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Veröffentlicht am 21.01.2019

Interessante Geschichte einer Freundschaft vor historischem Hintergrund

Die vergessene Freundin
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Elisabeth Kramer, genannt Elly, ehemals eine gefeierte Schauspielerin, ist inzwischen über 100 Jahre alt. Sie lebt mit ihrer Nichte und ihrem Neffen in der Familienvilla. Ellys Vater gründete einst in ...

Elisabeth Kramer, genannt Elly, ehemals eine gefeierte Schauspielerin, ist inzwischen über 100 Jahre alt. Sie lebt mit ihrer Nichte und ihrem Neffen in der Familienvilla. Ellys Vater gründete einst in Frankfurt das Lichtspieltheater Odeon und nun beauftragt ihre Nichte eine Historikerin zum 90. Jubiläum des Kinos eine Festschrift zu schreiben. Elly ist von dieser Idee nicht begeistert, denn diese Geschichte wird auch ihre Vergangenheit berühren, die sie so viele Jahre erfolgreich verdrängt hat und in der sie eine Schuld auf sich geladen hat.
Ellys Geschichte ist nicht nur die einer behüteten Tochter und später einer erfolgreichen Schauspielerin sondern auch die Geschichte einer Frauenfreundschaft, die in den 1920er Jahren begann, als Elly und Tonja sich als Kinder kennenlernen und beste Freundinnen werden.

Rebecca Martin erzählt diese Geschichte in zwei Handlungssträngen. In der Gegenwart erleben wir im Jahr 2013 die Historikerin Carina, die von Ellys Nichte den Auftrag für die Festschrift erhält. Im Rahmen der Vorbereitungen muss Carina viele Kisten mit alten Fotos, Zeitungsausschnitten und sonstigen Materialien sichten. Aber wichtig wären Gespräche mit Elly, der einzigen Zeitzeugin, die zu all diesen Dingen einiges erzählen könnte. Diese wehrt sich jedoch anfangs heftig dagegen und nur mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld kann sich Carina ihr nähern. Und irgendwann ist Elly dann auch bereit, Carina ihre Geschichte zu erzählen.

Den größeren Teil des Buchs nimmt jedoch der Handlungsstrang in der Vergangenheit ein. Er beginnt mit einem Prolog im Jahr 1934, in dem klar wird, dass es zwischen Elly und Tonja zu einem schrecklichen Bruch kommt.
Die eigentliche Handlung beginnt dann im Jahr 1918 mit der Gründung des Lichtspieltheaters Odeon, das bald auch zum Lieblingsplatz von Elly und später auch von Tonja wird. Der Leser erlebt, wie sich die beiden aus so unterschiedlichen Verhältnissen stammenden Mädchen kennenlernen und schnell unzertrennlich sind.

Und so wie Elly in der Gegenwart Carina ihre Fragen beantwortet und ihre Geschichte in Etappen erzählt, wechselt die Zeitebene dann wieder in die Vergangenheit.
Der Erzählstrang in der Vergangenheit erstreckt sich von 1918 bis 1932 und macht in einigen Episoden Abstecher in die Jahre 1955, 1966 und 1992. Dabei werden auch einige historische Ereignisse erwähnt und bilden den Hintergrund für die Geschichte, ohne dabei ins Detail zu gehen.
Ellys und Tonjas Geschichte ist durchaus fesselnd, plätschert aber manchmal auch nur so dahin. Aber es wird deutlich, wie wichtig beiden die tiefe Freundschaft ist und wie sich aus den beiden Mädchen junge Frauen entwickeln. Die Liebe kommt auch ins Spiel und verändert das Leben der beiden entscheidend.
Das Geheimnis, das Elly in der Gegenwart so lange gehütet hat, wird dann erst ziemlich zum Ende gelüftet und dadurch wird dann vieles klarer.
Auch in der Gegenwart gibt es eine zarte Liebesgeschichte, die sich nur sehr zögerlich und langsam entwickelt, aber eigentlich nur eine Nebenhandlung ist. Denn im Mittelpunkt dieses Buchs stehen eindeutig Elly und Tonja.
Die beiden sind als Protagonistinnen auch sehr gut gezeichnet und charakterisiert. Ihre Entwicklung im Verlaufe der Geschichte über die vielen Jahre ist erkennbar und glaubwürdig.
Carina sowie Ellys Nichte und Neffe bleiben dagegen ein bisschen blass, was sicher daran liegt, dass der Handlungsstrang in der Gegenwart nicht im Vordergrund steht.

