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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2019

Viel Südfrankreich-Flair, wenig Krimi-Spannung

Die Richterin und die tote Archäologin
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Auf dem Gelände einer archäologischen Grabung wird die Leiche der Archäologin Flavia Leone gefunden. Einige Tage später wird in Sète die Leiche von Flavias Mann, Kapitän auf einem Cargoschiff, entdeckt. ...

Auf dem Gelände einer archäologischen Grabung wird die Leiche der Archäologin Flavia Leone gefunden. Einige Tage später wird in Sète die Leiche von Flavias Mann, Kapitän auf einem Cargoschiff, entdeckt. Madame le Juge Mathilde de Boncourt, Commandant Rachid Bouraada und Lieutenant Felix Tourrain von der Police Judicaire in Nîmes nehmen die Ermittlungen auf und stoßen auf jede Menge Ungereimtheiten...

Liliane Fontaine entführt den Leser nach Languedoc, eine Küstenregion im Süden Frankreichs. und gewährt Einblicke in die französische Lebensart und die Geschichte der Region. Auch das Privatleben der Ermittler nimmt viel Raum ein, wodurch die Ermittlungen in den Hintergrund rücken. Der Kriminalfall ist rätselhaft und durchaus spannend, die Auflösung nicht sonderlich überraschen und nicht ganz schlüssig.

Alles in allem ein unterhaltsamer Urlaubskrimi mit authentischen Figuren, interessanten Fakten zur Region und reichlich Südfrankreich-Flair, kurzweilig, aber nur mäßig spannend, da die Krimihandlung oftmals zur Nebensache wird.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Fantasievolles Abenteuer

Der Spiegelwächter
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Die fünfzehnjährige Ludmilla entdeckt im Haus ihrer Großmutter einen geheimnisvollen Spiegel, durch den sie die magische Welt von Eldrid betreten kann. Dort versuchen die Spiegelwächter das wertvolle Licht ...

Die fünfzehnjährige Ludmilla entdeckt im Haus ihrer Großmutter einen geheimnisvollen Spiegel, durch den sie die magische Welt von Eldrid betreten kann. Dort versuchen die Spiegelwächter das wertvolle Licht von Eldrid zu bewahren, aber sie kämpfen gegen Godal, den übermächtigen Schatten, und Zamir, den Schöpfer der Dunkelheit. Ludmilla könnte den Schatten einfangen und die Dunkelheit vertreiben, doch ist sie dieser Aufgabe gewachsen?

Der Spiegelwächter ist ein fantasievolles Abenteuer, das vor allem junge Leser begeistern wird. Die Geschichte beginnt recht zäh und entwickelt erst mit Ankunft in Eldrid ein gleichmäßigeres Erzähltempo und eine gewisse Spannung. Eldrid ist ein faszinierender Ort voller magischer Wesen, an dem es viel zu entdecken gibt, mitunter fehlt es jedoch an detailreichen Beschreibungen und Ausschmückungen. Ludmilla ist eine eigenwillige Protagonistin, neugierig, impulsiv und trotzig, eine launische Teenagerin, die jedoch zunehmend sympathischer wird, da sie sich mutig neuen Herausforderungen stellt und für das Gute eintritt. Die Nebenfiguren sind interessant und sympathisch, erscheinen aber insgesamt etwas blass.

Alles in allem ist Der Spiegelwächter ein unterhaltsames und durchaus spannendes Abenteuer, das seinen magischen Zauber noch nicht vollends entfaltet, aber die Zielgruppe mit einer frechen Heldin und einer fantasievollen Geschichte begeistern wird, Das offene Ende weckt die Vorfreude auf den nächsten Band, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Veröffentlicht am 04.02.2019

Origineller Schauplatz, langatmiger Krimi

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Am Morgen nach dem großen Austernfest wird Kommissarin Karen Eiken Hornby zu einem Tatort gerufen. Eine Frau wurde in ihrem Haus erschlagen. Das Opfer ist ausgerechnet die Ex-Frau ihres Chefs, mit dem ...

