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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2018

Mystisch und erstaunlich seltsam ...

All the strangest things are true.
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Wink. Poppy. Midnight. Drei Spieler einer Geschichte, ein Held, eine Wölfin, eine Strippenzieherin – und ein altes, verlassenes Spukhaus, in dem sich grausame Dinge ereignet haben. Alle seltsamen Geschichten ...

Wink. Poppy. Midnight. Drei Spieler einer Geschichte, ein Held, eine Wölfin, eine Strippenzieherin – und ein altes, verlassenes Spukhaus, in dem sich grausame Dinge ereignet haben. Alle seltsamen Geschichten sind wahr, und so auch diese: Zwischen Lüge und Verrat, Begehren und Verderben, erzählt jeder seine ganz eigene Geschichte. Aber es gibt nur eine Wahrheit – und sie ist dunkler als alles, was im Spukhaus geschah …

Ich muss ganz ehrlich sagen … Ich weiß nicht so recht, was ich hier eigentlich gelesen habe. „All the strangest things are true“ lag schon länger auf meinem SuB und jetzt habe ich es doch sehr schnell runtergelesen blieb aber mit einem riesigen Fragezeichen zurück. Was genau war dieses Buch? Mystery? Jugendroman? Seltsam beschreibt es wohl auf jeden Fall gut, und alle seltsamen Dinge sind schließlich wahr, aber hoffentlich nicht diese Geschichte.

Wink, Poppy und Midnight erzählen sie aus ihren Sichten und könnte unterschiedlicher nicht sein. Aber mir waren sie als Charaktere zu überzeichnet, zu sehr in Schubladen gepresst, um dann doch wieder umgekrempelt zu werden, weil sich die Autoren zu einem besonderen Plot Twist am Ende entschieden hat. Mir persönlich hat der nicht gefallen. Es hat nur dazu geführt, dass ich von allen dreien am Ende genervt war, weil ich weder ihre Motivationen verstehen und nachfühlen konnte, noch damit zurechtkam, dass sie die drei Special Snowflakes sind und irgendwie alles an der Geschichte möglichst „special“ sein sollte.

Der Schreibstil war anstrengend und leicht zugleich. Das klingt zurecht nach einem Widerspruch, aber während ich wirklich schnell vorankam, weil große Passagen sehr leicht zu lesen waren, haben mich die ständigen Wortwiederholungen und wörtlichen Reden genervt, die wohl besonders poetisch klingen sollten. Aber mal im Ernst: So redet niemand. Erst recht nicht drei Teenager. Ich lese gern Bücher mit besonderen sprachlichen Wendungen und voll schöner Beschreibungen, und hier hat sich zwar eine mystische Atmosphäre gebildet, aber sie konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Plot leider sehr dünn ist.

Im Endeffekt ist das Buch eine riesige Geschichte, die sich Wink einfach nur ausdenken könnte: Sie benutzt die Charaktere als Schachfiguren in ihrer eigenen Welt. Aus Poppys Sicht ist aber sie es, die besonders perfekt ist und die Königin in dem ganzen Spiel zu sein scheint. Und Midnight steht irgendwo zwischen der Verführerin und dem Manix Pixie Dream und lässt sich herumschubsen und bezeichnet es als Liebe. Die ganzen Beziehungen der Charaktere, wirklich aller Charaktere untereinander, waren extrem toxisch und seltsam.

An sich hätte die Geschichte wirklich cool werden können und ich muss sie doch stark für die Einbeziehung des Übernatürlichen und die mystische, dunkle Atmosphäre loben, die über allem mitschwingt. Vor allem das Roman-Luck-Haus hat mich mit seinen Spukereien echt gegruselt. Aber alle anderen Umstände waren für mich nicht besonders toll zu lesen und ich war froh, als das Buch dann vorbei war. Irgendwie hat es mehr Fragen aufgeworfen, als es tatsächlich beantwortet hat. In dem Sinne ist „All the strangest things are true“ kein kompletter Reinfall, aber auch nicht unbedingt mein Liebling.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Im Sturm des Feuers ...

