Profilbild von Ceciliasophie

Ceciliasophie

Lesejury Star
offline

Ceciliasophie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ceciliasophie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2018

Leider nicht immer meins, Ende konnte mich überraschen

Dance. Love. Learn. Repeat.
0

Phoebe ist gespannt auf ihr erstes Jahr an der Uni. Darauf, ob sie neue tolle Freunde findet, wie die Kurse so sein werden und wie sie es schaffen soll, ohne ihre beste Freundin zu sein. Und könnte das ...

Phoebe ist gespannt auf ihr erstes Jahr an der Uni. Darauf, ob sie neue tolle Freunde findet, wie die Kurse so sein werden und wie sie es schaffen soll, ohne ihre beste Freundin zu sein. Und könnte das Leben an der Uni nicht noch mehr Aufregung vertragen, so trifft sie auf Luke, den Jungen, dem sie in ihrer Schulzeit heimlich hinterher schmachtete. Doch Luke hat eine Freundin.
Und auch Luke kann es nicht glauben, so weit von zu Hause weg seine Schulkameradin Phoebe zu treffen. Aber ist die Uni wirklich so, wie er es sich immer vorgestellt hat?

Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten, gut in das Buch hineinzufinden. YA/NA-Bücher kann man ansonsten ja immer schön flott von der Hand runterlesen, doch konnte mich hier die Handlung gar nicht gefangen nehmen, weshalb ich sehr lange brauchte, um das Buch zu beenden.
Vor allem zu Beginn der Geschichte war ich von Phoebe mehr als nur genervt. In gefühlt jedem Satz wurde erwähnt, wie toll sie Luke doch fand und wie verknallt sie in ihn gewesen ist oder immer noch sei. Dabei hatten die beiden auch in der Schule keinerlei Kontakt. Diese fast schon besessene Art der Verknalltheit gefiel mir überhaupt nicht. Hier konnte sich jedoch Luke wirklich gut hervortun. Sein Hadern mit seiner Beziehung zu seiner Freundin, mit der er in der Schule schon zusammenkam, gefiel mir sehr gut.
Phasenweise war mir die Geschichte viel zu kindlich und naiv, dann jedoch reflektierten die Charaktere ihre eigenen Handlungen auf so gute Art und Weise. Ich hätte mir mehr von der Reflexion und weniger Saufgelage gewünscht, dann wäre das Buch um einiges besser gewesen. Denn in so gut wie jedem Kapitel wird ausschweifend gefeiert, was in der Tat auf englische Universitäten in Maßen zutrifft, nun aber nicht immer vollkommen der Realität entspricht.
Denn beim Erwachsen werden und Abnabeln findet man sich selber noch einmal auf ganz andere Art und Weise. Dinge, die einem bis dato als unumgänglich erschienen, werden in Frage gestellt, die eigene Meinung und Einstellung neu definiert. Dies wurde im Buch wirklich gut dargestellt.
Wirklich sehr gut gefallen hat mir dann auch noch das Ende der Geschichte, mit dem ich so wirklich nicht gerechnet habe. Auch wenn mir das Ende gut gefiel, so hatte das Buch etliche Schwäche den Großteil der Handlung über, so dass ich nur mittelmäßig zufrieden bin mit der Geschichte.
Der Wechsel der Perspektiven von Luke und Phoebe gefiel mir sehr gut, da ich so viel bessere Einblicke in ihre Charaktere gewinnen konnte.
Der Schreibstil ist in Ordnung, passt zur Geschichte, hat aber keinerlei Alleinstellungsmerkmale.

Ich vergebe 3 Sterne. Auch wenn das Cover etwas anderes vermuten lässt, so ist das Buch eher für ältere Jugendliche geeignet, die gerade die Schule beendet haben und kurz vor einem neuen Lebensabschnitt stehen. Alleine wegen der sehr vielen Trinkszenen würde ich es nicht jüngeren Jugendlichen empfehlen.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Zu viele künstliche und inszenierte Konflikte, macht aber Lust auf mehr von der Autorin

Der letzte erste Song
0

Grace wollte einfach nur in Ruhe studieren und das so weit weg von ihren Eltern wie möglich. Vor allem aber wollte sie nie wieder auf einer Bühne stehen und vor Publikum singen. Als jedoch Mason und seine ...

