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Veröffentlicht am 19.12.2018

Geschichtsunterricht der Spaß macht

Die Rose des Herzogs
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In ihrem Buch „Die Rose des Herzogs“ erzählt Marita Spang aus dem Leben von Prinzessin Charlotte von Rohan Rochefort, einer starken Frau von der allerdings nicht sehr viel überliefert ist.
Charlotte ist ...

In ihrem Buch „Die Rose des Herzogs“ erzählt Marita Spang aus dem Leben von Prinzessin Charlotte von Rohan Rochefort, einer starken Frau von der allerdings nicht sehr viel überliefert ist.
Charlotte ist die Großnichte des Kardinals Louis von Rohan der heute noch durch die Halsbandaffäre, die mit den Ausschlag zur Französische Revolution gegeben hat, bekannt ist.
Nach ihrer Flucht aus Frankreich hat sie viele Jahre bei ihrem Großonkel in Ettenheim gelebt.
Nach dem Tod ihres Verlobten Vincent von Carignan hat Charlotte sich geschworen, sich nicht mehr zu verlieben und sich für soziale Projekte engagiert.
Doch Herzog Louis-Antoine von Enghien gibt nicht auf und nach einigen Jahren des Werbens verliebt sich auch Charlotte in den Herzog.
Es wird ihre ganz große Liebe.
Die Liebesgeschichte nimmt aber nicht zu viel Platz in diesem Buch ein, vielmehr ist es die Französische Revolution und das Leben des Adels in dieser Zeit. Wenn man das Buch liest, kann man verstehen, dass das Volk anfing zu rebellieren. Hatten doch viele nicht genug um ihre Familie satt zu bekommen und die Adligen lebten in Saus und Braus. Ja, man bekommt den Eindruck, dass viele nicht mal wussten wie schlecht es dem Volk geht.
Trotzdem hat mich die Gewalt die da verübt wurde erschreckt.
Zu einem Historischen Roman gehört auch immer ein Quäntchen künstlerische Freiheit.
Hier hat Marita Spang Realität und Fiktion auf wunderbare Weise zusammen verknüpft, dass man sich gut vorstellen kann: „genau so war es“.
Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht und ich habe viel Interessantes über die Jahre 1786-1804 erfahren.
Wie bei all ihren Historischen Romanen merkt man auch hier wie viel Arbeit die Autorin in die Recherche gesteckt hat und mit wie viel Liebe das Buch entstanden ist.
Erwähnen möchte ich auch noch das Personenregister am Anfang des Buches. Ich finde das bei der Anzahl der Charaktere immer sehr hilfreich. Und eine Zeittafel die sich am Ende des Buches befindet und noch einmal kurz die wichtigen Geschehnisse aufzeigt.
„Die Rose des Herzogs“ ein Buch für alle Liebhaber guter Historischer Romane.


Veröffentlicht am 03.12.2018

Neues von der Queen of Crime

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Theodor Reifenrath, ein alter Mann der die 80 Jahre schon überschritten hat wird tot in der Wohnung aufgefunden. Offensichtlich ist der Mann schon länger tot. Alles sieht nach einem Sturz und einer daraus ...

Theodor Reifenrath, ein alter Mann der die 80 Jahre schon überschritten hat wird tot in der Wohnung aufgefunden. Offensichtlich ist der Mann schon länger tot. Alles sieht nach einem Sturz und einer daraus stammenden Kopfverletzung aus.
Als Pia das Grundstück näher in Augenschein nimmt findet sie den Hund von Theodor Reifenrath fast verhungert im Zwinger und daneben liegen Knochen, menschliche Knochen.
Auf dem ersten Blick sieht es aus als ob der alte Mann die Leichen dort vergraben hatte. Aber nur auf den ersten Blick!
Endlich ist er da, Band 9 meiner geliebten Taunuskrimireihe.
„Muttertag“ ist der Titel des neuen Buches von Nele Neuhaus.
Aber so nett und harmlos der Titel klingt ist das Buch bei weitem nicht.
Von der ersten Seite an war ich gefesselt, ja ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Es ist ja auch immer ein bisschen wie alte Freunde treffen wenn man etwas Neues von Bodenstein und Pia in den Händen hält.
Hatte ich am Ende des letzten Buches „Im Wald“ schon die Befürchtung auf Bodenstein verzichten zu müssen, hat es mich sehr gefreut, dass er von seinem Sabbatical wieder zurück beim K11 ist. Ohne ihn hätte mir etwas gefehlt.
Der Fall in dem das K11 dieses Mal ermittelt ist sehr verzwickt. Der Kreis der Verdächtigen recht groß.
Die Reifenraths hatten zu früheren Zeiten Pflegekinder beherbergt, ein Teil von ihnen kommt noch regelmäßig zu Besuch auch wenn sie alles andere als gute Erinnerungen an diese Zeit hatten.
Pia und Bodenstein sind sich sicher, dass der oder die Täter aus diesem Kreis kommen.
Nur wer ist der Täter? Das habe ich mich bis zur Auflösung am Ende auch gefragt. Es hätte jeder sein können und auch wieder nicht. Es blieb also spannend bis zum Schluss und auch als das K11 den Täter entlarvt hatten und ihn festnehmen wollten ging es noch einmal richtig heiß her.
Geschrieben ist das Buch natürlich im bekannten Stil der Autorin. Voller Spannung und mit jede Menge Fachwissen. Ich finde es erstaunlich wie die Autorin ein Täterprofil beschreibt und in die Abgründe der menschlichen Psyche schaut. So etwas muss man sich erst einmal aneignen, das ist nicht mal schnell im Internet nachgelesen, da steckt jede Menge Arbeit dahinter.
Aber das macht diese Bücher ja so lesenswert.
„Muttertag ist einfach ein MUSS für jeden der gerne einen guten Krimi lesen möchte.


