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Veröffentlicht am 13.12.2018

Besonderes Leseerlebnis durch tolle innere Gestaltung und intensive Figurenbeziehung

Wicker King
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Klappentext
„Lass dich mitnehmen in die Welt von Jack und August! Aber gibt es sie wirklich?

Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) ...

Klappentext
„Lass dich mitnehmen in die Welt von Jack und August! Aber gibt es sie wirklich?

Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) mit Verbrennungen, die beide in die Psychiatrie eingeliefert werden. Einige Monate zuvor: In der Schule hängen August und Jack mit völlig verschiedenen Typen rum, privat verbindet die beiden aber seit Langem eine intensive Freundschaft. Doch Jack, Vorzeigeschüler, Spitzensportler, Mädchenschwarm, entwickelt immer stärkere Halluzinationen und driftet mehr und mehr in eine Fantasiewelt ab. In dieser ist er der König, der »Wicker King«, und August ist sein Ritter. Um Jack nah zu bleiben und zu verhindern, dass dieser sich endgültig in seiner Scheinwelt verliert, lässt sich August auf das Spiel ein: Er begibt sich gemeinsam mit Jack in dessen Fantasiewelt hinein und steuert sie beide damit genau auf die Katastrophe zu, die er verhindern wollte.“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir richtig gut, denn die Kombination aus Schwarz und Gold finde ich sehr edel. Die gold-schimmernden Muster mag ich sehr gerne, da sie vor dem Hintergrund nicht nur gut zur Geltung kommen, sondern weil sie auch dazu einladen, das Cover genauer zu betrachten und Details zu entdecken. Der schwarz-weiße Junge hinter den Mustern, neben dem ein zweiter, nicht so deutlich zu erkennender Junge steht, passt auch gut zur Geschichte. Ein tolles Cover!

Meine Meinung
Seitdem mir das erste Mal der Inhalt von „Wicker King“ erzählt wurde, war ich gespannt und neugierig auf die Geschichte. Vor allem der im Klappentext erwähnte Brand und die Halluzinationen haben mein Interesse geweckt. Wer sind Jack und August? Woher kommen die Halluzinationen? Können sie die Katastrophe noch abmildern? Fragen über Fragen, die mich zum Buch haben greifen lassen.

In „Wicker King“ geht es um Jack und August, die privat eine intensive Freundschaft verbindet. In der Schule hingegen ist Jack der Mädchenschwarm und Supersportler und August eher das schwarze Schaf. Doch August merkt, dass Jack Halluzinationen hat und immer tiefer in seine Fantasiewelt abtaucht. In dieser Welt ist Jack der Wicker King und August sein Ritter. Damit nichts Schlimmeres passiert, spielt August mit, doch er kann das Unvermeidliche leider nicht aufhalten und so kommt es zu einer Katastrophe…

Überrascht hat mich die innere Gestaltung des Buches, denn es besteht nicht einfach nur aus Textpassagen, sondern vielen verschiedenen Versatzstücken. So finden sich beispielsweise Bilder von Polizeiakten, beschriebenen CDs, Notizen oder anderweitige Fotos im Buch. Diese verschiedenen Dinge erzählen die Geschichte von August und Jack, macht sie geradezu lebendig. Durch diese innere Gestaltung gab es immer etwas zu entdecken und das Lesen wurde zu einem besonderen Erlebnis, was mir gut gefallen hat.

Gleichzeitig hatte ich aber durch diese besondere Erzählweise kleinere Probleme, einen Einstieg in die Geschehnisse zu finden. Mir erschien die Handlung doch etwas holprig und stockend, da die Kapitel trotz der tollen inneren Gestaltung manchmal einfach unzusammenhängend wirkten und ich mich zunächst orientieren musste. Mit der Zeit konnte ich dann die Fäden so langsam zusammenziehen und erkennen, dass die Autorin Kayla Ancrum auf diese Weise versucht hat, Jacks Innenleben darzustellen. Daher mein Tipp für alle zukünftigen Leser von „Wicker King“: bleibt am Ball, denn es lohnt sich!

Sobald ich die ersten Verbindungen erkennen konnte, war ich gebannt, wie es mit Jack und August weitergehen würde. Besonders toll fand ich diesbezüglich auch, dass die Seiten immer dunkler werden, je weiter man liest. So visualisieren sie Jacks Gemütszustand. Das Ende war etwas, dem ich mit jeder Seite immer mehr entgegen fieberte. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie die Autorin die Geschichte enden lassen wollte.

