Platzhalter für Profilbild

leseratte_lyx

Lesejury Star
offline

leseratte_lyx ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte_lyx über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.12.2018

Hat mich leider nicht völlig überzeugt!

Seine sensible Seite
0

"Seine sensible Seite" ist der erste Liebesroman der Autorin Amalia Frey und erzählt die Liebesgeschichte zwischen der erst 30 Jahre jungen Erfolgsautorin Austen Lux und dem Juristen Dr. Alexander Schneid, ...

"Seine sensible Seite" ist der erste Liebesroman der Autorin Amalia Frey und erzählt die Liebesgeschichte zwischen der erst 30 Jahre jungen Erfolgsautorin Austen Lux und dem Juristen Dr. Alexander Schneid, der zugleich der Sohn von Austens Mentor ist. Dieser hat Austen darum gebeten, für ihn seine Biographie zu verfassen und gleichzeitig seinen Sohn zur Mithilfe aufgefordert.
Der Einstieg war ein witziger Email-Schlagabtausch zwischen Austen und Alexander, der mich zum Schmunzeln brachte und zusammen mit dem Klappentext dazu, das Buch zu lesen.
Leider hat mich die Geschichte insgesamt nicht überzeugt.
Das liegt vor allem am Schreibstil, der den Lesefluss für mich erhebliche beeinträchtigte.
Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten geschrieben, wobei die Erzählperspektive sehr oft, teil s nach nur einem Satz oder gar Gedanken wechselte, was nur dadurch kenntlich wurde, dass sich die Textausrichtung änderte. Der Perspektivwechsel an sich macht für mich eine Geschichte lebendiger, da man die Sichtweise und Gedanken der beiden Protagonisten kennenlernt, wenn es aber zu häufig wechselt und auch nicht gleich deutlich ist, wer da nun dran ist, ist das Lesen ziemlich anstrengend.
Unabhängig von der Textausrichtung wäre vielleicht eine andere Schriftart besser kenntlich oder doch der Name des Denkenden/Sprechenden über dem Absatz hilfreich. Teils musste ich Passagen doch mehrmals lesen bzw. den Absatz zuvor, um herauszubekommen, „in wessen Haut ich gerade steckte“.
Neben dieser ungewöhnlichen Darstellung war auch die Wortwahl teils sehr gewöhnungsbedürftig, von deftig „geile Sau“ bis merkwürdig „Schlaufon“ für Smartphone. Das wäre eher für einen pubertierenden Teenager angemessen gewesen als für eine 30jährige Erfolgsautorin, die doch mit Worten gut umgehen können sollte.
Den männlichen Protagonisten schließlich fast durchgehend als Dr. A zu titulieren, war ebenfalls anstrengend.
Auch inhaltlich war die Entwicklung der Liebesgeschichte etwas zäh: die Kabbelei zwischen den beiden fand ich - wie schon gesagt witzig - , diese Art Hassliebe nicht neu, aber durchaus amüsant rüber gebracht. Insgesamt ging das Hin und Her zwischen den beiden allerdings für meinen Geschmack etwas zulange: macht der eine einen Schritt vorwärts, zuckte der andere zwei zurück, irgendwann hätte man beide schütteln mögen, um das Ganze etwas zu beschleunigen!
Grundsätzlich hatten die Protagonisten sympathische Züge: Austen, die sich aus eigener Kraft hochgearbeitet hat, von den Eltern nicht sonderlich unterstützt wird und sich nun noch um ihren halbwüchsigen kleine Bruder kümmert – Alexander, der stets das Gefühl hatte, nie die Erwartungen seines Vaters erfüllen zu können und deshalb auch eine Art Eifersucht auf Austen verspürt, die scheinbar mühelos das Herz seines Vaters erobert hat – dennoch konnte ich mich nicht vollends begeistern. Austen hat vor allem durch ihre Ausdrucksweise eine schnodderige Art, mit der ich mich schwer identifizieren konnte, Alexander lebt ein Leben in Arbeit jenseits persönlicher Interessen und Gefühle und wundert sich, dass ihn seine Ehefrau verlässt…
Schade, die ersten Seiten lasen sich so gut – da wäre wirklich mehr Potential drin gewesen!

Veröffentlicht am 28.11.2018

Anders als erwartet...

Sieben Tage voller Wunder
0

Ich kannte von Dani Atkins "Der Klang Deines Lächelns", das mich gerade zum Ende hin zu Tränen gerührt zurückließ und etwas unzufrieden ob des "ungerechten" Ausgangs der Geschichte.
Bei "Sieben Tage voller ...

