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Veröffentlicht am 27.01.2019

Triff mich im Paradies

Triff mich im Paradies
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Der ehemalige Verhörspezialist Thorkild Aske, ist noch weit davon entfernt sein Leben im Griff zu haben, als sein Therapeut ihn dazu überredet die Schriftstellerin Milla Lind bei ihren Recherchen zu ihrem ...

Der ehemalige Verhörspezialist Thorkild Aske, ist noch weit davon entfernt sein Leben im Griff zu haben, als sein Therapeut ihn dazu überredet die Schriftstellerin Milla Lind bei ihren Recherchen zu ihrem neuen Buch zu unterstützen. Bald stellt sich heraus das Milla nicht nur recherchiert, sie ist auf der Suche nach ihrer Tochter, die sie vor Jahren weggab. Sein Vorgänger Robert, wurde während der Suche ermordet, kurz bevor er einer heißen Spur nachgehen konnte.

Meine Meinung:

Triff mich im Paradies ist der zweite Band der Reihe um Thorkild Aske, den man aber gut lesen kann ohne das erste Buch ... und morgen werd ich dich vermissen, das in einer Neuauflage gerade erschienen ist, zu kennen.

Aske ist noch immer am Boden zerstört, seine Tablettensucht hat ihn voll im Griff, er ist arbeitslos und einsam, ob diese Einsamkeit darin begründet ist, das ihm niemand seine Vergangenheit verzeihen kann oder darin das er sich selber nicht verzeiht, wurde mir auch in diesem Band nicht ganz klar.Auch wenn ich normalerweise nicht viel mit Ermittlern anfangen kann, die mehr als nur ein kleines Päckchen zu tragen habe, mache ich bei Aske eine Ausnahme, er jammert nicht rum, er setzt sich auf seine Art mit seinen Problemen auseinander und tatsächlich macht seine Genesung, kleine, kaum wahrnehmbare Fortschritte.

Aske ist ein brillanter Ermittler, er sieht Zusammenhänge, die anderen entgehen und so kommen er und seine Mitstreiter Iver und Kenny, zweier mit Milla seit Jahren befreundeter Polizisten, einer Reihe von Fällen auf die Spur, die bisher niemand miteinander in Verbindung brachte. Es ist schwierig über das Buch zu erzählen ohne zuviel zu verraten und euch doch neugierig zu machen. Die Charakter sind interessant, manchmal schwer einzuschätzen und manchmal führt einen die Beschreibung einer Person, die Art wie sie handelt und welche Rolle sie einnimmt auf eine völlig falsche Spur, ein weiterer Aspekt der das Buch zu einem Pageturner macht, ich musste immer wissen ob meine Vermutung richtig war, so wurden die Lesenächte länger als gut für mich war. Aber es hat sich gelohnt. Triff mich im Paradies ist ein ungewöhnliches Buch, sehr spannend und voller überraschender Wendungen.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Kälter als die Angst

Kälter als die Angst
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Inhalt: Hat Klaus Delbrück seine Frau Carla erschlagen und danach versucht die Leiche zu verbrennen? Alle Indizien weisen auf eine Beziehungstat hin. Doch Carla bekam an ihrem früheren Wohnort, Drohbriefe, ...

Inhalt: Hat Klaus Delbrück seine Frau Carla erschlagen und danach versucht die Leiche zu verbrennen? Alle Indizien weisen auf eine Beziehungstat hin. Doch Carla bekam an ihrem früheren Wohnort, Drohbriefe, die auf einen längst aufgeklärten Mord hinweisen und auch ihre ehemaligen Nachbarn und ihre Nachmieterin wird bedroht.
Als Charlotte Schneidmann und Peter Käfer den Hinweisen nachgehen, müssen sie feststellen, dass Katrin Ortrup, die sie von einem früheren Fall kennen, ebenfalls bedroht wird, denn sie wohnt mittlerweile in dem Haus, in dem Carla früher lebte.

