Profilbild von Isar-12

Isar-12

Lesejury Star
offline

Isar-12 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Isar-12 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2019

Herbert und der steinige Weg zum Eigenheim

Profipfuscher
0

"Profipfuscher" ist der sechste Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Herbert steht in diesem Band vor neuen Aufgaben. Raus aus der Schwabinger Mietwohnung in das Eigenheim nähe Hirschgarten, ...

"Profipfuscher" ist der sechste Band aus der Herbert-Reihe von Friedrich Kalpenstein. Herbert steht in diesem Band vor neuen Aufgaben. Raus aus der Schwabinger Mietwohnung in das Eigenheim nähe Hirschgarten, das mit finanzieller Unterstützung der Eltern seiner Lebensgefährtin gekauft wurde. Aber der Altbau benötigt erst noch einige Umbauten und gute Handwerker sind rar gesät beim derzeitigen Bauboom in München. Aber mit Unterstützung seines Freund Hans versucht Herbert die Herausforderung als Bauherr anzunehmen. Aber nicht nur diese, sondern sein Foodtruck muss weiterlaufen und in der Kita seines Sohnes muss er als Helfer beim Kinderfest einspringen. Probleme mit den Handwerkern, Einmischungen der Familie, neue Nachbarn und Festorganisation für Kita-Eltern und ihre Zöglinge - all das gilt es für Herbert zu meistern in diesem Band. Wer selbst schon mal einen Altbau renoviert oder ein Eigenheim bezogen hat, dem sind die Probleme mit denen Herbert kämpft absolut nicht fremd. Mir trieb es diesmal total oft vor lauter Lachen die Tränen in die Augen. Mein letzter eigener Hausbau liegt jetzt knapp zehn Jahre zurück und daher konnte ich mich über Herberts Sorgen köstlich amüsieren. Friedrich Kalpenstein beschreibt all diese Vorgänge mit einem besonderen Humor, teilweise einer Situationskomik wo man als Leser sofort eigene Bilder im Kopf hat. Sein Protagonist Herbert versucht mit viel Herz, Verstand und Humor den Ansprüchen seiner Umwelt gerecht zu werden, ohne sich dabei selber zu vergessen. Natürlich gelingt ihm das nicht immer und so warten ein paar Fettnäpfchen zur Freude des Leser auf ihn. Die Kombination mit seinem Harley Davidson fahrenden Freund Hans ist dabei wieder voll gelungen. "Profipfuscher" ist für mich eine kurzweilige, absolut humorige Lektüre gewesen, die doch so viele kleine Wahrheiten aus dem Leben enthielt. Für mich ein Volltreffer und ich bin gespannt wie es in Herberts Leben weitergeht.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Mordet der Spielmann erneut?

Leid und letzter Tag
0

"Leid und letzter Tag" ist der sechste Band aus der Erik-Donner-Reihe von Elias Haller und zugleich mein erstes gelesenes Buch des Autors. Dabei müssen die Ermittler einen Wettlauf gegen die Zeit gewinnen, ...

"Leid und letzter Tag" ist der sechste Band aus der Erik-Donner-Reihe von Elias Haller und zugleich mein erstes gelesenes Buch des Autors. Dabei müssen die Ermittler einen Wettlauf gegen die Zeit gewinnen, um einen Serienkiller zu stoppen. Über eine Handy-App werden sie als fünf Mitspieler dirigiert, um das jeweilige Opfer zu retten. Erik Donner selbst, Kriminalhauptkommissar beim Leipziger K11, ist um es gelinde auszudrücken ein schwieriger Typ. Er hat den Spitznamen "Monster" unter den Kollegen aufgrund von Narben, aber bestimmt auch wegen seiner abweisenden Art. Nur Annegret, die K11-Leiterin und seine Freundin, durchdringt diesen Panzer. Sie und ihren Sohn Malte liebt er und sehnt sich nach ihrer Heirat. Doch die Vergangenheit und der inhaftierte Serienkiller Herzig, genannt der "Spielmann", scheint wieder aktiv zu sein. Aber wie geht das, sitzt er doch in der JVA ein? Kann der Killer rechtzeitig gestoppt werden, denn er bedroht auch Erik und seine Lieben? Elias Haller konstruiert hier ein brutalen, aber extrem spannenden Thriller. Von der ersten Seite weg zog er mich in seinen Bann, der mich bis zum Schluss fesselte. Man spürt richtig diesen Wettlauf gegen die Zeit, fühlt wie die Uhr herunterzählt im Handydisplay, um den Ermittlern so gut wie keine Chance zu geben die Opfer zu retten. Zeitgleich erfährt der Leser häppchenweise durch Rückblenden in die Vergangenheit, was es mit dem Spielmann und der Historie auf sich hat. Immer mehr werden Motiv klar, trotzdem bleibt der wahre Täter sehr lange verborgen. Der Spannungsbogen ist extrem gut, atemlos hetzt man auch als Leser von Seite zu Seite. Leid, Trauer, Schockmomente, all dies bietet dieser Thriller. Und wenn ich Erik Donner jetzt auch nicht unbedingt als einen sympathischen Ermittler bezeichnen kann, war dieser Thriller für mich dennoch ein Volltreffer, ein Spannungsfeuerwerk.