Rebecca Martin entführt uns mit diesem Roman in die Welt des frühen Kinos, als Stummfilme noch von Orchestern musikalisch begleitet wurden. Wir erleben die ersten Tonfilme, die die Orchester überflüssig machten und damit auch ein Stück Filmgeschichte, die sich durch Ellys spätere Tätigkeit als Schauspielerin fortsetzt.
Sehr gut gefallen hat mir der lebendige und detailreiche Schreibstil, der dazu beigetragen hat, dass mich die Geschichte gefesselt und auch immer wieder mein Kopfkino inspiriert hat.
Diese Geschichte über eine Freundschaft zweier ungleicher Frauen, die viele Jahre mit Freud und Leid überdauert hat und durch ein tragisches Ereignis zerbricht, ist unterhaltsam, stellenweise bewegend und auf jeden Fall lesenswert!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 09.01.2019

Komplexer und fesselnder Fall für Eve Dallas

Aus süßer Berechnung
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Der 36. Fall für Lieutenant Eve Dallas ist ein besonders komplexer Fall.
Auch wenn alles zunächst so aussieht, als handele es sich um einen misslungenen Raubüberfall, entdeckt Eve schnell Spuren, die auf ...

Der 36. Fall für Lieutenant Eve Dallas ist ein besonders komplexer Fall.
Auch wenn alles zunächst so aussieht, als handele es sich um einen misslungenen Raubüberfall, entdeckt Eve schnell Spuren, die auf ein vorsätzliches Tötungsdelikt hinweisen.
Doch was sie dann bei ihren Ermittlungen erlebt, stellt sich als überaus kompliziert und undurchsichtig heraus.
Denn um einem möglichen Täter auf die Spur zu kommen, muss sie zuerst nach Motiven suchen. Da sie sich in der Finanzwelt bewegt, ist ihr Mann Roarke ihr wieder einmal eine gute Unterstützung, da er ihr Zusammenhänge erläutern kann und natürlich auch etliche Recherchen für sie übernimmt. Auch arbeitet er zum wiederholten Male mit den elektronischen Ermittlern zusammen.
Dieses Zusammenspiel zwischen den beiden gefällt mir immer sehr gut. Besonders, wenn sie abends zu Hause in ihren privaten Arbeitszimmern Recherchen durchführen und sich dabei Arbeit und Privatleben vermischt.
Die Ermittlungen sind sehr fesselnd, weil sie mit viel Kleinarbeit verbunden sind und sich die Puzzleteile nur langsam zusammen setzen. Allerdings ist das Thema der Finanzwelt und Bilanzen auch manchmal sehr "trocken" und ein bisschen zäh.
Es wird im Verlauf aber noch deutlich spannender und dramatischer, als weitere Morde geschehen. Eve ist wie meistens in ihrem Ehrgeiz gepackt und geht an ihre Grenzen, um den Mörder schnellstmöglich zu fassen.
Unterstützt wird sie neben Roarke natürlich von ihrer Partnerin Delia Peabody und den schon bekannten Figuren der elektronischen Ermittler und weiterer Kollegen.

Es gibt auch immer wieder einige humorvolle Momente, wenn Eve mit Peabody über Themen spricht, die für Eve unangenehm sind. Auch die täglichen Wortwechsel mit Butler Summerset sind eine Art "Running Gag", die mich wieder zum Schmunzeln gebracht haben.
Besondere Magenschmerzen bereitet Eve aber die Premiere des Films über den Icove-Fall, Eves größter und berühmtester Fall. Darüber hatte die Journalistin Nadine Furst ein Buch geschrieben, dessen Verfilmung Eve und ihre Kollegen auch begleitet hatten.
Die Premiere wird im größten Kino New Yorks stattfinden und Eve und ihre Kollegen sind natürlich Ehrengäste. Dazu muss Eve in Abendkleid und High Heels auf dem roten Teppich auftreten, was ihr gar nicht behagt, denn das gehört für sie nicht zu den Wohlfühlmomenten.
Bei den Vorbereitung dazu kommt es auch zu einigen amüsanten Momenten, wenn Eve über ihre Garderobe und den Besuch der Stylistin nachdenkt.
Am Ende nutzt sie aber diesen Abend, um den Täter zu stellen, in dem sie sich selbst als Lockvogel zur Verfügung stellt.
Das birgt eine gewisse Brisanz und führt zu einem Showdown.

