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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Geflecht von Lügen und eine dramatische Entwicklung

Bittere Lügen
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Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (10. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596197361
Originaltitel: The Boy That Never Was
Preis: 9,99 €

Ein Geflecht von Lügen ...

Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (10. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596197361
Originaltitel: The Boy That Never Was
Preis: 9,99 €

Ein Geflecht von Lügen und eine dramatische Entwicklung

Inhalt:

Harry und Robin leben mit ihrem dreijährigen Sohn Dillon in Tanger, Marokko. Das kleine Familienglück liegt in Scherben, als ihr Haus bei einem Erdbeben einstürzt. Der schlafende Dillon war allein im Haus, seine Leiche konnte jedoch nie geborgen werden. Die Eltern versuchen in ihrer Heimat Dublin einen Neuanfang. Doch Harry leidet sehr unter dem Verlust seines Kindes und kann sich mit dessen Tod nicht abfinden. Fünf Jahre später meint er, in Dublin Dillon zu sehen. Weder Polizei noch Robin nehmen ihn ernst.

Meine Meinung:
Größtenteils erleben wir die Geschichte aus zwei Perspektiven, nämlich der von Harry und der von Robin, die sich kapitelweise abwechseln. Am Ende kommt auch noch eine dritte Person zu Wort, die eine wichtige Rolle spielt, was dem Leser aber erst dann bewusst wird.

Hinter dem Pseudonym Karen Perry verbirgt sich das Autorenduo Karen Gillece und Paul Perry. Zusammen haben sie es geschafft, sowohl die weibliche als auch die männliche Sicht- und Verhaltensweisen plausibel darzustellen. Denn Harry und Robin gehen mit derselben Situation ganz anders um. Die Autoren wecken beim Leser Verständnis für beide.

Anfangs fand ich den Roman zwar ganz interessant, aber etwas langatmig. Die Einführung der Protagonisten und des Plots war mir einerseits zu ausschweifend, andererseits aber nicht tiefgründig genug. Statt oberflächlicher Beschreibungen hätte ich mir gewünscht, dass die Autoren etwas mehr in die Tiefe gehen. Auch mehr Emotionen hätten angesichts der Thematik nicht geschadet.

In der zweiten Romanhälfte nimmt die Handlung aber definitiv an Fahrt auf. Hier passiert so viel. Es kommen immer mehr Lügen ans Licht, sodass man schon bald das Gefühl bekommt, dass das einfach nicht mehr gutgehen kann, dass man auf eine Katastrophe zusteuert. Das hat mir richtig gut gefallen, wie sich das so nach und nach für den Leser entwickelt. Es wird immer spannender. Man bekommt immer mehr Einblicke in die Abgründe der menschlichen Psyche. Und auch wenn man das Verhalten der ein oder anderen Person als falsch empfindet, kann man doch nachvollziehen, warum so gehandelt wird, je mehr sich das Geflecht der Lügen zusammenzieht.

Fazit:
Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte mich „Bittere Lügen“ schließlich doch stark fesseln und für sich einnehmen. Ein Spannungsroman, der den größten Albtraum aller Eltern beschreibt.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Weihnachten – das Fest der Liebe und der Abrechnung

Alle unter eine Tanne
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Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (22. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596030323
Preis: 9,99 €

Weihnachten – das Fest der Liebe und der Abrechnung

Inhalt:
Elli ...

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (22. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596030323
Preis: 9,99 €

Weihnachten – das Fest der Liebe und der Abrechnung

Inhalt:

Elli und Robert sind seit drei Jahren geschieden, haben sich aber nicht getraut, es ihren erwachsenen Kindern zu sagen. Jedes Jahr, wenn sich die ganze Familie an Weihnachten im Elternhaus trifft, wird Ellis Freund Micha ausquartiert und Robert zieht für zwei Tage wieder ein. Doch dieses Jahr will Chrissi, Roberts Freundin, das Spiel nicht mehr mitmachen. Sie verlangt, dass die Kinder endlich die Wahrheit erfahren und reiner Tisch gemacht wird. Die Katastrophe ist vorprogrammiert …

Meine Meinung:
„Alle unter eine Tanne“ ist Lo Malinkes Debütroman. Er schreibt sonst Kolumnen und Drehbücher. Und auch dieses Buch kann ich mir wunderbar als Verfilmung (die bereits 2014 verwirklicht wurde) vorstellen, die ich gerne in der Weihnachtszeit anschauen würde. Es ist eine herrliche Komödie, in der jeder sich ein Stück weit wiederfinden kann.

