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Sophie_Jahn

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2018

Ein eizigartiger Roman.

Mein Ein und Alles
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In diesem einbändigen Debütroman von Gabriel Tallent wird ein entscheidender Abschnitt im Leben der 14 jährigen Protagonistin Turtle näher beleutet. Da ihre Mutter bereits verstorben ist, lebt sie nun ...

In diesem einbändigen Debütroman von Gabriel Tallent wird ein entscheidender Abschnitt im Leben der 14 jährigen Protagonistin Turtle näher beleutet. Da ihre Mutter bereits verstorben ist, lebt sie nun allein mit ihrem Vater in einem kleinen Dorf. Durch deren zurückgezogene Lebensweise merkt niemand, dass ihr Vater sie auf verschiedene Weise missbraucht und er Turtle dadurch vollkommen vereinnahmt. Die Grenzen verschwimmen und Turtle fällt es schwer, dies zu erkennen und jene wieder herzustellen.

Besonders interessant an diesem Roman finde ich, dass alles eine höhere Bedeutung zu haben schien: die Bessenheit des Vaters von Waffen und sein Zwang, diese auch auf seine Tochter zu übertragen; Turtles Naturverbundenheit und ihre Fähigkeit, allein und ohne Hilfe zu überleben, sowie deren Selbstständigkeit. Wahrscheinlich wird sich, je öfter ich das Buch lese, mehr Details zum Gesamtbild dazugesellen, da der Facettenreichtum der Charaktere und ihrer Beziehung zueinander, nicht leicht in seiner Gänze erfasst werden kann.

Über die Authentizität der Geschichte lässt von einem Laien, wie ich es bin, nur schwer urteilen. Auf mich wirkte die alles glaubhaft und an mancher Stelle erschreckend realitätsnah. Auch werden Turtles Gedanken durch den Autor direkt niedergeschrieben, sodass ihr Verhalten nachvollziehbar war.

Das die Erzählung insgesamt wie eine Urgewalt wirkte, der man sich nicht widersetzen kann, lag nicht zuletzt auch am Schreibstil. Er war fesselnd, mal ausschweifender, aber mal auch präzise, sodass das gesamte Buch über keine einzige Stelle als langatmig bezeichnet werden kann.

Bewertet habe ich dieses Buch mit 5 von 5 Sternen, da ich mich dessen Sog einfach nicht entziehen konnte. Diese Geschichte ist ebenso faszinierend wie bedrückend, da man das Geschehene niemandem wünscht, die Stärke und Menschlichkeit Turtles aber einfach bewundernswert ist.

Ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen!

Veröffentlicht am 20.12.2018

Fünf packende Kurzgeschichten (:

Verborgene Magie
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Dieser Einzelband ist eine Anthologie von Ilona Andrews, welche fünf Kurzgeschichten zu ihrer Reihe " Stadt der Finsternis" beinhaltet . Ich persönlich habe diese Reihe nie gelesen, konnte aber dennoch ...

Dieser Einzelband ist eine Anthologie von Ilona Andrews, welche fünf Kurzgeschichten zu ihrer Reihe " Stadt der Finsternis" beinhaltet . Ich persönlich habe diese Reihe nie gelesen, konnte aber dennoch alle Geschichten verstehen, sodass dieses Buch problemlos ohne Vorwissen gelesen werden kann.

Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und dort haben einige Leser der Reihe feststellen müssen, dass sie einen Teil der Geschichten bereits kannten. Jedoch kannte nie jemand alle.

In der hier kreierten Welt gibt es einen Wechsel zwischen der Magiezeit und jener Zeit ohne. Während die Magie herrscht, ist fast alle Technik nicht funktionsfähig, sowie, sobald die Magie wieder verschwindet, alle möglichen Magier ihre Fähigkeiten nicht mehr nutzen können.
In der ersten Erzählung, "Magische Prüfungen", muss Julie einen Fall in einer Schule innerhalb von 24h aufklären. Danach soll sie sich entscheiden, ob sie weiterhin Zuhause unterrichtet werden will oder doch lieber diese Schule besuchen würde. Ein fesselnder Wettlauf gegegen die Zeit beginnt.
Darauf folgt eine Geschichte mit Kate: "Ein fragwürdiger Klient". Hier wird das Kennenlernen zwischen Kate und Saiman näher beleuchtet. Und dieses recht skurrile Problem, welches dieser hat, ist nicht nur äußerst gefährlich, sondern wird auch durch Kate sehr humorvoll aufgefasst. (;
In "Vergeltungsklausel" müssen Adam und Siroun einen geschlossenen Vertrag erfüllen, indem es heißt, dass, wenn Herr Sobanto seine Frau ermortet, ihm ein ähnliches Schicksal widerfährt. Jedoch kommt es anders, als vermutet...
Während die bisherigen Geschichten überwiegend auf den Kampf ausgerichtet gewesen sind, folgen dann mit "Vom Schwein und von den Rosen" und "Grace und die Zaubereien" zwei Erzählungen die nebenher auch eine beginnende Romanze aufzeigen. Während Alenas Leben in der zuerst genannten Geschichte nach einem miserablen Date eine unerwartete Richtung einschlägt, geschieht dies Grace nach einer zuerst unfreiwilligen Teilnahme einer Schlichtung der etwas anderen Art...

