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Veröffentlicht am 04.01.2019

Mörderische Wanderung in Neuseeland

Verschollen in der Poison Bay
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Eine junge Wandergruppe in Neuseeland. Mitten in der Wildnis geht es plötzlich nur noch ums Überleben. Doch einer aus der Gruppe könnte ein Mörder sein. Wem kann man trauen und wem nicht ?

Zum Inhalt:
Callie ...

Eine junge Wandergruppe in Neuseeland. Mitten in der Wildnis geht es plötzlich nur noch ums Überleben. Doch einer aus der Gruppe könnte ein Mörder sein. Wem kann man trauen und wem nicht ?

Zum Inhalt:
Callie Brown startet zusammen mit sieben alten Schulfreunden eine mehrtägige abenteuerliche Outdoorwanderung in Neuseelands Wildnis. Am Ziel angekommen stellt die Gruppe fest, dass nun nur noch das Eine zählt. Das nackte Überleben.
Doch nicht nur die gnadenlose Natur ist für Callie und ihre Begleiter eine große Gefahr. Als ein Mitglied der Gruppe stirbt und es wahrscheinlich kein natürlicher Tod sein dürfte, muss damit gerechnet werden, dass ein Mörder unter ihnen ist. Callie muss sich entscheiden, wem sie noch vertrauen kann.

Mein Eindruck:
Belinda Pollard nimmt den Leser tatsächlich mit auf die Wanderung durch die unwirtliche Wildnis Neuseelands und daamit in eine fast ausweglose Ausnahmesituation für die Wandergruppe. Die Konstellation nur in der Gruppe überleben zu können, gleichzeitig aber in dieser Gruppe aber niemanden trauen zu können, zieht sich bestimmend durch die ganze Geschichte. Die Vorgeschichte und die Motivation hinter dieser besonderen Situation hat mir im Grunde sehr gefallen. Warum die einzelnen Figuren aber diese Reise in die Wildnis überhaupt angetreten sind, hat sich mir aber im Einzelnen leider nicht ganz erschlossen. Einige Handlungen waren recht leicht und früh vorhersehbar, was ein wenig Spannung rausgenommen hat. Trotz allem zeigt das skizzierte Szenario sein Spannungspotential.
Callie und Jack als Gruppenanker und Protagonisten sind sehr gut herausgearbeitet und lassen den Leser mitfiebern und mitzittern. Auch die weiteren Charaktere haben ihr Eigenleben und ihre eigenen Gedanken, die sie zum Handeln im Verlauf der Wanderung antreiben.
Die Beschreibungen der Landschaft sind bildhaft und wirken sowohl beeindruckend als auch bedrohlich. Die Geschichte wird in kurzen Kapiteln und in einem angenehmen Schreibstil erzählt. Der Wechsel der Perspektiven zwischen der auf sich gestellten Reisegruppe und der Mutter, die die Such- und Rettungsaktion erst möglich gemacht hat, erzeugt zusätzliche Spannung und große Neugier beim Leser.

Fazit:
Eine sehr unterhaltsame Lektüre mit einer tödlichen Wanderung in Neuseelands Wildnis. Klare Leseempfehlung für Natur- und Spannungsliebhaber.

Veröffentlicht am 28.12.2018

Wenn die Polizei außer Kontrolle gerät

Fremdland
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Fremdland. Ein aus seiner Heimat geflüchteter Senegalese kommt mit seiner kleinen Familie nach Berlin. Ohne Perspektiven aber voller Wünsche gerät er mit dem Gesetz in Konflikt und trifft auf einzelne ...

Fremdland. Ein aus seiner Heimat geflüchteter Senegalese kommt mit seiner kleinen Familie nach Berlin. Ohne Perspektiven aber voller Wünsche gerät er mit dem Gesetz in Konflikt und trifft auf einzelne Polizisten, die nach ihren eigenen Regeln spielen und alle Grenzen überschreiten.