Ich kannte von Dani Atkins "Der Klang Deines Lächelns", das mich gerade zum Ende hin zu Tränen gerührt zurückließ und etwas unzufrieden ob des "ungerechten" Ausgangs der Geschichte.
Bei "Sieben Tage voller Wunder" habe ich mich über das gesamte Buch hinweg nie so wirklich angesprochen gefühlt. Der Klappentext verriet ja schon einiges über die Handlung, so dass der Flugzeugabsturz an sich und der dramatische Kampf um die Rettung nicht überraschend waren.
Die Geschichte zwischen den Protagonisten Hannah und Logan entspann sich auch etwas vorhersehbar, für mich stellte sich nur die Frage, werden sie rechtzeitig gefunden oder nicht...
Die Schlusswendung hat mich dann doch überrascht, wobei mich die Entwicklung nicht wirklich mitgenommen hat.
Ich finde, die Geschichte hätte ein paar Seiten mehr vertragen, um die Protagonisten oder zumindest Hannah näher kennenzulernen, und in Anbetracht der Schlussvariante blieb bei mir im Nachhinein einiges unverständlich, was ich zuvor gar nicht hinterfragt hatte...
Also in jedem Fall eine spannende Geschichte, die mich aber eher als Überlebens- denn als Liebesgeschichte angesprochen hat.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Auftakt mit leichten Anlaufschwierigkeiten!

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
0

"Ein Augenblick für immer - Das erste Buch der Lügenwahrheit" ist der erste Teil einer neuen Romantasy-Triologie des erfolgreichen Autorinnenduos Rose Snow.
Protagonistin ist die junge June, die ihr letztes ...

"Ein Augenblick für immer - Das erste Buch der Lügenwahrheit" ist der erste Teil einer neuen Romantasy-Triologie des erfolgreichen Autorinnenduos Rose Snow.
Protagonistin ist die junge June, die ihr letztes Schuljahr bei ihrem Onkel in Cornwall verbringen und auf einer englischen Privatschule ihren Abschluss machen möchte, um anschließend in Oxford zu studieren.
June ist väterlicherseits Engländerin, war jedoch bis auf ein einziges Mal in ihrer Kindheit nie in England und hatte keinerlei Kontakt zu ihren dortigen Verwandten.
Insofern fand ich es schon etwas überraschend, dass sie sich so plötzlich zu diesem doch recht längerfristigen Aufenthalt bei ihren wildfremden Verwandten entschließt und dann im Vorfeld keinerlei Informationen über den Grund der Differenzen zwischen ihrem Vater und der englischen Verwandtschaft einfordert.
Allerdings ist es so wiederum nicht verwunderlich, dass sie anstelle in einem gemütlichen kleinen Cottage in einem hochherrschaftlichen Landsitz landet und sich plötzlich nach "Downtown Abbey" versetzt fühlt. Ebenso überraschend trifft sie auf ihre beiden gutaussehenden, aber geheimnisvollen Cousins, die sie eigentlich auf einer Weltreise wähnt.
Neben der starken Anziehung, die June zu ihren beiden Cousins fühlt, wird sie aber auch reichlich mit Merkwürdigkeiten und Geheimniskrämerei konfrontiert...

Ich kenne und mochte die Trilogie um die "11 Gezeichneten" aus der Feder der beiden Autorinnen und war sehr gespannt, in welche Fantasywelt uns die beiden diesmal mitnehmen, denn dass die Hauptfiguren irgendwelche magischen Gaben oder Befähigungen haben, das war zu erwarten.
Hier muss der Leser aber relativ lange zuwarten, bis sich in dieser Hinsicht etwas tut, dann aber entpuppt sich Protagonistin June quasi als Naturtalent und versteht alles von selbst. Bei den "11 Gezeichneten" musste das Geschwisterpaar immerhin in ein Internat besuchen (Hogwarts lässt grüßen) und brauchte einige Unterweisung und Übung inklusive Fehlversuchen zum Gebrauch der eigenen Gaben, was mir aber plausibler erschien als bei June im vorliegenden Band...
Mir hat die Idee hinter dem Buch sehr gut gefallen, aber das ganze droht in dem ewigen Hin und Her zwischen June und den Brüdern, insbesondere Blake etwas unterzugehen und ständige Wiederholungen von den ach so blauen Augen der beiden und ihrem tollen Duft nerven auf Dauer. June ist eigentlich sehr sympathisch, so energisch, selbstbewusst und bodenständig, wie sie in einem ihr fremden Land auftritt, aber in Gegenwart ihrer Cousins verliert sie ihre Fähigkeiten völlig...
Schade auch, dass man so lange auf die Fortsetzungen warten muss: Teil 2 ist für 1. Mai, Teil 3 für den 1. Oktober 2019 angekündigt, also keine Geschichte, die man einfach runterlesen kann...

Veröffentlicht am 19.11.2018

Auf Dauer etwas anstrengend…

Ich hab's auch nicht immer leicht mit mir
0

„Ich hab’s auch nicht immer leicht mit mir: Prosecco zum Lesen“ betitelt Anne Vogd ihr erstes Buch.
Die Kabarettistin hat ihre eigene Serie im SWR 3 und schreibt regelmäßig Kolumnen für diverse Zeitschriften. ...