Grace wollte einfach nur in Ruhe studieren und das so weit weg von ihren Eltern wie möglich. Vor allem aber wollte sie nie wieder auf einer Bühne stehen und vor Publikum singen. Als jedoch Mason und seine Bandkollegen eine Leadsängerin suchen, versucht sie, ihre Ängste zu überwinden und stellt sich der Herausforderung.
Und auch Mason scheint gar nicht so übel zu sein, wie sie immer annahm. Nach und nach wirft sie einen Blick hinter Masons äußeres Gebaren und findet dort mehr, als sie je zu glauben wagte. Doch Mason ist glücklich in einer Beziehung mit Jenny und auch an Grace Seite ist der Platz nicht vollkommen leer....


!!Disclaimer: Diese Rezension enthält Spoiler!!


Mit Beginn der Adventszeit war ich in genau der richtigen Stimmung für ein unterhaltendes NA-Buch, mit dem ich es mir abends gemütlich machen wollte. Da ich vorher noch nie etwas von der Autorin gelesen hatte, war ich sehr gespannt darauf, was mir der neueste (und für mich erste) Band der Firsts-Reihe so zu bieten hatte.
Ich stand der Situation von Grace und Mason von Anfang an sehr kritisch und skeptisch gegenüber, denn der Klappentext ließ mich sehr mit den Zähnen knirschen. Ich halte nichts von (Liebes-)Geschichten, bei denen es um die unerfüllte Liebe geht, die durch eine andere Bzeihung/einen anderen Partner verhindert wird. Es wäre für mich ein absolutes No-Go gewesen, wäre irgendjemand in diesem Konstrukt betrogen worden beziehungsweise hätte Grace oder Mason seinen Partner betrogen. Ich war also sehr gespannt darauf, wie die Autorin das Dilemma lösen würde und ob ich das Buch nicht doch sofort abbrechen würde, da ich als Leserin und Rezensentin keine Bücher mehr unterstützen möchte, in denen Seitensprünge, Affären und Betrug am Partner verherrlicht und romantisiert werden. Um hier gleich mal vorweg zu greifen: Ich war super positiv überrascht von der Handlung und die Autorin hat es zu hundert Prozent geschafft, eine für mich an sich schlüssige und vernünftige Lösung für das Beziehungs-Dilemma zu finden.
Leider hatte ich dafür an anderer Stelle mit dem Buch etwas zu kämpfen.
Viele Situationen wirkten viel zu gekünstelt und inszeniert. Vor allem zum Ende hin wirkten die Konflikte zwischen Grace und Mason so unglaubwürdig, dass es mir die Geschichte etwas mies machte. So wird Mason relativ schnell klar, wie er sich Grace gegenüber verhalten sollte, macht dies aber partout einfach nicht. Dabei hätten Grace und Mason dieses Getue und Gehabe gar nicht nötig gehabt, da ihre Geschichte wirklich viel Potential aufwies. Bestimmt die Hälfte der Seiten (und die meisten Konflikte) hätten wegfallen können und es wäre dennoch ein wirklich toller Roman geworden. So jedoch zog sich vieles zu künstlich in die Länge. Auf der anderen Seite jedoch wurden andere Konflikte, die schon zu Beginn des Buches angedeutet wurden (Beziehung von Grace und ihrer Mutter, Grace Vater und teilweise auch Masons Beziehung zu seiner Familie) nur unzureichend bis gar nicht am Ende aufgegriffen.