Meine Meinung: Ich wollte schon länger etwas von Christine Drews lesen, das ich nun mit dem letzten Band der Reihe um Charlotte Schneidmann und Peter Käfer begann, war reiner Zufall, dass düstere Cover, zog mich an. Häufig ist es ja nun so, das man bei Reihen tatsächlich mit dem ersten Band starten sollte um die Hauptcharaktere nach und nach kennenzulernen, oder die Autoren beschreiben in jedem neuen Buch die Personen und früheren Begebenheiten immer wieder neu und so detailliert, das man sich fragt, warum man nicht gleich mit dem letzten Buch begann, wenn da doch alles wieder neu erzählt wird. Christine Drews,allerdings hat es geschafft, das ich nie das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben und das mit nur kurzen Erwähnungen früherer Geschehnisse.
Die Ermittler haben es mit einem verzwickten Fall zu tun, der Hauptverdächtige Klaus Delbrück, weist jede Schuld von sich und am Tatort finden sich Spuren die auf einen anderen Täter hinweisen.
Christine Drews hat es geschafft von der ersten bis zur letzten Seite Spannung aufzubauen, immer wieder wartet sie mit überraschenden Wendungen auf und mit einem Ende, mit dem ich so nicht unbedingt gerechnet hätte. Sie spielt mit der Angst ihrer Protagonisten, besonders im Focus steht Katrin, als wüsste der anonyme Briefeschreiber von dem, was ihre Familie erleiden musste und als würde es ihm ein besonderes Vergnügen bereiten ihre Angst zu sehen.
Von mir bekommt Kälter als die Angst eine absolute Leseempfehlung. Ich mag den Schreibstil der Autorin, er ist flüssig und bildreich genug um, genügend Platz für die eigenen Vorstellungen zu lassen.

Veröffentlicht am 22.11.2018

Erhebung

Erhebung
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Inhalt: Tag für Tag steigt Scott auf die Waage und täglich zeigt sie weniger an. Was normalerweise für die Meisten ein Grund zur Freude ist, ist für Scott erschreckend, denn er hat weder etwas an seiner ...

Inhalt: Tag für Tag steigt Scott auf die Waage und täglich zeigt sie weniger an. Was normalerweise für die Meisten ein Grund zur Freude ist, ist für Scott erschreckend, denn er hat weder etwas an seiner Lebensweise geändert noch macht seine Kleidung oder das was er in den Händen hält einen Unterschied. Ob er nun nackt ist oder sich die Taschen mit Gewichten vollstopft, die Waage zeigt immer dasselbe und täglich weniger. Weder er noch ein befreundeter Arzt haben eine Erklärung dafür. Aber fast noch mehr als das Phänomen stören ihn die Hunde der neuen Nachbarinnen die fast täglich ihr Geschäft auf seinem Rasen verrichten und die Art wie die beiden Frauen darauf reagieren
Das ist nun nicht viel mehr als der Klappentext verrät, aber die Geschichte wird auf gerade mal 144 Seiten erzählt, ruck zuck ist zu viel verraten.
Meine Meinung:
Als ich mich das erste Mal mit dem Inhalt des Buches beschäftigte, kam mir natürlich der Gedanke: Das hatten wir doch schon mal, Billy Halleck der Anwalt aus Der Fluch, wurde ja auch immer dünner ohne zunächst eine Erklärung dafür zu haben, wer glaubt denn schon an Flüche?Aber der Meister, wäre nicht der Meister wäre diese Geschichte nicht völlig anders, es geht nicht um Rache oder Schuld, es geht um Toleranz und ein friedliches Miteinander um Freundschaft und vielleicht auch ein klein bisschen daraum sein Schicksal anzunehmen.
Ich habe immer mehr das Gefühl, das es dem Autor in seinen Novellen mehr darum geht seinen Lesern eine Botschaft zu vermitteln als sie das Gruseln zu lehren, die übersinnlichen Phänomene sind eher schückendes Beiwerk und machen die Story natürlich ungleich spannender.
Ich vergebe für Die Erhebung eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.10.2018

NSA

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Inhalt. Weimar 1942. Die Programmstrickerin Helene arbeitet beim NSA. Mit aller Hingabe viel Talent und Können entwickelt die junge Frau Komputerprogramme. Programme die ihr Kollege Lettke für seine eigenen, ...

Inhalt. Weimar 1942. Die Programmstrickerin Helene arbeitet beim NSA. Mit aller Hingabe viel Talent und Können entwickelt die junge Frau Komputerprogramme. Programme die ihr Kollege Lettke für seine eigenen, miesen Zwecke benutzt.



Meine Meinung:

NSA als ich den Titel und den Klappentext las, war meine Neugier schon geweckt. Was wäre gewesen hätten die Nazis tatsächlich schon Computer gehabt, Mobiltelefone und soziale Netzwerke und mit den Nazis natürlich auch schon alle andere Staaten.

Selbstverständlich noch nicht so ausgereift wie in der Gegenwart, aber völlig ausreichend um Regimegegner auszuspionieren und dann auszuschalten.

