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Veröffentlicht am 02.01.2019

Informativ und gut verständlich dargestellt, dabei aufrüttelnd und sehr bewegend

Die Sprache der Tiere
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In seinem neuen Buch „Die Sprache der Tiere“ geht Karsten Brensing, Autor des Bestsellers „Das Mysterium der Tiere“, darauf ein, ob und wie man mit Tieren kommunizieren kann.
In drei großen wesentlichen ...

In seinem neuen Buch „Die Sprache der Tiere“ geht Karsten Brensing, Autor des Bestsellers „Das Mysterium der Tiere“, darauf ein, ob und wie man mit Tieren kommunizieren kann.
In drei großen wesentlichen Abschnitten geht Brensing anhand zahlreicher Beispiele auf wichtige Aspekte der Kommunikation und des menschlichen Umgangs mit Tieren ein.
Er stellt hierbei die Vermenschlichung als Schlüsselwerkzeug dar, die zum Verständnis erheblich beiträgt.
Auch in diesem Buch werden die wissentlich belegten Darstellungen wieder durch viele Bilder und Grafiken illustiert.


Meine Meinung:
Ich war schon von dem Buch „Das Mysterium der Tiere“ ganz begeistert und habe mich daher sehr über das neue Buch „Die Sprache der Tiere“ als Weiterentwicklung ganz zentraler Fragestellungen aus dem vorherigen Buch gefreut.

Karsten Brensings neues Werk hat mich nicht enttäuscht. Wieder bin ich ganz begeistert von der Art seiner Darstellung, die gut verständlich ist, so dass auch Laien sich den biologischen Themen nähern können. Andererseits sind die Schilderungen aber immer noch wissenschaftlich fundiert und nicht so stark vereinfacht, dass sie unrichtig würden. Der Autor bringt unzählige – oft für mich völlig überraschende – Beispiele von ganz unterschiedlichen Tieren.
Mich hat es wirklich sehr überrascht, dass z.B. Meisen in Sätzen kommunizieren, und andere Tierarten einen Wortschatz von über 300 Wörtern haben…
Sehr gut dargestellt und sehr anschaulich fand ich allerdings auch die Beispiele aus dem eigenen Leben des Autors – seien es Beobachtungen aus der Familie oder Erlebnisse in seiner eigenen Jugend oder Studienzeit.

Sehr nachdenklich gestimmt haben mich bei diesem wichtigen Thema die Schlussfolgerungen, die für den Tierschutz und die heute oft abweichende Praxis gezogen werden können.
Der Autor bringt diese sehr eindringlich, aber ohne erhobenen Zeigefinger, rüber.
Somit ist das Buch ein klarer Appell sich für die Rechte von Tieren einzusetzen und auch sein eigenes Verhalten zu überdenken.


Fazit:
Ich kann das Buch wieder nur wärmstens empfehlen. Ich fühle mich sehr gut informiert und dabei auch gut unterhalten und mit vielen Impulsen versorgt.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Ein großartiges Buch – berührend, unterhaltsam, bereichernd

Mädelsabend
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Anne Gesthuysen spannt einen großen Bogen über drei Generationen von Frauen am Niederrhein – vom Zweiten Weltkrieg über die spießigen 1950er Jahre und die spannenden 1970er Jahre mit Anti-AKW-Protesten ...

Anne Gesthuysen spannt einen großen Bogen über drei Generationen von Frauen am Niederrhein – vom Zweiten Weltkrieg über die spießigen 1950er Jahre und die spannenden 1970er Jahre mit Anti-AKW-Protesten bis in die Gegenwart.
Ruth und Walter sind 65 Jahre verheiratet, als ihre Ehe kurz vor dem Aus steht. Denn seitdem Ruth einen Unfall hatte, leben die beiden in einem Appartement mit „betreutem Wohnen“, wo Ruth richtig aufblüht mit vielen Freundinnen und in einem Singkreis, aber Walter sich so gar nicht wohlfühlt.
Ruths Enkelin Sara auf der anderen Seite steht vor der Entscheidung, für die Karriere nach Cambridge zu gehen und – mit einem kleinen Sohn - eine Wochenendbeziehung in Kauf zu nehmen.


Meine Meinung:
Das Buch „Mädelsabend“ ist das erste Buch von Anne Gesthuysen, das ich gelesen habe, und ich war sofort so begeistert, dass ich die anderen Bücher auch unbedingt noch lesen möchte.

Der sehr direkte und wunderbar flüssige, auf den Punkt bringende, Schreibstil hat mir den Einstieg in den Roman unheimlich leicht gemacht. Ich habe mich beim Lesen sofort wohlgefühlt und das ganze Setting, das viel Lokalkolorit vom Niederrhein rüberbringt, sehr genossen.