Vor allem fand ich es auch super, wie Kayla Ancrum Augusts Gefühle für Jack rübergebracht hat. Die Autorin brauchte dafür keine Worte, denn dem Leser war auch so klar, wie tief und bedeutend sie sind. Gleichzeitig wird dem Leser mit der Zeit jedoch klar, dass mehr hinter der Beziehungsebene der beiden Jungs steckt. Beide brauchen sich, doch als Leser fragt man sich unweigerlich: tuen sie einander auch wirklich gut? Die beiden stehen in einer Abhängigkeit zueinander, die mir immer deutlicher bewusst wurde.

Fazit
„Wicker King“ hat mir mit Fortschreiten der Handlung zunehmend besser gefallen, da sich die anfänglich unzusammenhängend erscheinenden Fäden immer mehr zusammengezogen haben. Sobald ich die ersten Verbindungen erkannt hatte, war ich unglaublich gespannt, wie die Geschichte von Jack und August ausgehen würde. Die Beziehung bzw. Abhängigkeit der beiden hat die Autorin unglaublich gut und bedrückend dargestellt. Ein besonderes Highlight sind dabei die Fotos, Polizeiberichte, Notizen und vieles mehr im Buch sowie die immer dunkler werdenden Seiten, die das Lesen zu einem besonderen Erlebnis machen!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 13.12.2018

Gefühlskino zum Dahinschmelzen nicht nur für Fans der ersten Bände der Firsts-Reihe

Der letzte erste Song
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Klappentext
„Ich werde nie wieder singen. Dieses Versprechen hat sich Grace vor langer Zeit gegeben. Doch als Masons Band eine Sängerin sucht, lässt sie sich dazu überreden mitzumachen. Allerdings ist ...

Klappentext
„Ich werde nie wieder singen. Dieses Versprechen hat sich Grace vor langer Zeit gegeben. Doch als Masons Band eine Sängerin sucht, lässt sie sich dazu überreden mitzumachen. Allerdings ist sie nicht auf das Prickeln vorbereitet, das sie plötzlich in Masons Nähe spürt - und auch nicht auf die Erkenntnis, dass sich hinter seinen vorlauten Sprüchen viel mehr verbirgt, als es den Anschein macht. Mit ihm gemeinsam Songs zu schreiben, fühlt sich richtiger an als alles andere. Aber Grace weiß, dass sie nie mehr als Freunde sein können. Denn Masons Herz gehört einer anderen.“

Gestaltung
Mir gefällt die Farbkombination aus einem schwarz-weiß Bild mit sanften Farben. Vor allem mag ich den Beerenton des großen Punktes, auf dem in weiß der Titel geschrieben steht. Die Schriftart des Titels, welche an modernes Handlettering erinnert, gefällt mir auch sehr gut. Durch das Foto konnte ich mir zudem die beiden Hauptfiguren des Buches sehr gut vorstellen, da ich finde, dass die beiden ausgewählten Fotomodels gut zu den Beschreibungen im Buch passen.

Meine Meinung
Die Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni ist mir schon mehrfach ins Auge gesprungen, doch bisher hatte ich noch zu keinem der Bände gegriffen. So bin ich beim letzten Band komplette Neueinsteigerin in die Reihe. Hierdurch erhielt ich aber keine Nachteile, denn man kann die Geschichte auch ohne Vorwissen aus den anderen drei Firsts-Bänden lesen. Es tauchen allerdings Figuren aus den vorherigen Bänden wieder auf, sodass es sicher ein schönes Leseerlebnis für all diejenigen, die Band eins bis drei schon kennen, ist.

Ich jedenfalls wurde dadurch überrascht, dass es gar nicht nur um Mason und Grace geht bzw. dass es auch so viele andere Charaktere gab. Das fand ich richtig gut, denn ich denke, dass es durchaus anstrengend werden kann, wenn immer nur zwei Figuren im Mittelpunkt stehen. Zudem wirkte die Geschichte so viel realer. Die Freundesclique wirkte auf mich wie reale, authentische Menschen, die so irgendwo in meiner Nähe in der Stadt wohnen könnten und genau so ihr Leben führen könnten. Das machte es total interessant, weil die Geschichte wie aus dem wahren Leben gegriffen ist und man sich irgendwo immer ein Stück weit wiederfindet.

