Handlung zusätzlich auf. Oh ja, ich kann mir die Geschichte als Film vorstellen, Action gibt es dafür genügend!

Für alle Jennerwein-Fans ist das Buch unverzichtbar. Aber nicht nur für diese: Wer sich auf einen Krimi freut, der auf unterhaltsame Weise zusammengesponnen ist, mit viel Humor und originellen Charakteren, ist mit diesem Buch bestens bedient. Deshalb empfehle ich es gerne weiter und vergebe alle fünf möglichen Sterne.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Ansprechendes Kinderbuch

Tiergeister AG - Achtung, gruselig!
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Der kleine Dackel Arik entdeckt plötzlich, dass er aus dem Wald nicht mehr herausfindet. Ein neuer Schüler für die Gespensterklasse von Spuk Ekelburg, wo verstorbene Tiere das Gruseln erlernen sollen. ...

Der kleine Dackel Arik entdeckt plötzlich, dass er aus dem Wald nicht mehr herausfindet. Ein neuer Schüler für die Gespensterklasse von Spuk Ekelburg, wo verstorbene Tiere das Gruseln erlernen sollen. Zunächst sollen die Gespenstertiere die Kinder meiden, die tagsüber dasselbe Schulgebäude nutzen. Doch bald stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller ist, mit den Kindern zusammen eine Zukunft zu finden.

Kindgerecht und dabei sehr humorvoll, mit leicht makabren Anflügen zeigt das Buch einen Konflikt, der nur durch ein friedvolles Miteinander gelöst werden kann. Das gelingt den Tieren und den Kindern gemeinsam auch sehr gut. Hier zeigt das Buch einen guten Weg auf für Kinder, die ähnliche Situationen ja oftmals selbst erleben: Freundschaft und Zusammenhalt als Bollwerk gegen Vorurteile und gegenseitiges Vergraulen.

Das Buch ist schön gestaltet, mit kleinen comic-artigen Zeichnungen, die den Text auflockern. Das Gruseln ist eher wohltemperiert, aber mit der nötigen Spannung genau richtig, damit ein interessantes und ansprechendes Kinderbuch entstehen konnte. Unbedingt empfehlenswert, zum Vorlesen für jüngere, zum Selberlesen für die älteren Schulkinder.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Eine ungewöhnliche Schicksalsgemeinschaft

Ein unvergänglicher Sommer
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Ein kleiner Auffahrunfall auf vereister Fahrbahn, nichts Größeres scheint es, als Richard bei der Rückkehr vom Tierarzt nach Hause fahren möchte. Doch als die Fahrerin kurze Zeit später vor seiner Wohnung ...

Ein kleiner Auffahrunfall auf vereister Fahrbahn, nichts Größeres scheint es, als Richard bei der Rückkehr vom Tierarzt nach Hause fahren möchte. Doch als die Fahrerin kurze Zeit später vor seiner Wohnung auftaucht, stellt sich heraus, dass in ihrem Kofferraum eine Tote liegt. Sie hat sich das Auto ihrer Arbeitgeberin nur kurz ausleihen wollen – doch da sie eine illegale Einwanderin ist, darf die Polizei nicht eingeschaltet werden. Was tun mit der Leiche? Richard ruft seine Kollegin und chilenische Untermieterin Lucia hinzu, und gemeinsam überlegen sie, was am besten zu tun sei.

Ausgehend von dieser slapstickartigen Einlage spinnt Autorin Isabel Allende einen Roman zusammen, der in die Rahmenhandlung des Kriminalromans sehr viele Themen humorvoll und tiefsinnig einbettet. Um sich die Zeit zu vertreiben, während sie warten müssen, erzählen sich die drei Akteure ihre Lebensgeschichten. Sie handeln von Flucht und Vertreibung, von Verlust, von Liebe, von traumatischen Ereignissen und schönen Augenblicken im Leben. Ganz nebenbei bringt die Autorin Sozialkritik mit ein, sehr moderat, aber gleichzeitig sehr bestimmt, sie schildert die Zustände in Lucias chilenischer Heimat genauso wie die in Guatemala, dem Anfangspunkt von Evelyns Flucht. Aber auch Richards Leben ist nicht so gleichmäßig verlaufen wie erwartet. Sehr einfühlsam und mit viel Sympathie für ihre Protagonisten erzählt der Roman die Erlebnisse dieser drei Menschen und all derer, die in ihrem Leben eine Rolle gespielt haben. Die Schwere der Vergangenheit wird immer wieder von den humorvollen Geschehnissen der Gegenwart unterbrochen, so dass der Leser von den dramatischen Ereignissen aus der Vergangenheit auch nicht erschlagen wird. Und dabei bahnt sich nach und nach eine Veränderung an, die niemand erwartet hatte.

