Platzhalter für Profilbild

AlwaysReading94

Lesejury-Mitglied
offline

AlwaysReading94 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AlwaysReading94 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2018

Nein. Einfach nur Nein.

Rising Sparks
0

Inhalt

An ihrem siebzehnten Geburtstag ändert sich Skyes komplettes Leben. Ihr wird ein Beruf zugeteilt, den sie bis an ihr Lebensende ausführen soll - und es kommt noch schlimmer: Das System bestimmt ...

Inhalt

An ihrem siebzehnten Geburtstag ändert sich Skyes komplettes Leben. Ihr wird ein Beruf zugeteilt, den sie bis an ihr Lebensende ausführen soll - und es kommt noch schlimmer: Das System bestimmt nicht nur, was Skye zu tun hat und wo sie leben soll, sondern auch über alles andere, was im Leben zählt. Doch als Skye etwas erfährt, was nicht für ihre Ohren bestimmt ist, ist nichts mehr so, wie es vorher war.

Meine Meinung

Anscheinend muss man heutzutage sowas extra betonen. Ich habe keine Peilung wer der Autor ist, es ist mir im weitesten Sinne auch vollkommen egal. Ich bewerte DAS BUCH und nicht den Autor.

„Rising Sparks“ ist das schlechteste Buch, das ich jemals gelesen habe. Und ich habe einige Bücher gelesen, bei denen ich mich frage, wieso man sowas schreibt. Ich weiß gar nicht so genau wo ich anfangen soll. Beim Guten? Es liest sich schnell und erfordert auch nicht wirkliche Aufmerksamkeit. Man kann also ganz hervorragend ein Kapitel lesen, während man mechanisch im Kochtopf rührt.

Protagonistin Skye ist in etwa so gut gezeichnet wie die unfertige Skizze eines talentfreien Kindes, das sich mit Buntstiften austoben wollte. Mir ums Verrecken keine Charaktereigenschaft ein, mit der ich sie beschreiben könnte. Das einzige was dieses Kind macht, ist den ganzen Tag jammern. Und das macht sie ganz hervorragend; alles wird absolut zu Tode analysiert. Und dann wird es ausgegraben, aufgeschnitten, geschändet und nochmal analysiert. Ich war schon nach wenigen Seiten so genervt von Skye, dass ich mir wünschte, sie würde einen besonders kreativen, schmerzhaften Tod sterben.

Skye lebt in einer futuristischen Welt, die sich von unserer Welt insoweit unterscheidet, als am 17. Geburtstag eines Menschen jedem ein Beruf zugeteilt wird und dieser wird dann bis zum Lebensende ausgeführt. Deswegen jammert Skye übrigens am Anfang der Geschichte so sehr, obwohl durchaus die Möglichkeit besteht, dass sie einen Job bekommt, der ihr zusagt. Selbstverständlich ist dem nicht so, aber dazu später mehr.
Die Stadt New Ainé, in der Syke lebt, wird vom System kontrolliert. Wie das System funktioniert? Wie es entstand? Was die Anfänge waren und wie weit es den Alltag der Bürger beschränkt und kontrolliert? Das sind alles ganz hervorragende Fragen, liebe Freunde, auf deren Antwort ich auch noch warte. Der Autor erklärt rein gar nichts. Hier haben wir ein System, was den Beruf der Menschen bestimmt und hier ist eine Ausgangssperre … jetzt leb damit. Weil Plot.

Das farblose Gör hatte mal einen Bruder, der aber von den Outlaws abgeknallt wurde. Ich will jetzt nicht behaupten, dass das in Skyes Leben GAR KEINE Rolle spielt … doch eigentlich schon. Es spielt keine Rolle in ihrem Leben. Es wird betont wie nahe sie dem Bruder stand, aber gefühlstechnisch bekommt man davon gar nichts mit. Die Emotionalität in Bezug auf dieses Ereignis, dieses Verlustes liegt auf einer Höhe mit meiner emotionalen Betroffenheit, wenn mir meine, ohnehin auf gerauchte Zigarette, vor dem letzten Zug aus der Hand fällt.