So nach dieser doch sehr langen Inhaltszusammenfassung möchte ich nun erstmal etwas zu den handelnden Figuren sagen. Meiner Meinung nach war jede [Haupt-]Figur auf ihre Art sympathisch. Auch empfand ich alle Geschichten als sehr abwechslungsreich, da sich die Figuren nur selten ähnelten. Es wurde versucht, auch einen gewissen Teil ihrer Vorgeschichten einfließen zu lassen, sodass die Personen fassbarer waren. Sehr gefallen haben mir die verschiedenen Facetten und auch das große Spektrum, welches genutzt worden ist, denn von sarkastisch-amüsant bis arogant und ignorant war alles dabei.

Zum Schreibstil ist eigentlich auch nicht viel zu sagen, außer dass dieser mir sehr gut gefallen hat. Er war kurz und prägnat, ohne dass es mir je an einer ausreichenden Erklärung gefehlt hätte. Auch schaffte man es, eine doch recht bildliche Sprache zu verwenden, sodass sich die Geschichten aber dennoch nicht in die Länge zogen.

Ich bewerte dieses Buch darum mit 5 von 5 Sternen. Der Schreibstil hat mir sehr zugesagt, sowie auch die vielseitigen Charakter und die unterhaltsamen Geschichten. Auch wurde vor allem die existente Welt mehrfach näher beschrieben, sodass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte, es sich aber auch neue Facetten offenbaren konnten.

Ich kann dieses magische Buch sehr empfehlen, da durch die verschiedenen Thematiken und Charakter für jeden etwas dabei sein sollte und einem hier spannende Geschichten für zwischendurch geboten werden. (;

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 01.12.2018

Kurz, prägnant & somit perfekt als Lektüre für einen gemütlichen Abend

Schneefrau küsst Schneemann
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Dieser kurze Roman ist der erste Band einer Reihe, welche sich um das Liebesglück innerhalb der Familie Madsen dreht. Jeder dieser Romane ist in sich abgeschlossen und dadurch unabhängig von den anderen ...

Dieser kurze Roman ist der erste Band einer Reihe, welche sich um das Liebesglück innerhalb der Familie Madsen dreht. Jeder dieser Romane ist in sich abgeschlossen und dadurch unabhängig von den anderen Bänden verständlich.

In diesem gelungenen Auftakt ist Liv während eines Schneegestöbers auf den vereisten Straßen unterwegs und wird nach einem glimpflich ausgegangenen Unfall von Rune Madsen aufgelesen. Der Tierarzt konnte noch nie ein eisames Tier sich selbst überlassen, sodass es ihm auch bei Liv nicht anders geht. Doch warum war Liv überhaupt bei diesem unzumutbaren Wetter draußen und nicht Zuhause?

Da dies eine Kurzgeschichte mit gerade mal 140 Seiten ist, könnte man dem Irrtum erliegen, dass hier nicht viel passieren kann. Dem ist nämlich nicht so!
Livs schwierige Kindheit, ihr gewalttätiger und erster ernster Freund und ihr damit verbundenes fehlendes Selbstbewusstsein führen zu einigen Komplikationen, die Rune jedoch nicht abschrecken. Vielleicht ist es auch genau das, was er nach seiner missglückten Ehe braucht.
Beide Charaktere waren mir sofort sympathisch und auch aufgrund ihrer umfangreichen Vergangenheit hatte man das Gefühl, beide wirklich kennenzulernen. Auch wurde die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt, sodass deren Handlungen stets nachvollziehbar begründet worden waren.

Die schönen typisch dänischen Rezepte auf den letzten Seiten sind vielleicht auch mal einen Versuch wert. (: Diese gefallen mir an dieser Reihe besonders gut.