„Ich hab’s auch nicht immer leicht mit mir: Prosecco zum Lesen“ betitelt Anne Vogd ihr erstes Buch.
Die Kabarettistin hat ihre eigene Serie im SWR 3 und schreibt regelmäßig Kolumnen für diverse Zeitschriften. Nun hat sie sich, ihr Leben, ihre Familie und Mitmenschen in Buchform auf die Schippe genommen.
Als gebürtige Rheinländerin kommt sie wohl aus dem Karnevalsmodus kaum heraus, jedenfalls hatte ich bei dem Hörbuch, mit dem ich angefangen habe, ständig das Gefühl, ich bin bei einer Karnevalssitzung mit dabei, was sowohl mit Frau Vogds Dialekt, als auch ihrer sehr schnellen Sprechweise und Satzmelodie zu tun hatte. Von der Geschwindigkeit her hatte ich das Gefühl, Maschinengewehrsalven ausgesetzt zu sein – man muss höllisch aufpassen, dass man nichts verpasst. Mal eben nebenbei zuhören geht einfach nicht, außer bei etwas inhaltlich komplett anspruchslosem wie z.B. Bügeln… Das Buch, bei dem man sein eigenes Tempo vorlegen kann, war da deutlich angenehmer.
Inhaltlich geht es querbeet: vom eigenen Mann, der leider teils so schlecht wegkommt, dass man Mitleid mit ihm hat, über die Tochter bis zu den Mitmüttern in Kindergarten und Schule, den Kollegen, das Bahn- bzw. Autofahren, es gibt kaum eine Alltagssituation, die nicht aufs Korn genommen wird. Dabei ist die Autorin teils dezent humorvoll, teils mit Poltscher Spitzfindigkeit bis hin zum Fremdschämen…
Viele Szenen erkennt man selbst wieder, manche Ideen fand ich witzig (die Tochter zum Zimmeraufräumen zu verdonnern, indem man das Taschengeld im Zimmer versteckt) – nicht immer konnte ich mich ganz damit identifizieren und Anne Vogds armer Ehemann hat sich stellenweise ein Schmerzensgeld verdient, auch wenn sie sich selbst dann ebenfalls „heruntermacht“.
Alles in allem sehr unterhaltsam, allerdings am Stück kaum zu genießen, eher ab und an in homöopathischen Dosen.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Hinfallen, aufstehen, Krone richten?

Verrücktes Herz
0

StatusmeldungDu hast soeben 400 Punkte für folgende Aktion erhalten: „Rezension mit mehr als 600 Zeichen verfasst“ (Gesamtpunkte: 27895)Rezension Hinfallen, aufstehen, Krone richten? wurde erstellt.

Haupt-ReiterAnsicht(aktiver ...

StatusmeldungDu hast soeben 400 Punkte für folgende Aktion erhalten: „Rezension mit mehr als 600 Zeichen verfasst“ (Gesamtpunkte: 27895)Rezension Hinfallen, aufstehen, Krone richten? wurde erstellt.

Haupt-ReiterAnsicht(aktiver Reiter) Bearbeiten

Rezension

Hinfallen, aufstehen, Krone richten?

Verrücktes Herz
von Liv Eiken

Bewertet mit 3 Sternen

In ihrem Roman "Verrücktes Herz" schildert Autorin Liv Eiken den Selbstfindungstrip von Hausfrau und Mutter Ava, die nachdem die Kinder mehr oder minder flügge sind und ihr Ehemann sich einer Jüngeren zugewandt hat, einen Nervenzusammenbruch erlitten hat und deshalb in einer Irrenanstal landet, um wieder zu sich selbst zu finden. 

Die Ausgangssituation kommt jeder Hausfrau und Mutter mehr oder minder bekannt vor: man räumt ständig hinter jemandem her, stellt die eigenen Interessen zugunsten der anderen Familienmitglieder zurück und reduziert sich darauf, für die Familie ein kuscheliges Nest zu schaffen. Als Avas KInder dann langsam erwachsen werden, fällt sie in ein tiefes Loch und leidet unter Antriebslosigkeit. Ihr Mann verkennt jedoch den Ernst der Lage und überhäuft sie mit Vorwürfen, anstelle ihr ärztliche/therapeutische Hilfe gegen ihre Depressionen zu besorgen. Als er ihr dann auch noch eröffnet, dass er sich in eine jüngere Frau verliebt hat, bricht Ava vollends zusammen.

Bis dahin war ich mit dem Verlauf der Geschichte noch ganz einverstanden. Dann wurde es mir aber etwas zu unglaubwürdig, denn nach kürzester Zeit überwindet Ava ihre Scheu und ihren Frust, in der Klinik gelandet zu sein, und fängt fröhlich an, ihre Therapiegruppe selbst zu therapieren. Was anfänglich noch ganz witzig ist, ging mir im Laufe der Geschichte dann doch gehörig auf die Nerven. Selbst wenn man den Roman als unterhaltsamen Selbstfindungstrip versteht, war Avas Enthusiasmus und Einsatz etwas übertrieben. Da fragt man sich doch, warum eine Therapeutenausbildung einige Jahre dauert, wenn Ava mit Hausfrauenpsychologie die ganze Klinik samt Therapeuten kuriert.

Insgesamt eine gute Idee, mit flüssigem Schreibstil und gut zu lesen umgesetzt, leider aber inhaltlich etwas sehr über das Ziel hinausgeschossen...