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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2018

Wie erhofft wieder spannender Lesestoff

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Bei „Muttertag“ handelt es sich bereits um Band 9 der Serie mit Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Da jeder Fall in sich abgeschlossen ist, muss man die Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben. Wichtige ...

Bei „Muttertag“ handelt es sich bereits um Band 9 der Serie mit Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Da jeder Fall in sich abgeschlossen ist, muss man die Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben. Wichtige Informationen erhält man im Verlauf der Geschichte. Wie bei allen Serien ist es aber nicht verkehrt, mit Band eins zu beginnen, um die Entwicklung der Protagonisten und Feinheiten im zwischenmenschlichen Bereich erkennen zu können.

Im Prolog spielt bei der Ermordung eines jungen Mädchens eher der Zufall eine große Rolle. Der Leser wird über den Täter völlig im Unklaren gelassen, so dass ich mir im späteren Verlauf immer wieder die Frage gestellt habe ob die Autorin mich bereits auf den ersten Seiten auf eine falsche Spur gelockt hat. Aber egal, jedenfalls sorgt der Prolog bereits für Spannung.

Weiter geht’s mit zwei ganz unterschiedlichen Erzählsträngen, die ich lange Zeit nicht in Verbindung miteinander bringen konnte, deren Sinn und Zusammenhang sich aber zum Ende ergeben.

Nele Neuhaus hat es wieder geschafft und mich von Anfang bis Ende bei der Stange gehalten. Oft dachte ich, ja, das ist der Mörder und ein paar Seiten später wurden Zweifel gesät und es ergaben sich andere Sachverhalte, die die Geschehnisse in einem anderen Licht erscheinen ließen.

Ich mag den flüssigen und sehr detaillierten Schreibstil von Nele Neuhaus auch wenn ich auf einige sehr ausführliche Wegbeschreibungen hätte verzichten können. Das liegt vielleicht nur daran, dass ich mich in der Gegend kaum auskenne.

Da ich ein Fan dieses Ermittlerduos bin, sind mir Pia Sander und Oliver von Bodenstein natürlich sympathisch. Ihr Verhalten ist für mich authentisch und schlüssig.

Für wunderbar spannende Lesestunden vergebe ich sehr gerne fünf Lesesterne und hoffe für die Zukunft auf noch sehr viel Arbeit für die beiden Kommissare.

Veröffentlicht am 11.12.2018

Winterliche Abenteuer der beiden liebenswerten Schwestern

Ziemlich beste Schwestern – Mit Karacho in den Winter (Ziemlich beste Schwestern 3)
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Mit Karacho in den Winter ist bereits Band 3 dieser Reihe mit Mimi und Flo. Für mich war es die erste Begegnung mit den beiden herzerfrischenden Mädels.

Sowohl Mimi als auch die jüngere Flo haben ziemlich ...

Mit Karacho in den Winter ist bereits Band 3 dieser Reihe mit Mimi und Flo. Für mich war es die erste Begegnung mit den beiden herzerfrischenden Mädels.

Sowohl Mimi als auch die jüngere Flo haben ziemlich verrückte Ideen, die sie meist auch sofort in die Tat umsetzen. Die Erwachsenen sind nicht immer so begeistert davon.

Aufgeteilt ist das Buch in fünf Geschichten auf insgesamt 123 Seiten. Sowohl Schreibstil als auch Wortwahl ist altersgerecht und auf die Zielgruppe abgestimmt. Gewählt wurde eine große Schriftart und der Zeilenabstand ist großzügig bemessen. Die einzelnen Geschichten eigenen sich gut zum Vorlesen, sind m. E. aber auch von Leseanfängern zu bewältigen.

Eingefügt sind immer wieder – teils großformatige – farbige Illustrationen passend zu dem Inhalt. Diese fand ich ganz bezaubernd und sie erhöhen mit Sicherheit das Lesevergnügen.

Insgesamt ein sehr schönes und amüsantes Kinderbuch mit zwei liebenswerten Kindern.

Veröffentlicht am 01.12.2018

Bezaubernde Protagonisten, die sich nicht an die typische Geschlechterrolle halten

Lotti und Otto (Band 1)
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Auf dem Cover wird bereits sehr deutlich, um was es der Autorin Collien Ulmen-Fernandes in ihrem Buch geht. Das wird nicht nur deutlich gemacht durch den Untertitel und den für Jungs und Mädchen typischen ...

Auf dem Cover wird bereits sehr deutlich, um was es der Autorin Collien Ulmen-Fernandes in ihrem Buch geht. Das wird nicht nur deutlich gemacht durch den Untertitel und den für Jungs und Mädchen typischen Farben blau und rot sondern auch durch die Beschäftigungen, denen die beiden Otterkinder nachgehen.