Veröffentlicht am 30.11.2018

Komm mit ins Bösland

Bösland
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Ben wurde jahrelang von seinem Vater geschlagen. „Komm mit mir ins Bösland“ hat der Vater immer gesagt und ist mit Ben auf den Dachboden wo er ihn misshandelt hat. Der einzige der zu ihm hielt war sein ...

Ben wurde jahrelang von seinem Vater geschlagen. „Komm mit mir ins Bösland“ hat der Vater immer gesagt und ist mit Ben auf den Dachboden wo er ihn misshandelt hat. Der einzige der zu ihm hielt war sein Freund Kux. An seinem 10. Geburtstag fand Ben seinen Vater auf dem Dachboden, er hatte sich erhängt.
Von da an waren Kux und Ben unzertrennlich trotz der Einwände seitens Kux Eltern. Schließlich war er der Sohn einer reichen Arztfamilie und da passte Ben der eher aus ärmlichen Verhältnissen stammt nicht dazu.
Doch dann mit 13 erschlug Ben ein Mädchen und kam in die Psychiatrie. Ben hat keine Erinnerung an die Tat.
Als er nach seiner Entlassung bei der Arbeit in einem Fotolabor ein Foto von Kux entwickelte kam die Vergangenheit wieder hoch.
Bernhard Aichner hat mit seinem neuen Buch „Bösland“ einen spannenden Psychothriller zu Papier gebracht.
Ben der nach dem Mord an dem Mädchen verhaftet wurde hatte keine Erinnerung mehr an den Tathergang. Da er Schuldunfähig war kam er in die Psychiatrie. Keiner der Psychologen hat sich wirklich für ihn interessiert erst al er in die Erwachsenen-Psychiatrie kam hat die Psychologin versucht ihm zu helfen.
Als er nach seiner Entlassung wieder mit der Vergangenheit konfrontiert wurde hat sie ihm geraden Kontakt zu seiner Vergangenheit aufzunehmen und damit Frieden zu finden.
Bernhard Aichner lässt den Leser in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele blicken.
Oft habe ich mich gefragt was geht in einem Jungen vor der ein Mädchen erschlägt. Gut, er ist lange von seinem Vater misshandelt worden, hat jede Menge aufgestaute Wut.
Im Verlaufe des Buches kam dann die Frage auf ist Ben Täter oder Opfer?
Schnell erkennt man was damals passiert ist (hier will ich nicht weiter darauf eingehen). Trotzdem bleibt das Buch spannend und man kann es nicht aus der Hand legen.
Also, jeder der gerne einen spannenden Thriller liest sollte auf „Bösland“ nicht verzichten.


Veröffentlicht am 27.11.2018

Gelungener Auftakt einer Trilogie mit historischem Hintergrund.

Gut Greifenau - Abendglanz
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Gut Greifenau – Abendglanz ist der erste Band einer Trilogie von Hanna Caspian.
Der Leser wird nach Hinterpommern in die Jahre 1913 und 1914 entführt und begleitet die Grafenfamilie von Auwitz Aarhayn.
Gleich ...

