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Veröffentlicht am 01.01.2019

Endlich wird gemordet!

Ich küss dich tot
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Inhaltsangabe:

Die erfolgreiche Hotelmanagerin Annabelle freut sich riesig auf ihren neuen Job in Singapur. Allerdings währt die Vorfreude nicht lange, denn ihre Mutter bittet sie nach Hause zu kommen. ...

Inhaltsangabe:

Die erfolgreiche Hotelmanagerin Annabelle freut sich riesig auf ihren neuen Job in Singapur. Allerdings währt die Vorfreude nicht lange, denn ihre Mutter bittet sie nach Hause zu kommen. Mit ungutem Gefühl fährt Annabelle sofort zu ihren Eltern nach Puxdorf. Kaum ist sie dort angekommen, stolpert sie über eine Leiche. Aber dies ist nicht die einzige Überraschung, die sie erwartet. Ihrem Vater, der angeblich einen Schlaganfall erlitten haben soll, erfreut sich bester Gesundheit, dafür geht es dem Familienhotel Edelweiß gar nicht gut. Annabelle ist entsetzt, das Hotel ist völlig marode. Hinzu kommen noch die interessierten Investoren, die das Edelweiß lieber gestern als heute abreißen lassen würden, um darauf eine Touristenhochburg bauen zu können. Wie wird es mit dem Familienhotel weitergehen und wie wird sich Annabelle entscheiden? Karriere in Singapur oder doch lieber für das idyllische Edelweiß mit Heimatgefühl?


Ich küss dich tot ist der neuste (K) Familienroman von Ellen Berg. Der Klapptext zu diesem Buch versprach mir eine humorvolle, aber auch spannende Geschichte zu werden. Tja, was soll ich dazu noch schreiben: Endlich wurde gemordet! und so war es auch.



Der unverwechselbare flüssige und leichte Schreibstil der Autorin zieht den Leser sofort in seinem Bann. Einmal angefangen und man mag dieses Buch gar nicht mehr aus den Händen legen, aber Vorsicht: wer dieses Buch zu schnell durchliest, überliest vielleicht die eine oder andere Pointe und das wäre viel zu schade. Ich liebe den Wortwitz von Ellen Berg, der mich hier und da lauthals auflachen lässt. Bei ihren Romanen habe ich das Gefühl, dass ich nicht nur eine Geschichte lesen, sondern zeitgleich ein herrliches Kopfkino dazu entsteht. Einfach grandios!

Bei jeden ihrer Bücher merke ich immer wieder, mit wieviel Herzblut sie diese Geschichten kreiert. Hier stimmt von A- Z alles.

Die Charaktere, ganz egal ob sich hierbei um Hauptfiguren oder Nebenrollen handelte, sind allesamt facettenreich und mehr oder weniger sympathisch dargestellt worden. Jeder von ihnen hatte seinen Platz und bereicherte so die Geschichte. Am besten gefielen mir Annabelle, die endlich das gefunden hat, was sie so lange verdrängt hat.

Oma Martha, die mich ein wenig an meine Oma erinnerte. Das - Mensch – ärger- dich - nicht- Spiel mit ihr habe ich auch sooo geliebt.

Oder die Clique von Annabelle, die uns mal gezeigt haben, wie wunderbar es sein kann, wenn wahren Freunde bedingungslos für einander da sind. Schade, dass solche Freundschaften in dieser heutigen Zeit kaum oder eher selten noch zu finden sind.

Die Kulisse von Puxdorf, die so wunderbar eingefangen und wiedergespiegelt worden ist. Eine schöne romantische verschneite Berglandschaft in Oberbayern, die einem Lust auf Urlaub beschert. Dann aber bitte ohne Leiche im Straßengraben!

Oder die Handlung, die ein humorvoller und spannender Mix auf Familiengeschichte, Verbundenheit, Liebe und Mord war. Ellen Berg hat wieder mit ihrer Geschichte den Nerv der Zeit getroffen. Wie oft jagt man die Karriereleiter hinauf oder sucht das kleine Glück und vergisst dabei, was einem wirklich wichtig ist. Einen Platz, an dem man sich geborgen fühlt, die Freunde, die ohne groß zu fragen, für einen da sind oder einfach das Gefühl angekommen zu sein. Eigentlich ist es ganz einfach, wenn man, so wie Annabelle es gemacht hat, einfach auf sein Herz hört.