Mit diesem Roman zeigt Isabel Allende erneut ihre Fabulierkunst, sehr schnell kann sie den Leser in den Sog der Geschichte hineinziehen. Etwas unglücklich gewählt finde ich den deutschen Titel, ist es doch klirrend kalt am Ausgangspunkt der Ereignisse. Hier passt der Originaltitel eindeutig besser.

Mich hat das Buch sehr schnell fasziniert, deshalb vergebe ich sehr gerne alle fünf möglichen Sterne und spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 03.11.2018

Magische Werwolf-Geschichte

Der Schleier der Welt
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Kyra Hare ist Privatdetektivin und erhält den Auftrag, Tina Wallace zu suchen. Ein letztes Lebenszeichen von ihr gab es vor drei Jahren. Schon gleich zu Beginn hat Kyra ein ungutes Gefühl bei der Suche. ...

Kyra Hare ist Privatdetektivin und erhält den Auftrag, Tina Wallace zu suchen. Ein letztes Lebenszeichen von ihr gab es vor drei Jahren. Schon gleich zu Beginn hat Kyra ein ungutes Gefühl bei der Suche. Und tatsächlich scheint es einige Personen zu geben, die die Ermittlungen der Detektivin zu verhindern versuchen. Welche Ausmaße das letztendlich hat, kann sie noch gar nicht ermessen.

Mit „Der Schleier der Welt“ erzählen die Autoren S.C. Kreuer und R.A. Prum eine magische Geschichte aus der Welt der Werwölfe und anderer magischer Wesen. Sehr schnell ahnt der Leser mehr als Kyra selbst, wobei es sehr lange unklar ist, in welche Richtung die Erzählung geht. Kyra ist sehr sympathisch, wenn auch etwas chaotisch dargestellt, sie wird sich von keinem Hindernis aufhalten lassen. Auch nicht, dass sie selbst dabei in größte Gefahr gerät. Die Geschichte ist äußerst spannend aufgebaut, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Alle Details sind gut durchdacht und ergeben zum Schluss eine magische Geschichte mit der Aussicht auf eine spannende Fortsetzung.

Das Buch ist erschienen im Bundeslurch Verlag, der Teil des Bundesamtes für magische Wesen ist. So sind auch die Bücher aufgemacht wie Berichte einer Behörde, während dahinter ein spannender Fantasy-Roman steckt. Das ist ein ganz besonderes Bonbon für eine äußerst fesselnde Geschichte.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Mega-spannend!

Rachewinter
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Mehrere Männer an verschiedenen Orten sind auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen, scheinbar war es immer ein natürlicher Tod. Doch Kommissar Walter Pulaski in Leipzig und Anwältin Evelyn Meyers in Wien ...

Mehrere Männer an verschiedenen Orten sind auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen, scheinbar war es immer ein natürlicher Tod. Doch Kommissar Walter Pulaski in Leipzig und Anwältin Evelyn Meyers in Wien entdecken, dass da mehr dahinterstecken muss. Und bald müssen sie feststellen, dass nichts so ist, wie es scheint.

Der dritte Band um den Leipziger Kommissar und die Wiener Anwältin wirft den Leser schnell in die Geschichte hinein. Überhaupt lässt der Autor Andreas Gruber die Lektüre so fesselnd werden, dass man schier atemlos immer weiter liest. So unglaublich er die Geschichte entwirft, so realistisch könnte sie sein. An überraschenden Wendungen spart er kein bisschen, bis es zum rasanten Showdown kommt, dass die Seiten praktisch dahinfliegen. Dabei knobelt man mit dem Autor um die Wette, doch selbst wenn man schon eine Ahnung hat, schafft er es immer noch, einen draufzusetzen. Die handelnden Personen sind jeder für sich sehr individuell gelungen, und ihre Eigenheiten haben einen großen Einfluss auf die Handlung.

Ich kenne die bisherigen Bände nicht, doch das war beim Lesen kein Hindernis, schnell werden die wichtigen Zusammenhänge hergestellt, während der Fall in sich abgeschlossen ist.

Ein solch gelungener Thriller mit einer ausgefallenen Idee und einem hohen Spannungsbogen muss unbedingt weiter empfohlen werden. Gespannt bin ich auf weitere Bücher des Autors.