Interessant fand ich Grace und ihren Charakter. Ihre Angst zu versagen ist wirklich tief verankert und ganz schön intensiv. Ihre Unsicherheit hat mich gen Ende des Buches hin etwas gestört. Ich konnte sie zwar verstehen und gut mit ihr mitfühlen bzw. mich in sie hineinversetzen, aber das hat nichts daran geändert, dass sie doch sehr viele Selbstzweifel hatte, die mir irgendwann ein wenig zu viel wurden. Die Bandmitglieder gefielen mir hingegen sehr gut, da es hier einige interessante Dynamiken zwischen den Figuren gab.

Positiv fand ich auch, wie schnell sich das Buch lesen ließ. Durch den flüssigen, angenehmen Schreibstil haben sich die Seiten wie von alleine umgeblättert. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir zwischendurch etwas der Pepp gefehlt hat. Es passieren zwar schon interessante Dinge wie Konzerte, gemeinsame Momente oder dramatische Entwicklungen, aber so richtig mitreißen konnte mich die Handlung nicht. Das Wechselbad aus Anziehung zwischen Grace und Mason und sofortigem Zurückschrecken voneinander hat sich doch einige Zeit hingezogen, sodass sich die Handlung etwas gezogen anfühlte und ruhig an Tempo hätte zulegen dürfen.

Hier spielt auch die Aufteilung des Buches eine Rolle, denn gut die Hälfte war erstmal ein Kampf, dass Grace und Mason zusammen kommen. Sie waren in festen Beziehungen, aber die Anziehung war da. Und dann kam ein (wie ich fand) abrupter Umschwung und sie waren zusammen, fielen übereinander her, küssten sich etc. Und dann kam auch schon all das Drama einer Beziehung. Das ging mir dann angesichts des eher langen Vorspanns etwas zu schnell.

Das Ende fand ich sehr emotional und bewegend. Durch das ganze Drama war es spannend und irgendwie auch rasant, was ich mochte. Ich fand es auch gut, wie es mit der Band gelaufen ist, da sich hier eine für mich realistische Entwicklung auftat, die das Buch nicht zu kitschig und stereotyp enden ließ. Zudem hält das Buch noch einen authentischen Epilog bereit, welcher vermutlich gerade Lesern der ersten Bände der Firsts-Reihe Herz- und Abschiedsschmerz bereiten wird. Das war ein bittersüßes Ende mit großem Gefühlskino!

Fazit
„Der letzte erste Kuss“ war mein erstes, aber nicht letztes Leseerlebnis der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni. Mir gefiel sehr, wie authentisch und real die Geschichte war, denn sie wirkte wie aus dem Leben gegriffen. So konnte ich mich gut in alles hineinversetzen. Protagonistin Grace war für meinen Geschmack etwas zu unsicher, auch wenn ich ihre Gründe hierfür verstehen konnte. Das Ende hat mir auch sehr gefallen, wobei ich mir zuvor im Handlungsverlauf ein wenig mehr pepp gewünscht hätte. Nichtdestotrotz war dieses Buch großes Gefühlskino mit Figuren zum Dahinschmelzen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Der letzte erste Blick
2. Der letzte erste Kuss
3. Die letzte erste Nacht
4. Der letzte erste Song

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 09.12.2018

Das Glück zwischen zwei Buchdeckeln

Das Glück an meinen Fingerspitzen
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Klappentext
„Manchmal muss man sich verlaufen, um seinen Weg zu finden.
Und manchmal führt dieser Weg zu einem ganz besonderen Menschen.

Nebelverhangene Wälder, einsame Pazifikstrände - und absolut kein ...

Klappentext
„Manchmal muss man sich verlaufen, um seinen Weg zu finden.
Und manchmal führt dieser Weg zu einem ganz besonderen Menschen.