Ellen Berg hat mal bewiesen, dass sie auch morden kann. Wenn auch auf die sanfte Tour, aber dieser Roman sollte ja auch nicht seine Authenzität verlieren. Hier sollte der Leser das Ganze mit einem Lächeln und Augenzwinkern sehen.



Für mich war es wieder einmal ein humorvoller Familienroman mit einigen spannenden Elementen, die mir zahlreiche Lesemomente bescherten. Vielen lieben Dank dafür, Ellen Berg!

Veröffentlicht am 10.12.2018

Die Schokoladenvilla - der Auftakt einer neuen Familientrilogie

Die Schokoladenvilla
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Inhaltsangabe:
Stuttgart, Anfang des 20.Jahrhunderts: Judith Rothmanns ist die Tochter des Schokoladenfabrikanten Wilhelm Rothmann und ihre große Leidenschaft und Liebe gehört der Schokoladenherstellung. ...

Inhaltsangabe:
Stuttgart, Anfang des 20.Jahrhunderts: Judith Rothmanns ist die Tochter des Schokoladenfabrikanten Wilhelm Rothmann und ihre große Leidenschaft und Liebe gehört der Schokoladenherstellung. Jede freie Minute steckt sie ihr Können und Wissen in neue Kreationen, denn ihr größter Traum ist es einmal, das Familienunternehmen weiterzuführen. Das hört und sieht der Vater gar nicht gern und möchte sie schnellstmöglich gut verheiratet wissen. Allerdings stößt das auf Widerwillen bei ihr auf, denn den Mann der ihr Herr Vater ausgesucht hat, ist nicht das was sie sich als liebevollen Ehemann vorstellt. Sie hätte da auch schon jemanden, der ihren Vorstellungen entspräche: Viktor Rheinberger. Kann sich Judith den Plänen ihres Vaters wiedersetzen oder muss sie den „unliebsamen“ Mann heiraten, den ihr Vater ausgesucht hat?

Die Schokoladenvilla ist der Auftakt einer neuen Familientrilogie von Maria Nikolai. Dank des leichten und flüssigen Schreibstil findet sich der Leser in der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts in Stuttgart wieder. Ab der ersten Seite merkte ich wie mich dieser Roman immer mehr in seinen Bann zog. Dieses Buch konnte ich nicht einfach zu Seite legen. Ich musste einfach wissen, wie es mit Judith und der Schokoladenfabrik weitergeht. Schnell merkte ich, wieviel Leidenschaft Maria Nikolai in diesem Roman gelegt hat.
Fangen wir bei den Charakteren an:
Ganz egal, ob es sich hierbei um die Herrschaften der Familie Rothmanns, Dienstboten oder um die Bevölkerung handelte. Jede einzelne Figur wurde perfekt in die Handlung integriert und hatte seinen Platz. Sie wirkten so authentisch und lebendig, dass es mir eine wahre Freude bereitete, sie zu begleitet. Besonders Judith und ihre Mutter Helene haben mir am besten gefallen. Zwei willensstarke Persönlichkeiten, die um ihr Glück kämpften und nicht klein beigeben. Aber auch Judiths Brüder, die Zwillinge haben mich begeistert zurückgelassen. Jede noch so kleinste Gelegenheit nutzen die Beiden aus, um ihren Flausen freien Lauf zu lassen. Einfach grandios die beiden!
Auch bei der Kulisse merkt man wie detailliert hier gearbeitet worden ist. Man spürte das Flair der Zeit.

Die Geschichte über die Familie Rothmann ist zwar fiktiv, aber der historische Hintergrund basiert auf wahre Begebenheiten. Die Autorin hat ihr einen enormen Zeitaufwand auf sich genommen, um in akribischer Kleinstarbeit, die geschichtlichen Fakten zusammenzutragen, um sie dann perfekt in die Geschichte zu verarbeiten. Für mich war diese historische Zeitreise nicht nur spannend, sondern auch sehr informativ und dabei habe ich eine Menge über Stuttgart erfahren dürfen.
Auch wenn es sich hierbei, wie schon erwähnt, um eine fiktive Geschichte handelt, entstand der Eindruck, dass sie sich genauso hätte abspielen können. Eine sehr lebendige und facettenreiche Handlung, die mich mit ihren über 600 Seiten sehr beeindruckt hat. Auch wenn dieser Roman sehr seitenstark ist, kommt keine Langeweile auf. Eher das Gegenteil war bei mir der Fall. Ich hätte hier noch weiterlesen können.