Fire & Frost, Band 2: Vom Feuer geküsst
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Inhalt

Nach ihrem Sieg über den König der Frostbloods könnte alles so einfach sein – hätte Ruby nicht ein mächtiges Schattenwesen entfesselt, das ihr Halluzinationen schickt und immer wieder für eine ...

Inhalt

Nach ihrem Sieg über den König der Frostbloods könnte alles so einfach sein – hätte Ruby nicht ein mächtiges Schattenwesen entfesselt, das ihr Halluzinationen schickt und immer wieder für eine Störung sorgt. Noch dazu ist das Leben am Hof mit dem neuen König Arcus durch Machtkämpfe und die Ausgrenzung durch die Firebloods erschwert. Ruby bleibt nach einem Attentat nichts anderes übrig: Wenn sie sich selbst behaupten und ihre Fähigkeiten trainieren will, muss sie an den Hof der Firebloods. Dabei kann ihr nur der mysteriöse Kai helfen. Doch wird ihre Liebe zu Arcus die gefährliche Trennung überstehen?

Meine Bewertung

Sagen wir es mal so: Der erste Band war um Welten besser. Rubys Geschichte geht in „Fire & Frost: Vom Feuer geküsst“ weiter, nach dem fantastischen ersten Teil, in dem sie so eine riesige Entwicklung mitgemacht hat, war ich sehr gespannt, wie sie sich mausern würde. Allerding haben mir schon die ersten 100 Seiten die Lust am zweiten Band extrem verdorben. Mir kommt es vor, als wäre das Buch von einer anderen Autorin geschrieben worden – wo sind die schönen Momente aus dem ersten Teil hin?

Tatsächlich wurde mir irgendwann die Melodramatik dieses Buchs zu viel und ich habe angefangen, nur noch querzulesen. Verpasst habe ich dadurch nichts denn die starke Ruby wurde zu einem weinerlichen Mauerblümchen, hat gefühlt ihre gesamte Persönlichkeit verloren und ist nur noch Typen hinterhergelaufen, die nebenbei bemerkt alle viel zu schlecht für sie sind. Das hinzugefügte Liebesdreieck hat niemand gebraucht. Mich hat das Lesen eher angestrengt als entspannt, dabei habe ich mir so viel von diesem Buch erhofft.

Zumindest die Nebencharaktere fand ich sehr cool gemacht. Die Lehrmeister am Fireblood-Hof mit ihren teils doch sehr strengen Methoden, die Fireblood-Königin, die man nicht unbedingt zu den nettesten Gefährten zählen kann, die aber dadurch mehr Charakter und Persönlichkeit bekommt als jeder andere – sie haben die Geschichte ein wenig vorangetrieben und interessanter gestaltet. Ich mochte ihre Handlungen, die man dennoch nachvollziehen konnte. Außerdem haben sie es geschafft, Ruby aus ihrer Lethargie zu reißen. Sie hatte einen Antrieb, auch wenn sie den nicht optimal genutzt hat, aber diese Charaktere haben Pfeffer in die Story gebracht.

Alles in allem fand ich diesen Band sehr langgezogen und leider auch vorhersehbar. Den Plot Twist konnte man von Anfang an riechen, das Schattenmonster, das Ruby entfesselt hat, war mir als Antagonist nicht präsent genug. Rubys Entwicklung und auch die Liebesgeschichte zu Arcus (und Kai) waren eher nervig als mitreißend, ich hatte schon nach kurzer Zeit keine Lust mehr weiterzulesen. Dieser Band hat die typischen Schwächen für zweite Bände: Hier hat man zu viel gewollt, zu viele Klischees aufgeworfen und dadurch zu viel Originalität, die im ersten Band noch herrschte, verloren.

