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Veröffentlicht am 21.12.2018

Spiegelbild einer Ehe

Schnee in Amsterdam
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Bewertet mit 4 Sternen

Spiegelbild einer Ehe

Gerry und Stella sind schon sehr lange verheiratet, ihr erwachsener Sohn und dessen Familie lebt in Kanada. Sie selbst sind von Nord Irland nach Schottland ...

Bewertet mit 4 Sternen

Spiegelbild einer Ehe

Gerry und Stella sind schon sehr lange verheiratet, ihr erwachsener Sohn und dessen Familie lebt in Kanada. Sie selbst sind von Nord Irland nach Schottland gezogen und leben in Glasgow. Zu Weihnachten schenkt Stella ihrem Mann einen Kurztrip nach Amsterdam.Ihr Wunsch ist es, ihren eingefahrenen Ehealltag etwas aufzufrischen. Außerdem will sie dort ein vor vielen Jahren gegebenes Versprechen einlösen.

Der Autor lässt über einen kurzen Zeitraum ,den Leser teilhaben am Eheleben von Gerry und Stella. Ihre langjährige Ehe bewegt sich auf eingefahrenen Pfaden,sie reden kaum miteinander,jeder akzeptiert scheinbar die Fehler und Schwächen des Partners. Gerry hat ein massives Alkoholproblem und versucht dies auf vielfältige und manchmal sehr kreative Weise zu vertuschen,was jedoch nicht gelingt. Stella möchte die Beziehung beenden, sorgt sich aber gleichzeitig darum, ob ihr Mann alleine zurechtkommen würde. Gleichzeitig quälen Sie Gewissensbisse wegen eines Versprechens, dass sie so nicht einhalten kann.

Ich hatte zuerst Probleme mit dem etwas eigenwilligen Schreibstil zurechtzukommen. Dann jedoch gefiel mir die leise und dennoch eindringliche Schreibweise immer besser. Der Autor beleuchtete am Beispiel der beiden Protagonisten eine Ehe, die stellvertretend für viele andere Beziehungen steht.

Zum Schluss lässt er den Leser mit einem Hoffnungsschimmer, aber einem dennoch offenen Ende zurück .Dadurch bleibt viel Raum für eigene Gedanken.

Fazit:

Wer bereit ist ein leises Buch, mit vielen Zwischentönen, zu lesen, ist hiermit bestens bedient.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Eine problematische Liebe

Negerkuss
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Klappentext:

Sakita ist eine von zwöftausend Menschen aus Nigeria, die nach Deutschland geflohen sind, um der islamistischen Gewalt und dem Terror zu entkommen.
Frederik ist Deutscher, Arzt und seit ...

Klappentext:

Sakita ist eine von zwöftausend Menschen aus Nigeria, die nach Deutschland geflohen sind, um der islamistischen Gewalt und dem Terror zu entkommen.
Frederik ist Deutscher, Arzt und seit zwölf Jahren angesehenes Mitglied einer rechtsextremen Partei.
Als Sakita,sowie weitere Flüchtlinge in sein 800-Seelen- Dorf einziehen sollen , protestieren die Dorfbewohner und er vehement dagegen. Zu wichtig ist ihm sein Nationalstolz, zu groß seine Aversion gegen Ausländer.
Dass dies der Anfang einer großen Liebesgeschichte werden wird, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Dass er seine rosarote Brille nicht ewig tragen kann, auch nicht.
Eine mörderische wie politisch getretene Achterbahn der Gefühle beginnt ...

Meine Meinung:

Die Autorin hat sich mit diesem brisanten Thema auf ein gefährliches Terrain begeben , was durch den provokanten Titel noch unterstützt wird.
Ein großes Lob für den Mut hierzu.
Die Geschichte wird wechselseitig aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt,wobei die Unterschiede deutlich hervortreten. Da ist einmal Sakita, eine vom Leben gebeutelte und traumatisierte Frau, die sich, trotz aller erlittenen Qualen, einen positiven Blick auf die Zukunft bewahrt hat.
Auf der anderen Seite Frederik, der hin und hergerissen ist zwischen Nationalstolz und Ausländerfeindlichkeit, sowie der plötzlich über ihn hereingebrochenen Liebe zu der fremden Frau.
Der emotionale und gleichzeitig eindringliche Schreibstil ließ mich umgehend in die Geschichte eintauchen. Ich hatte sofort klare Bilder im Kopf und habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen.

Fazit:

Ein Buch was mich sehr bewegt hat und nachdenklich zurücklässt.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Teuer bezahlter Mut

Frei wie die Vögel
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Klappentext: Ich gehe heim und weiß, zu wem ...

Vier Geistliche aus Lübeck, evangelisch und katholisch, werden im Jahre 1943 am 10. November um 18:00 Uhr ermordet.
Sie hatten öffentlich Stellung bezogen ...

Klappentext: Ich gehe heim und weiß, zu wem ...

Vier Geistliche aus Lübeck, evangelisch und katholisch, werden im Jahre 1943 am 10. November um 18:00 Uhr ermordet.
Sie hatten öffentlich Stellung bezogen gegen die Verbrechen des Naziregimes.
Mit faszinierender Leidenschaft verwebt Ann - Helena Schlüter die vier Biografien erzählerisch miteinander. Sie erzählt von mutigen Männern und Frauen, von ihrem letzten Jahren und Tagen, Stunden und Minuten.
Ein Roman voller Hoffnung im dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte.

