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Veröffentlicht am 03.12.2019

Die Geschichte eines jungen Kriegers, dem "Menschenschlächter"

Der Lange Krieg: Sohn des Achill
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"Sohn des Achill" ist der Auftaktroman aus "Der lange Krieg"- Reihe von Christian Cameron. Arimnestos, Sohn eines Bronzeschmid, wird als junger Bursche in die Kriegswirren mit Theben verwickelt. Er sieht ...

"Sohn des Achill" ist der Auftaktroman aus "Der lange Krieg"- Reihe von Christian Cameron. Arimnestos, Sohn eines Bronzeschmid, wird als junger Bursche in die Kriegswirren mit Theben verwickelt. Er sieht die Ermordung seines Vaters, wird selbst niedergeschlagen und findet sich danach in der Skaverei wieder. Aber dies soll ihm zum Vorteil sein. Denn er lernt mehr und mehr und entwickelt sich selbst zu einem "Menschenschlächter". Er wird ein freier Mann und schnell eilt ihm sein Ruf voraus. Er schlägt Schlacht um Schlacht, bis er erst nach Jahren wieder in seine Heimat zurückkehrt. Christian Cameron lässt den Leser diese Geschichte aus der Sicht des Erzählers erleben. Arimnestos selbst fungiert hier als alter Mann, der auf sich in jungen Jahren zurückblickt. Leider konnte mich dabei der Autor mit diesem Erzählstil nicht einfangen. Bedingt durch das Cover und den Klappentext habe ich mir ebenso mehr erwartet. Die Geschichte hatte für mich einige Längen zuviel und bei den Schlachten kam einfach zu wenig Spannung auf. Das kenne ich von anderen Autoren wesentlich eindrucksvoller geschildert. Zwar ist es sehr interessant in die Zeit der Perserkriege einzutauchen, aber in Summe blieb mir der Protagonist zu blass. So bleibt für mich als Resümeé nach gut 750 Seiten, dass Christian Cameron hier einen sehr soliden historischen Roman geschrieben hat, aber keinen herausragenden.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Die dunkle Welt von Misshandlung, Drogen und Exzessen

Blutwette
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"Blutwette" ist der achtzehnte Fall aus der Julia-Durant-Reihe von Andreas Franz. Nach dem Tod von Franz führt seit dem zwölften Band Daniel Holbe diese Reihe unter dessen Name fort. Ich lese diese Reihe ...

"Blutwette" ist der achtzehnte Fall aus der Julia-Durant-Reihe von Andreas Franz. Nach dem Tod von Franz führt seit dem zwölften Band Daniel Holbe diese Reihe unter dessen Name fort. Ich lese diese Reihe schon seit vielen Jahren und bin jedes Mal gespannt auf den neuen Fall. Die Protagonisten sind dabei schon alte Bekannte und daher bin ich auch immer wieder neugierig wie es in deren Privatleben weitergeht. Julia Durant muss sich diesmal mit dem Tod ihres Vaters auseinandersetzen und zugleich reißt der aktuelle Fall auch bei ihr alte Wunden auf bzgl. Kinderlosigkeit. Als dann auch noch bei einem Undercover-Einsatz ihr Kollege Kulmer schwerstverletzt wird und um sein Leben ringen muss, gibt es für die Frankfurter Kommissarin kein Pardon mehr. Gemeinsam mit ihrem Team und der Unterstützung des Offenbacher Kollegen Peter Brandt versucht sie Licht ins Dunkel einer Welt von Glücksspiel, Drogen und Misshandlung zu bringen. Dabei scheint auch so mancher Prominente etwas verbergen zu haben. Der Autor lässt in diesem Buch diesmal den Leser mehrere Handlungsstränge verfolgen, die zwar zusammenhängen aber für mich nicht immer ganz konsequent zu Ende geführt werden. Teilweise bleibt einem das Herz stehen, wie zum Beispiel bei Kulmer auf der Intensivstation, dann aber verlaufen andere Teile ein wenig im Sand. Hier hätte ich mir gewünscht, dass diese genauer zu Ende geführt wären. Dadurch entsteht für den Leser manchmal eine kleine Verwirrung und Ratlosigkeit. Julia Durant und ihrem Team merkt man die Abnutzungserscheinungen an, mir als Leser ging es auch ein wenig so. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Reihe auch mal einen würdigen Dienstschluss findet. "Blutwette" ist ein solider guter Krimi, aber kommt nicht an frühere Bände ganz heran.

Veröffentlicht am 18.05.2019

Geheimnisse im beschaulichen schottischen Fischerdorf

Tödliches Treibgut
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"Tödliches Treibgut" ist der erste Band der Jim-Daley-Reihe von Denzil Meyrick. DCI Jim Daley wird dabei von Glasgow in das kleine Fischerdorf Kinloch beordert um den mysteriösen Tot einer Frau zu untersuchen, ...