Ich habe diesem Kurzroman darum 5 von 5 Sterne gegeben, da, auch wenn dies eine recht kurze Erzählung gewesen ist, sie mich bis zu letzten Seite fesseln konnte. Authentische Figuren, ein angenehmer Scheibstil und eine wunderbar weihnachtliche Atmosphäre... was möchte man in der Adventszeit mehr?

Wenn ihr also eine unterhaltsame und rührende Lektüre für einen kalten Winterabend sucht, könnte dieses Buch genau das Richtige sein!

Veröffentlicht am 26.11.2018

Eine atemberaubende Geschichte, die tatsächlich hätte geschehen sein können...

Die Melodie der Schatten
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"Und Tag für Tag starb die Seele des Landes ein wenig mehr." (S. 307)

Durch die voranschreitende Industrialisierung wurde die bisherige, fast schon traditionelle, in Schottland betriebene Landwirtschaft ...

"Und Tag für Tag starb die Seele des Landes ein wenig mehr." (S. 307)

Durch die voranschreitende Industrialisierung wurde die bisherige, fast schon traditionelle, in Schottland betriebene Landwirtschaft zunehmend weniger rentabel...

Zu dieser Zeit lebt Aidan auf Thirstane Manor, als Fiona zusammen mit ihrer Tante mit der Kutsche auf dem Weg nach Inverness verunglückt. Am Ende ihrer Kräfte sucht Fiona Schutz im nahegelegenen Herrenhaus, Thirstane Manor. Schnell muss sie feststellen, dass sie in diesem finsteren Haus von Schattengestalten und düsteren Melodien umgeben zu sein scheint. Während sie sich bemüht, diesen auf den Grund zu gehen, erfährt sie zunehmend mehr über die düstere Vergangenheit des Hausherren, welche stark mit der Geschichte des Landes verwoben ist.

Der Autorin Maria W. Peters gelingt es in diesem Roman auf eine spannende, fesselnde Weise, die Geschichte Schottland in den Verlauf der Handlung zu integrieren. Fast unbemerkt wird der historische Kontext näher beschrieben, erläutert und dem Leser sehr detailgetreu vermittelt. Jedoch zog sich die Geschichte dadurch keineswegs, für mich wurde sie nur umso interessanter und auch faszinierender.

Auch die dargestellten Figuren spiegeln die damalige Zeit, meiner Ansicht nach, sehr authentisch wider. Auf der einen Seite wäre da die sittenstrenge Fiona, die aufgrund ihrer Erkrankung an Epilepsie von ihrem Vater vor der Öffentlichkeit zum Teil verborgen worden wurde. Und auf der anderen Seite ist da der verbittert wirkende Laird Aidan, von dem man schon bald erfährt, dass dessen Schuldgefühle ihn zu erdrücken drohen.

Man könnte jetzt denken, dass hier eine kitschige Liebesgeschichte erzählt wird, dem ist jedoch nicht so; vielmehr gelingt es den Figuren durch den ungewohnten, unerwarteten Charakter des jeweils anderen über sich selbst hinauszuwachsen. Fiona lebt erstmals fernab ihres Vaters und erkennt, dass dessen Einfluss sie in ihrer Entwicklung stark eingeschränkt und auch negativ beeinflusst hat, während Aidan sich zunehmend seiner Vergangenheit gegenüber behaupten muss. Fiona ist eine sehr eigenwillige, aber auch lebensfrohe Person, die nun ihre neue Freiheit auch zu nutzen gedenkt, jedoch weiß sie einen Großteil der Handlung nichts von Aidans Geheimnis, sondern lernt der Hausherren so kennen, wie er sich gibt, dennoch schafft sie es bald, einen Blick hinter seine mühsam aufrecht erhaltene kaltherzige Fassade zu werfen.

Durch das dunkle, düstere Ambiente auf Thirstane Manor wird Aidans seelische Verfassung annähernd deutlich, gleichzeitig hat es aber auch etwas mysteriöses, nahezu mystisches, wie man es häufig mit der Highlands verbindet.

Sobald Fiona aber das Herrenhaus verlässt und die Umgebung erkundet, wird dem Leser eine natürliche, strahlende und ausdrucksvoll beschriebene Landschaft präsentiert. Dies ermöglicht einem, sich diese in Gedanken wirklich eindrucksvoll vorzustellen. Doch da wo Licht ist, ist immer auch Schatten… Auch hier gibt es die eine oder andere Schattenseite z. T. durch die Industrialisierung bedingt, sodass dem Leser kein idealisiertes, sondern ein möglichst realitätsnahes Bild vermittelt wird.