Zu schnell wiederum wurde mir von Liebe gesprochen, es muss doch nicht immer gleich aufs Ganze gegangen werden. In diesem Fall wäre weniger wirklich mehr gewesen, denn eine anfängliche Verliebtheit war zwischen den Zeilen durchaus zu spüren, die große Liebe aber definitiv nicht. Die künstliche Länge der Konflikte hätte besser für den Aufbau einer nachvollziehbaren Gefühlswelt der Charaktere genutzt werden können.
Auch die Charaktere waren teilweise sehr schwierig und ich habe ihnen gegenüber eher gemischte Gefühle. Einerseits gefiel mir Mason ganz gut, andererseits wurde es sich mit ihm und seiner Beziehung viel zu einfach gemacht. Erst liebt er Jenny abgöttisch und sie ist die perfekte Frau an seiner Seite, eine Seite später aber denkt er über all ihre großen Fehler nach und darüber, dass sie so schwierig und kompliziert ist. Ja, ein Mensch hat viele Facetten. Aber irgendwann kam es mir so vor, als würden zwei Jennys existieren, von denen Mason und auch ich eine wirklich schätzten und eine zweite, die so nervig, verletzend und kaltherzig konstruiert werden musste, damit der Leser nachvollziehen konnte, weshalb sie wirklich nicht die Richtige für Mason ist.
Grace hingegen gefiel mir wirklich gut. Sie hatte ihre Ecken und Kanten, Marotten und Angewohnheiten, die sie mit viel mehr Tiefe darstellten als andere Charaktere des Buches. Sie selber hat mit vielen Problemen aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen und die inneren Konflikte wurden wirklich gut dargestellt.
Das Ende war mir etwas zu „over the top“ und stellte mich nicht wirklich zufrieden. Zu viele Konflikte, die vorher aufgebauscht und aufgebaut wurden, wurden am Ende nicht aufgelöst. Gerade was die Beziehung von Grace zu ihrer Familie betraf, die immer einen großen Teil ausmachte, wurde am Ende nur ein Einzeiler zwischengeschoben. Hier hätte deutlich mehr Aussprache und Erklärung stattfinden müssen.
An sich lese ich gerade YA/NA-Bücher wirklich flott und meist noch an einem Abend durch. Für dieses Buch brauchte ich fast zwei Wochen, was für meine Verhältnisse erschreckend lange ist.
Dennoch konnte mich das Buch unterhalten und ich habe Gefallen an der Clique gefunden. Es ist überhaupt kein Problem, das Buch ohne die vorangehenden Teile zu lesen. Empfehlen kann ich dies nur bedingt, da es in der chronologischen Abfolge natürlich weiter hinten steht und somit Handlungen der ersten drei Bände gespoilert werden.
Ich werde die Reihe im Hinterkopf behalten und die anderen Bände eventuell einmal lesen, da mir die anderen der Truppe wirklich gut gefallen haben. Auch die Autorin überzeugte mich trotz angeführter Kritik hier von sich und da viele andere Rezensenten andere Bücher der Reihe als stärker empfanden, setze ich große Hoffnungen in diese.

