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Veröffentlicht am 03.02.2020

Nicht ganz überzeugend...

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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In Schweden geht ein Serienmörder um: Er lauert Frauen in den frühen Morgenstunden auf, überfällt und tötet sie. Dann verschwindet er spurlos. Bis an einem Tatort Fingerabdrücke sichergestellt werden, ...

In Schweden geht ein Serienmörder um: Er lauert Frauen in den frühen Morgenstunden auf, überfällt und tötet sie. Dann verschwindet er spurlos. Bis an einem Tatort Fingerabdrücke sichergestellt werden, die registriert sind – sie deuten auf einen Zusammenhang mit einem lange zurückliegenden Vermisstenfall hin. So übernimmt jetzt Tess Hjalmarsson, die eine Expertin für Cold Cases ist, die Ermittlungen. Mit ihrem Team arbeitet sie mit Hochdruck an beiden Fällen, es gilt, den Frauenmörder zu stoppen. Doch was ist der gemeinsame Nenner dieser Verbrechen? Und warum sind die Zeugen des Cold Case so unkooperativ? Scheinbar haben einige Menschen etwas zu verbergen, doch was und warum? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Die schwedische Schriftstellerin Tina Frennstedt weiß, wovon sie schreibt, ist sie doch Expertin für Kriminalfälle, die nie aufgeklärt wurden. Ihr Schreibstil ist flüssig und einfach zu lesen, hier erkennt man deutlich die Kriminalreporterin, die sie auch ist. Der Fall, bzw. die Fälle, um die es hier geht, scheinen mir allerdings etwas konstruiert und die Zusammenhänge teils ziemlich weit hergeholt. An einigen Stellen verliert die Autorin sich in Beschreibungen der Privatangelegenheiten der Protagonisten, was für den Leser einige Längen nach sich zieht. Tess ist ein ambivalenter Charakter, meistens sympathisch, aber manchmal sind ihre Handlungsweisen auch nicht nachvollziehbar. Auch die anderen Protagonisten haben nicht nur nette Seiten, aber so ist es ja im realen Leben wohl auch. Das Buch ist spannend, aber das nicht von der ersten bis zur letzten Seite, manchmal zieht sich der Thriller auch etwas. Der für mich überraschende Schluss hat mir wieder gut gefallen.
Das Cover wirkt etwas düster, der Schriftzug „Cold Case“ ist für meinen Geschmack etwas zu groß, er dominiert das Titelbild zu stark. Der Titel „Cold Case – Das verschwundene Mädchen“ passt, allerdings ist der aktuelle Fall des Serienmörders im Buch auch sehr präsent.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 16.06.2019

Hass

Berlin Prepper
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Noack hat einen hochaktuellen Beruf: er löscht für eine Online-Redaktion übergriffige und sonstige Hasskommentare. Kein einfacher Job – tagtäglich schaut er in menschliche Abgründe. Dazu kommen noch die ...

Noack hat einen hochaktuellen Beruf: er löscht für eine Online-Redaktion übergriffige und sonstige Hasskommentare. Kein einfacher Job – tagtäglich schaut er in menschliche Abgründe. Dazu kommen noch die Anfeindungen von eben diesen Kommentarschreibern, sie drohen ihm und seinen Kollegen mehr oder weniger offen. Dann kommt es tatsächlich zu körperlichen Attacken auf ihn und seine Kollegin. Die Polizei steht vor einem Rätsel, scheint aber auch nicht übermäßig motiviert, diese Verbrechen aufzuklären. Aber auch Noack ist wenig kooperativ, so gibt es die üblichen Verdächtigen: Flüchtlinge aus einem nahe gelegenen Lager. Doch es kommt alles noch viel schlimmer…
„Berlin Prepper“ ist ein Thriller aus der Feder von Johannes Groschupf, einem niedersächsischen Journalisten. Für mich war es das erste Buch, das ich von ihm lesen durfte. Erstmals habe ich von der Prepper Szene erfahren, dieser Begriff war mir bis dato völlig unbekannt. Auch wenn den Leser der Titel etwas anderes ahnen lässt: die Prepper Szene wird hier nur am Rande beleuchtet. Trotzdem interessant für den Unwissenden… Der Autor schreibt flüssig aus Noacks Perspektive, was den Leser immer nahe am Geschehen sein lässt. So eilt man schnell durch die Seiten, obwohl mir persönlich die wahre Thrillerspannung fehlt. Krimi ok, aber als Thriller würde ich dieses Buch nicht betiteln. Noacks Handlungsweisen sind für mich nicht immer nachvollziehbar, wirken ab und an unrealistisch. Auch die Polizei kommt hier nicht wirklich gut weg. Erschreckend sind diese menschenverachtenden Kommentare, die es so wohl tatsächlich im WWW gibt. Ganz schlimm! Das Buch wirkt auf mich etwas überladen, Themen wie z. B. Reichsbürger werden nur angerissen, obwohl man doch viel mehr daraus machen kann. Das sollte man vielleicht intensiver in einem separaten Buch angehen.
Cover wie auch Titel machen Lust auf das Buch, haben aber im Endeffekt gar nicht so viel mit dem Inhalt zu tun.