"Tödliches Treibgut" ist der erste Band der Jim-Daley-Reihe von Denzil Meyrick. DCI Jim Daley wird dabei von Glasgow in das kleine Fischerdorf Kinloch beordert um den mysteriösen Tot einer Frau zu untersuchen, die am Strand angespült wurde. Schnell stellt sich heraus, dass diese vom Ort und kein Kind von Traurigkeit war. Nach und nach offenbaren sich aber weitere Geheimnisse der Bewohner in dem kleinen Städtchen. Mehrere Themen werden in diesem Krimi verwoben: Eheprobleme, Drogen, Intrigen und Mord. Obwohl das Buch flüssig und leicht zu lesen ist, fehlten mir doch einige wichtige Zutaten für einen Krimi. So verlor sich nach dem Prolog das Buch schnell in alltäglichen Ermittleralltag und die Geschichte plätscherte so dahin. Zwar durchaus schlüssig und nachvollziehbar, aber ohne bei mir als Leser die nötige Spannung zu erzeugen. Erst zur Hälfte nahm dies dann zu, um dann stetig bis zum Ende zuzulegen. Dabei stellte sich aber wiederum als Manko heraus, dass man den wahren Täter als Leser dann eigentlich kennt und richtig zuordnen kann. Dies empfand ich als ein wenig zu einfach. Der Krimi endet mit einem Cliffhanger, der beim Titel des Folgebandes schon darauf schließen lässt, um was es geht. In Summe ist "Tödliches Treibgut" für mich ein solider Krimi, der mir aber nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Die Müllmafia schlägt zu

Nordseekiller. Küsten-Krimi
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"Nordseekiller" ist der dritte Band aus der Lukas-Jansen-Reihe von Nick Stein. Ermittlerpaar sind dabei Lukas Jansen, der junge Kommissar-Anwärter und Student und seine Freundin Lisa, die angehende Rechtsmedizinerin. ...

"Nordseekiller" ist der dritte Band aus der Lukas-Jansen-Reihe von Nick Stein. Ermittlerpaar sind dabei Lukas Jansen, der junge Kommissar-Anwärter und Student und seine Freundin Lisa, die angehende Rechtsmedizinerin. Diese ist aktuell mit Zwillingen von Lukas schwanger, als sie die Leiche einer ebenfalls schwangeren Frau auf den Tisch bekommt. Diese wurde in der Nordsee ertränkt und stellt sich als überzeugte Umweltaktivistin heraus. Als kurz darauf der Finger einer weiteren Aktivistin im Müll einer Biogasanlage entdeckt wird, beginnt Lukas auf Drängen seiner Freundin zu ermitteln. Schnell wird klar, er hat es mit mächtigen Feinden zu tun. Der Autor greift hier ein spannendes Thema auf mit der Vermüllung der Meere und dem großen Geschäft dahinter. Leider haperte es mir dabei ein klein wenig an der Umsetzung. Lukas Jansen als Ermittler auf eigene Faust ist etwas realitätsfern, denn als Student ist man halt noch nicht an den großen Fällen mit BKA, etc. dran. Obwohl die Protagonisten durchaus bei mir keinen schlechten Eindruck hinterlassen, war mir aber für einen Krimi der private Anteil von Lukas und Lisa ein wenig zu viel. Manchmal hatte ich den Eindruck, das die bevorstehende Geburt der Zwillinge mehr Raum einnimmt als der Kriminalfall. Dann aber wechselte sich das auch wieder mit durchwegs spannenden Abschnitten ab. Das Buch liest sich flüssig, der Schreibstil ist angenehm. Trotzdem denke ich man hätte mehr aus dem Thema machen können bzgl. Plastikmüll und Mafia. In Summe bleibt bei mir im Gedächtnis haften: Ein solider Krimi mit angesprochenen Schwächen, aber durchaus eine Lektüre für zwischendurch.

Veröffentlicht am 14.10.2018

Mit Finsternis in ihren Herzen

Blut und Gold
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"Blut und Gold" ist ein historischer Roman von Snorri Krisjánsson. Dabei entführt der Autor den Leser in das Jahr 970 auf Gut Flussfeste, wo es zur Familienzusammenkunft des Wikinger Unnthor Reginsson ...

"Blut und Gold" ist ein historischer Roman von Snorri Krisjánsson. Dabei entführt der Autor den Leser in das Jahr 970 auf Gut Flussfeste, wo es zur Familienzusammenkunft des Wikinger Unnthor Reginsson kommt. Angeblich soll der alte Häuptling einen Goldschatz aus seinen Beutezügen angehäuft haben und es kommt wie es kommen muss. Seine Nachkommen kehren mit ihren Angehörigen an den elterlichen Hof zurück und jeder begegnet dem anderen mit Neid und Missgunst. Als dann der erste Mord geschieht, ist klar das es nur ein Täter aus ihrem Kreis gewesen sein kann. Snorri Kristjánsson zeichnet hier gut ein Bild einer Familie, die wie so oft im Leben sich gegenseitig "zerfleischt" wenn es um Geld geht. Das Buch ist als historischer Roman gekennzeichnet, was aber meiner Meinung nur dem Wikinger-Setting geschuldet ist. Mit Krimielementen durch die Morde ist es aber eher der Einblick in diese Familie und ihren Streitigkeiten. Für mich hätte die Handlung auch in jeder beliebigen anderen Zeit oder auch in der Gegenwart spielen können, es ist nur ein Rahmen für die Familiengeschichte. Obwohl diese gut dargestellt ist, ist genau dies mein Kritikpunkt. Hier hätte ich mir mehr Wikinger und eben zeitgeschichtlich das Jahr 970 gewünscht. So bleibt mir am Ende das Fazit, ein solides und gutes Buch gelesen zu haben, von dem ich mir aber mehr "Wikingerfeeling" erwartete.