Ich vergebe 3 Punkte. Für Fans von Mona Kasten definitiv empfehlenswert.

Veröffentlicht am 11.12.2018

Leider sehr vorhersehbar, enttäuscht vom Setting

Das Herz der Kämpferin
0

Ihr Leben lang schon kämpft die junge Aska Eelyn gegen die Blutsfeinde ihres Stammes, die Riki. Als sie eines Tages jedoch im Kampf unterliegt und von einem Riki in sein Dorf verschleppt wird, um ihm und ...

Ihr Leben lang schon kämpft die junge Aska Eelyn gegen die Blutsfeinde ihres Stammes, die Riki. Als sie eines Tages jedoch im Kampf unterliegt und von einem Riki in sein Dorf verschleppt wird, um ihm und seiner Familie als Untergebene zur Hand zu gehen, stößt sie dort auf jemanden, den sie schon lange für tot hielt. Und während sie noch mit sich selber und dem Geheimnis, das sie aufdeckte, zu kämpfen hat, lauert eine Bedrohung im Hintergrund, die nicht nur die Riki, sondern auch die Aska auszulöschen droht.

Der Einstieg in die Geschichte gefiel mir wirklich sehr gut. Der Leser wird mitten hinein ins Kampfgeschehen geworfen und begleitet Eelyn dabei, wie sie ihr Dorf gegen die feindlichen Riki verteidigt. Durch einen solchen Start in eine Geschichte voller Action und rasanter Handlung, wurde ich auf eine Handlung eingestimmt, die so leider nicht existierte. Die Spannung dieser ersten Kapitel nahm rapide ab, Kapitel reihte sich an Kapitel, ohne das großartig etwas passierte. Die Handlung wurde ausgetauscht durch Dialog über Dialog, ohne das etwas dabei herumkam. Es schien, als hätte die Autorin ihr gesamtes Pulver schon in den ersten Szenen verschossen.
Eelyn als Protagonistin gefiel mir nur in Maßen gut. Ich wurde irgendwie nicht vollkommen warm mit ihr und fand einige der Nebencharaktere deutlich besser ausgearbeitet und authentischer dargestellt als sie. Fiske wiederum gefiel mir sehr gut.
Leider hätte diese Geschichte in jedem anderen Rahmen auch Platz gefunden. Ich hatte mich zu Anfang sehr auf eine YA-Geschichte im Stile einer Wikinger-Erzählung gefreut. Doch die wenigen Stellen, an den dieses Feeling aufkam, waren so austauschbar, vorhersehbar und so gewollt klischeehaft, dass es mir nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Jedes andere x-beliebige Setting hätte für diese Geschichte auch funktioniert, sei es nun ein dunkler, gefährlicher Wald, eine Highschool in Texas oder wo auch immer. Sehr schade, ich hatte mit mehr Authentizität und Alleinstellungsmerkmalen gerechnet.
Das Problem mit dem Buch ist, dass es an sich gar nicht mal schlecht ist. Der Schreibstil ist toll, lässt sich sehr flüssig lesen und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Das führt dazu, dass man wirklich sehr schnell in dem Buch vorankommt.
Aber auf mich wirkte die eigentliche Handlung oftmals einfach zu langweilig und die Charaktere nicht gut genug ausgearbeitet. Wenn die Handlung eher im Hintergrund dahinplätschert, dann müssen in der Phase die Charaktere noch besser beschrieben werden. Dann ist Zeit, um die inneren Konflikte darzustellen und ihnen eine Persönlichkeit zu verleihen. Aber leider passierte dies in einem zu kleinen Rahmen. Ja, ich wurde gut unterhalten und hatte auch wirklich Spaß beim Lesen, doch im Gedächtnis bleiben wird mir dieses Buch nicht lange. Schade, ich werde mich wieder auf die Suche nach einem authentisch Wikinger-Jugend-Buch machen müssen.
Auch wenn ich kein großer Fan von Eelyn war, so gefiel mir doch die Liebesgeschichte wirklich gut. Sie wurde nicht zu sehr in den Vordergrund gestellt, war in gewisser Weise nachvollziehbar und traf genau meinen Geschmack. Hier muss ich ein großes Lob an die Autorin aussprechen, die sich nicht aller klassischen YA-Klischees bediente. Da ich sonst meine Probleme mit Liebesgeschichten in Jugendbüchern habe, fiel mir dieser Punkt deutlich positiver auf.
Auch wenn ich an sich kein großer Fan von Coverbewertungen bin, muss ich an dieser Stelle einmal anmerken, wie großartig ich dieses Cover finde. Es sticht schon sehr im mehr farbenfrohen YA-Bereich deutlich hervor und passt sehr gut zur Geschichte.

Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Leider nicht das, was ich erwartete

Menschen, Tiere und andere Dramen
0

Warum lieben wir die eine Tierart, warum verachten wir die andere? Eine wirklich spannende Frage, die mich sehr neugierig auf das Buch des für den „Falter“ als Kolumnisten schreibenden Peter Iwaniewicz ...