Nach „Fire & Frost – Vom Feuer geküsst“ werde ich die Reihe nicht mehr weiterlesen. Ich kann mir gut ausmalen, wie der dritte Teil ablaufen wird, und bin nicht sonderlich scharf darauf. Es ist sehr schade, denn der Reihenstart war so stark, aber insgesamt war mir dieser Band zu schwach und hat zu wenig Lust auf das Finale geweckt.

Veröffentlicht am 05.01.2019

Prinzessin eines weit entfernten Königreichs ...

Das Geheimnis des Schlangenkönigs (Kiranmalas Abenteuer 1)
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Eine Geburtstagsparty mit Dämonen? Das hat sich Kiranmala nicht so vorgestellt. Doch als ein Rakkosh an ihrem Geburtstag ihre Eltern frisst und kurz darauf die Prinzen Lalkamal und Neelkamal in ihrem verwüsteten ...

Eine Geburtstagsparty mit Dämonen? Das hat sich Kiranmala nicht so vorgestellt. Doch als ein Rakkosh an ihrem Geburtstag ihre Eltern frisst und kurz darauf die Prinzen Lalkamal und Neelkamal in ihrem verwüsteten Vorgarten auftauchen, ist die Ruhe vorbei. Und dann soll Kiran auch noch eine Prinzessin sein, wie in den Geschichten ihrer Eltern! Trotz ihrer Zweifel begibt sich Kiran mit den Prinzen auf den Weg in ein weit entferntes Reich, um gegen die schlimmsten Rakkoshi und den Schlangenkönig zu bekämpfen. Denn die Zeit, um ihre Eltern sicher wiederzubringen, rinnt ihr schnell wie Wüstensand davon …

Es fing alles so gut an: Indische Mythologie, eine Prinzessin mit Pfeil und Bogen, Dämonen, Schlangen und viele Monster – Kiranmalas Geschichte aus der Feder von Sayantani DasGupta war mir sofort sympathisch. Allerdings hielt das nicht allzu lange an, denn wo ich anfangs noch gejubelt habe, dass es vom Stil her ähnlich zu „Percy Jackson“ ist, war „Das Geheimnis des Schlangenkönigs“ nach den ersten Seiten eher eins: Ermüdend.

Ich mag humorvolle, überzogene und auch mal seltsame Bücher. Aber dieses war einfach von allem zu viel. Viel zu viel und dann noch mit einem Schuss Nervigkeit dazu. An vielen Stellen hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass jede Seite witzig sein sollte, unsere Protagonistin cool und pfiffig, die sich anbahnende Liebesgeschichte interessant und widersprüchlich – allerdings wirkte es auf mich erzwungen und konstruiert. Kiranmalas Situationskomik hat mich nach wenigen Kapiteln nur noch genervt die Augen verdrehen lassen, Neelkamal war die Hälfte der Zeit ziemlich mies zu ihr, um dann wieder der Retter in der Not zu sein. Und Kiran war teilweise Überfrau, teilweise verlorenes Hündchen, das man retten musste – aber von einem frechen, selbstbewussten Teenager war sie meiner Meinung nach weit entfernt.

Was mich zudem ziemlich an der Geschichte genervt hat, waren die schnellen Sprünge. Kiran schafft eine Situation, gleich danach geht es ins nächste Unglück. Zeit zur Charakterentwicklung blieb nicht wirklich, immerhin muss man auch noch den Prinzen hinterherschwärmen, die ja so perfekt sind – wobei Lalkamal, der einzige sympathische Charakter, nach wenigen Kapiteln kaum noch auftaucht. Wäre ja auch zu schön gewesen. Kirans ewige Jammerei, wie arm sie doch dran ist, war wenig heldenhaft, ich hätte es gern gehabt, wenn sie nicht erst in der äußersten Not mal auf den Gedanken kommt, tatsächlich etwas tun zu können. Auf mich wirkte sie als Heldin ihrer eigenen Geschichte eher hilfsbedürftig und von richtigen Charakterzügen, die über Sarkasmus und ab und an einen gemeinen Spruch Neel gegenüber hinausgingen, fehlte jede Spur. Sympathie konnte ich zu niemandem in diesem Buch entwickeln, höchstens zu Neels Großmutter, einer sehr gewöhnungsbedürftigen Rakkosh.