Was mich ein wenig Irritierte war das Ende. Dieses hat weder einen typischen Cliffhanger noch endet es offen. Auf mich wirkte das Ganze wie ein abgeschlossener Roman. Jetzt bin ich natürlich neugierig und gespannt darauf, wie es in Band 2 weitergehen wird.

Kleine Info:
Auf den letzten Seiten dieses Buches findet man ein Personenregister, Glossar und einen historischen Hintergrund. Daumen hoch dafür!


Ein unterhaltsamer, historischer und zu gleich spannender Auftakt einer neuen Familientrilogie, die einfach gelesen werden muss. Wer gerne solche Bücher liest, ist hier bestens aufgehoben. Für mich war es ein Highlight zum Jahresende!

Veröffentlicht am 26.11.2018

Taste of Love - das Finale

Taste of Love - Rezept fürs Happy End
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Inhaltsangabe:
Ihr Chefredakteur hat Vicky eine neue Reportage auf Auge gedrückt und sie ist mehr als begeistert, denn sie soll eine Reportage über Single – Kochkurse schreiben. Als ob das nicht schon ...

Inhaltsangabe:
Ihr Chefredakteur hat Vicky eine neue Reportage auf Auge gedrückt und sie ist mehr als begeistert, denn sie soll eine Reportage über Single – Kochkurse schreiben. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, nimmt sie dafür an einem Männerkochkurs teil. Dort trifft sie auf Mitch, der für die kommende Zeit ihr Kochpartner sein wird. Allerdings ist die Chemie zwischen den beiden mehr als harmonisch. Mit der Zeit entsteht aus dieser Zweckgemeinschaft mehr. Soll aus Vicky und Mitch tatsächlich noch ein Traumpaar werden oder sind sie doch nur gute Freunde?


Rezepte fürs Happy End von Poppy J. Anderson ist der fünfte und letzte Teil der Taste of Love – Reihe. Mit großer Begeisterung habe ich die ersten Bände gelesen und ich freute mich schon auf den fünften Teil. Der Klapptext versprach mir wieder eine spritzige Liebesgeschichte zu werden und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht.

Kleine Info: Wer die Taste of Love – Reihe nicht kennen sollte, der kann auch als Quereinsteiger diese Romane lesen. Sie Diese Taste of Love - Reihe können auch Quereinsteiger problemlos lesen, denn in jedem Band spielen zwei andere Protagonisten die Hauptrolle und sind nicht aufeinander aufbauend.

Mit ihrem unverwechselbaren leichten und humorvollen Schreibstil hat die Autorin mich erneut überzeugt. Ab der ersten Seite merkte ich, wie mich das Buch mehr und mehr in seinem Bann zog und ich es kaum noch aus den Händen legen konnte. Seite für Seite pures Lesevergnügen und Dank der witzigen Dialoge gab es den einen oder anderen Lacher obendrauf. Ich finde es immer wieder faszinierend mit welcher Leichtigkeit Poppy J. Anderson Geschichten erzählen kann.
Die Charaktere wurden brillant eingefangen und wiedergegeben und mit all ihren Ecken und Kanten wirkten sie authentisch. Wer diese Reihe schon gelesen hat, darf sich freuen, denn es gibt ein Wiedersehen mit all den Akteuren der vergangenen Bände.
In Rezept fürs Happy End geht es um Vicky und Mitch, die nicht unterschiedlicher sei könnten. Ihr verbaler Schlagabtausch ist einfach zu genial und es macht Spaß den beiden zuzusehen, wie sie sich kabbeln und zudem näherkommen. Was noch in den ersten Geschichten Hauptthema (Kochen und Küche) war, ist hier leider ein wenig zu kurz gekommen. Der Kochkurs spielt zwar am Anfang noch eine Rolle, aber im weiteren Roman leider nicht mehr. Trotzdem kam das Lesevergnügen nicht zu kurz, denn die Geschichte fand ich von Anfang bis Ende sehr stimmig und dass ist für mich letztendlich entscheidet.
Schade, dass diese Taste of Love – Reihe jetzt beendet worden ist. Zu gerne hätte ich noch einige Teile lesen können.


