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Veröffentlicht am 10.07.2020

Der richtige Krimi für heiße Tage

Weißbier-Requiem
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Heiß her geht es in Sanktus' neuem Fall. Diesmal ist der Sanktus in seiner Funktion als Brauer in einem Bierwellness-Hotel, als er einen Mann tot im Pool entdeckt. Doch als er nach Alarmierung von Polizei ...

Heiß her geht es in Sanktus' neuem Fall. Diesmal ist der Sanktus in seiner Funktion als Brauer in einem Bierwellness-Hotel, als er einen Mann tot im Pool entdeckt. Doch als er nach Alarmierung von Polizei und Ehefrau wiederkommt, ist diese verschwunden! Ermittlung für Sanktus Pflicht (wer jetzt denkt, das fehlt ein Wörtchen, hat richtig gelesen) Große Frage: Wo ist der Tote? Kommt dafür jemand von den Wiesnkollegen, vom Personal oder gar der Familie in Frage? Sanktus hat ganz schön was zu tun, vor allem da der Bichä ausfällt und die Kommissare in Erding ihre Ermittlungen nicht so vorantreiben wie er.

Meine Meinung:

Der Sanktus - Alfred Sanktjohanser - ist und bleibt ein Münchner Unikum. Es ist herrlich zu lesen, wie er in seinem Beruf aufgeht, ein harmonisches Familienleben führt und einen Freundeskreis hat, auf den er zählen kann. Der Text ist so geschrieben, wie der Sanktus denkt. An seinen Gedanken ist der Leser ganz nah dran, dazu gehört auch, dass manche Sätze nicht ganz vollständig sind. Am Anfang ist das gewöhnungsbedürfig, aber man gewöhnt sich gerne daran, einfach weil der Sanktus so authentisch ist.

Das Personenverzeichnis am Anfang frischt für Kenner der Reihe die Zusammenhänge auf und ist für Neueinsteiger sehr hilfreich. Überhaupt würde ich empfehlen, nicht mit diesem sondern mit dem ersten "Brauerehre" anzufangen, um die ganze Corona vom Sanktus so nach und nach kennenzulernen. Aber logisch kann man auch mit diesem, dem 5. Band anfangen.

Das Lesen geht flott und das Buch geht runter wie ein gekühltes Bier. Empfehlung: Vorher eines kühl stellen und dann in Ruhe dazu trinken.

Schon der Beginn zeigt, dass es zur Sache geht. Bei den vielen neuen Personen ist das Verzeichnis wirklich hilfreich. Sanktus ermittelt auf seine unnnachahmliche Art, wobei mir eine Agatha-Christie-Imitiationsszene ein bisschen zu gestellt war. Dafür liebe ich die verschiedenen Dialekte und Sprachen, die Andreas Schröfl in lesbarer und verständlicher Art einbaut. Für Nichtbayern gibt es ein Glossar am Ende.

Das Ende ist ein grande finale furioso, das Sanktus und Graffiti einiges abverlangt. So habe ich mir das erhofft, aber lang ned gwusst, wer's do hod.

Locker, leicht, süffig - Leseempfehlung! Und bitte noch eines!


Veröffentlicht am 26.06.2020

Proseccolügen

Proseccolügen
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An der Proseccostraße im Veneto in Italien will sich die Köchin Doro Ritter in einem kleinen Hotel Ideen für Rezepte holen. Doch dann ereignen sich dort ein paar Ereignisse. Doro hält Augen und Ohren offen ...

An der Proseccostraße im Veneto in Italien will sich die Köchin Doro Ritter in einem kleinen Hotel Ideen für Rezepte holen. Doch dann ereignen sich dort ein paar Ereignisse. Doro hält Augen und Ohren offen und mischt sich unterstützt von ihrem Freund Vinc in Sachen ein, die sie eigentlich nichts angehen.

Meine Meinung:

Schnell ist man mit Doro Ritter in Italien angekommen. Sie ist eine sympatische, sehr aktive Person, die neugierig Herausforderungen annimmt bzw. sich selbst sucht. Das Kochen und ihre Leben meistert sie mit Leichtigkeit. Manchmal gerät sogar sie an ihre Grenzen.

Dank des Personenverzeichnis am Ende des Buches verliert man bei den vielen Mitwirkenden nicht den Überblick. Aufpassen muss man allerdings schon, wer mit wem und wann was getan hat. Das macht ja auch den Reiz aus. Doro ermittelt mit viel Herz. Ihr Privatleben kommt dabei nicht zu kurz.

Der Fall selbst wartete am Ende mit einer faustdicken Überraschung auf. Mehrere Verdächtige hätten aus unterschiedlichen Motiven die Vorfälle im und um das Hotel verursachen können.