Zum Inhalt:
In einem Seniorenheim wird Louisa Sprecher (97) ermordet aufgefunden. Der Täter hat ein Schreiben mit einem rätselhaften Gedicht hinterlassen, das die neunte Mordkommission der Berliner Polizei auf den Plan ruft. Ihr Leiter Jerusalem Schmitt versucht mit seinem Team diesen Mord aufzuklären. Dabei hat er aber auch mit privaten Untersuchungen zu tun, die sich um seinen Vater und eine manipulierte Akte aus den 90er Jahren drehen.
In einem zweiten Handlungsstrang kommt Mo, ein Senegalese mit seiner Frau und seiner Tochter in Deutschland als Asylbewerber an. Voller Hoffnungen versucht in dem für ihn fremden Land Fuß zu fassen. Doch alle Bemühungen sind vergeblich.

Mein Eindruck:
Philipp Reinartz lässt reale Vorfälle im Hamburg der 90er Jahre in Berlin geschehen. Die Fremdenfeindlichkeit innerhalb einer kleinen Einheit der Polizei eskaliert in Form purer Polizeigewalt und verursacht letztlich eine menschliche Katastrophe. Die Thematik insgesamt erscheint hervorragend herausgearbeitet, sehr brisant und natürlich auch heute sehr aktuell vor.
Die Verpackung dieses ernsten Grundthemas in einem unterhaltsamen Kriminalroman, ist im Wesentlichen gut gelungen. Die Geschichte um Jerusalem Schmitt als Ermittler, ist vor allem in der zweiten Hälfte sehr rasant und hält den Leser durch hohe Spannung und Ermittlungsdruck bei der Stange. Unterstützt wird dieses Tempo durch kurze und knackige Kapitel. Die Verknüpfung zwischen Vergangenheit und Gegenwart gelingt Reinartz sehr gut.
Insgesamt erscheint die Geschichte dann trotz aller Dynamik phasenweise etwas konstruiert. Hierzu zählen für mich das rätselhafte Schreiben bei der ermordeten Seniorin und ein weiteres ähnlich kryptisches Rätsel.
Die Schlüsselszene wird mehrfach aus unterschiedlichsten Perspektiven heraus beschrieben. Das Geschehen wird hierdurch zwar lückenlos und beschrieben, aber es kommt mir für einen Unterhaltungsroman abschließend betrachtet zu detailliert und übervollständig vor.
Die Charaktere, allen voran Jerusalem Schmitt, sind ausreichend skizziert, um ein entsprechendes Bild der handelnden Figuren zu entwickeln. Unter Umständen fehlt mir hier das Wissen aus dem Vorgängerband dieser Reihe.
Dem Schreibstil des Autors kann man gut folgen. Hier und da werden direkte Dialoge durch indirekte Rede ersetzt, was auf mich eher ungewohnt wirkt.

Fazit:
Die Kombination Polizeigewalt und Fremdenfeindlichkeit als Grundthema dieses Krimis wird sehr spannend und rasant umgesetzt. Fremdland lädt nicht nur zur reinen Unterhaltung ein, sondern auch zum Nachdenken über die dargestellten Themen. Daher ist es eine ernsthafte und gleichzeitig unterhaltsame Lektüre, die ich gerne empfehlen möchte.

Veröffentlicht am 19.10.2017

Wie ein Stich ins Herz - (k)eine Liebesgeschichte

Sag kein Wort
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"Sag kein Wort" von Raphael Montes lässt den Leser erschrecken und den Kopf schütteln. Was passiert, wenn der gesunde Menschenverstand verkümmert ist und die Liebe ins Herz sticht, wird hier in extremster ...

"Sag kein Wort" von Raphael Montes lässt den Leser erschrecken und den Kopf schütteln. Was passiert, wenn der gesunde Menschenverstand verkümmert ist und die Liebe ins Herz sticht, wird hier in extremster Art und Weise beschrieben.

Inhalt:

Téo Avelar ist Medizinstudent. Gerade zum Semesterende lernt er auf einer Party die junge, kecke und weltoffene Clarice kennen. Offensichtlich flirtet sie ein wenig mit ihm. Er ist sofort von ihr hingerissen und setzt fortan alles daran, ihr Herz zu gewinnen. Das passt ja auch sehr gut, da er sich gerade von der geliebten Gertrudes, der Leiche auf dem Seziertisch, verabschieden musste.