Der Autor wartet mit grotesken Situationen auf, die einem immer wieder ein Schmunzeln entlocken. Auch kommen immer mehr Geheimnisse der Familienmitglieder ans Tageslicht, was sowohl beim Leser als auch bei den Angehörigen überraschte Gesichter hervorruft. Dabei ist alles in einem locker-humorvollen Ton geschrieben, sodass das Lesen viel Spaß macht. Auch wenn es hier zu einem katastrophalen Heiligabend kommt, der schließlich im absoluten Chaos endet, ist doch über allem die Liebe zu spüren und eine versöhnliche Note enthalten. Man kann als Leser das Buch schließlich ganz zufrieden weglegen.

Manche Stellen hätte ich mir etwas gestraffter gewünscht bzw. mit etwas mehr Pepp, aber im Großen und Ganzen ist „Alle unter eine Tanne“ ein wirklich gelungenes Debüt.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein runder Abschluss der Trilogie, wenn auch nicht überragend

Extradunkel
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Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (26. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841421326
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: In the Age of Love and ...

Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (26. März 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841421326
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: In the Age of Love and Chocolate
Preis: 16,99 €

ACHTUNG: Diese Rezension kann Spoiler zu den ersten beiden Bänden enthalten.

Ein runder Abschluss der Trilogie, wenn auch nicht überragend

Inhalt:

Anya muss sich Gedanken über ihre Zukunft ohne Collegeausbildung machen. Sie nimmt ihre Idee, einen Nachtclub mit Kakaoausschank zu eröffnen, wieder auf und setzt alles daran, dieses Ziel zu verwirklichen. Ihr ehemaliger Erzfeind, Charles Delacroix, ist dabei an ihrer Seite, sehr zum Verdruss seines Sohnes Win, der Anya deshalb verlässt. Eine große berufliche Aufgabe, ein gebrochenes Herz, eine über die Stränge schlagende Natty, Ärger mit den anderen Schokoladenclans – das ist es, womit Anya sich herumschlagen muss.

Meine Meinung:
Mir haben alle drei Bände dieser Trilogie gut gefallen, aber stets hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Im vorliegenden dritten Band kam die Handlung zwar gleich von Anfang an in Fahrt, er war auch sehr interessant und spannend zu lesen. Anya gerät in Lebensgefahr und steckt immer wieder in der Zwickmühle falscher Entscheidungen. Und doch konnte mich der Roman nicht hundertprozentig begeistern. Vieles plätschert ein bisschen zu sehr vor sich hin. Außerdem werden einige Dinge immer wieder wiederholt, was auf Dauer langweilig ist. Und es fehlte mir einfach ein knalliger Höhepunkt. Gerade in einem Abschlussband habe ich so etwas gerne.

Es hat mir aber gut gefallen, wie Anya sich entwickelt. Sie war schon immer eine starke Figur, die Verantwortung tragen musste. Nun ist Anya Balanchine aber richtig erwachsen geworden, und das steht ihr gut. Doch nicht nur Anya macht eine Entwicklung durch, auch Natty, Theo, Win und seine Eltern. Sie alle lernen dazu und gehen gestärkt aus der Situation heraus.

Der romantische Aspekt kam mir in diesem Band fast ein bisschen zu kurz. Ich hatte den Eindruck, hier ging es mehr um Geschäfte. Wirklich rührende, gefühlvolle Szenen kann man an einer Hand abzählen. Aber gut, es muss ja auch nicht immer so viel Liebesgedöns sein. Manch ein Leser ist vielleicht froh darüber.

Das Ende war mir dann fast ein bisschen zu sehr Friede-Freude-Eierkuchen. Aber damit kann ich leben. Zumal der ganze dritte Band darauf zu steuerte. So war es nur logisch, dass es kam, wie es eben kam.

Fazit:
Wer die ersten beiden Bände mochte, macht auch mit dem dritten nichts falsch. Die Handlung wird konsequent fortgeführt und zu einem schlüssigen Ende gebracht.

Die Reihe:
1. Bitterzart
2. Edelherb
3. Extradunkel

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine kurze Geistergeschichte

Broken House - Düstere Ahnung
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Gebundene Ausgabe: 64 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 2 (3. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596036837
Originaltitel: The Grownup
Preis: 6,00 €

Eine kurze Geistergeschichte

Inhalt:
Nerdy ...