Wer unbeschwerte Lesemomente erleben und genießen möchte, dem kann ich dieses Buch bzw. die Taste of Love Reihe nur empfehlen. Vielen Dank an Poppy J. Anderson für diese 5 wundervollen Lovestories.

5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung gibt es oben drauf.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Humor
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 23.11.2018

Gut Greifenau - ein grandioser Auftakt

Gut Greifenau - Abendglanz
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Inhaltsangabe:
Gut Greifenau im Jahr 1913: Katharina, die jüngste Tochter der Familie von Auwitz – Aarhayn hat sich in den Industriellensohn Julius Urban verliebt, aber ihre Mutter Feodora ist absolut ...

Inhaltsangabe:
Gut Greifenau im Jahr 1913: Katharina, die jüngste Tochter der Familie von Auwitz – Aarhayn hat sich in den Industriellensohn Julius Urban verliebt, aber ihre Mutter Feodora ist absolut gegen die Beziehung. In ihren Augen wäre nicht standesgemäß und deshalb soll sie den Neffen von Kaiser Wilhelm Ludwig von Preußen ehelichen. Doch dies stößt bei Katharina auf Widerstand. Wird ihr Herz siegen oder muss sie sich den Wünschen ihrer Mutter fügen?
Katharinas Bruder Konstantin ergeht es ähnlich. Er hat sich in die Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt verliebt, aber sie kann sich einen Adligen nicht als Ehemann vorstellen. Mit einer Lüge kann Konstantin dennoch ihr Herz erobern. Was passiert, wenn Rebecca die Wahrheit über seine Herkunft erfährt? Wird ihre Liebe dem Standhalten können?


Nachdem ich mit großer Begeisterung das Buch „Die Kirschvilla“ von Hanna Caspian gelesen hatte, freute ich mich schon auf ihr neustes Werk. Gut Greifenau „Abendglanz“ ist der Auftakt ihrer neuen Trilogie. Ich liebe diese Art von Romanen und der Klapptext versprach mir eine sehr spannende und emotionale Geschichte zu werden und meine Erwartungen wurden mehr als nur erfüllt.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen und so tauchte ich bereits ab der ersten Seite in die Geschichte der Familie von Auwitz – Aarhayn ein und ab. Allerdings muss ich zugeben, dass der Einstieg in diesem Roman etwas schwerfiel. Woran dies lag, kann ich noch nicht einmal genau schreiben. Aber, während des Lesens merkte ich, wie mich dieses Buch immer weiter in ihren Bann zogen und von da ankonnte bzw. mochte ich es nicht mehr aus den Händen legen. Gut Greifenau hatte mich voll im Griff, denn hier stimmt einfach alles und die Autorin hat ein großartiges Werk vollbracht.
Der Leser spürt wieviel Liebe zum Detail Hanna Caspian in diese Geschichte legte, um die wachsen zu lassen. Zum einen lag es an den facettenreichen Charakteren, die allesamt mit Ecken und Kanten ausgestattet worden sind, so dass sie lebensnah und menschlich wirkten. Ganz gleich, ob es sich um einen Hauptdarsteller oder eine Nebenrolle handelte. Jeder fand seinen Platz und bereichert die Geschichte auf seine Art und Weise. Zum anderen lag es auch an der Kulisse und die dazugehörige Atmosphäre, die um 1913 spielt. Dank der akribischen Recherche von historischen Fakten, die die Autorin vor und während des Schreibens absolvierte, hielt sie seine unverwechselbare authentische Note. Einfach brillant.
Auch wenn es sich bei der Handlung um eine rein fiktive Geschichte handelt, entstand dennoch der Eindruck, dass sie sich genauso hätte abspielen können. Emotional und zugleich spannend.
Zu gerne hätte ich gewusst, wie es mit Katharina und ihrer Familie weitergehen wird. Zum Glück erscheint Band 2 im Dezember 2018 und von daher, muss ich nicht mehr allzu lange auf die Fortsetzung warten….



Dieser Roman hat alles was ein guter historischer Roman haben muss: eine gute Story, überzeugende Charaktere, eine authentische Kulisse, wahre Zeitgeschichte und natürlich die eine oder andere Liebesgeschichte. Einfach perfekt und für mich ein grandioser Auftakt einer neuen Trilogie.