Veröffentlicht am 22.12.2018

Die Hansen-Saga schreibt das nächste Kapitel ...

Eine neue Zeit
0

"Eine neue Zeit" ist der zweite Teil der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Drei Jahre sind vergangen seit die junge Luise aus Kamerun von der Kakaoplantage nach Hamburg zurückgekehrt ist. Im Kontor ihres Vaters ...

"Eine neue Zeit" ist der zweite Teil der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Drei Jahre sind vergangen seit die junge Luise aus Kamerun von der Kakaoplantage nach Hamburg zurückgekehrt ist. Im Kontor ihres Vaters ist sie seit dieser Zeit zu einer festen verlässlichen Größe herangewachsen. Standen im ersten Band noch viel die Geschehnisse in Kamerun im Vordergrund, so verlagert sich dies im zweiten Teil sehr auf Hamburg und Wien, teilweise natürlich bedingt durch die Entwicklungen der Familienmitglieder. Die Vorgänge in Kamerun erfährt der Leser dabei durch den Briefverkehr zwischen den Hansens und dem Verwalter auf der Plantage. Dies ist aber kein Problem, denn für den Leser ist es spannend zu erfahren, wie sich das Leben der Hansen weiterentwickelt. Und hier hat die Autorin einiges ins Spiel gebracht, dass es weiter sehr interessant macht. Luise würde alles für ihre Position im Kontor tun und beschreitet einen Weg, den man ihr so im ersten Band noch nicht zugetraut hätte. Ebenso lassen die Entwicklungen in Wien nichts Gutes ahnen für die Zukunft. Als auch noch am Ende dieses Bandes bedeutende Dinge geschehen, lässt dies für den Abschluss der Saga so einige spannende und interessante Fragen offen. Die Weiterentwicklung der Figuren im Leben der Familie Hansen hat mir auch in diesem Band sehr gut gefallen. Obwohl man als Leser mit dem Handeln einzelner Protagonisten manchmal hadert, ist man gefangen von den Geheimnissen, Intrigen und Verwirrungen die diese Hamburger Familie umgibt. Ellin Carsta konnte mich auch mit diesem zweiten Teil der Saga fesseln und ich bin sehr gespannt, wie es mit Luise weitergeht, gerade auch im Hinblick auf die damalige Zeit. Der Vollständigkeit halber empfehle ich aber die Hansen-Saga unbedingt von Beginn an mit Band 1 "Die ferne Hoffnung" zu lesen um die Zusammenhänge zu verstehen.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Die Katastrophe, die jederzeit so ablaufen könnte ...

Mathilda
0

"Mathilda" ist ein dystopischer Thriller von Oliver Pätzold (ein Pseudonym des Autors Andreas Otter). Dabei geht es um ein Katastrophenszenario, das jederzeit so Realität werden könnte. Der Asteroid "Mathilda" ...

