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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2018

Warmherzig und humorvoll

Verliebt für eine Weihnachtsnacht
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Inhalt: Harriet Knight ist Hundesitterin. Seit ihre Zwillingsschwester Fiss aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen ist und nun weit weg wohnt, fühlt sie sich ziemlich allein. Um nicht in Selbstmitleid ...

Inhalt: Harriet Knight ist Hundesitterin. Seit ihre Zwillingsschwester Fiss aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen ist und nun weit weg wohnt, fühlt sie sich ziemlich allein. Um nicht in Selbstmitleid zu versinken, will sie sich jeden Tag einer Herausforderung stellen. Als der Notarzt Ethan Black für zwei Wochen den kleinen Hund seiner Schwester bei sich aufnehmen muss, ist er damit völlig überfordert und braucht Harriets Hilfe. Er bittet sie um eine Rundumbetreuung für den kleinen Spaniel und dafür soll sie bei ihm einziehen. Eine neue Herausforderung für Harriet…

Meine Meinung: Auch wenn ich sonst kein Freund von Liebesromanen bin, darf es in der Weihnachtszeit gerne etwas Liebe und Kitsch sein. Dabei ist das Buch sogar weniger kitschig als erwartet.
Der Schreibstil von Sarah Morgan gefällt mir sehr gut, er ist oft humorvoll und flüssig zu lesen. Die winterliche Atmosphäre mit viel Schnee fand ich auch sehr passend, obwohl ich persönlich für eine Weihnachtsgeschichte einen ländlicheren Ort als Manhattan bevorzugt hätte.
Die Protagonisten, Ethan und Harriet, mochte ich von Anfang an. Bester Nebencharakter ist auf jeden Fall Ethans Kollegin Susan. Witzig und direkt. Klasse.
Etwa in der Mitte des Buches nimmt die Spannungskurve leider ab. Die Gespräche über Harriets Vergangenheit halte ich in dieser Ausführlichkeit für überflüsig und auch langweilig. Und Harriets ständige Zweifel an Ethans Gefühlen zu ihr nervten mich etwas. Doch zum Glück wird sie etwas später immer selbstsicherer.

Fazit: Trotz einiger Kritikpunkte hat mir das Buch gut gefallen. Eine warmherzige und schöne Liebesgeschichte für die Vorweihnachtszeit.
„Verliebt für eine Weihnachtsnacht“ ist (mindestens) der dritte Teil der „From Manhattan with Love“ Reihe von Sarah Morgan, aber völlig unabhängig von den anderen Teilen zu lesen.

Veröffentlicht am 04.12.2018

Düster und kalt

Rachewinter
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Inhalt:In Wien erhält die Anwältin Evelyn Meyers Besuch von Michael Kotten. Der junge Mann seht unter Mordverdacht und bittet Evelyn seine Verteidigung zu übernehmen. Sie erklärt sich einverstanden und ...


Inhalt:In Wien erhält die Anwältin Evelyn Meyers Besuch von Michael Kotten. Der junge Mann seht unter Mordverdacht und bittet Evelyn seine Verteidigung zu übernehmen. Sie erklärt sich einverstanden und glaubt an seine Unschuld. Doch schon bald kommen ihr Zweifel an der Geschichte ihres Mandanten und sie beginnt zusammen mit ihrem neuen Assistenten Flo eine gefährliche Recherche.
Etwa zur gleichen Zeit wird Kommissar Walter Pulaski zu einem tödlichen Unfall in ein Autobahnmotel gerufen. Polaski ist der Einzige, der nicht an einen Unfall glaubt. Da er den Toten persönlich kennt, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln. Die Spur führt ihn nach Wien und zu Evelyn Meyers.