Nebelverhangene Wälder, einsame Pazifikstrände - und absolut kein Kontakt zur Außenwelt: So stellt sich Jana das Paradies vor, seit sie am eigenen Leib erfahren hat, wozu Menschen fähig sind. Bei ihrem Onkel, der in der kanadischen Wildnis Wölfe und Bären erforscht, will sie endlich vergessen, was ihr im letzten Frühjahr passiert ist. Doch dann verschwindet ihr Onkel spurlos und vor ihrer Blockhütte steht plötzlich ein verletzter junger Mann namens Luke. Jana hat keine Wahl: Sie muss Luke vertrauen. Denn nur gemeinsam werden sie einen Weg aus der Wildnis finden. Auf der tagelangen Wanderung durch die unberührte Natur British Columbias kommen sich Jana und Luke langsam näher. Jana ahnt nicht, dass auch er vor etwas davonläuft …“

Gestaltung
Ich finde das Cover sehr schön, wobei mir besonders das haptische Erlebnis gefällt. Der weiße Hintergrund fühlt sich rauer an und die bunten Bildelemente sind mit Spotlack darauf erhoben. Dass man die kanadische Landschaft in den Umrissen des Liebespaares sieht, gefällt mir auch sehr gut. Zudem finde ich dass die Grün- und Blautöne sehr gut zum weißen Hintergrund passen. Einerseits heben sich die Kontraste so gut voneinander ab, andererseits harmonieren die Farben miteinander. Richtig cool finde ich dabei, dass der Titel in verschnörkelter Schreibschrift im Inneren des Paares geschrieben steht und so die Landschaft nochmal etwas unterbricht.

Meine Meinung
Da ich von Autorin Julie Leuze schon etwas gelesen hatte und mir ihr Schreibstil gut gefallen hat, war ich neugierig auf ihr neustes Werk. Zudem konnte der Klappentext mein Interesse wecken, sodass ich schnell angefangen habe zu lesen. In „Das Glück an meinen Fingerspitzen“ geht es um Jana und Luke, welche in der Wildnis Kanadas überleben müssen, jeweils ein schweres Päckchen mit sich herumtragen und sich langsam näher kommen…

Überrascht hat mich das Buch schon direkt zu Beginn, denn es wird aus den Perspektiven beider Figuren erzählt. Auf diese Weise weiß der Leser mehr als die jeweiligen Figuren, da er Einblicke in Beweggründe und Gedankenwelten erhält, die die Charaktere den anderen Figuren gegenüber zunächst für sich behalten. Obwohl ich so natürlich schon mehr über die Geheimnisse der beiden wusste, war es nicht so, dass mir alles bekannt war. Vielmehr haben diese Perspektiven dazu beigetragen, dass die Spannung aufrechterhalten wurde, denn es wurden immer mal kleine Informationshappen eingestreut, die mich zum Spekulieren angeregt haben.

So schafft Julie Leuze es auch, dass konstant ein hoher Spannungsbogen besteht, denn es werden Rätsel gestreut, auf die ich unbedingt Antworten haben wollte. Aber auch sobald diese Rätsel geklärt sind, wird es nicht langweilig, denn Jana und Luke kämpfen sich durch die Wildnis, was das reinste Abenteuer ist. Hier lauern Gefahren und einige spektakuläre Erlebnisse, die spannend zu verfolgen sind. Die Gefühle, die sich dabei zwischen den beiden Charakteren entwickeln, sind eher hintergründig. Wobei ich mich mit der Beziehung zwischen den beiden ein wenig schwer tat, denn sowohl Jana als auch Luke wirkten diesbezüglich auf mich recht schwankend. Zwar waren sie aus guten, nachvollziehbaren Gründen, die auch gut vermittelt werden, so, aber dennoch hatte ich immer die Kürze der Zeit, in welcher sie sich kennen gelernt haben, vor Augen.

Der Schreibstil von Julie Leuze hat mir wieder sehr gut gefallen. Leicht und locker vermittelt sie den spannenden und gefährlichen Weg durch die Wildnis. Dabei vermittelt sie sehr schön die Atmosphäre der Natur und die Rauheit der Wildnis. So wird das Buch sehr atmosphärisch. Zudem entstanden bei mir geradezu Bilder der Landschaft vor meinem inneren Auge, weil die Autorin das Setting so toll beschrieben hat. Ein wenig hat mich der Grundaufbau von „Das Glück an meinen Fingerspitzen“ an Julie Leuzes anderes Buch „Für einen Sommer und immer“ erinnert (Frau flieht vor Alltag in die Natur und trifft auf „Naturburschen“, der ihr das Herz stiehlt und ihr hilft, das Leben zu leben), wobei mich dies nicht sonderlich gestört hat. Richtig klasse fand ich auch, dass Frau Leuze in den Text Informationen über Kanada und die Kultur eingeflochten hat. So konnte ich noch etwas lernen und einiges Interessantes für mich mitnehmen.