Was mich aber etwas bei der Stange gehalten hat, war tatsächlich der Anteil an Mythologie und Legenden, die mal etwas ganz anders waren. Viele alte, indische Geschichten wurden hier zusammengeführt, auch wenn mir die Umsetzung in weiten Teilen nicht gefallen hat, waren sie doch eine interessante Ausgangslage und Auflockerung. Den seitenlangen Infoteil zu Hintergründen der Mythologie, der im Nachwort angehängt wurde, hätte ich aber nicht gebraucht – ich finde, diese ganzen Erklärungen waren eher zu lang und haben dem Buch ein wenig den Zauber genommen.

So richtig anfreunden konnte ich mich mit Kiranmalas Geschichte nicht, was einerseits an den völlig überdrehten Charakteren, der erzwungenen Witzigkeit der Geschichte und der fehlenden Sympathie zu irgendeinem wichtigen Charakter lag. Auf mich wirkte die Geschichte zusammengewürfelt und an vielen Stellen mit guten Ideen, aber schlechter Umsetzung gespickt.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Eine weihnachtliche Liebe ...

All I Want for Christmas. Eine Weihnachts-Romance in Manhattan
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Als Pippa und Hunter für eine Hochzeit ihrer Freunde zusammenarbeiten müssen, ist von Anfang an Chaos vorprogrammiert. Die organisierte Pippa gilt als perfekte Trauzeugin – was soll sie da mit dem Rockstarsohn ...

Als Pippa und Hunter für eine Hochzeit ihrer Freunde zusammenarbeiten müssen, ist von Anfang an Chaos vorprogrammiert. Die organisierte Pippa gilt als perfekte Trauzeugin – was soll sie da mit dem Rockstarsohn Hunter, der ihr nur zusätzlich das Leben erschwert. Doch als die beiden feststellen, dass das Brautpaar überhaupt nicht zusammenpasst, schmieden sie einen Plan: Die zwei müssen erkennen, dass die Hochzeit ein Fehler ist! In ihren Bemühungen kommen sich Pippa und Hunter näher. Doch können sie ihre Differenzen beiseite legen?

Dieses Jahr probiere ich, mehr Weihnachtsbücher zu lesen. Und als bei der Ravensburger-Programmvorstellung auf der Buchmesse „All I Want for Christmas“ gezeigt wurde, klang es nach einer süßen und lustigen Liebesgeschichte, die das weihnachtliche Feeling gut rüberbringen sollte. Letzteres hat Julia K. Stein mit dem Buch, das in New York spielt, auch geschafft. An den anderen Faktoren mangelte es aber leider, weshalb ich ziemlich unzufrieden das Buch beendet habe.

Beginnen wir am Anfang: Pippa und Hunter werden vorgestellt. Und während Pippa von ziemlich vielen als die öffentlichkeitsliebende, perfekt organisierte Studentin aus gutem Hause angesehen wird, ist Hunter von der Presse gejagt, weil sein Vater mit einem Weihnachtshit ziemlich berühmt geworden ist. Natürlich haben die zwei Vorurteile übereinander, die sich im Verlauf des Buchs als ganz anders bewahrheiten. Aber was sie nun aneinander so genau hassen, wenn sie schon nach wenigen Kapiteln ziemlich gut Konversation miteinander machen können und es gar nicht mal so schrecklich miteinander finden, habe ich nicht verstanden. Es kam mir eher vor, als hätten sie kaum mal ein Wort miteinander gewechselt, stempelten den anderen ab und deshalb muss es von Anfang an auf eine Katastrophe hinauslaufen, wenn sie miteinander arbeiten. Was es aber nicht tut, denn es gab wirklich kaum Differenzen zwischen ihnen wegen der Hochzeit.

