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Veröffentlicht am 06.01.2019

Super spannend, erschreckend, temporeich und faszinierend

ZERO - Sie wissen, was du tust
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Marc Elsberg – Zero

In Zeiten der kompletten Datenüberwachung gibt es eine kleine Gruppe von Internet-Aktivisten, die auf dieses Problem aufmerksam machen und deswegen gejagt werden: Zero.
Was alles ...

Marc Elsberg – Zero

In Zeiten der kompletten Datenüberwachung gibt es eine kleine Gruppe von Internet-Aktivisten, die auf dieses Problem aufmerksam machen und deswegen gejagt werden: Zero.
Was alles möglich ist präsentieren sie mit einem Kamera-Drohnenangriff auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten, der die höchsten Sicherheitsstandards genießt. Doch jeder kann und wird überwacht. Alle Daten werden über jeden gesammelt. Diese Daten werden ausgewertet und in einer Liste eingefügt um zu sehen welcher Bürger der Beliebteste, Reichste, Schönste ist.

Um selbst über seine Daten bestimmen zu können wirbt die Pattform „Freemee“ mit Eigenkontrolle und bezahlt seine Kunden sogar dafür, ihre gesamten Daten einzustellen. Unter dem Deckmantel „man kann selbst bestimmen wieviel andere über mich erfahren“ wird jede Person noch durchsichtiger.

Neue Techniken, wie Datenbrillen mit ihren Apps, lassen sich hervorragend dazu eignen noch mehr Daten zu sammeln, und so gibt es in jeder dieser Brillen eine Gesichtserkennung, macht das Telefonieren oder den Zugang zum Internet noch einfacher.
Als die Journalisten Cynthia Bonsant ihre Datenbrille ihrer technikbegeisterten Tochter Viola leiht um damit herum zu experimentieren, kommen sie und ihre Freunde einem Mörder auf der Spur und einer der jugendlichen muss sein Leben lassen.
Von der Trauer überwältigt und angestachelt den Schuldigen zu finden begibt sich Cynthia auf die Suche nach Informationen und wird in ein Spiel aus Korruption, Verrat und vielen Geheimnissen herein gezogen, die noch weitere Todesopfer fordert.
Als sie plötzlich unerwartete Hilfe bekommt, wird ihr Leben noch komplizierter und gerät in Lebensgefahr...

Wow!
Ich kannte bisher noch kein Buch von Marc Elsberg aber nach diesem Buch werde ich mir auf jeden Fall auch seine anderen Bücher (Black out und Helix) kaufen.
Ich habe selten eine Geschichte gelesen die so geschickt mit Fakten und Fiktion spielt wie hier. Die Story, die hier locker, flüssig und temporeich dargestellt wird, konnte mich sehr schnell für sich einnehmen und auch wenn ich anfänglich dachte, mich könnte dieses „Technikzeugs“ langweilen, hat der Autor für eine durchgängige Spannung auf hohem Niveau gesorgt.
Die Thematik die Marc Elsberg aufgegriffen hat ist sehr spannend, aber noch um vieles erschreckender. Einige Wenige haben die Macht die Menschheit so zu manipulieren, dass man glaubt es sei der eigene Wille. Das wir alle durch diverse Apps, Paybackkarten und Internetseiten gläsern sind, ist ja allseits bekannt, aber welche Ausmaße das annimmt... furchtbar erschreckend.
Auch Tage nach dem ich das Buch gelesen habe, überkommt mich immer noch ein leichter Grusel, wenn ich mein Handy in die Hand nehme oder ich im Internet recherchiere. Natürlich handelt es sich bei dem Roman um Fiktion, und der Autor spielt gekonnt mit den Ängsten der Leser, aber er öffnet auch das Bewusstsein, sensibler mit seinen eigenen Daten umzugehen.

Die verschiedenen Handlungsorte sind bildhaft beschrieben und auch die Charaktere werden hier sehr detailliert und lebendig in all ihren Facetten dargestellt.
Cynthia Bonsant ist im Gegensatz zu ihrer Tochter Vi eher nicht so begeistert von der gesamten Technik, ja als Journalisten verweigert sie sich sogar ein wenig dem Fortschritt der Technik. Als die Arbeit sie mehr oder weniger dazu zwingt, etwas fortschrittlicher zu werden, kommen auch schon die ersten Zweifel. Aber die kinderleichte Bedienung machen es ihr natürlich einfach und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Ich hab sie als eine eher zurückhaltende, aber dennoch toughe, kluge Frau erlebt, die einen hohen Gerechtigkeitssinn hat. Ich mochte sie von Anfang an sehr gerne und habe ich Gefühlsachterbahn gut miterleben können. Hier hat der Autor eine sehr interessante Figur in den Mittelpunkt gestellt, die viele Schwächen und Stärken in sich vereint.
Edward Brickle, einer der Jugendlichen, hat mir hier besonders gut gefallen, sympathisch und intelligent, muss er sich seinem Schicksal stellen, er ist es, der Cynthia auf eine interessante Spur bringt und dabei alles riskiert.
Cynthias Chef Anthony Heast ist nur ein Negativ-Beispiel eines Karrierebessenen, machthungrigen Mitspielers in diesem Roman. Eine Antipathie wird hier schnell aufgebaut und man hofft vielleicht sogar ein bisschen, dass es den „Richtigen“ erwischt, doch wie im wahren Leben auch, Menschen Macht kann man nur wenig anheben und dieser Kandidat hat wirklich sämtliche Selbstbeherrschung in mir aufbieten müssen, so unfassbar arrogant und korrupt ist dieser Kerl.
Das spricht aber nur für den Autor, der hier eine wahrlich gekonnte Charakterzeichnung seiner Figuren auf den Weg bringt und mich tief in seine Geschichte gezogen hat, die nicht spannender und nervenzerreißender hätte sein können.