Das Ende des Buches hat mich zufrieden zurückgelassen, denn alle Fragen wurden geklärt und es endete für mich auch sehr authentisch. Wobei ich mir hinsichtlich einer Kleinigkeit gewünscht hätte, dass wir als Leser eine Szene hätten mitverfolgen können, welche jedoch nur erwähnt wurde und dann erfolgte ein kleiner Sprung. Diesbezüglich haben mir dann aber die allerletzten Seiten doch noch die ersehnten Informationen geliefert, sodass es am Ende an nichts gemangelt hat.

Fazit
Insgesamt hat mir „Das Glück an meinen Fingerspitzen“ sehr gut gefallen, denn ich mochte die Atmosphäre und das Setting. All die Abenteuer, Dramatik und Action haben mir auch sehr gut gefallen, weil so die Liebe nicht im Fokus stand und es immer spannend war. Auch gefiel mir der Schreibstil von Julie Leuze wieder sehr gut. Angesichts all dieser positiven Dinge sind es nur minimale Kleinigkeiten, die mir persönlich nicht ganz so gut gefallen haben.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.12.2018

Gefühlvolle Mischung wichtiger Themen mit hoffnungsvollem Glanz

Für immer und einen Herzschlag
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Klappentext
„Jonny hat einen Herzfehler und ihm läuft die Zeit davon. Nia hat gerade ihren Zwillingsbruder bei einem tragischen Unfall verloren. Als sich die Wege der beiden kreuzen, ist Jonny nach einer ...

Klappentext
„Jonny hat einen Herzfehler und ihm läuft die Zeit davon. Nia hat gerade ihren Zwillingsbruder bei einem tragischen Unfall verloren. Als sich die Wege der beiden kreuzen, ist Jonny nach einer Herz-Transplantation schon wieder auf dem Weg der Besserung – aber auf der verzweifelten Suche nach Informationen über seinen Spender. Von Nia wollte er eigentlich nur ein bisschen was über ihren Bruder erfahren, dem ursprünglichen Besitzer des Herzens. Was er nicht geplant hatte: sich in sie zu verlieben ...“

Gestaltung
Das Cover finde ich zuckersüß mit den Schmetterlingen und den kleinen Herzen an den Fallschirmen. Mir gefällt vor allem, dass ein solches Herz genau über dem Titel schwebt, welcher sich wie ein Dreieck aufbaut und zum größer geschriebenen Wort „Herzschlag“ hinleitet. Die Schriftart dieses Wortes ist auch anders und hebt es so noch weiter hervor. Dabei gefällt mir auch die Farbgebung des Covers sehr. Die verschiedenen Blautöne sehen sehr schön aus und erinnern an ein Aquarell. Gleichzeitig hebt sich das dunkle Pink vor dem Blau sehr schön ab und passt dennoch harmonisch zu den Blautönen.

Meine Meinung
Da die Geschichte von „Für immer und einen Herzschlag“ nach genau der richtigen Geschichte für mich anhörte und ich bereits ein ähnliches Buch gelesen hatte, das mir sehr gut gefallen hatte, war ich unheimlich gespannt auf das Werk von Tamsyn Murray. In ihrem Buch geht es um Jonny, der unter einem Herzfehler leidet und ein Spenderherz benötigt. Als er eben dieses nach einer langen Wartezeit endlich erhält, beginnt sein Leben erst so richtig. Doch die Frage, wem das Herz gehörte, lässt ihn nicht los. Also beginnt er zu recherchieren und erfährt so von Leo, der bei einem Unfall starb. Leo, dessen Herz nun in Jonnys Brust schlägt. Durch Leos Schwester Nia möchte Jonny mehr über ihn erfahren. Doch niemals hätte er geahnt, dass sich Gefühle zwischen beiden entwickeln würden. Wie soll er ihr nun sagen, weswegen er sie eigentlich kontaktiert hat?

Erzählt wird „Für immer und einen Herzschlag“ abwechselnd aus der Sicht von Jonny und Nia. Dabei fand ich vor allem Jonnys Sicht richtig klasse, da mir auf diese Weise seine Gedanken und Gefühle total nahe gebracht wurden. Ich konnte seine Ängste und Hoffnungen geradezu am eigenen Leib erfahren und nachempfinden. Jonny wirkte auf mich total authentisch und real. Seine Situation ist alles andere als leicht und ich finde, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, diese darzustellen und dem Leser verständlich zu machen. Man fühlt mit Jonny richtig mit!