Insgesamt hat mich dieser komplexe Fall sehr gefesselt, weil er sehr undurchsichtig war und einige Überraschungen geboten hat. Er bietet viel Potential für eigene Spekulationen und es mir Spaß gemacht, selbst zu rätseln, wer der Täter sein kann und was sein Motiv ist.

J. D. Robb versteht es, eine gute Mischung aus intensiver Polizeiarbeit, tollen Charakteren und einer Portion Humor in ihre Thriller zu packen und bietet damit spannende Unterhaltung!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 05.01.2019

Spritzige, humorvolle und auch nachdenkliche Geschichte

Wirf dein Herz voraus und spring hinterher
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Die 37-jährige Liane arbeitet als persönliche Assistentin des Chefs einer Eventagentur. Dabei ist sie aber „Mädchen für alles“ und für ihren Chef eine wichtige Mitarbeiterin.
Sie trägt Bleistiftröcke, ...

Die 37-jährige Liane arbeitet als persönliche Assistentin des Chefs einer Eventagentur. Dabei ist sie aber „Mädchen für alles“ und für ihren Chef eine wichtige Mitarbeiterin.
Sie trägt Bleistiftröcke, eine brave Hochsteckfrisur und lebt sehr diszipliniert und nach ihren eigenen Regeln.
Sie fürchtet jedes Risiko und man könnte sie auch als Hypochonder bezeichnen, denn sie geht bei jedem kleinsten Symptom zum Arzt.
Als sie eine leichte Heiserkeit und ein beengendes Gefühl im Hals verspürt schickt ihr Hausarzt sie zu einem Facharzt. Während sie nach einer Untersuchung auf die Diagnose wartet, ist sie in ihrer Ängstlichkeit der festen Überzeugung, unheilbar krank zu sein und nicht mehr lange zu leben.
Und so erstellt sie mit Hilfe neuer Freundinnen eine Bucket-List und wird sich darüber klar, was sie noch erleben möchte. Dazu gehört auch, einen Brief ihrer Adoptivmutter zu lesen, der seit Jahren nach einem Zerwürfnis in ihrer Schublade liegt.

Anfangs wusste ich nicht so richtig, was ich von Liane halten sollte.
Ich konnte mir kaum vorstellen, dass eine junge Frau sich so verhält und so ein, eigentlich tristes, Leben führt.
Nach und nach lernt man sie aber besser kennen und erfährt, was dazu geführt hat, dass sie so ist.
Aber was dann mit Liane passiert und wie sie sich beginnt zu verändern, das war besonders schön zu erleben.
Sie wird mutiger, arbeitet nach und nach ihre Bucket-List ab und lässt sich auf Dinge ein, an die sie vorher noch nicht mal gedacht hat.
Ein ganz besonderes Thema für sie ist die Auseinandersetzung mit ihrer familiären Situation. Erst als sie volljährig wurde, erfuhr sie, dass sie adoptiert wurde und bricht aus Enttäuschung darüber, dass man es ihr so lange verheimlicht hat, den Kontakt zu ihrer Adoptivmutter komplett ab. Ihre leibliche Mutter lebt nicht mehr, so dass hier viele Frage für sie unbeantwortet bleiben.

