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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2018

Fantastischer Auftakt einer Familiensaga

Spiel der Zeit
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Langlebige Familiensagen können immer sehr spannend aufgebaut sein. Genau von solch einer Saga ist „Spiel der Zeit“ der Auftakt, welcher zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg spielt.
Die Geschichte ...

Langlebige Familiensagen können immer sehr spannend aufgebaut sein. Genau von solch einer Saga ist „Spiel der Zeit“ der Auftakt, welcher zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg spielt.
Die Geschichte von Harry Clifton ist sehr spannend und mitreißend. Er wächst langsam heran, wir kennen seine Freunde und den Hintergrund seiner Familie kennen. Harry wächst ohne Vater auf, sodass sich seine Mutter im Bristol der 30er Jahre ordentlich durchschlagen muss, um ihm viel zu ermöglichen. Er merkt, wie wichtig es ist zu lernen und entwickelt einen eigenen Ehrgeiz. Und auch er selbst erlebt einige Überraschungen in der Geschichte und merkt, dass man wie in einem Spiel nicht auf alles einen Einfluss nehmen kann.
Archer erzählt die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven, was zunächst etwas verwirrend war, dann jedoch dazu führte, dass man die Geschichte der Familie noch besser verstehen konnte. Diese verschiedenen Handlungsstränge wurden äußerst geschickt miteinander verbunden. Der Effekt der unterschiedlichen Handlungsstränge wurde durch drei sehr gut und ausdrucksstark lesende Erzähler noch verstärkt.
Das Ende ist äußerst überraschend und baut eine gute Spannung auf, weshalb man dann unbedingt mit dem zweiten Teil fortsetzen möchte. Eine tolle Geschichte, die Lust auf mehr macht!

Veröffentlicht am 26.11.2018

Man muss aus der Geschichte lernen

Das Erbe der Rosenthals
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In zwei verschiedenen Zeitebenen führt Armando Lucas Correa durch die Schicksale der Familie Rosenthal. 1939 ist es für jüdische Familien in Berlin nicht mehr sicher. Deshalb beschließen Max und Alma mit ...

In zwei verschiedenen Zeitebenen führt Armando Lucas Correa durch die Schicksale der Familie Rosenthal. 1939 ist es für jüdische Familien in Berlin nicht mehr sicher. Deshalb beschließen Max und Alma mit ihrer Tochter Hannah zu fliehen. Das Ziel ist Kuba. Tickets für das Schiff waren zu bekommen und die Rosenthals haben auf zwei verschiedenen Wegen auch für alle drei Visa erhalten. Auf dem Schiff hat Hannah Leo kennen gelernt und erlebt die glücklichste Zeit ihres Lebens. Doch leider wendet sich das Blatt und Kuba ändert die Einreisebedingungen. Die Familie wird auseinander gerissen, nur die wenigsten der über 900 Passagiere dürfen Kuba betreten.

2014 erhält Anna in New York ein Paket von ihrer Großtante. Gemeinsam mit ihrer Mutter macht sie sich auf den Weg nach Kuba um mehr über die Familie ihres Vaters zu erfahren, den sie beim Attentat auf das World Trade Center verloren hat.

Correa hat eine gewaltige tragische Geschichte zweier Mädchen einer Familie zu den verschiedensten Zeitpunkten entwickelt. Er versteht es, den Leser auf die spannende Reise in die Vergangenheit mitzunehmen und die reelle tragische Verbindung Kubas in den Holocaust einzuführen. Ich habe schon viele Bücher zum zweiten Weltkrieg gelesen, doch das Schicksal der St Louis war mir neu und hat mich erschüttert. Umso besser, dass diesem Ereignis nun Bücher gewidmet werden. Der Roman wird in den beiden Zeitspannen jeweils in der Ich-Perspektive von Hannah und Anna erzählt, was einen das Schicksal der Kinder noch besser durchleben lässt. „Das Erbe der Rosenthals“ fasziniert und die Geschichte sorgt dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. Ein grandioses Werk, dass auf der Realität basiert und eindringlich zeigt, dass sich leider auch tragische Geschichten immer wieder wiederholen und dringend aus der Geschichte gelernt werden muss.

Veröffentlicht am 04.09.2018

Sexueller Missbrauch und Mord - Gnadenlose Gewalt an Jugendlichen

Das Grauen in dir
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Erholung, Entspannung, Reiselust... Der Familienurlaub auf einer schottischen Insel könnte so schön werden. Doch kaum auf der Insel angekommen, wird Andreas Familie direkt in einen Autounfall verwickelt. ...