Warum lieben wir die eine Tierart, warum verachten wir die andere? Eine wirklich spannende Frage, die mich sehr neugierig auf das Buch des für den „Falter“ als Kolumnisten schreibenden Peter Iwaniewicz machte.
Der Einstieg in das Buch gefiel mir unheimlich gut. Der Autor erzählt mit unglaublich viel Witz seinen Werdegang als Biologen, bringt eigene Anekdoten mit ein und erzählt etwas von den typischen und manches Mal auch untypischen Fragen, die ihm so auf Grund seines Berufes schon gestellt wurden.
Sehr positiv auf den Rest des Buches eingestimmt, fuhr ich mit der Lektüre fort und wurde leider immer mehr enttäuscht.
Ich hatte mir vor allem auf Grund des Titelzusatzes („Warum wir Lämmer lieben und Asseln hassen“) und des Klappentextes eine sehr viel tiefergehende Beschreibung der Beziehung Mensch und Tier vorgestellt. Doch werden das gesamte Buch hinweg sehr interessante Ansätze dem Leser als Brocken vorgeworfen, jedoch nie richtig erläutert. Eine Begrenzung dieser Ansätze auf mehr als die Hälfte und bessere Erklärungen und Ausführungen wären in meinen Augen hier angebracht gewesen. Einhergehend mit diesem ist meine Hauptkritik an diesem Werk. Es gab leider kein Literatur- oder Quellenverzeichnis, was mich immens störte. Viele der vom Autor aufgeführten Punkte waren nicht etwas, was der Allgemeinheit bekannt gewesen wäre. So wäre es schön gewesen, die von ihm herangezogenen Quellen nachlesen zu können. Vor allem, da die Behauptungen vom Autor wie schon erwähnt nur unzureichend bis überhaupt nicht erläutert wurden. Sehr schade!
Das angehangene Tier-Register hätte dafür wegfallen können, denn viel bringt auch dieses nicht. Schlägt man zum Beispiel in diesem den Panda nach, so erfährt man nur, dass eine Replik der „Venus von Milo“ für mehrere Zehntausend Euro versteigert wurde. Nicht mein Humor, für mich nicht interessant und auch die Mensch-Tier-Beziehung geht hier irgendwie an mir vorbei.
Humor ist eigen und ein jeder von uns hat einen ganz anderen. Zum Glück! Leider musste ich im Verlaufe des Buches feststellen, dass der Humor des Autors und mein eigener nicht komplett kompatibel sind. An sich wäre das nicht weiter tragisch, wären die einzelnen Abschnitte nur informativer gewesen. So jedoch las ich Abschnitt um Abschnitt, ohne etwas Neues zu lernen oder in irgendeiner Art unterhalten zu werden.
Der Schreibstil hingegen ist wirklich toll gewesen und sehr locker. Somit konnte ich die mir eher unliebsamen Abschnitte relativ fix lesen. Und auch wenn ich bisher viel Kritik geäußert habe, so konnte mich der Autor durchaus zwischendrin zum Lachen bringen.
Was mir unglaublich gut gefallen hat, sind die ganzen kleinen Illustrationen der Tiere. Die Aufmachung des Buches machte wirklich einiges was dem Inhalt fehlte wieder wett.
Im Endeffekt habe ich zwar durchaus interessante Ansätze mit auf den Weg bekommen, von denen werde ich nur schon die Hälfte wieder vergessen haben. Ein Tipp von mir also: Block neben sich legen und alles interessante notieren zum späteren Nachschlagen.
Ich werde nun auch etwas weiter über tierische Spione recherchieren. Bestimmt werde ich das Buch auch irgendwann einmal wieder in die Hand nehmen und selber mit Notizblock bewaffnet den tierischen und menschlichen Eskapaden, Querelen und Konflikten auf den Grund gehen. Dann werde ich auch besser wissen, was mich erwartet: ein rasanter Schnitt durch unser Zusammenleben, der mehr Fragen aufwirft, als beantwortet.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Tolle Idee, Plot nicht immer mein Fall

Gork der Schreckliche
0

Gork ist ein junger Drache und Kadett der WarWings Akademie. Zum Krönungstag muss er sich eine Königin suchen, die nach Akzeptanz der ihr angebotenen Krone mit ihm ins All rausfliegt, um Planeten zu erobern ...

Gork ist ein junger Drache und Kadett der WarWings Akademie. Zum Krönungstag muss er sich eine Königin suchen, die nach Akzeptanz der ihr angebotenen Krone mit ihm ins All rausfliegt, um Planeten zu erobern und Nachkommen zu zeugen. Gork hat es sich in den Kopf gesetzt, Runcita, Jahresbeste und in seinen Augen die großartigste Drachin der gesamten Akademie zu bitten, seine Königin zu werden. Doch leider hat Gork den Status „Kuschelbär“, ist weit davon entfernt ein ansehnlicher Drache zu sein, hat die kleinsten Hörner und generell nicht viel Glück bisher im Leben. Dass es vorkommt, dass eine Drachin einen unliebsamen Bewerber einfach tötet und Gork versklavt wird, falls keine Drachin seine Krone akzeptiert, macht die ganze Angelegenheit auch nicht leichter. Und wo steckt eigentlich sein Opa Dr. Schrecklich?