Um Clarice für sich zu gewinnen, nutzt er allerdings nicht seinen Charme, sondern ganz andere Methoden. Zunächst verfolgt er sie und macht ihr Geschenke. Er hat keinen anderen Gedanken mehr im Kopf als Clarice, die Frau seines Lebens. Nach einem Streit kommt es zu Handgreiflichkeiten. Téo entführt Clarice und hält sie gefangen. Mit einem Netz aus Lügen und extremsten Mitteln schottet er sich und Clarice von der Außenwelt ab. Téo schreckt vor Nichts und Niemanden mehr zurück, um Clarice für sich zu gewinnen.

Mein Eindruck:

Dieser Psychothriller ist nicht geeignet für zartbesaitete Menschen. Man wird mit einer sehr dunklen Seiten der menschlichen Seele konfrontiert, was sich zum Teil in unvermittelt auftretenden brutalen und menschenunwürdigen Szenen äußert.

Téo als Charakter ist ziemlich extrem. Als Medizinstudent, der noch bei seiner pflegebedürftigen Mutter wohnt, hat er offenbar zu viel Zeit alleine verbracht. Er entwirft ein zutiefst krankes Gedanken- und Lügengerüst und ist absolut von sich un der Rechtmäßigkeit seines Tuns überzeugt. Die Enführung und Gefangennahme gehören noch zu den harmloseren Mitteln.

Mitunter ist es schwierig, Téos Gedankenwelt zu folgen, da er sich deutlich vom gesunden Menschenverstandes verabschiedet hat. Raphael Montes gelingt es aber trotzdem durchgängig, Téo als Charakter in sich glaubwürdig und nachvollziehbar zu gestalten.

Die Spannung lebt - neben Téos "kranken" Handlungen auch in seinem Gegenpol, der von Clarice verkörpert wird. Natürlich versucht sie in ihrem Rahmen Gegenwehr zu leisten und sich aus der Gefangenschaft zu befreien. Sie wählt hier gezwungenermaßen eine scheinbar ruhige und abwartende Taktik, doch lässt sie die ihr bietenden Gelegenheiten nicht aus. Clarice ist im Wesentlichen gut beschrieben, an einigen Stellen hätte ich mir ein wenig mehr Witz und Aktivitäten in ihrer Gegenwehr gewünscht.

Die Beziehung zwischen Téo und Clarice erscheint sehr skurril und wartet mit unterschiedlichsten Facetten auf, was das Lesen durchaus abwechslungsreich gestaltet. Die immer wieder plötzlich auftauchenden Hindernisse, die Téos Plan gefährden könnten, erzeugen Spannung und Überraschungen. Mit Glück, seinem Lügengerüst und seinem Handeln gelingt es ihm jedoch meist diese Hindernisse kompromisslos zu umschiffen.

Der Schreibstil ist sehr direkt. Der Autor versteht es vor allem die Handlungen und die dazugehörigen Rechtfertigungen zu beschreiben. Da die Geschichte von der Téos Perspektive lebt, kommen Clarice Gedanken- und Gefühle nur andeutungsweise heraus. Insgesamt aber haben mir die etwas ausführlichere Beschreibungen zu den Szenen gefehlt, die an vielen Stellen sicher möglich gewesen wären. Der Autor hält sich sehr an dem sehr konkreten Fortgang des Tuns und Denkens fest.

Fazit:

Insgesamt gesehen überzeugt der Thriller vor allem durch die extreme Grundgeschichte dieses extremen Charakters. Sie ist teilweise sehr brutal, was wie ein Stich ins Herz auf den Leser wirken kann.

Veröffentlicht am 08.09.2017

Konfrontiert mit der verbotenen Liebe, die keine ist

Unter Wasser hört dich niemand schreien
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Vom Klappentext angezogen, war ich doch etwas erstaunt, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt hat. Ein lebloses Mädchen im Pool verspricht eigentlich Polizei oder Detektive; auf jeden Fall ...