Meine Meinung: Nach „Rachesommer“ und „Racheherbst“ ist „Rachewinter“ der dritte Fall für Evelyn Meyers und Walter Pulaski, aber problemlos ohne Vorkenntnisse zu lesen.
Der Schreibstil von Andreas Gruber ist flüssig, bildhaft und mitreißend. Seine Sprache ist schlicht und oft umgangssprachlich.
Lange Zeit gibt es zwei parallel verlaufende Handlungsstränge, unterbrochen von den Schilderungen neuer Morde. Evelyn Meyers ermittelt zusammen mit ihrem neuen Assistenten Flo in Österreich (in Wien) und Walter Pulaski in Deutschland (Leipzig) . Alle drei Charaktere haben mir gut gefallen. Evelyn und Flo sind clever und lassen sich nicht so leicht abschütteln. Außerdem hat Flo einige Begabungen, die sehr hilfreich für Evelyn sind. Walter Pulaski ist zynisch und ruppig, er hat aber auch ein weiches Herz, was man im Umgang mit seiner Tochter erkennen kann. Auch alle anderen Charaktere - vom nervigen Motelangestellten bis zum fiesen Bodyguard - sind super beschrieben.
Die Handlung überrascht mit ungewöhnlichen Morden und überraschenden Wendungen und die Spannung steigt bis zum großen Showdown. Hier überschlagen sich die Ereignisse und sind vielleicht etwas zu viel des Guten - aber mir hat es trotzdem gefallen. Die Atmosphäre ist düster und bedrohlich und die eisigen Temperaturen konnte ich mir richtig gut vorstellen. Teilweise fand ich die Handlung allerdings schon etwas skurill und ich fühlte an alte Edgar Wallace Romane oder Filme erinnert.

Fazit: Nicht der beste Thriller von Andreas Gruber, aber trotzdem lesenswert.

Veröffentlicht am 04.12.2018

Ein perfides Katz- und Mausspiel

Bösland
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Inhalt. „Komm mit ins Bösland“ sagt Bens Vater oft. Damit meint er den Dachboden ihres Hauses und dort misshandelt er den kleinen Ben jahrelang. Nach dem Tod des Vaters wird Bösland zum Rückzugsort für ...

Inhalt. „Komm mit ins Bösland“ sagt Bens Vater oft. Damit meint er den Dachboden ihres Hauses und dort misshandelt er den kleinen Ben jahrelang. Nach dem Tod des Vaters wird Bösland zum Rückzugsort für Ben und seinen Freund Kux. Als Ben 13 Jahre alt ist, findet seine Mutter ihn dort mit einem toten Mädchen im Arm. Seine Schulfreundin Matilda wurde brutal erschlagen und Ben kann sich an nichts erinnern. Erst 30 Jahre später kommt plötzlich die Erinnerung zurück und wenig später geht das Morden weiter…

Meine Meinung: Durch den leichten Schreibstil mit den kurzen prägnanten Sätzen lässt sich das Buch sehr schnell lesen. Dazu kommen die oft sehr kurzen Kapitel, die sich zwischen Bens Geschichte und Dialogen in Form von Auflistungen, wie bei einem Gesprächsprotokoll, abwechseln. Diese Art der Erzählform gefällt mir leider nicht so gut. Auch Ben, als Protagonist, sowie auch die anderen Charaktere blieben mir ziemlich fremd. Zwischen jedem Kapitel, auch wenn es nur eine Seite lang ist, gibt es zwei bis drei leere Seiten, so dass die vom Verlag angegebene Seitenzahl von 448 Seiten nicht annähernd erreicht wird.
Die Idee der Geschichte finde ich eigentlich ganz gut. Sie ist wirklich sehr böse und hinterhältig. Ein Katz und Mausspiel, mit schockierenden Wendungen und spannenden Passagen und einige Zeit weiß man nicht, zu wem man halten soll. Doch nach einiger Zeit wird die Geschichte etwas vorhersehbar.

Fazit : Ein guter Thriller, der mich aber leider nicht vollkommen überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Kann Spielzeug zum Leben erwachen?

Die kleinen Wunder von Mayfair
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Inhalt: Die 15-jährige schwangere Cathy läuft von zu Hause weg und sucht Zuflucht in Papa Jacks Emporium, Londons größtem Spielwarengeschäft. Papa Jacks Söhne Emil und Kaspar verlieben sich beide in Cathy ...

Inhalt: Die 15-jährige schwangere Cathy läuft von zu Hause weg und sucht Zuflucht in Papa Jacks Emporium, Londons größtem Spielwarengeschäft. Papa Jacks Söhne Emil und Kaspar verlieben sich beide in Cathy und wetteifern um ihre Liebe. Auch sonst sind die beiden Brüder Rivalen. Der jüngere Emil hat zwar viel handwerkliches Talent und stellt vorwiegend Spielzeugsoldaten her, aber ihm fehlt die Fantasie, mit der Kaspar seine Spielzeuge anscheinend zum Leben erweckt. Dann kommt der Erste Weltkrieg und verändert Kaspars Einstellung zu Kriegsspielzeug. Die Rivalität zwischen den Brüdern beginnt zu eskalieren…