Veröffentlicht am 15.12.2018

Da wäre mehr drin gewesen!

Tattoo
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Detective Chief Inspector Greg Carver wird angeschossen in seiner Wohnung aufgefunden. War es ein Selbstmordversuch? Oder steckt der ominöse Dornenkiller dahinter, der seit über einem Jahr erfolglos von ...

Detective Chief Inspector Greg Carver wird angeschossen in seiner Wohnung aufgefunden. War es ein Selbstmordversuch? Oder steckt der ominöse Dornenkiller dahinter, der seit über einem Jahr erfolglos von Carver und seiner Kollegin Ruth Lake gejagt wird? Der Mörder hat bereits fünf Frauen auf dem Gewissen. Jedes Opfer hat er vor derenTod mit einem Pflanzendorn tätowiert, und das fast am ganzen Körper. Die letzte Frau scheint in einem Zusammenhang mit Carvers Frau zu stehen, sie sieht ihr sehr ähnlich und trägt zudem deren Ohrringe. Nun ist es erst mal an Ruth, den Killer zu finden, Carver liegt mit schweren Verletzungen und anfangs ohne Erinnerungen an den Anschlag auf ihn im Krankenhaus.
Das englische Autorenduo Ashley Dyer hat mit „Tattoo“ einen Thriller geschrieben, auf den ich mich aufgrund des Klappentextes sehr gefreut hatte. Leider hat mir das Buch nicht so gut gefallen wie erwartet. Trotz eines flüssigen und leicht lesbaren Schreibstils konnte der Spannungsbogen nicht über die langen 558 Seiten des Buches gehalten werden. Manches hat mich verwirrt, nicht immer konnte ich dem Geschehen problemlos folgen. Erschwerend kamen die manchmal nicht nachvollziehbaren Handlungsweisen der Protagonisten hinzu. Und auch manche sehr ausführliche Erklärungen empfand ich als etwas langweilig. Andererseits kam für mich der eigentliche Fall des Dornenkillers zu kurz. Hier hätte ich mir mehr Ermittlungsarbeit gewünscht, dieses Verbrechen hatte mich in der Buchbeschreibung „angesprochen“. Viel Platz nahmen dagegen die Probleme der Ermittler ein. Schade, die Geschichte des Dornenkillers hätte meiner Meinung nach Potential für einen grandiosen Thriller gehabt! Bei meiner Bewertung möchte ich aber die Idee als solche positiv hervorheben.
Das Cover finde ich toll, die blutrote Schrift auf dem silbernen Hintergrund sieht super aus. Ebenso lässt der Titel auf eine blutige Geschichte schließen.

Veröffentlicht am 28.11.2018

In Bedrängnis

Deine letzte Stunde
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Die junge Vertretungslehrerin Raquel tritt eine neue Stelle an. Auf ihre Nachfragen erfährt sie, dass ihre Vorgängerin Viruca sich das Leben genommen hat. Zumindest deuten die Umstände ihres Todes darauf ...