Es hat mir viel Freude gemacht, Liane auf ihrem Weg in ein anderes Leben zu begleiten. Dabei war es spannend zu erleben, welche Veränderungen sie durchmacht und wohin diese führen. Die Autorin hat sie durchaus authentisch charakterisiert und auch wenn manches zu schnell oder zu einfach ging, war die Entwicklung glaubwürdig und nachvollziehbar.
Es gab viele heitere Momente aber auch ebenso viele nachdenkliche, die insgesamt eine unterhaltsame Mischung bilden.
Auch die Nebenfiguren, wie die neu gewonnenen Freundinnen Nora und Erna, sind liebevoll gezeichnet und passen gut in die Geschichte. Besonders Erna mit ihrem Humor hat es mir angetan.
Und auch die Liebe tritt in Lianes Leben, auf eine besondere Art und Weise. Die Liebesgeschichte nimmt aber eher eine Nebenhandlung ein und ist deshalb weder kitschig noch zu dominant.

Lianes Geschichte war ein spritziges und unterhaltsames Lesevergnügen, dass zeigt, dass es sich immer lohnt, den Mut zu Veränderungen zu haben und auch mal über den eigenen Schatten zu springen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 20.12.2018

Gut konstruierter psychologischer Spannungsroman!

Heute wirst du sterben
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Hannah ist nach einem tragischen Ereignis als Patientin in einer privaten, psychiatrischen Klinik, die ihr Ehemann und ihre Mutter für sie ausgesucht haben.
Hannah weiß, dass sie eine Behandlung braucht, ...

Hannah ist nach einem tragischen Ereignis als Patientin in einer privaten, psychiatrischen Klinik, die ihr Ehemann und ihre Mutter für sie ausgesucht haben.
Hannah weiß, dass sie eine Behandlung braucht, fühlt sich aber mit all den Medikamenten nicht immer wohl. Dennoch beginnt sie sich zu stabilisieren und Fortschritte zu machen. Sie schließt sogar Freundschaften zu Mitpatientinnen. In kurzen Abständen sterben aber zwei ihrer Freundinnen. Die Ärzte sprechen von Selbstmord, doch Hannah glaubt nicht daran, da sie der Überzeugung ist, ihre Freundinnen besser zu kennen. Als sie ihre Vermutung äußert, wird sie vom Klinikpersonal entsprechend behandelt und niemand glaubt ihr. Doch in Hannah steigt die Angst, dass es sich um Morde handelt und sie auch in Gefahr sein könnte.

Die Story wird überwiegend aus Hannahs Sicht erzählt. Aber wir erleben auch ihre Mutter Corinne, die sich um ihre Tochter sorgt und deren Ängste ernst nimmt. In einigen Kapiteln kommt auch die Therapeutin Laura zu Wort.
Nur sehr langsam lernen wir Hannah kennen und ihre Geschichte bzw. das was passiert ist und zur Einlieferung in die Klinik geführt hat, enthüllt sich nur Stückchen für Stückchen.
Hannahs Gefühle, ihre emotionale Ausnahmesituation und auch ihre Sorgen und Ängste sind gut bei mir angekommen. Allerdings hat die ganze Atmosphäre der Klinik auf mich sehr bedrückend gewirkt und mir kam es so vor, als wären die Patienten dort, trotz einiger Freiheiten und freiwilligem Aufenthalt, regelrecht eingesperrt.
Aber genau das macht die Geschichte auch so fesselnd, da ich ständig damit gerechnet habe, dass etwas passiert. Und ich konnte die ganze Zeit nicht einschätzen, was Realität war und was sich Hannah vielleicht nur eingebildet hat.
Einige Schilderungen der therapeutischen Behandlungen waren mir allerdings etwas zu detailliert und wirkten dadurch etwas langatmig.
Sehr fesselnd und spannend waren auch die Kapitel um Hannahs Mutter. Auch wenn sie der Überzeugung ist, dass ihre Tochter in dieser Klinik gut aufgehoben ist und die Behandlung ihr gut tut, nimmt sie die Ängste ihrer Tochter ernst und beginnt zu recherchieren.
Und es wird auch klar, wie sehr die Ereignisse Hannahs Familie berühren und verändern. Nichts ist mehr so, wie es vorher war.