Vom Klappentext angezogen, war ich doch etwas erstaunt, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt hat. Ein lebloses Mädchen im Pool verspricht eigentlich Polizei oder Detektive; auf jeden Fall aber so etwas wie Ermittlungsarbeit. Das Buch „Unter Wasser hört dich niemand schreien“ von Paula Treik DeBoard kommt ganz ohne diese Klassiker aus und kann trotzdem eine anregende und spannende Geschichte liefern.

Zum Inhalt:

Liz McGinnises zieht mit ihrem Mann und ihrer 14-jährigen Tochter Danielle nach „The Palms“, einem luxuriösem Wohngebiet für die Reichen und Schönen dieser Welt. Phil hat dort einen Job als Community Relations Specialist der Immobilienfirma bekommen, die The Palms betreibt. Seine Aufgabe besteht darin, die Wünsche und den Ärger der Bewohner aufzunehmen bzw. sie zu beruhigen. Liz fühlt sich in dieser äußerst exquisiten Gesellschaft sichtlich nicht wohl. Die Leute dort sind eben von einem anderen Schlag als sie selbst. Dennoch organisiert sie für ihre Tochter ein Treffen mit anderen Mädchen aus der Nachbarschaft. Danielle freundet sich daraufhin mit Kelsey und Hannah an.
Eines Tages treibt Kelsey leblos im Pool der Familie McGinnises.

Mein Eindruck:

Statt einer Polizei- oder Detektivgeschichte erwartet den Leser eine eher eine psychologische ausgerichtete Geschichte. Sie wird aus den Perspektiven von Liz und Phil erzählt und decken nach und nach die Hintergründe der leblosen Kelsey im Pool auf. Die Spannung wird durch immer neue Situationen, Gedankengänge und Ängste kontinuierlich weiterentwickelt. Die Beschreibung von "The Palms" und deren Bewohnern ist extrem gut gelungen. Auf der einen Seite wünscht man sich diesen Luxus, auf der anderen Seite merkt man auch schnell, dass man wie Liz dort eigentlich doch nicht so gerne leben möchte. Die Sorgen und Nöte der Bewohner sind eben nicht die gleichen, wie bei uns Normalverdienern. Vom Schreibstil ist das Buch angenehm zu lesen. Gedanken, Gefühle und Handlungen werden präzise und sehr nachvollziehbar beschrieben.

Es ist leider nicht möglich, diesen Eindruck weiter zu schreiben, ohne ein klein wenig zu spoilern. Wer sich überraschen lassen möchte, sollte bei dieser Rezension jetzt abbrechen und zum Buch greifen.

Besonders beeindruckend ist die nicht stattfindende Liebesgeschichte zwischen der 15-jährigen Kelsey und Phil. Kelsey sucht den Kontakt und versucht Phil dazu zu bringen, sich auf sie einzulassen. Phil aber zweifelt zu Recht und verhält sich daher zunehmend abweisend ihr gegenüber. Kelseys Handeln und ihre Reaktionen darauf sind beeindruckend beschrieben und bilden schließlich auch den Kern der Geschichte. Phils Ängste, dass man ihm eine Beziehung zu einer 15-jährigen unterstellen könnte, bringen ihn in eine für ihn schier ausweglose Situation. Darunter beginnt sehr bald die gesamte Familie zu leiden, denn auch Liz merkt sehr schnell, dass mit Phil etwas nicht stimmt. Zudem wird ihre Tochter Danielle plötzlich erwachsen und befindet sich in der „Abnabelungsphase“. Für großartige Konfliktmöglichkeiten ist also gesorgt.
Das Zusammenspiel von Phil, Liz und Kelsey ist ein hervorragend konstruiertes Handlungs- und Spannungsnetz, dass großes Potential besitzt. Es wird dabei in erster Linie mit den Ängsten und Befürchtungen der Hauptpersonen gespielt. Letztlich fehlte mir in dieser Geschichte aber leider noch der allerletzte Funke, um mich ganz tief in ihren Bann zu ziehen. Mir kommt die Geschichte etwas zu „runter erzählt“ vor, wobei mir im Schreibstil das besondere Etwas fehlt, obwohl er insgesamt sehr gut und angenehm zu lesen ist.