Die junge Vertretungslehrerin Raquel tritt eine neue Stelle an. Auf ihre Nachfragen erfährt sie, dass ihre Vorgängerin Viruca sich das Leben genommen hat. Zumindest deuten die Umstände ihres Todes darauf hin und die örtliche Polizei sieht keinen Grund, daran zu zweifeln. Virucas Exmann beschuldigt deren Schüler, sie mit extremen Mobbing in den Tod getrieben zu haben. Auch Raquel bekommt schnell zu spüren, dass die Schüler ihr alles andere als wohlgesonnen sind. Doch was steckt hinter diesen Angriffen auf ihre Person und wer schreibt ihr Zettel mit bedrohlichem Inhalt wie „Und du, wann stirbst du wohl?“ Für Raquel beginnt eine schwere Zeit, die sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringt.
Der spanische Autor Carlos Montero hat mit „Deine letzte Stunde“ einen Thriller geschrieben, der mit dem Premio Primavera 2016, dem spanischen Frühjahrspreis, ausgezeichnet wurde. Das Buch ist zweifellos spannend geschrieben, der Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Die Grundidee gefällt mir sehr gut, bei entsprechender Umsetzung hätte dies ein grandioser Thriller werden können. Doch dem steht dann doch Einiges im Wege: Raquel, die Hauptprotagonistin, handelt sehr unüberlegt und oft leider auch völlig unrealistisch. Das hat mich beim Lesen richtig geärgert! Ich möchte mich beim Lesen eines Buches zumindest ein Stück weit mit einer der handelnden Personen identifizieren können, das war bei diesem Thriller leider nicht gegeben. Und es gab es auch keine andere Person, die wirklich sympathisch war. Die für mich überraschende Auflösung dieser Geschichte hat mich etwas versöhnt, auch wenn nicht alles logisch aufgeklärt wurde.
Das dunkle Cover lässt den Thriller erahnen, der in Schreibschrift gestaltete Titel passt zum Hauptort des Geschehens – der Schule. „Deine letzte Stunde“ ist ein ausgesprochen passender Titel, der gefällt mir sehr gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Thema
Veröffentlicht am 03.10.2018

Verwicklungen in Schweden

Fünf plus drei
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Der Polizist Sam Berger wird beschuldigt, einen Mord begangen zu haben, deshalb ist er auf der Flucht. Doch der schwedische Geheimdienst spürt ihn auf – er braucht Sams Hilfe in einem undurchsichtigen ...

Der Polizist Sam Berger wird beschuldigt, einen Mord begangen zu haben, deshalb ist er auf der Flucht. Doch der schwedische Geheimdienst spürt ihn auf – er braucht Sams Hilfe in einem undurchsichtigen Fall. Ein 17jähriges Mädchen befindet sich in der Gewalt des ehemaligen Geheimdienstlers Carsten, er versucht über das Mädchen Informationen von ihrem Vater zu bekommen. Denn hier geht es nicht um eine schnöde Lösegelderpressung, Carsten hat Kontakte zu terroristischen Organisationen und braucht für einen großen Deal diese brisanten Daten. Sam versucht alles, Carsten aufzuhalten und das Mädchen zu retten. Doch Carsten ist mit allen Wassern gewaschen , außerdem fehlt Sam seine Kollegin Molly, die nach einer Geiselnahme im Koma liegt.
Der hochgelobte schwedische Bestsellerautor Arne Dahl hat mit seinem Krimi „Fünf plus drei“ den dritten Band der Reihe um Sam Berger vorgelegt. Leider kenne ich die beiden Vorgängerbände nicht, das hat sich als etwas problematisch erwiesen. Ich konnte der Handlung nicht immer folgen, an manchen Stellen wäre das Wissen aus den ersten beiden Bänden sicher hilfreich gewesen. Gerade zu Beginn hat mich diese Tatsache gestört. Nach diesen Anfangsschwierigkeiten, die sich allerdings schon ein gutes Stück ins Buch hineinzogen, wurde die Geschichte spannender und ereignisreicher. Allerdings wurde der Spannungsbogen nicht so gehalten, wie ich es erwartet habe. Der Schreibstil des Autors ist für einen Krimi ziemlich ungewöhnlich, irgendwo stand, er hätte „literarische Qualität“. Dem stimme ich gerne zu, die Sprache ist nicht so nüchtern, wie man es sonst in diesem Genre kennt, eher stellenweise etwas „blumig“, was mir aber gut gefallen hat.
Das düstere Cover mit dem bunten Schriftzug fällt auf, der Titel orientiert sich an den beiden Vorgängern und passt somit gut in die Reihe.
Das Buch konnte mich leider nicht komplett überzeugen, was aber durchaus mit meiner eventuell überzogenen Erwartungshaltung zu tun haben könnte.