Ich konnte gar nicht so schnell lesen,wie mein Kopfkino lief, ich musste unbedingt wissen, wie sich Andreas Eschbach die Zeit mit den technischen Möglichkeiten vorstellte. Das Szenario, das der Autor entwickelt ist erschreckend, totale Überwachung, alles was jemals im Weltnetz (Internet) geschrieben wurde, wird archiviert und ist jederzeit abrufbar. Durch die Abschaffung des Bargelds, werden sogar alltägliche Einkäufe gespeichert und anhand der Durchschnittswerte eines Haushalts können die Behörden auf die zu versorgenden Personen schließen und sollten sie zu dem Verdacht kommen, das Regimegegner versteckt werden eingreifen.

Verschwörungstheoretiker sehen hier vielleicht nicht ganz zu unrecht Parallelen zur Gegenwart.

Eschbachs Protagonisten sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet, auch wenn sein Focus mehr auf Helene zu liegen scheint als auf Lettke und alle anderen, Helene ist die heimliche Hauptfigur über sie erfahren wir am Meisten, ihr Leben, ihre Beziehungen zu den Regimetreuen Eltern, zu ihrem Onkel der der Regierung eher kritisch gegenübersteht und natürlich zu ihrer großen Liebe Arthur, beschreibt der Autor sehr authentisch. Ich mochte sie sehr. Ganz im Gegensatz zu dem kriminellen Eugen Lettke, der nach meinem Verständnis wonach die Nazis ihren Arierstempel vergaben nur äußerlich den Ansprüchen genügt, innerlich ist er ein Widerling, korrupt, feige, egoistisch, ein Vergewaltiger und Verräter,bei genauerem Nachdenken also doch genau das was die Nazis wollten. Mit Lettke hat Eschbach einen Charakter erschaffen über den ich mich wirklich aufregen konnte.

NSA ist nicht mein erstes Buch des Autors, ich mochte seinen Schreibstil schon immer und auch das er oft aktuelle Themen aufgreift, aber aus irgendeinem Grund hatte ich auch schon häufiger Schwierigkeiten mit dem wie er die Romane enden ließ, ich könnte da jetzt nicht den Finger drauflegen, es war immer nur ein Gefühl. Je näher ich dem Ende kam, desto unruhiger wurde ich also. Vielleicht könnt ihr euch meine Erleichterung vorstellen wenn ihr das Buch gelesen habt, ich liebe das Ende.

Noch kurz zum Cover, das mir auch sehr gut gefällt, es passt zum Buch und mit dem Auge im Mittelpunkt bringt es dem Betrachter das Thema schon sehr nah.



NSA NATIONALES SICHERTS-AMT bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.09.2018

Puppenmutter

Puppenmutter
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Inhalt:
Tessa wird in ihrem Haus überfallen, die Einbrecher verlangen Geld, Geld von dem Tessa sicher ist, dass sie es nicht im Haus hat. Als Tessas Nichte die Einbrecher stört und die Polizei ruft, ergreifen ...

Inhalt:
Tessa wird in ihrem Haus überfallen, die Einbrecher verlangen Geld, Geld von dem Tessa sicher ist, dass sie es nicht im Haus hat. Als Tessas Nichte die Einbrecher stört und die Polizei ruft, ergreifen sie die Flucht nicht ohne die Warnung das sie zurückkommen. Nach dem Überfall kümmern sich ihr Schwager und ihre beste Freundin Amelia rührend um sie, nur Jules taucht nicht auf. Tessa ahnt nicht das der Albtraum soeben erst beginnt.

Meine Meinung:
Von Astrid Korten ist man so einiges gewöhnt, ihre Thriller sind verstörend und knallhart und so wusste ich schon, dass Puppenmutter mir wieder einige wache, Nächte bescheren wird.
Und so war es auch, mit jeder Seite grübelte ich mehr, wie sich die Geheimnisse um Tessa lösen würden und was es mit den Liebesbriefen auf sich hat, die zwar die Leser zu Gesicht bekommen, der Adressat allerdings nicht und die immer bedrohlicher werden und natürlich gilt es das Geheimnis der Insassin im Zelle 13 zu lösen.
Astrid Korten gewährt ihren Lesern einen tiefen Einblick in die Abgründe der menschlichen Seele. Ihre Protagonisten kommen ihren Lesern ganz nah, manchmal bedrohlich nah, es ist schwer zu beschreiben, aber man verliert beim Lesen die Distanz und spürt die Bedrohung fast körperlich, das macht den unverwechselbaren Schreibstil der Autorin aus. Natürlich habe ich beim Lesen überlegt, was hinter allem stecken könnte, mit dem Ende habe ich allerdings nicht gerechnet, wiedereinmal schaffte es die Autorin mich zu überraschen.
Ich vergebe eine Leseempfehlung für den 13 Thriller aus der Feder Astrid Kortens.