Mit Nia hingegen musste ich erst warm werden. Sie war recht abweisend, barsch und garstig. Warum sie so ist, konnte ich nachvollziehen und verstehen, aber es brauchte seine Zeit, bis ich mich damit anfreunden konnte. Ihr Bruder Leo war nämlich der Liebling der Eltern und eigentlich aller, sodass sie oft in seinem Schatten stand. Daher blieb ihr nichts anderes übrig, als sich zu distanzieren. Diese Kleinigkeit, dass die Protagonistin im Schatten von jemand anderem steht, ist mir schon oft in Jugendbüchern begegnet, weswegen ich hier zunächst etwas gelangweilt war. Doch gleichzeitig hat diese Charaktereigenschaft von Nia ein wenig Würze in die Geschichte gebracht, die für Abwechslung gesorgt hat.

Etwas Angst hatte ich vor der Liebesbeziehung, die sich zwischen Jonny und Nia entwickelt, da ich kitschige Liebe-auf-den-ersten-Blick-Beziehungen oftmals nicht so gerne mag, wenn sie ins Unrealistische abdriften. Hier hat die Autorin jedoch genau den richtigen Tonfall gefunden und die Beziehung sich zart und authentisch bilden lassen, was mir gut gefallen hat.

Wie ich erwartet hatte, spricht das Buch wichtige Themen wie Tod, Trauer und Verlust, Organspenden oder Neuanfänge an. Meiner Meinung nach hat die Autorin diese Themen sehr schön miteinander verbunden und sie zu einem stimmigen Ganzen gemacht, da alle Themen gut ineinander gegriffen haben und sich gegenseitig ergänzt haben. Hier war nichts zu viel, sondern vielmehr genau richtig dosiert. Auf diese Weise hält das Buch eine schöne Botschaft bereit, aus der man für sein Leben viel mitnehmen kann. Dabei ist das Buch eine Mischung aus Traurigkeit und leisen Glücksgefühlen, da sich immer wieder positive Töne in die Geschichte schleichen, die den Leser zum Lächeln bringen.

Fazit
Mir hat „Für immer und einen Herzschlag“ gut gefallen, denn die Geschichte ist sehr gefühlvoll und feinfühlig erzählt. Die Autorin verbindet wichtige Themen wie Organspende, Trauer und Neuanfang zu einem stimmigen Ganzen, bei dem alle Themen sich wunderbar ergänzen und zueinander passen. Dabei ist die Geschichte nicht zu traurig, sondern zwischendurch auch hoffnungsvoll. Während ich mit Nia aufgrund ihrer barschen Art erst warm werden musste, habe ich mit Jonny sofort mitgefühlt.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.12.2018

Ich habe mein Herz an Kai verloren!

Fire & Frost, Band 2: Vom Feuer geküsst
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Klappentext
„Ruby und ihre große Liebe Arcus haben den Thron des Frostkönigs zerstört, doch bis zum Frieden zwischen Firebloods und Frostbloods ist es noch ein weiter Weg. Zudem wurde ein Schattenwesen ...

Klappentext
„Ruby und ihre große Liebe Arcus haben den Thron des Frostkönigs zerstört, doch bis zum Frieden zwischen Firebloods und Frostbloods ist es noch ein weiter Weg. Zudem wurde ein Schattenwesen entfesselt, das nun mordend durchs Königreich zieht. Um es zu besiegen muss Ruby ins Reich der mächtigen Feuerkönigin reisen - an der Seite des draufgängerischen Firebloods Kai, der eine unbekannte Sehnsucht in Ruby weckt ...“

Gestaltung
Schon die Gestaltung des ersten Bandes hat mir unglaublich gut gefallen, aber auch die von Band 2 ist atemberaubend! Man sieht wieder das Mädchen, das einen schönen Haarschmuck trägt und direkt in die Kamera zu schauen scheint. Die dominierende Farbe dieses Mal ist – passend zum Titel – rot. Ihr Haar sieht aus, als stünde es in Flammen und ganz besonders gelungen finde ich die blauen und hellen Akzente um den Haarschmuck. Auch mag ich den Effekt einer Aquarellzeichnung, welcher die Konturen des Mädchens umgibt.