Am Morgen nach dem großen Austernfest wird Kommissarin Karen Eiken Hornby zu einem Tatort gerufen. Eine Frau wurde in ihrem Haus erschlagen. Das Opfer ist ausgerechnet die Ex-Frau ihres Chefs, mit dem Hornby gerade die Nacht verbracht hat. Hornby beginnt zu ermitteln und muss nebenbei noch ein Alibi für ihren Chef finden...

Doggerland ist ein solider Krimi, der mit unterhaltsamem Beginn und überraschendem Ende punktet, die Ermittlungen gestalten sich jedoch recht langatmig. Maria Adolfsson verliert sich immer wieder in Landschaftsbeschreibungen und landestypischen Eigenheiten, da sie ihren Krimi auf einer nicht mehr existierenden Inselgruppe ansiedelt. Eine durchaus originelle Idee, durch die der Kriminalfall jedoch immer wieder in den Hintergrund gerät. Nichtsdestotrotz sind die Schauplätze anschaulich beschrieben und die Charaktere gut gezeichnet.
Fazit: Ein unterhaltsamer, aber nur mäßig spannender Reihenauftakt und insgesamt zu ausschweifend, um durchgehend zu fesseln.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Geheimnisvoll und faszinierend...

Nach mir die Flut
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An einem heißen Sommertag beschließt John Cole London zu verlassen und seinen Bruder zu besuchen. Unterwegs hat er eine Autopanne und gelangt auf der Suche nach Hilfe zu einem alten Herrenhaus. Die Bewohner ...

An einem heißen Sommertag beschließt John Cole London zu verlassen und seinen Bruder zu besuchen. Unterwegs hat er eine Autopanne und gelangt auf der Suche nach Hilfe zu einem alten Herrenhaus. Die Bewohner kennen nicht nur seinen Namen, sondern haben bereits auf ihn gewartet...

Sarah Perrys Debütroman besticht vor allem durch seine eindringliche Atmosphäre, die mysteriöse Geschichte macht den Leser zum stillen Beobachter einer seltsam intimen Zusammenkunft, das Verhalten der Hausbewohner ist zugleich befremdlich und faszinierend. Leider offenbart Perry das Geheimnis um die Bewohner recht früh, wodurch die Geschichte das Unheimliche verliert. Dennoch ist es spannend zu beobachten, wie John sich der seltsamen Hausgemeinschaft nicht entziehen kann und sich für einige Tage in einem anderen Leben verliert.

Ein geheimnisvoller und eindringlicher Roman, düster, unheilschwanger und doch seltsam verklärt.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Schräg und unterhaltsam

Gork der Schreckliche
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Gork ist nicht wie die anderen Drachen an der Militärakademie WarWings. Er hat winzige Hörner, fällt gelegentlich in Ohnmacht und sein WILLE ZUR MACHT-Ranking liegt bei »Kuschelbär« – das niedrigste in ...

Gork ist nicht wie die anderen Drachen an der Militärakademie WarWings. Er hat winzige Hörner, fällt gelegentlich in Ohnmacht und sein WILLE ZUR MACHT-Ranking liegt bei »Kuschelbär« – das niedrigste in seinem Jahrgang. Seine Abschlussfeier steht kurz bevor und damit die wichtigste Entscheidung seines Lebens: Er muss einen weiblichen Drachen fragen, ob sie seine Queen sein will. Sagt sie ja, wird er mit ihr einen fremden Planeten unterwerfen und mit seinen Nachkommen bevölkern. Sagt sie nein, wird er versklavt...

Gork der Schreckliche ist ein Roman mit einem recht speziellen Humor, der nicht immer ins Schwarze trifft. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte unterhaltsam, einfallsreich und originell und zeigt Drachen einmal von einer ganz anderen Seite, wenn auch mitunter recht pubertär und derb. Es sind vor allem die fantasievollen Ideen und schrägen Momente, die einen durch die Geschichte tragen, das Buch ist ein schriller Mix aus Fantasy, Science Fiction, Coming of Age und Liebesgeschichte.

Schräg, kreativ und kurzweilig, aber sicherlich nicht jedermanns Geschmack.