Die Charaktere waren in meinen Augen extrem blass. Für mich kam kaum Gefühl rüber, weder von Pippas, noch von Hunters Seite aus, nicht einmal wenn sie mit anderen Personen interagieren. Gleichzeitig fehlte mir dadurch die Chemie, die ich so dringend gesucht habe, um die Liebesgeschichte nachvollziehen zu können, die sich im Hochzeitstrubel doch ziemlich schnell entwickelt.

Ach ja, die Hochzeit … Noch so ein Thema, das ich einfach nicht verstanden habe. Pippa und Hunter haben natürlich ebenso Vorurteile über Bräutigam und Braut, wie übereinander. Und weil sie besser wissen als ihre besten Freunde, was diese füreinander empfinden, stellen sie Bemühungen an, sie auseinanderzubringen … Oder zumindest irgendwie so. Denn diese Bemühungen waren quasi nonexistent, und wenn sie mal auftauchten, fand ich es nicht lustig, sondern habe mich eher vor Fremdscham gewunden. Ja, Laurens und Davids Familien sind unterschiedlich, aber es gab dermaßen viel Standesdünkel zwischen den alteingesessenen New Yorkern und den neureichen Texanern, dass ich mich beim Lesen richtig unwohl gefühlt habe. Und dann ist David auch noch Veganer, obwohl die Brüder der Braut doch so gern jagen …

Alle Szenen, die die beiden auseinanderbringen sollten, waren in meinen Augen eher auf unangenehme Weise peinlich und erdrückend und haben mir so richtig die Lust am Lesen verdorben. Wäre es auf witzige Weise gestaltet gewesen, ohne so viele Klischees und Vorurteile? Hätten Pippa und Hunter sich wenigstens mal die Mühe gemacht, Lauren und David richtig kennenzulernen, bevor sie ihre Beziehung verurteilen, dann wäre es ein gutes Buch geworden. Aber so nicht. Und ich finde, die beiden sind die schlimmsten Freunde, die man sich wünschen kann.

Julia K. Steins Schreibstil war angenehm leicht zu lesen und hat mir zumindest das weihnachtliche Feeling gut rübergebracht. Ja, der Winter in New York und in den Catskills war wirklich schön, aber leider auch der einzige Pluspunkt an dem Buch. Ein wenig gestört haben mich auch die vielen eingeschobenen Erklärungen, sobald eine Person mal irgendetwas gesagt oder etwas Unerwartetes getan hat. Ich möchte als Leser nicht alles erklärt bekommen, vor allem nicht die Gefühle der Charaktere. Hier hatte ich ganz oft das Gefühl, dass mir genau vorgekaut wurde, was ich zu empfinden habe, weil die Charaktere es auch tun. Und nebenher gab es immer wieder Sätze, die die Situation völlig unterbrochen haben, weil sie lange Erklärungen zu diesem oder jenem in der Vergangenheit liegendem Ereignis beinhalteten, das uns den Charakter näherbringen sollte. So funktioniert für mich gutes Erzählen nicht – ich will die Charaktere und ihre Emotionen spüren, statt sie erklärt zu bekommen.

Alles in allem war „All I Want for Christmas“ für mich ein ziemlicher Reinfall. Ich bezweifle nicht, dass andere die Geschichte für süß und romantisch halten werden, aber ich fand Pippa und Hunter ziemlich unsympathisch und habe nicht mit ihnen mitfiebern können. Und Lauren und David sollten sich dringend neue Freunde suchen, die wirklich ihr Wohl im Kopf haben und ihre Entscheidungen respektieren.

Veröffentlicht am 11.12.2018

Ein Prinz zu Weihnachten ...