Erholung, Entspannung, Reiselust... Der Familienurlaub auf einer schottischen Insel könnte so schön werden. Doch kaum auf der Insel angekommen, wird Andreas Familie direkt in einen Autounfall verwickelt. Zum Glück kommen sie aber mit Blechschaden davon. Doch der gerufene Polizist kennt Andrea und ihre Fähigkeiten als Profilerin. Und diese Kenntnisse kann er als Unterstützung gut gebrauchen. Schon seit 10 Jahren verschwindet gegen September in der Umgebung immer ein Jugendlicher. Die ersten Opfer überlebten, vergewaltigt und mit Würgemalen. Die nächsten wurden ermordet aufgefunden. Und die letzten Opfer wurden gar nicht mehr gefunden. Wer steckt dahinter? Bald ist es wieder an der Zeit, dass vermutlich ein Teenager verschwindet. Deshalb muss schnell gehandelt werden. Andrea kann es nicht lassen und hilft trotz des Urlaubs natürlich mit. Bleibt ihre Familie unbeschadet, wenn der Täter merkt, dass sie und die Polizei ihm dicht auf den Fersen sind?
„Das Grauen in dir“ ist der achte Band, den Dania Dicken um die Profilerin geschrieben hat. Das Buch ist sehr gut ohne die Kenntnis der vorherigen Bände zu lesen, da es eine abgeschlossene Handlung ist. Die Ermittlungen werden spannend dargestellt. Dicken spickt ihre Texte auch in diesem Band wie gewohnt mit vielen Informationen und Wissen zu dem Verhalten der Täter. Warum tut jemand dieses und warum jenes? Eine grandiose Recherche der Verfasserin. Die Personen und die Landschaft werden sehr gut beschrieben. Den Schmerz der Opfer kann man sehr gut spüren und sich hineinversetzen. Generell lässt sich das Buch sehr gut lesen, da der Schreibstil sehr flüssig ist.
Ein sehr gelungener Thriller, der einen nicht loslässt! Wirklich sehr zu empfehlen, jedoch sollte man auf den Lesespaß verzichten wenn man es nicht verträgt, dass Kinder oder Jungendliche zu Opfern von Gewaltverbrechen und sexuellem Missbrauch werden.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Liebe geht eben doch durch den Magen

Taste of Love - Küsse zum Nachtisch
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Nick ist ein ehrgeiziger, junger Koch in Boston. Obwohl er keinen Stern hat, wird sein Essen von allen hochgelobt. Doch dann wird es in einer Kritik ordentlich auseinander genommen. Dieser Verriss trifft ...

Nick ist ein ehrgeiziger, junger Koch in Boston. Obwohl er keinen Stern hat, wird sein Essen von allen hochgelobt. Doch dann wird es in einer Kritik ordentlich auseinander genommen. Dieser Verriss trifft ihn sehr und wenn es zu viele Leute so ernst nehmen, dass sie das Restaurant meiden, steht seine Existenz auf dem Spiel. Nick will den Schreiberling zu Rede stellen. Es muss einfach eine Gegendarstellung erscheinen! Doch es bleibt nicht bei dieser einen Begegnung. Und damit nimmt sein Leben eine ordentliche Wendung. Denn die Kritik stammte nicht von einem Mann, sondern einer bezaubernden Frau, die er mit einer Gastrowette von sich überzeugen möchte.
Poppy Anderson schreibt wunderbar, der Text lässt sich fantastisch lesen und das Buch ist schnell verschlungen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und machen Lust auf mehr Bücher dieser Autorin. „Küsse zum Nachtisch“ ist der zweite Teil der Reihe „Taste of Love“, welche man problemlos ohne die Kenntnis der anderen Bücher lesen kann, da diese immer in sich abgeschlossen sind. Humor, Romantik, eine gut zu verfolgende Handlung und ein paar ungeschickte Aktionen der Protagonisten sorgen für ein Lesevergnügen bei diesen heißen Temperaturen.
Eine wunderbar leichte Kost, um einfach mal abzuschalten!

Veröffentlicht am 11.07.2018

Leistungsdruck, Konkurrenz, Mord

Tod nach Schulschluss
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Das Internat Lemberg ist der reinste Eliteschuppen. Die Kinder werden gedrillt, Probleme dürfen hier nicht existieren. Doch was ist, wenn doch nicht alles in Ordnung ist? Eines Tages werden die Ermittler ...

Das Internat Lemberg ist der reinste Eliteschuppen. Die Kinder werden gedrillt, Probleme dürfen hier nicht existieren. Doch was ist, wenn doch nicht alles in Ordnung ist? Eines Tages werden die Ermittler Charlotte Schneidmann und Peter Käfer hin gerufen. Ein Schüler wurde Tod gefunden. In einem mittelalterlichen Folterinstrument, der eisernen Jungfrau. War es ein Unfall oder ein Mord? Die anderen Schüler und die Lehrer wirken sehr gleichgültig, als würde es sie gar nichts angehen. Schneidmann und Käfer stehen vor einem Rätsel.
„Tod nach Schulschluss“ ist der dritte Teil rund um die Münsteraner Ermittler. Dennoch ist dieser Band ohne Vorkenntnis der anderen Bücher lesbar. Christine Drews schreibt spannend und einfühlsam. Dennoch wundert man sich manchmal über das Verhalten der Schülerinnen und Schüler. Man erwartet eigentlich dass sie in dem Alter, in dem sie sein sollen, etwas klüger sind. Ansonsten sind die Protagonisten sehr gut beschrieben. Auch persönlich Aspekte der Ermittler werden immer wieder aufgegriffen und geschickt mit in die Handlung eingeflochten.
Sehr empfehlenswert!