Des Weiteren hat Sykes Bruder, Emilian, einige Kapitel aus seiner Sicht, welche auch noch in der Vergangenheit spielen. Diese, leicht inzestuös angehauchten Seiten, hatten keinerlei Bewandtnis für den Handlungsverlauf. So absolut gar nicht. Einen wirklichen Unterschied im Erzählton zu seiner Schwester kann man auch nicht ausmachen. Hinzu kommt, dass ich hochgradig verwirrt war, weil diese Kapitel nicht einmal in chronologischer Reihenfolge waren, was aber auch nicht förderlich für die Story war.

Der Autor bedient sich knappen Sätzen. Eigentlich sind es keine Sätze, sondern Wortgruppen. Ich kam mir durchgehend vor, als würde ich auf Arbeit stehen, wo die Kunden mir auch nur einzelne Wörter an den Kopf knallen und erwarten, dass ich weiß, was die von mir wollen.
Wörter werden in Endlosschleife widert. Da stehen dann wirklich Dinge wie „Und ich laufe. Und laufe. Und laufe.“ Herzlichen Dank, ich habe schon beim ersten Mal geschnallt, das du läufst.

Es gibt einige sehr seltsame Beschreibungen in „Rising Sparks“. Was ist zum Beispiel ein luftiges Geräusch? Ebenso die Beschreibung „Beinahe lautlos“ … das ist ein Widerspruch in sich. Entweder ist etwas leise oder lautlos, beinahe lautlos gibt es nicht. Oder in einem Satz steht, Skye bleibt „zwischen Tür und Angel“ stehen. Das haut nicht hin. Zwischen Tür und Angel ist eine Redewendung und kein tatsächlicher Ort.

Das alles könnte ich bis zu einem gewissen Punkt sogar ignorieren, wenn das Buch „das gewisse Etwas“ hätte, sodass es einem, warum auch immer, trotzdem gefällt. Dem ist aber nicht so. Ich war schon nach wenigen Seiten total genervt und musste nach fast jedem Kapitel eine Pause einlegen, weil es anstrengend war dieses Buch zu lesen. Und ja, es ist einfach schlecht geschrieben. Vielleicht sollte der Autor sich dahingehend weiterbilden, bevor er einen neuen Versuch wagt. Es ist ja nun keine Schande, das Schreiben erstmal zu lernen, bevor man es tut.

Die ganze Story von „Rising Sparks“ macht hinten und vorne keinen Sinn. Es ist nicht nur übersät von Plotlöchern, es besteht aus Plotlöchern.

Ich hatte erwähnt, dass Syke dann ihren Beruf zugeteilt bekommt. Selbstverständlich, landet sie in einem Beruf, der mit ihrem Hass gegen die Outlaws Hand in Hand geht. Und das traut sie sich nicht zu. Sie will nicht. Immer und immer wieder dieselben Gedanken, als hätte man einfach nur einen Abschnitt immer wieder eingefügt. Und trotzdem, ist sie, obwohl sie ihr Leben lang ungefähr so sportlich aktiv war wie eine altersschwache Schildkröte, die Beste. Die Schnellste. Die Stärkste. Das war dann auch der Punkt, an dem ich anfing die Seiten nur noch zu überfliegen.

Die „Liebesgeschichte“ ist noch so ein Ding. Ihr Schmatzipuffi ist genauso flach und langweilig wie Syke selbst. Dahingehend haben sie dann wenigstens eine Gemeinsamkeit. Da kommt gar nichts an. Da ist die Beziehung zweier Arbeitskollegen, die sich seit drei Tagen kennen, deutlich tiefgründiger und besser nachzuvollziehen, als das.

Fazit

Alles in allem ist „Rising Sparks“ schlecht. Es ist schlecht geschrieben, ohne konsequente Handlung. Die Liebesgeschichte ist einfach da, weil anscheinend MUSS es eine Liebesgeschichte geben. Die Sätze … Pardon, Wortgruppen, wiederholen sich in Endlosschleife. Und ich war so froh, dass ich dieses Buch endlich durch habe, dass ich beinahe den Sekt rausgeholt hätte. Es gibt einen zweiten Teil „Flying Sparks“ … ohne mich. Dafür ist mir meine Lebenszeit zu kostbar.