Das Buch ist wunderbar illustriert worden von Carola Sieverding. Fast alle Seiten sind komplett bebildert, so dass auch kleinere Kinder, die noch nicht lesen können, sich sehr gut mit dem Buch beschäftigen können, denn es gibt sehr viel zu entdecken. Die Texte je Seite sind übersichtlich und gut in die Zeichnungen integriert.

Bei den Protagonisten handelt es sich hauptsächlich um verschiedene Tierkinder. Hauptakteure sind die beiden total niedlichen Otterkinder Lotti und Otto. Keine explizite Erwähnung finden die sich fast auf allen Seiten tummelnden total süßen Mäuse.

Die Aussage der Geschichte, dass sich Kinder/Menschen nicht in eine Geschlechterrolle drängen lassen sollen, ist m. E. für Kinder nicht verständlich sondern eher als erhobener Zeigefinder für Erwachsene zu sehen.

Insgesamt ein ansprechendes Kinderbuch mit sehr sympathischen Akteuren.

Veröffentlicht am 01.12.2018

Ein Buch, das mit unter die Haut ging

Die verlorene Schwester
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Aufmerksam auf dieses Buch wurde ich durch das historisch anmutende Cover. Da ich historische Romane mag, las ich den Klappentext. In diesem Moment habe ich zum ersten Mal in meinem Leben von den „Verdingkindern“ ...

Aufmerksam auf dieses Buch wurde ich durch das historisch anmutende Cover. Da ich historische Romane mag, las ich den Klappentext. In diesem Moment habe ich zum ersten Mal in meinem Leben von den „Verdingkindern“ in der Schweiz gehört. Insofern war das Buch für mich auch sehr informativ.

Das Schicksal der Schwestern Marie und Lena hat mich tief berührt, umso mehr als die Geschichte auf historischen Fällen fußt. Es ist kaum vorstellbar, dass Menschen andere Menschen – hier sogar Kinder – derart behandeln. Die Begebenheiten sind derart realistisch beschrieben, dass ich mit den beiden Protagonistinnen gefroren, gezittert, gelitten, Angst gehabt und mich gefreut habe.

Die Geschichte ist sehr spannend, was neben der flüssigen Schreibweise zu einem Pageturner führt.

Insgesamt ein sehr emotionaler Roman von Linda Winterberg hinter der sich die Schriftstellerin Nicole Steyer verbirgt, die mir bestens bekannt durch ihre historischen Romane bekannt ist.

Von mir bekommt das Buch eine unbedingte Leseempfehlung und wohlverdiente fünf Sterne.

Veröffentlicht am 23.11.2018

Spannende Familiengeschichte eingebettet in historische Ereignisse

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Brigitte Riebe nimmt uns mit nach Berlin zum Ende des Zweiten Weltkriegs und schildert am Beispiel der Familie Thalheim und deren Kaufhaus sehr realistisch den Wiederaufbau.

Die Autorin ist für ihre akribische ...

Brigitte Riebe nimmt uns mit nach Berlin zum Ende des Zweiten Weltkriegs und schildert am Beispiel der Familie Thalheim und deren Kaufhaus sehr realistisch den Wiederaufbau.

Die Autorin ist für ihre akribische Recherche zu ihren Büchern bekannt. Das ist auch hier der Fall. Ihr ist es wahrlich meisterhaft gelungen, die Geschichte mit den historischen Ereignissen zu verweben. Die Unterscheidung von Fiktion und Realität ist ohne Detailkenntnisse kaum auszumachen. Als Beispiel seien hier nur die Herstellung von Kleidungsstücken aus Lumpen und der Brand beim Kostümball im Februar 1947 genannt.

Die Erzählweise ist sehr fesselnd. Ich habe beim Lesen Zeit und Raum vergessen und bin völlig in die Geschichte eingetaucht. Mit den verschiedenen Familienmitgliedern habe ich gebangt, gezittert, mich gefreut oder auch aufgeregt.

Bei einer Geschichte, die über einen längeren Zeitraum mit solch gravierenden Ereignissen spielt, finde ich es wichtig, dass die Protagonisten auch eine gewisse Entwicklung durchmachen. Die Auswirkungen des Krieges mit all ihren Facetten sind bei den einzelnen Personen authentisch dargestellt und gut erkennbar, so dass ich auch in dieser Hinsicht nicht enttäuscht wurde.

Die Zeittafel der Jahre 1945 - 1951 mit Ereignissen in Berlin ist eine gute Unterstützung zum Verständnis des Zeitgeschehens und das Zückerchen oben drauf.

Es gibt nicht so häufig Bücher, bei denen ich traurig bin, das Ende erreicht zu haben … dieses ist so eins. Mein einziger Trost, es handelt sich um den ersten Band einer Trilogie, so dass ich mich schon jetzt auf die Fortsetzung freuen kann. Heute bleibt mir nur eine unbedingte Leseempfehlung für alle Freunde von Familiensagas auszusprechen und die Höchstzahl an Sternen für dieses brillant geschriebene Buch zu vergeben.