Die handelnden Personen sind sehr aussagekräftig und authentisch gezeichnet und man kann ich ein rundes Bild von den Charakteren machen, weil die Handlung auf ganz verschiedenen zeitlichen Ebenen spielt und immer wieder Rückblenden in verschiedene Jahrzehnte eingebaut werden.
Die Geschichte von Ruth, die in ihrer Ehe mit Walter nicht viel zu sagen hatte und sich vieles gefallen lassen musste, hat mich wirklich sehr bewegt und berührt. Ihre Erlebnisse in 65 Jahren Ehe sind schon sehr prägend.

Auf der anderen Seite regt auch die Geschichte der Enkelin Sara sehr zum Nachdenken über den eigenen Lebensentwurf und die eigenen Prioritäten an und zeigt, dass es keine einfachen Lösungen gibt, sondern nur ganz individuelle Entscheidungen.

Der Roman wird mich gedanklich sicherlich noch lange begleiten, weil er so wichtige und elementare Dinge des Lebens behandelt und eine tolle Familiengeschichte mit einprägsamen Persönlichkeiten geschildert hat.


Fazit:
„Mädelsabend“ hat für mich das Zeug zu einem echten Lieblingsbuch!

Veröffentlicht am 27.11.2018

Schönes Jugendbuch – witzig, intelligent, romantisch

Was Jungs mit 15 wollen und warum ich das weiß
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Justine ist 15 und soll ihr geliebtes Internat (zumindest für ein Jahr) verlassen, weil ihre Mutter sich mit einer sog. „Liebeschule“ selbst verwirklichen möchte.
So zieht Justine aus dem Internat aus, ...

Justine ist 15 und soll ihr geliebtes Internat (zumindest für ein Jahr) verlassen, weil ihre Mutter sich mit einer sog. „Liebeschule“ selbst verwirklichen möchte.
So zieht Justine aus dem Internat aus, bei ihrer Mutter ein und damit in eine neue Stadt und an eine neue Schule.
Plötzlich passiert etwas Seltsames, so dass Justine die Gedanken ihrer männlichen Klassenkameraden und Lehrer hören kann. Das ist zwar einerseits spooky, andererseits könnte es vielleicht auch nützlich sein, um sich mit dem süßen Lenny zu verabreden…?


Meine Meinung:
Das neue Jugendbuch von Heike Abidi ist wieder sehr schön geschrieben, so dass ich die Lektüre sehr genossen haben.
Die Charaktere, allen voran Justine, sind sehr glaubwürdig angelegt. Justine war mir mit ihrer reflektierten selbstbewussten Art auch gleich sympathisch. Auch andere handelnde Personen, wie zum Beispiel Justines Mutter oder ihre (neuen) Freundinnen werden sehr liebevoll beschrieben.
Die Geschichte an sich ist spannend zu lesen, aber auch gefühlvoll und witzig. Insgesamt ist die Handlung wirklich eine runde Sache; es gibt einen schönen Spannungsbogen und ein Happy End, das aber auch nicht zu schnell oder zu leicht erreicht wird.
Somit ist die Handlung mit ihren Höhen und Tiefen wirklich sehr stimmig gehalten.

Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen liebevollen Details, die im Buch vorkommen. So gibt es zum Beispiel Buchempfehlungen im Buch, Filmtipps oder nette Ausflüge zu IKEA, die für nette Farbtupfer sorgen.


Fazit:
Für mich ist das neue Jugendbuch von Heike Abidi wieder einmal ein sehr schönes Highlight in diesem Bereich. Wirklich eine runde Sache!

Veröffentlicht am 21.11.2018

Toller warmherziger historischer Roman – ein echtes Lieblingsbuch

Die Schokoladenvilla
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Stuttgart, Anfang des 20. Jahrhunderts:
Judith Rothmann ist die Tochter des Schokoladenfabrikanten Wilhelm Rothmann. Sie liebt es, in der Firma neue Ideen einzubringen und neue Schokoladenkreationen auszuprobieren. ...

Stuttgart, Anfang des 20. Jahrhunderts:
Judith Rothmann ist die Tochter des Schokoladenfabrikanten Wilhelm Rothmann. Sie liebt es, in der Firma neue Ideen einzubringen und neue Schokoladenkreationen auszuprobieren.
Doch dann soll sie auf Wunsch ihres Vaters die Ehe mit einem jungen Mann eingehen, den sie abstoßend findet, und sich aus der Firma vollkommen zurückziehen….