Gut Greifenau – Abendglanz ist der erste Band einer Trilogie von Hanna Caspian.
Der Leser wird nach Hinterpommern in die Jahre 1913 und 1914 entführt und begleitet die Grafenfamilie von Auwitz Aarhayn.
Gleich zu Beginn stirbt der Patriarch und sein Sohn Adolphis folg ihm als Erbe des Landgutes.
Adolphis hat wenig Interesse am Bewirtschaften des Gutes und überlässt alles weitgehend dem Gutsverwalter. Sein Sohn Konstantin hingegen der, der später einmal das Gut erben wird und Landwirtschaft studiert hat will Neuerungen durchsetzen, Maschinen anschaffen die, die Arbeit erleichtern. Konstantin kann sich nur schwer bei seinem Vater und dem Gutsverwalter durchsetzen da beide nicht so recht an den Fortschritt glauben.
Konstantin gefällt mir gut auch wenn ich nicht immer mit seinem Verhalten einverstanden bin (hier möchte ich nicht näher darauf eingehen sonst verrate ich zu viel)
Er hat nicht diesen Standesdünkel wie er zu dieser Zeit wohl verbreitet ist.
Adolphis ist ein etwas bequemer Zeitgenosse. Er sucht immer die einfachste Lösung und überlässt Entscheidungen gerne seiner Frau.
Wobei wir bei der Grafing Feodora angekommen sind. Eine Frau die keine Gefühle zeigt.
Mich erschreckt wie sie ihre Kinder, vor allem ihre jüngste Tochter behandelt.
Das Mädchen ist gerade einmal 12 Jahre und soll den Neffen des Kaisers versprochen werden. Katharina verabscheut diesen Mann was bei ihrer Mutter kein Gehör findet. Sie droht mit Kloster oder Psychiatrie. Wie grausam kann eine Mutter sein.
In diesem Buch geht es aber nicht nur um die Grafenfamilie sondern auch um die Dienerschaft.
Auch sie haben ihre Sorgen und Probleme von denen erzählt wird. Sie müssen 12-14 Stunden am Tag arbeite und bekommen nicht viel Geld. Die Küchenmagd und das Stubenmädchen sind noch halbe Kinder. Man kann sich das kaum vorstellen.
Hanna Caspian erzählt alles so visuell, dass es wie ein Film vor meinem inneren Auge abgelaufen ist. Man spürt mit welcher Akribie und mit welcher Liebe die Autorin die Charaktere erschaffen hat. Sie hat ihnen richtig Leben eingehaucht.
Auch die Standesunterschiede sind hier gut zu erkennen. Die Adligen halten sich wirklich von Gott auserwählt und die untergebenen glauben das auch und fügen sich in ihr Schicksal.
Am Ende des 1. Bandes bricht der 1. Weltkrieg aus. Ich bin gespannt wie das Gut und die Personen das überstehen und freue mich auf die Fortsetzung. die am 27.12.2018 erscheinen soll.

Veröffentlicht am 08.11.2018

Wer ist schuldig, wer ist unschuldig?

Die Sprache des Schmerzes
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Thomas Juchmann saß 11 Jahre lang er in der Psychiatrie für einen Mord den er nicht gegangen hat.
11 Jahre seines Lebens wurden ihm gestohlen auf Grund eines Psychologischen Gutachtens von dem Psychologen ...

Thomas Juchmann saß 11 Jahre lang er in der Psychiatrie für einen Mord den er nicht gegangen hat.
11 Jahre seines Lebens wurden ihm gestohlen auf Grund eines Psychologischen Gutachtens von dem Psychologen Dr. Christopher Günther.
Jetzt ist Thomas die Fluch gelungen und er will Rache.

„Die Sprache des Schmerzes“ von Leonie Haubrich ist ein echter Psychothriller.
Es braucht nicht viel Gewalt oder Blutvergießen damit sich einem die Nackenhaare stellen. Leonie Haubrich schafft das alleine mit Worten.
Das Buch wird aus 4 Sichtweisen erzählt.
Da ist Thomas der 11 Jahre lang in der Psychiatrie verbracht hat für einen Mord den er angeblich nicht begangen hat. Jetzt will er Rache.
Lange habe ich mich gefragt ob er wirklich unschuldig ist den die Hürde zur Gewalt liegt bei ihm ziemlich niedrig.
Dann Christopher der Psychologe der Thomas in Haft gebracht hat.
Ihn mag ich nicht besonders, er hat keinen ehrlichen Charakter. Nicht nur weil er Thomas ins Gefängnis gebracht hat sondern auch wegen zweitem Verhalten seiner Frau Liz gegenüber.
Jetzt wird er zum Gejagten.
Dann ist da Liz. Sie ist Kinderpsychologin und die Frau von Christopher.
Sie gerät zwischen die Fronten.
Und der kleine Jan. Er ist in Behandlung bei Liz.
Jan hat böse Gedanken in denen er Menschen umbringt.
Die 4 Protagonisten sind eine explosive Mischung.
So ist das Buch dann auch spannend bis zum Ende.
Die 223 Seiten habe ich dann auch an 2 Abenden verschlungen.