Fazit:


Ein etwas anderer Thriller mit einer sehr unterhaltsamen und bedrohlich erscheinenden Familiengeschichte.

Veröffentlicht am 31.08.2017

Kranke Liebe aus ganz gegensätzlichen Perspektiven

Stalker
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Stalking muss schrecklich sein. In dem Thriller "STALKER" von Louise Voss und Mark Edwards schlüpft man sowohl in die Rolle des Opfers, als auch in die des Täters. Daraus ergibt sich eine sehr eindringliche ...

Stalking muss schrecklich sein. In dem Thriller "STALKER" von Louise Voss und Mark Edwards schlüpft man sowohl in die Rolle des Opfers, als auch in die des Täters. Daraus ergibt sich eine sehr eindringliche und spannende Gegenüberstellung von Gedanken, Gefühlen und Erklärungen beider Seiten, die unterschiedlicher nicht sein können.

Zum Inhalt:

Alex Parkinson schreibt sich in einem Schreibkurs ein und verliebt sich prompt in seine Lehrerin Siobhan. Allerdings wird seine Liebe nicht erwidert und entwickelt sich schnell in eine gesunde Richtung. Nach einem Korb interessiert er sich noch mehr für Siobhan. Er meint, dass sie füreinander bestimmt sind. An seinem Arbeitsplatz, einem großen Versandhandel, organisiert Alex sich auf eine illegale Weise Siobhans Adresse und Kontaktdaten. Es dauert also nicht lange, bis er vor ihrem Haus steht und sie beobachtet. Durch einen Zufall gelingt es ihm sogar, sich in ihre Wohnung umzuschauen und einen Blick auf ihr Tagebuch zu erhaschen. Alle seine Bemühungen und teuren Geschenke, scheinen jedoch nicht erfolgreich zu sein.
Alex Liebe bleibt dabei nicht ohne Folgen. Er ist unkonzentriert, macht Fehler und verliert am Ende sogar seinen Job. Eines Tages liegt eine Mitschülerin aus dem Schreibkurz tot vor ihrem Haus und Alex kennt die Hintergründe ihres Todes.

Mein Eindruck:

Es fällt sofort ins Auge, dass die Geschichte aus der jeweiligen Perspektive von Alex und Siobhan und noch dazu in sehr angenehmer Tagebuchform geschrieben ist, was die Eindrücke und Gefühle unverblümt und mitreißend darstellt. Einige Ereignisse in den Tagebüchern überschneiden sich für den Leser, was die extrem unterschiedlichen Sichtweisen der beiden Hauptdarsteller sehr beeindruckend ans Licht bringt.
Siobhan, das Stalkingopfer dieser Geschichte, hat mit unterschiedlichen Gefühlen zu kämpfen, steckt sie doch auch gerade in einer Art Lebenskrise und hatte sich kurz zuvor von ihrem Partner getrennt. Diese Gefühle reichen dabei von Interesse bis hin zu echter Panik. Alex hingegen rechtfertigt sein wissentlich falsches Handeln durch teilweise wirre Erklärungen. Gerade diese Gedankengänge konnten mich ganz besonderes faszinieren, teilweise haben sie mich aber auch irritiert.
Durch unterschiedliche Ereignisse, Gedanken und Handlungen der beiden Charaktere bleibt die Geschichte durchgängig spannend. Dabei ist sie durch den Tagebuchstil einfach und flüssig zu lesen. Es gelingt den Autoren, die Gedanken des Opfers und des Täters verständlich darzustellen.
Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Mit Beginn des zweiten Teils vollzieht sich eine Wendung, die ich keinesfalls erwartet habe. Ich brauchte einige Seiten, um diese Entwicklung zu verdauen. Am Ende aber, werte ich diese Wendung eher positiv, da ich genau hier die Grundidee der Geschichte vermute. Allerdings wird der zweite Teil dabei leider etwas vorhersehbar.

Fazit:

Das Thema Stalking und die Gedanken, die dahinter stecken, werden nahezu perfekt beschrieben und in eine durchaus über das gesamte Buch vorhandene Spannung umgesetzt. Wer in den Kopf eines Stalker eintauchen möchte, muss dieses Buch lesen.