Meine Meinung:
Der Roman ist der erste Teil einer Trilogie und mit seinem über 600 Seiten ein richtiger Schmöker.
Dank der sehr anschaulichen, flüssigen und warmherzigen Erzählweise bin ich sofort gut in die Geschichte gekommen. Gut gefallen hat mir, dass sie aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, so dass der Leser nicht nur die Sicht der jungen Judith Rothmann erlebt, sondern auch die ihrer Mutter Helene, ihrer kleinen Zwillingsbrüder, der Hausangestellten und Dienstboten der Rothmanns und des engagierten Victor Rheinberger, der zu Beginn der Handlung aus der Haft in der Festung Ehrenbreitstein entlassen wird.

Alle Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet und waren für mich in ihren Handlungen nachvollziehbar. Besonders Judith hat es mir sehr angetan, denn sie ist innovativ, hat ihren eigenen Kopf und steht zu ihren Wünschen und kümmert sich gleichzeitig gut und respektvoll um die Arbeiterinnen in der Fabrik und um ihre Hausangestellten.
Somit habe ich von Beginn an mit ihr mitgefiebert und auf ein positives Ende gehofft.

Neben der gut aufgebauten, spannenden und berührenden Geschichte hat mir auch die Beschreibung des historischen Settings im Stuttgart zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr gefallen. Es gibt zahlreiche Anklänge an reale Persönlichkeiten oder Gegebenheiten, die auch im Anhang erklärt werden.
Aber auch in der Schreibweise merkt man sehr subtil die gründliche und fundierte Recherche der Autorin, die ihr Wissen hier einfließen lässt, ohne damit penetrant zu wirken. Das machte für mich den besonderen Reiz dieses Romans aus, der insgesamt eine runde Sache ist.


Fazit:
Das Lesen dieses zauberhaften Romans war für mich wie ein kleiner Urlaub, denn es hat mich intellektuell erfrischt und emotional gewärmt. Wunderbar!

Veröffentlicht am 19.11.2018

Meisterhaft erzählter schaurig-schöner Roman in den schottischen Highlands

Die Melodie der Schatten
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Schottland im 19. Jahrhundert:
Die junge Lady Fiona ist in einer Kutsche auf dem Weg zu ihrer Tante in Inverness in den Highlands. Da wird die Kutsche auf freier Strecke von Räubern überfallen und Fiona ...

Schottland im 19. Jahrhundert:
Die junge Lady Fiona ist in einer Kutsche auf dem Weg zu ihrer Tante in Inverness in den Highlands. Da wird die Kutsche auf freier Strecke von Räubern überfallen und Fiona gelingt es gerade noch, aus der Kutsche zu springen und sich in Sicherheit zu bringen.
Sie irrt durch die Wildnis, bis sie völlig erschöpft bei einem – wenig einladenden – Herrenhaus vorbeikommt, wo sie Unterschlupf findet.
Der Hausbesitzer, Laird Aidan, ist zwar nicht gerade gastfreundlich, aber Fiona fühlt sich seltsamerweise durchaus zu dem in sich zerrissenen jungen Mann hingezogen.
Darüber hinaus wird sie während ihres Aufenthalts nachts durch seltsame Träume gequält und hört fremdartige Melodien…


Meine Meinung:
Der neue in sich abgeschlossene historische Roman „Die Melodie der Schatten“ von Maria W. Peter ist ein ganz wunderbar komponiertes und erzähltes Meisterwerk.
Die Personen sind sehr komplex angelegt, aber immer sehr authentisch und glaubwürdig gezeichnet, auch wenn sie manchmal innerlich zerrissen und von dunklen Gefühlen geplagt erscheinen.
Fiona war mir direkt sympathisch, während Aidan zwar kein Sympathieträger, aber durchaus eine sehr interessante Figur ist.

Die Handlung des Romans ist total spannend, denn man rätselt von Anfang an mit, was wohl hinter den mystischen und geheimnisvollen Vorgängen in dem alten Herrenhaus steckt.
Die Auflösungen kommen erst nach und nach ans Licht und sind sehr glaubwürdig gehalten.

Darüber hinaus kommt auf jeder Seite deutlich heraus, wie viel fundierte und detaillierte Recherche in dem Roman steckt, ohne dass es an irgendeiner Stelle belehrend wirkt.
Es hat mich sehr erfreut und bereichert, was ich – so nebenbei – alles über Schottland und die Geschichte, aber sogar auch über andere Themen gelernt habe.


Fazit:
Dieser neue Roman von Maria W. Peter hat mir sogar noch besser gefallen als z.B. „Die Festung am Rhein“. Es steckt unheimlich viel in dem Buch, das mir ein ganz tolles Leseerlebnis beschert hat.

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