Meine Meinung
Nachdem mir schon der erste Band der „Fire & Frost“-Trilogie sehr gut gefallen hat, musste ich unbedingt erfahren, wie es mit Ruby weitergehen mag. „Vom Feuer geküsst“ setzt ein, nachdem Ruby und Arcus den Frostkönig vom Thron gestoßen haben, doch von Frieden ist noch immer nicht die Rede! Gleichzeitig treibt ein mächtiges Schattenwesen sein Unwesen, das auch nicht vor Morden zurückschreckt. Ruby will es aufhalten und muss dafür ins Reich der Feuerkönigin reisen. Dafür lässt sie Arcus zurück und reist mit Kai, der wie sie ein Fireblood ist…

Gut gefallen hat mir, dass wir in diesem Band mehr über die Welt in „Fire & Frost“ erfahren. Neben Tempesien, dem Reich der Frostbloods, spielt „Vom Feuer geküsst“ zu großen Teilen in Sudesien, dem Reich der Firebloods unter der Herrschaft von Königin Nalani. Es gibt in „Von Feuer geküsst“ viele spannende Einblicke in die Struktur der Gaben und vor allem ihre Rivalität und Gegensätzlichkeit kamen für mich in diesem Band nochmals sehr schön zur Geltung. Zudem fand ich es spannend mehr über das Schattenwesen – den Minax – und seine Entstehung zu erfahren.

Ein Highlight war für mich, dass in diesem Band einige neue Charaktere hinzukamen bzw. wir sie besser kennen lernen, von denen mir einer sogar mein Herz geraubt hat. Neben Ruby lernen wir endlich andere Firebloods kennen und hier hat mir ganz besonders Kai gut gefallen. Er ist ein Draufgänger, charismatisch, stets gut gelaunt und ein wahrer Charmeur! Ich mag ihn sehr gerne. Aber auch die Königin der Firebloods und ihren Mann fand ich interessant, da ich ihre Intentionen und Absichten nicht sofort durchblicken konnte.

Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, war dass sich hier eine Dreiecksgeschichte zwischen Ruby, Arcus und Kai anzubahnen scheint. Schon als ich den Titel dieses Bandes gesehen und den Klappentext gelesen hatte, hatte ich diese leise Ahnung und beim Lesen hat sie sich verstärkt. Ich mag Kai wirklich gerne, aber für mich bräuchte die Reihe nicht die stereotype Dreiecksgeschichte, die man in so vielen Büchern findet.

Der Grund hierfür ist ganz einfach: „Fire & Frost“ käme meiner Meinung nach auch gut ohne Liebesdreieck aus, denn die Idee der Fire- und Frostbloods überzeugt mich immer mehr und ist nach wie vor total spannend. Hinzu kommen der Minax und einige spannende Entwicklungen und unerwartete Wendungen. Durch die neuen Orte und Personen bietet die Geschichte genügend Spannungspotenzial und frischen Wind. Zudem gibt es auch hier einige actiongeladene Kämpfe und Überraschungen! Gerade der Kampf gegen die Dunkelheit und die Frage, ob die Fire- und Frostbloods sich je wieder vereinen werden, sind für mich fesselnd mitzuverfolgen. Ich möchte unbedingt erfahren, wie es mit Ruby, Arcus und Kai weitergeht!

Fazit
Mit den neuen Charakteren und Orten hat mir „Fire & Frost – Vom Feuer geküsst“ gut gefallen, da frischer Wind in die Geschichte kommt und es einiges Interessantes zu erfahren gibt. Vor allem Kai hat mir dabei mein Herz gestohlen, da er mit seinem Charme und Witz ein toller Charakter ist. Die sich anbahnende Dreiecksgeschichte hätte für meinen Geschmack jedoch nicht angezettelt werden müssen. Dafür hat die Geschichte nämlich viel mehr zu bieten wie beispielsweise unerwartete Wendungen, actionreiche Kämpfe und spannende Ideen! Ich bin so z.B. sehr gespannt, ob es Ruby gelingen wird, die Menschen mit den verschiedenen Gaben zu vereinen…
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Fire & Frost – Vom Eis berührt
2. Fire & Frost – Vom Feuer geküsst
3. Fire & Frost – Von der Dunkelheit geliebt (erscheint am 1. April 2019 auf Deutsch)