Veröffentlicht am 13.11.2018

Das Herz der sieben Inseln

Das Herz der sieben Inseln
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Völlig überraschend und unerwartet erbt Jana eine Hacienda auf der spanischen Insel Gran Canaria. Nur sie kennt niemanden auf dieser Insel, der ihr etwas vererben könnte. Um sich ein genaueres Bild von ...

Völlig überraschend und unerwartet erbt Jana eine Hacienda auf der spanischen Insel Gran Canaria. Nur sie kennt niemanden auf dieser Insel, der ihr etwas vererben könnte. Um sich ein genaueres Bild von der Erbschaft machen zu können, beschließt sie und ihr Freund Marcel dort hinzufliegen. Was sie dort erwartet ist ein Meer von Geheimnissen, die weit ins Jahr 1492 zurück liegen. Janas spannende Zeitreise beginnt….


Das Herz der sieben Inseln ist der neuste Roman von Tara Haigh. Diesmal entführt sie den Leser nach Spanien, um genauer zu sagen nach Gran Canaria, um 1492. Der wunderbare und detaillierte Schreibstil der Autorin holt den Leser sofort ab und lässt ihn in die Geschichte von Laura Jimenez ein- und abtauchen. Ich habe schon einige Bücher von dieser Autorin gelesen, aber ich bin immer wieder sprachlos, wie Tara Haigh die damalige Zeit so faszinierend einfangen und wiederspiegeln kann. Respekt vor dieser Leistung!
Auch in diesem Roman merkte ich sofort, wieviel Herzblut in dieses Buch gesteckt worden ist. Die Charaktere sind brillant eingefangen und wiedergegeben worden, genauso stellte ich mir die Menschen aus dieser Zeit vor. Aber nicht nur bei den Protagonisten spürt man dies, sondern auch bei der Kulissenbeschreibung hat sie fanstatische Arbeit geleistet. Sofort hat man Lust die Koffer zu packen und dort hinzufliegen, um die „Drehorte“ kennenzulernen.
Die Handlung besteht aus zwei Zeitebenen. Zum einen den, der um 1492 spielt und zum anderen, die heutige Zeit. Zu Beginn des Buches kehren wir zurück ins Jahr 1492 um Laura kennenzulernen, die dort als Novizin in einem Kloster lebt. Doch dank einer bevorstehenden Hochzeit, die sie nicht eingehen will, kehrt sie zu ihrer Familie zurück. Dort lernt sie alle Facetten und Grausamkeiten des Lebens kennen. Angefangen von Schicksalsschlägen über Sklavenhandel über Macht, Intrigen und einer verbotenen Liebe. Diese Reise war emotional, spannend und sehr informativ. Was ich alles über diese Insel erfahren habe, habe ich in meiner ganzen Schulzeit nicht erfahren dürfen.
In der heutigen Zeit spielt Jana, die Touristikkauffrau eine wichtige Rolle, denn sie erbt eine spanische Hacienda. Im Normalfall sollte dies eigentlich ein Grund zur Freude sein, nur Jana kennt den Erblasser nicht. Bevor sie dieses Erbe ablehnt oder gar annimmt, fliegt sie nach Gran Canaria und erhofft sich so, an einige Informationen heranzukommen. Was aber nicht so einfach und Jana somit begibt sie sich auf Spurensuche.
Diese Geschichte wird abwechseln aus der Sicht von Laura und Jana erzählt und dadurch entstand ein Spannungsbogen, der immer weiterwachsen durfte. Ab einen gewissen Punkt mochte ich dieses Buch gar nicht mehr aus den Händen legen, so hat mich das Leben von Laura begeisternd mitgezogen. Jede noch so kleinste Wende oder Intrige wurde quasi aufgesogen. Janas Reise in die Vergangenheit war zwar auch spannend, aber hinter Lauras (Liebes-) Leben verblaste sie ein wenig. Trotzdem spielten beiden Zeitzonen perfekt miteinander, dass am Ende das Ganze perfekt abrundete.


Tara Haigh hat mir wieder einmal bewiesen, warum sie eine klasse Autorin ist. Sie schreibt Romane, die nicht nur den Alltag vergessen lassen, sondern auch die Seele berühren. Vielen lieben Dank für diese Zeitreise und wer historische Romane liest, sollte dieses Buch nicht ungelesen lassen.