Meine Meinung:

Die mir bis dahin unbekannte Autorin, hat auf eine sehr eindringliche und ausführliche Weise über das Leben von vier mutigen Männern berichtet.
Dem Buch vorangestellt waren die Biografien von den vier Geistlichen aus Lübeck, die ihren Mut mit dem Leben bezahlen mussten.
Die Geschichte wechselt zwischen den vier Protagonisten, jeweils aus deren Sicht erzählt.
Obwohl ich schon sehr viele Bücher gelesen habe, die sich mit diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte beschäftigt haben,waren mir diese Ereignisse nicht so präsent.
Während es in den meisten Büchern um Judenhass, Konzentrationslager und Ähnliches geht, stand hier die Verfolgung von Priestern, beider Konfessionen, im Mittelpunkt.
Ich fand es sehr bewegend, an den Gedanken und Taten dieser mutigen Männer teilzuhaben. Einzig ihr Glaube hat sie diese schwere Zeit ertragen lassen.
Der Schreibstil des Buches war flüssig, lediglich im mittleren Teil gab es einige Wiederholungen zuviel.

Fazit:

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es lässt mich nachdenklich zurück.
Ich spreche eine Leseempfehlung aus verbunden mit vier Sternen.

Veröffentlicht am 12.06.2025

Vererbtes Talent

Die verschwundene Tochter
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Ich kenne bereits zwei Bücher dieser Reihe, die mich unterschiedlich begeistert haben. Hier macht mich das sehr schön gestaltete Cover gleich auf das Buch aufmerksam.

Wie bei der Autorin üblich, wird ...

Ich kenne bereits zwei Bücher dieser Reihe, die mich unterschiedlich begeistert haben. Hier macht mich das sehr schön gestaltete Cover gleich auf das Buch aufmerksam.

Wie bei der Autorin üblich, wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen erzählt, was ich immer sehr schön finde.

In der Gegenwart erhält die Protagonistin Blake, nach dem Tod ihrer Großmutter, zu der sie eine sehr enge Verbindung hatte, ein geheimnisvolles Kästchen. Es enthält eine Modeskizze mit einer Stoffprobe.Da sie sich In der Vergangenheit auch für Modezeichnungen interessiert hat,sich dann aber beruflich anders orientierte,ist ihre Neugier geweckt und sie begibt sich auf Spurensuche.Nach einem Tipp ,führt sie ihr Weg nach Paris, wo sie den Mode Kurator Henri kennenlernt, der sie bei ihrer Suche unterstützt. durch ihn lernt sie die schönsten Seiten der Stadt kennen und verliebt sich in ihn.

In der Vergangenheit steht Evelina im Mittelpunkt.Sie verläßt schon sehr früh ihr Elternhaus, um ihren Traum zu verwirklichen, in der Welt der Mode Fuß zu fassen.Nach einer gescheiterten Ehe, lernt sie Antoine kennen, der ihre beruflichen Pläne in großem Maße unterstützt.Sie wird seine Geliebte ,als sie schwanger wird,entscheidet er sich für seine Frau und Evelina muß eine schwere Entscheidung treffen,die ihr weiteres Leben prägt.

Geschickt verwebt die Autorin nun im Wechsel die Geschichten der beiden Frauen,wobei die Vergangenheit einen größeren Rahmen erhält.Auch ich fühlte mich mehr zu Evelina hingezogen,weil mich ihr Schicksal sehr bewegt hat.Es wurde deutlich,wie sehr sich die Situation der Frauen verändert hat ,auch wenn noch immer Handlungsbedarf besteht.

Bis auf das Ende,was leider mit einem sehr überzogenen Happyend aufwartete hat mir das Buch gut gefallen,daher vergebe ich vier Sterne.

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Veröffentlicht am 03.06.2025

Das kleine Dorf

Im Schnee
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Klappentext:
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, ...

Klappentext:
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster legt sich der Schnee wie eine Decke über das Dorf. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens durch die Stille. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern.

Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen Glück. Und vom Schorsch. Aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen. Erst im Morgengrauen kehrt der Max heim. Im Licht des neuen Tages ist ihm klar: Nichts davon wird wiederkommen. Nur die Erinnerungen an dieses Leben bleiben, solange er da ist.

Meine Meinung:

Es ist ein Buch der leisen Töne, das aber trotzdem sehr sprachgewaltig herüberkommt.Die Themen,welche in der kleinen Dorfgemeinschaft besprochen werden ,sind nicht neu und passen in ähnlicher Konstellation auch in einen größeren Rahmen. Wenn man gerade denkt, in dem kleinen Dorf ist die Zeit stehen geblieben, geht es wieder um ganz aktuelle Themen (Flüchtlingsproblematik) und man erkennt, dass die Bewohner durchaus über das Zeit Geschehen informiert sind.Ein Buch ,was noch etwas nachhallen wird.Der Sprecher Thomas Loibl hat das Hörbuch sehr gut präsentiert.Die

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