Tammy Cohen ist es gut gelungen, den Leser sehr lange im Unklaren zu lassen, was wirklich vor sich geht. Es gab etliche Wendungen und Überraschungen, die der Situation immer wieder eine neue Richtung geben. Ich habe immer geschwankt zwischen Realität und Einbildung und sah mehrere Möglichkeiten, die Ereignisse zu erklären. Das hat für viel Spannung gesorgt und nur ganz langsam war eine bestimmte Möglichkeit der Erklärung erkennbar.
Das Ende und damit die Auflösung war überraschend aber auch schlüssig.

Für mich war das Buch weniger ein Psychothriller sondern mehr ein psychologischer Spannungsroman, bei dem die Autorin sehr gut psychische Störungen und Erkrankungen darstellt und sich deren Folgen für die Patienten und ihre Angehörigen zeigen.
Die beklemmende Atmosphäre der psychiatrischen Klinik und die Hilflosigkeit der Patienten tragen zu einem fesselnden Leseerlebnis bei!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 18.12.2018

Spannender 2. Fall für den Tatort-Kommissar!

Kroatisches Roulette
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Mit „Kroatisches Roulette“ legt der bekannte Schauspieler und Tatort-Kommissar Miroslav Nemec seinen zweiten Fall vor.
Erneut ist er selbst der Protagonist, der in diesem Fall so einiges erlebt und durchstehen ...

Mit „Kroatisches Roulette“ legt der bekannte Schauspieler und Tatort-Kommissar Miroslav Nemec seinen zweiten Fall vor.
Erneut ist er selbst der Protagonist, der in diesem Fall so einiges erlebt und durchstehen muss.
Als Nemec sich in Kroatien aufhält, um mit einem Produzenten ein Filmangebot zu besprechen, wird er in seinem Hotel von einem Zimmermädchen in eine kompromittierende Situation gebracht, die fotografisch festgehalten wird.
Nemec ist sehr misstrauisch und hat den Verdacht, dass er entweder erpresst werden soll oder man ihn in der Öffentlichkeit an den Pranger stellen will.
Aber wer steckt dahinter und was ist das Motiv?
Da Nemec aus nachvollziehbaren Gründen möglichst vermeiden möchte, dass etwas an die Öffentlichkeit dringt, beginnt er selbst zu ermitteln.
Nach einigen Recherchen in München reist er erneut nach Kroatien, um den vermeintlichen Drahtziehern auf die Spur zu kommen.

Miroslav Nemec ist erneut ein spannender und fesselnder Krimi mit sich selbst in der Hauptrolle gelungen.
Sein abenteuerlicher und sehr ereignisreicher Trip in Kroatien, auf der Suche nach dem vermeintlichen Zimmermädchen und den Drahtziehern der Erpressung, gestaltet sich chaotischer und gefährlicher, als er vermutet hat.
Und so habe ich Nemec fast atemlos auf seiner Reise begleitet und mit ihm jede Menge Überraschungen erlebt, bis die Angelegenheit fast ausweglos erscheint.
Die Story ist gut konstruiert und weiß mit einigen falschen Fährten und Wendungen zu fesseln. Einiges war mir allerdings etwas zu überzogen, auch wenn man lange nicht erkennen konnte, worauf das Ganze hinauslaufen würde.

Sehr gut gefallen hat mir die Verknüpfung der fiktiven Story mit realen Hintergründen. Nemec lässt das Land seiner Kindheit, die folgenden Umbrüche und den Krieg mit der Nachkriegszeit in die Handlung einfließen bzw. lässt sie teilweise auch einen Hintergrund bilden.
Das war alles sehr authentisch und oft habe ich mich gefragt, wie viel Autobiographisches darin steckt. Ich kann nur hoffen, dass Nemec das nicht alles selbst erleben musste.

Überzeugt hat mich, wie schon beim ersten Fall, der lockere und angenehme Schreibstil. Nemec erzählt uns sein Abenteuer natürlich selbst und wählt dabei eine Ausdrucksweise, als säße er mit Freunden zusammen und erzählte ihnen sein Erlebnis. Das hat für einen guten Lesefluss gesorgt.

Insgesamt hat mir der zweite Fall von Miroslav Nemec gut gefallen und ein paar spannende, fesselnde und kurzweilige Lesestunden geboten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com