Gebundene Ausgabe: 64 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 2 (3. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596036837
Originaltitel: The Grownup
Preis: 6,00 €

Eine kurze Geistergeschichte

Inhalt:

Nerdy verdient ihren Lebensunterhalt mit Handjobs im Hinterzimmer einer Wahrsagerin und schließlich auch selbst mit Wahrsagen. Als sie die Bekanntschaft von Susan Burke macht, ist ihr Leben in Gefahr. Susan lebt mit ihrem aggressiven Stiefsohn in einem alten viktorianischen Haus, in dem es anscheinend nicht natürlich zugeht. Nerdy wittert das große Geld, das sie für die spirituelle Reinigung des Spuk-Hauses haben will.

Meine Meinung:
Nerdy wird ziemlich detailliert eingeführt, und zuerst dachte ich, da hätte man noch einiges kürzen können. Doch am Schluss erweist es sich, dass für die Entwicklung der Handlung einfach alles wichtig ist. Etwa nach zehn Seiten kommt die Geschichte in Fahrt, nach der Hälfte wird es richtig spannend und gruselig. Ab hier fand ich dieses dünne Büchlein mit nur 64 Seiten wirklich klasse.

Gillian Flynn versteht es, den Leser an der Nase herumzuführen und komplett zu verwirren. Alles wird logisch dargelegt, um im nächsten Moment total umgeworfen und von einer neuen Version ersetzt zu werden. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ehrlich gesagt, konnte ich mich nicht für eine der dargestellten Möglichkeiten entscheiden. Die Autorin wohl auch nicht, und so endet die Geschichte offen. Das wiederum hat mir nicht gefallen und lässt mich etwas unbefriedigt zurück.

Fazit:
Nettes Lesevergnügen für zwischendurch.

★★★★☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine ungewöhnliche Freundschaft

Echo
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Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (10. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596031986
Preis: 9,99 €

Eine ungewöhnliche Freundschaft

Inhalt:
Beim Schüleraustausch ...

Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (10. Dezember 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596031986
Preis: 9,99 €

Eine ungewöhnliche Freundschaft

Inhalt:

Beim Schüleraustausch in Polen 1989 beginnt die Freundschaft zwischen der siebzehnjährigen Gesa und dem fünfzehnjährigen Tom. Zwar kennen sie sich schon lange, da die Eltern befreundet sind, doch Gesa ist erst mal genervt, dass sie während des Aufenthalts in Polen Toms Aufpasserin spielen soll. Tom spielt in der Schulband, und Gesa lässt sich von seiner Musik einnehmen. Es ist eine zaghafte Verbindung zwischen den beiden, die stets in der Balance zwischen Anziehung und Abstoßung gehalten wird.

Meine Meinung:
Das Buch ist bereits 2014 im Mare-Verlag als Hardcover-Ausgabe erschienen. Nun wurde es noch einmal im Fischer Taschenbuch-Verlag als Taschenbuch veröffentlicht. Vielleicht kann der niedrigere Preis dem Werk noch ein paar Leser mehr bescheren. Ich würde es ihm wünschen, denn es ist allemal lesenswert.

Gelungen fand ich die Einteilung in drei Abschnitte: 1989, 1999, 2004. Diese Jahre bedeuten Meilensteine in der Beziehung zwischen Gesa und Tom. Kurze Rückblicke aus Gesas Sicht und Postkarten von Tom, die er Gesa während all der Jahre von den verschiedensten Orten schickt, formen die Geschichte zu einem kompletten Ganzen.

Geschrieben ist das Buch aus Gesas Perspektive, aber in der 3. Person. Eine Ich-Erzählerin hätte mir womöglich besser gefallen. So blieb ich doch ziemlich vom Geschehen distanziert, zumal vieles auch zwischen den Zeilen erlesen werden muss. Ich bin mir nicht sicher, ob ich da alles mitbekommen habe, denn am Schluss fehlte mir dann doch etwas. Da hätte ich mir einfach mehr Erklärungen gewünscht.

Jan Christophersens Erzählweise ist leise und unaufgeregt, dennoch sehr fesselnd. Ich hatte schnell ein klares Bild der Protagonisten vor mir. Gesa, die eine Familie gründet und nach außen bodenständig wirkt, mit ihrer Situation aber nie ganz glücklich ist. Tom, der als Musiker ruhelos durch die Welt reist, aber doch keinen Fuß auf den Boden bringt. Beiden fehlt etwas, doch sind sie sich dessen nicht bewusst bzw. schaffen sie es nicht, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Und so ist die Atmosphäre fast durchgehend ein bisschen bedrückt.

Was es mit dem Titel „Echo“ auf sich hat, wird schon früh geklärt. Und das Echo zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. So ist es kein Wunder, dass nach dem Umblättern der letzten Seite die Geschichte auch wie ein Echo noch nachhallt.

★★★★☆