"Mathilda" ist ein dystopischer Thriller von Oliver Pätzold (ein Pseudonym des Autors Andreas Otter). Dabei geht es um ein Katastrophenszenario, das jederzeit so Realität werden könnte. Der Asteroid "Mathilda" schlägt auf der Erde im südöstlichen Küstengebiet von Grönland ein und erzeugt dadurch Tsunamis und Vulkanausbrüche, denen dadurch weitere Naturkatastrophen folgen. Sehr schnell müssen die Überlebenden sich in einer neuen und grausamen Welt zurechtfinden. Denn neben den Helfern geht es vielen auch nur um sich. Anarchie und Plünderungen sind die Folge. Im wesentlichen ist die Geschichte in zwei Teile gesplittet. Zum einen die junge Emma mit ihrem Freund Paul, die zum Zeitpunkt der Katastrophe in den Bergen des Salzburger Land zum Arbeiten sind - zum anderen ihrem Vater Achim, der alles daran setzt quer durch Deutschland zu seiner Tochter zu gelangen und diese aus ihrer misslichen Lage in den Bergen zu retten. Der Autor beschreibt in seiner Geschichte apokalyptische Zustände in einer entstehenden Minieiszeit. Dabei sind diese Szenarien von einer erschreckenden Realität und man kann sich als Leser bestens vorstellen, dass dies genau so ablaufen könnte. Der Zusammenbruch unserer Zivilisation würde wie im Roman innerhalb weniger Tage und Wochen stattfinden. Als Leser war ich gefesselt von dem verzweifelten Kampf von Emma ums nackte Überleben. Wie Feuerholz für Wärme und Nahrung ihr unmittelbares tägliches Ziel ist. Aber auch die Hoffnung, dass sie durch ihren Freund Paul, der im Tal verzweifelt nach Helfern zur Rettung Emmas sucht, und durch ihren Vater aus der misslichen Lage befreit wird. Immer wieder stockte mir beim Lesen der Atem und ich fieberte mit den Protagonisten mit, hoffte selbst auf diese Rettung. Beklemmend und traurig teilweise die Situationen, dann wieder ein Funken Hoffnung. Geschickt hält damit Oliver Pätzold die Spannung sehr hoch und als Leser ist man dabei selbst mitten im Geschehen. "Mathilda" ist für mich ein sehr guter und rasanter Thriller, eine klare Leseempfehlung. Sogar eine Verfilmung könnte ich mir hier jederzeit vorstellen.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Das Geheimnis hinter Shizaru, dem vierten Affen ...

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
0

"Sieh nichts Böses" ist der achte Band aus der Kommissar-Dühnfort-Reihe von Inge Löhnig. Diesmal muss der sympathische Kommissar nicht nur in einem Mordfall einer jungen Frau ermitteln, er hat auch in ...

"Sieh nichts Böses" ist der achte Band aus der Kommissar-Dühnfort-Reihe von Inge Löhnig. Diesmal muss der sympathische Kommissar nicht nur in einem Mordfall einer jungen Frau ermitteln, er hat auch in seiner noch jungen Ehe mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Seine Frau Gina ist schwanger, die Freude wird aber getrübt als sich bei einer Untersuchung herausstellt, dass das Kind am Down-Syndrom leiden wird. Doch voller Liebe zu ihrem Kind wollen sie sich dessen stellen. Im Mordfall dagegen stößt Dühnfort auf die Tiefen von häuslicher Gewalt. Und als dann noch kleine Messingäffchen den Zusammenhang zu einem weiteren ungelösten Mordfall herstellen, wird es immer schwerer Gut und Böse zu unterscheiden. In gewohnter Manier gelingt es Inge Löhnig wieder dabei den Leser in den Bann der Geschichte mit hineinzuziehen. Denn diese ist wieder sehr gut aufgebaut, kurzweilig und mit einem guten Spannungsbogen. Geschickt werden falsche Fährten ausgelegt, erst spät der wahre Täter enttarnt. Auch ich tappte lange im Dunkeln, genau das macht für mich unter anderem einen guten Krimi aus. Die privaten Abschnitte zu Dühnfort gefallen dabei ebenfalls. Sie runden das Bild des Kommissars ab und ergänzen die Geschichte. Das eigentliche Hauptthema der häuslichen Gewalt und deren Folgen fand ich sehr gut herausgearbeitet. Die Autorin lässt hier den Leser hautnah dies miterleben und man hält den Atem an, bei dem was Eltern ihren Kindern unter dem biederen Schein nach außen antun können. "Sieh nichts Böses" ist für mich ein weiterer sehr gelungener Band aus der Kommissar-Dühnfort-Reihe, für den ich eine klare Leseempfehlung ausspreche.