Gork ist für mich wie Koriander. Entweder man liebt es oder man hasst es. Oder aber, man braucht nur ab und an eine kleinere Prise davon. Und auch wenn ich Koriander absolut liebe, so trifft das auf Gork nicht zu. Hasse tue ich die Geschichte jedoch auch nicht.
Ich habe nur den auf der Rückseite abgedruckten Text überflogen und fand diesen zwar sehr knapp, aber auch sehr ansprechend. In meinem Kopf entstand ein Bild von einem süßen kleinen Drachen, der ein hoffnungsloser Romantiker ist und auf der Suche nach der wahren Liebe dem Leser ein paar nette Stunden bereitet. Hätte ich doch nur den Klappentext auch noch gelesen!
So wurde ich ganz schnell aus der romantischen Vorstellung eines Drachen im mittelalterlichen Settings gerissen, den schwupps befand ich mich im Weltall wieder und flog nach Blegwesia, dem Planeten der Drachen, auf dem die WarWings Akademie zu finden ist.
Raumschiffe, Roboter und fortgeschrittene Technologie sind nicht gerade Elemente, die man mit Drachen verbindet. Und nach einem ersten kleinen Schock fand ich genau diese Elemente wahnsinnig spannend. Alte Muster – in diesem Fall die Darstellung von Drachen – zu durchbrechen finde ich generell sehr interessant. Der Autor ist mit diesem Buch tatsächlich ein Wagnis eingegangen und hat seine sehr innovativen Ideen bis zum Ende hin durchgezogen. Toll, dieser sehr frische Wind im Fantasygenre!
Doch auch wenn ich diese wirklich neue Umsetzung sehr gelungen fand, so hatte ich auch meine Probleme mit dem Buch.
Angefangen mit Gork, der eben so überhaupt nicht meiner sehr naiven Vorstellung entsprach und mir leider auch im weiteren Verlauf der Geschichte nicht ganz ans Herz wuchs. Mein Hauptproblem jedoch ist die eigentliche Handlung. An sich könnte man den gesamten Plot des Buches problemlos auf gerade einmal 5-10 Seiten reduzieren. Doch der Autor bauscht unheimlich viele Kleinigkeiten auf, dass das Buch knapp über 400 Seiten lang ist. Verschwendete Lesezeit würde ich es nun nicht nennen, dafür fand ich zu viele Szenen und Passagen, die eigentlich unwichtig waren, viel zu amüsant. Doch an sich fliegt Gork circa 380 Seiten lang nur durch die Gegend, um Runcita aufzuspüren und gerät dabei in brenzlige und heikle Situationen. Ich habe lange überlegt, ob ich das nun einfach grandios, oder vollkommen überzogen finden sollte. Vor allem zum Ende hin war ich dann doch ziemlich genervt von dem Katz-und-Maus-Spiel und hätte mir entweder einen weiteren spannenden Handlungsstrang oder die Kürzung oder Streichung mehrerer Szenen gewünscht.
Das Ende hingegen fand ich wieder einfach toll und absolut passend. Auch ließ mich dieses etwas versöhnt und mit einem guten Gefühl im Leserherz zurück.
Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Viele Geräusche wurden ausgeschrieben, etliche Beschreibungen immer und immer wieder verwendet was auf Dauer immer mehr nervte. Die Länge der Kapitel variierten wirklich sehr von einer halben Seite bis hin zu normaler (10-20 Seiten) Länge. Das gefiel mir jedoch ganz gut, erhöhten diese abgehackten Kapitel durchaus die Spannung. Toll gemacht vom Autor!
Besonders gut gefallen haben mir die Kapitelüberschriften, die immer passend zum folgenden Kapitel waren und an sich schon sehr unterhaltsam klangen.

Ich habe mich dafür entschieden, Gork 3 Sterne zu geben. Phasenweise hätte es einer sein können, dann jedoch wieder fünf. Die Bewertung dieses Buches ist mir sehr schwer gefallen, weshalb ich mich mit der Punktzahl für den Mittelweg entschieden habe. Eine wirkliche Empfehlung spreche ich an dieser Stelle nicht aus. Ein jeder Leser muss sich bei diesem Buch ganz besonders dafür oder dagegen entscheiden.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass mir die Lektüre durchaus Spaß bereitet hat, ich die Geschichte unterhaltsam fand, jedoch phasenweise einfach zu abstrus. Die so tolle und neuartige Darstellung von Drachen finde ich einfach großartig!