Maskierte Weihnachten
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Partys gehören nicht zu Ambers Vorlieben, doch als sie sich am 6. Dezember von ihrer Mitbewohnerin Rachel zu einer Weihnachtsparty überreden lässt, macht sie gute Miene zum bösen Spiel. Bis der Prinz auftaucht, ...

Partys gehören nicht zu Ambers Vorlieben, doch als sie sich am 6. Dezember von ihrer Mitbewohnerin Rachel zu einer Weihnachtsparty überreden lässt, macht sie gute Miene zum bösen Spiel. Bis der Prinz auftaucht, der seiner Prinzessin sucht. Amber kann den maskierten Fremden nach dem Abend voller Tänze, angenehmer Gespräche und zärtlicher Berührungen nicht vergessen. Doch seinen Namen kennt sie nicht. Als jedoch immer wieder Hinweise auftauchen und sie zu Poetry Slams, Schnitzeljagden und langen Spaziergängen im Schnee entführen, kommt Amber dem Prinzen hinter der Maske immer näher …

„Maskierte Weihnachten“ gehört zu den Weihnachtsbüchern, die ich unbedingt dieses Jahr lesen wollte. Mit der Kürze habe ich das auch schnell geschafft und es nicht als Adventskalender eingeteilt, wie man es aber auch halten kann, sondern fast am Stück durchgehalten. Allerdings war ich hier nicht ganz so überzeugt vom Buch wie bei anderen Geschichten der Autorin.

Regina Meißner zeichnet in vielen Kapiteln ein schönes, weihnachtliches Gefühl, vor allem, was die Atmosphäre mit Lichtern, Schnee, Geschenken und der Familie angeht. Allerdings war der Plot des Buchs, nämlich die Suche nach dem maskierten Prinzen, eher vorhersehbar und hat mich wenig bei Laune gehalten. Was diesem Buch an vielen Stellen gefehlt hat, war der Tiefgang, den ich erwartet habe. Etwas, das nachhaltig im Gedächtnis bleibt.

Die Protagonisten empfand ich leider als sehr schwach gezeichnet, jeder hatte nur eine Handvoll Charaktereigenschaften, die eher klischeehafte Bilder als facettenreiche Figuren ermöglicht haben. Amber als Protagonistin war an so vielen Stellen extrem begriffsstutzig, dass ich mich wirklich gefragt habe, ob es noch realistisch ist – nein, ist es nicht. Amber hat zudem einen Makel, der mich besonders unangenehm berührt hat: Ihre Zurückhaltung im Umgang mit Menschen, ihre Liebe zum Lesen und zum daheim bleiben, wurden direkt am Anfang mit der offenen Art ihrer Mitbewohnerin verglichen, was an manchen Stellen für mein Empfinden schon arg im Slutshaming ausartete. Ich kann es wirklich nicht mehr ausstehen, wenn die „grauen Mäuschen“ über die ausgeh- und flirtfreudigen Mädchen erhoben werden – keiner ist besser oder schlechter, nur weil man mehr oder weniger Kontakt zu Menschen pflegt und sich schneller oder langsamer verknallt.

Auch die Liebesgeschichte zwischen dem Prinzen und Amber fand ich ein wenig vorhersehbar. Viele der Aktionen, die der maskierte Fremde für sie veranstaltet hat, waren zwar eine süße Idee, aber manchmal auch leicht stalkerisch angehaucht und ein wenig befremdlich. Außerdem hatte ich nicht so richtig das Gefühl, dabei zu sein und die Emotionen zu spüren, die Amber wohl empfindet, aber auch nicht allzu offen nach außen trägt.

Alles in allem war „Maskierte Weihnachten“ zwar ein netter Roman, aber ich hatte einige Kritikpunkte daran. Ich glaube, dass es auch zu großen Teilen der Kürze geschuldet ist, aber für mich war es zu wenig Substanz und zu wenig Emotionen von der Seite der Charaktere aus. Mich hat es somit nicht überzeugen können, aber für etwas weihnachtliche Stimmung zwischendurch reicht es aus.