Im Nachwort wird auch nochmal die fundierte und sehr ausführliche Recherche der Autorin deutlich, da sie die historischen Fakten zusammenhängend erläutert, sodass man diese besser verinnerlicht. Außerdem wird darin alles Geschehene und Erzählte auf existente, belegte Quellen bzw. Phänomene zurückgeführt. Des Weiteren ermöglicht das Personenverzeichnis, die erwähnten Persönlichkeiten besser in den historischen Kontext einzuordnen.

Sollte man darüber hinaus noch Fragen haben oder gerne mehr über die schottische Geschichte erfahren wollen, werden auch noch einige Stöbertipps genannt.

Ich bewerte diesen historischen Roman, der auch einige Elemente einer Gothic Novel enthält, daher mit 5 von 5 Sternen, da hier eine authentische, bewegende Geschichte der Figuren zu dieser Zeit erzählt wird, was mich wohl nicht so schnell loslassen wird. Moralische Fragen tauchen auf, menschliche Abgründe werden aufgezeigt,… und all das, wird in einer packenden, aufwühlenden Geschichte verpackt bzw. transportiert.

Ich kann dieses Buch jedem nur wärmstens empfehlen, ob Geschichtsliebhaber, Romantiker oder Schauerlitraturliebhaber, es ist für jeden etwas dabei! (;

Veröffentlicht am 06.11.2018

Karriere oder Familie... Kann man nicht beides haben?

Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders
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Jacksons Umfeld ist geprägt von der Leidenschaft zum Sport, zum Eishockey. Seine Brüder spielen in der NHL, ebenso sein bester Freund Dean. Und er? Er ist nur der Trainer der Schulmannschaft, obwohl er ...

Jacksons Umfeld ist geprägt von der Leidenschaft zum Sport, zum Eishockey. Seine Brüder spielen in der NHL, ebenso sein bester Freund Dean. Und er? Er ist nur der Trainer der Schulmannschaft, obwohl er viel lieber den Weg seiner Brüder gegangen wäre. Doch statt zu verbittern, versucht er das Beste aus seiner Lage zu machen. Als Abigail, seine Jugendliebe, dann nach Genwood Falls zurückzieht, fasst er den Entschluss, sie nicht wie damals kampflos wieder weggehen zu lassen. Allerdings fehlt Abby nach ihrer Scheidung, das Vertrauen in diese aufkeimende Liebe und auch ihre Tochter ist keinesfalls begeistert von der neuen sich anbahnenden Beziehung.

Ich muss sagen, dass mir die Figuren sehr gefallen haben. Dean, Abbys Ex, verkörperte für mich die Vorstellung eines Sportlers, der den Bezug zur Realität verloren hat und nur noch für seine Karriere und den damit verbundenen Ruhm lebt. Jacksons schwindende Loyalität diesem gegenüber war zwar zu Beginn etwas überraschend, doch da dieser sich nie bei Jackson meldete und auch Abby unnötig belastet, finde ich diese Entwicklung nachvollziehbar und gut dargestellt.

Abbys Tochter und auch Taylor, Jacksons Nichte, habe ich schnell ins Herz geschlossen. Beide sind zwei liebenswerte kleine Mädchen, die wie ihre Familien das Eishockeyspielen lieben und sie nach der Aufmerksamkeit einer Vaterfigur sehen, wie jedes Kind.

Mit Spannung habe ich Abbys und Jacksons aufkeimende Beziehung verfolgt, da besonders Abby sich entscheiden muss, welche Art zu leben, sie sich für ihre Tochter wünscht. Nichtsdestotrotz hat auch Jackson das ein oder andere Problem, dass er selbst für sich lösen muss, sodass die Geschichte sich rasant zuspitzt und zu keinem Zeitpunkt fühlte ich mich dabei gelangweilt.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Mir bereiteten die Perspektivwechsel keinerlei Probleme, da ich nahezu sofort erkannte, wer diese Situation gerade beschreibt. Alle Beschreibungen waren ausführlich, aber nie zu lang und auch die gefühls- und Gedankenwelt der Hauptpersonen wurde gut nachvollziehbar erläutert.

Ich bewerte dieses Buch darum mit 5 von 5 Sternen, da es meiner Meinung nach eine gelungene Geschichte über mögliche Irrwege im Leben ist, welche sich dann oft nur schwierig korrigieren lassen. Auch fand ich den beschriebenen Sport sehr interessant, sodass ich es als abwechslungsreich empfand, dass diese eisige Sportart Gegenstand der Handlung war.

Ich kann dieses Buch nur allen empfehlen, die eine frostige Liebesgeschichte bevorzugen, die dann durch die Wärme langsam zu schmelzen beginnt. (:

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