Meine Meinung: Ich wusste bereits vor dem Lesen, dass es sich bei diesem Buch nicht um eine warmherzige Familiengeschichte handelt und das war sicher auch gut so.
Der Schreibstil von Robert Dinsdale ist flüssig und sehr bildhaft, trotzdem dauerte es eine ganze Weile, bevor ich mir diese Spielzeugwelt, in der fast die gesamte Handlung spielt, richtig vorstellen konnte. Das lag zum Teil sicher daran, dass es in Papa Jacks Emporium unglaublich viel zu entdecken gibt. Außer Geheimgängen, einem Papierwald, einem Spielhaus, Werkstätten usw. gibt es die verschiedensten Spielzeuge, die durch einen Aufziehmechanismus "zum Leben“ erweckt werden können und die überall herumlaufen oder fliegen. Zum Teil erinnerten mich die Erfindungen an Harry Potter oder auch an die Fantastischen Tierwesen. Auch mit den Charakteren konnte ich mich nur langsam anfreunden. Cathys Tochter Martha und Papa Jack mochte ich am liebsten - und natürlich Sirius, den Patchworkhund.
Die Handlung spielt, mit großen zeitlichen Abständen dazwischen, in der Zeit von 1907 bis 1953. Diese Zeit, in der zwei Weltkriege stattfinden, verändert im Emporium vieles.
Nach etwa der Hälfte des Buches wird die Geschichte ernster und tiefgründiger, was mir zwar gefallen hat, aber sich dann doch etwas zu sehr in die Länge zieht.

Fazit: „Die kleinen Wunder von Mayfair“ ist eine außergewöhnliche Geschichte voller fantastischer Ideen, Magie und nostalgischer Kindheitserinerrungen, die aber auch die Schrecken und die Tragik des Krieges thematisiert. Mir hat das Buch zwar nicht durchgängig gleich gut gefallen, aber ich würde insgesamt trotzdem 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Die verschwundenen Mädchen

Die Suche
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Inhalt: Detective Sergant Kate Linville von Scotland Yard wohnt einige Tage in dem Bed & Breakfast der Familie Goldsby, weil sie ihr Elternhaus in Scarborough verkaufen möchte.
Dann wird die Leiche der ...

Inhalt: Detective Sergant Kate Linville von Scotland Yard wohnt einige Tage in dem Bed & Breakfast der Familie Goldsby, weil sie ihr Elternhaus in Scarborough verkaufen möchte.
Dann wird die Leiche der vor einem Jahr verschwundenen 14-jährigen Saskia Morris in den Hochmooren gefunden und nur wenig später verschwindet Amelie, die ebenfalls 14-jährige Tochter der Goldsbys. Eher unfreiwillig wird Kate in den Fall hineingezogen.

Meine Meinung: Die Ermittler Kate Linville aus London und Chief Inspector Caleb Hale von der Polizei in Scarborough sind mir bereits aus dem Buch „Die Betrogene“, das einige Jahre früher spielt, bekannt. Beide Charaktere sind zwar sympathisch, aber ziemlich problembeladen. Kate ist äußerst unscheinbar, zurückhaltend und hatte noch nie eine Beziehung. Caleb kämpft täglich gegen seine Alkoholsucht. Beide ermitteln unabhängig voneinander.
Der Schreibstil von Charlotte Link ist wie immer sehr flüssig zu lesen, aber obwohl es in der ersten Hälfte des Buches immer wieder fesselnde und spannende Passagen gibt, zieht sich die Handlung doch ziemlich. Doch je weiter ich las, desto mehr packte mich das Buch.
Wie bei der Autorin üblich, erzählt sie aus mehreren Perspektiven, was die Geschichte komplexer macht und der Leser Einblick in die Gedanken und Handlungen der verschiedenen Protagonisten bekommt. Alle Charaktere sind individuell ausgearbeitet, egal ob sympathisch oder unsympathisch. Besonders interessant fand ich die Kapitel aus der Sicht des Täters und trotz diverser Spekulationen war ich ebenso ratlos wie Kate und Caleb. Bis zum spannenden Ende gibt es noch einige überraschende Wendungen.

Fazit: Ein komplexer, zum Schluss immer spannender werdender Kriminalroman, der mir trotz einiger Längen gut gefallen hat.