Die Mischung aus Urlaub und Arbeit, Ermittlung und Freundschaft hat mir gut gefallen. Das Italienflair war auf jeden Fall da und hat mir ein paar sehr schöne Stunden beschert. Die Rezepte am Ende werden ich mal ausprobieren, v. a. das Kokoseis und das Olivenfoccaccia.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.10.2019

Klassentreffen der anderen Art

Hüttenkatz
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Dass Klassentreffen für Überraschungen gut sein können, ist nichts Neues. Dieses Treffen auf einer Berghütte nach langen Jahren hat es aber in sich. Kaum dass ein Totgeglaubter plötzlich wieder auftaucht, ...

Dass Klassentreffen für Überraschungen gut sein können, ist nichts Neues. Dieses Treffen auf einer Berghütte nach langen Jahren hat es aber in sich. Kaum dass ein Totgeglaubter plötzlich wieder auftaucht, ist er auch schon tatsächlich tot. Da Kommissar Steinböck als Klassenkamerad das Geschehen hautnah miterlebte, kann er auch gleich ermitteln. Hilfe bekommt er dann aus dem Tal von seinen Kollegen - und natürlich auch von der Katz', mit der er sich rege austauscht.

Meine Meinung:

Nach Agatha Christie Manier ermittelt Steinböck im kleinen Kreis der Verdächtigen. Dass es dabei zu immer wieder kleinen lustigen Szenen mit der Katz' und auch im Team kommt, bringt Würze ins Buch. Gefallen hat mir, dass fast jeder von den Klassenkameraden ein Motiv für den Mord gehabt haben könnte. Bis zum Schluss ist es mir noch nicht recht klar gewesen, wer tatsächlich der Schuldige ist.

Das Buch liest sich gut an einem Stück durch, ein paar Ausflüge in die bayerische Sprache sollte der Leser mitmachen wollen.

Gerne empfehle ich das Buch weiter.

Veröffentlicht am 04.01.2019

Sagen und Brauchtum vs Alltag

Treibts zua!
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Lilly Engel und Sigmund Huber arbeiten auf zwei verschiedenen Seiten der Grenze und eigentlich besser nicht zusammen. Eine Mordserie in der Grenzregion Berchtesgaden/Salzburg hält allerdings die Polizei ...

Lilly Engel und Sigmund Huber arbeiten auf zwei verschiedenen Seiten der Grenze und eigentlich besser nicht zusammen. Eine Mordserie in der Grenzregion Berchtesgaden/Salzburg hält allerdings die Polizei hüben und drüben auf Trab und die beiden müssen sich wohl oder übel zusammenraufen, um den nächsten Mord zu verhindern. Scheinbar haben die Toten nichts gemeinsam, außer den Medallions mit kryptischen Zeichen, die bei ihnen gefunden werden. Viel Zeit für persönliche Animositäten bleibt nicht...

Meine Meinung
Gerne habe ich diesen Mordfall verfolgt. Das Autorenduo unter Pseudonym hat einen Krimi kreiert, in dem Brauchtum und Alltagsprobleme einen Platz finden. Das Haberfeldtreiben als mittelalterliches Rügegericht findet in Bayern glücklicherweise nur noch selten statt. Die Verknüpfung mit den Sagen und anderen historischen Ereignissen fand ich sehr gut gelungen.
Die Wortgefechte von Lilly und Sigmund, die aus ihren unterschiedliche Lebenssituationen entstehen, finde ich manchmal ein bisschen des guten zuviel.
Auch wenn ich den Täter schon vorher entlarvt hatte, hat mich die Auflösung überzeugt und erst so richtig die Tiefe des Krimis gezeigt.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Show down in Fredenbüll

Pannfisch für den Paten
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Viele alte Bekannte trifft man in dem mittlerweile 6. Fredenbüller-Band von Krischan Koch. Aber auch ein paar neue Gesichter und hier entspinnt sich ein Plot, in dem sogar die Mafia aus New York die Hände ...

Viele alte Bekannte trifft man in dem mittlerweile 6. Fredenbüller-Band von Krischan Koch. Aber auch ein paar neue Gesichter und hier entspinnt sich ein Plot, in dem sogar die Mafia aus New York die Hände im Spiel bzw. an den Gewehren hat.
Als nicht nur ein gebürtiger Fredenbüller, sondern auch zwei Schafe und ein Storch erschossen aufgefunden werden, glaubt niemand mehr an Zufall. Doch wer war es und warum? Fast jeder scheint Zugriff auf ein Gewehr zu haben und viele auch ein Motiv. Doch war es ein Windkraftgegner, ein Rotbauchunkenschützer oder eine Verwechslung? Thies Detlefsen und Nicole Stappenbek sind voll im Einsatz, während die Kundschaft von "De hidde Kist" eigentlich schon gut Bescheid weiß.

Meine Meinung:
Die Krimis von Krischan Koch sind cosy Krimis mit viel Humor und Komik. Bei diesem Buch war es mir fast ein bisschen zu dick aufgetragen. Gut rausgearbeitet fand ich den Konflikt zwischen Windkraftbefürworter und Krötenschützern/Umweltschützern und die diversen Machenschaften im Bauamt.
Alles in allem vergebe ich gerne 4 Sterne.