Ich kann das Buch jedem Thriller-Leser empfehlen, der auf durchgängige Spannung, ein gute Balance zwischen Fakten und Fiktion, ein Touch Politisches, ein wenig Technik und vor allem auch eine Breite von Charakteren mit diversen menschlichen Abgründen, gut findet. Ich bin auf jeden Fall begeistert und kann das Buch weiter empfehlen.

Das Cover ist auf dem ersten Blick minimalistisch gehalten, erscheint grau mit blauer und weißer Schrift, bei näherer Betrachtung sieht man aber das in dem Grau auch noch viele 1 und 0 versteckt sind, was das Cover zu einem Blickfang macht.

Fazit: Super spannend, erschreckend, temporeich und faszinierend. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.01.2019

sehr schöne, fesselnde, sinnliche Lovestory.

Duke of Manhattan
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Louise Bay – Duke of Manhattan

Ryder lebt in Manhatten, hat seine eigene Firma aufgebaut und obwohl er seine Familie liebt, hat er nicht vor seinen Großvater, der mittlerweile 82 ist zu beerben, denn ...

Louise Bay – Duke of Manhattan

Ryder lebt in Manhatten, hat seine eigene Firma aufgebaut und obwohl er seine Familie liebt, hat er nicht vor seinen Großvater, der mittlerweile 82 ist zu beerben, denn eine Regel lautet: nur der älteste verheiratete Nachkomme kann erben. Ryder, der das Leben und die Frauen liebt will darauf nicht verzichten.
Scarlett will nur ihre Firma retten, dafür braucht sie eine Menge Geld und da sie sich gerade von ihrer Scheidung erholt, denkt sie nicht mal im Traum daran, sich auf einen Mann einzulassen.
Ihre Schwester rät ihr zu umkomplizierten Sex und als Scarlett tatsächlich einen Mann an der Bar sexy findet und mit ihm nach hause geht, kann sie noch nicht ahnen, dass sie wenig später mit ihm verheiratet ist.
Doch schon bald empfinden die beiden mehr füreinander als der Deal eigentlich vorschrieb...

Auch mit „Duke of Manhattan“ konnte mich die Autorin nach „King of New York“ und „Park Avenue Prince“ wieder vollends überzeugen. Ich mag die Kombination aus knisternder Erotik, emotionaler Tiefer, den eingestreuten Humor und die Spannung, die Louise Bay innerhalb kürzester Zeit aufbaut.
Der lockere, moderne Schreibstil wird aufgrund der fesselnden Story schnell zu einem Pageturner, der mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte.
Natürlich wird das eine oder andere Klischee bedient, was ich aber auch erwarte, natürlich gibt es das eine oder andere Problem, das gelöst werden muss, aber ich liebe es und für mich gehört das einfach in diesem Genre dazu. Die Story ist sinnlich, kurzweilig und mitreißend, sodass ich sie in einem Rutsch gelesen habe.
Abwechselnd wird in der ich-Perspektive aus der Sicht von Ryder und von Scarlett erzählt. Die Kapitel sind angenehm kurz, sodass ein Wiedereinstieg zu jeder Zeit möglich sein sollte.
Wiedereinmal hat die Autorin es geschafft ihren Figuren eine schöne emotionale Tiefe und Lebendigkeit einzuhauchen, dabei wirken die Charaktere realtitätsnah und facettenreich.
Scarlett will eigentlich nur ihre Firma retten, und als sie auf Ryder trifft, beschließt sie, auf seinen Vorschlag einzugehen, da die beiden bereits im Bett außerordentlich gut harmoniert haben. Sie selbst ist eine starke Frau, auch wenn sie ein paar Selbstzweifel hegt. Die Ehe und die Scheidung haben sie ein wenig mitgenommen, weil ihr Ex behauptet sie wäre „langweilig“.
Ryder ist ein Weiberheld und trotzdem ist er respektvoll und sexy, die Freundin der Familie will er nicht wegen des Erbes heiraten, aber als seine Firma auf den Spiel steht, entschließt er Scarlett das Angebot zu machen. Was wohl auch daran liegt, das sie ihm nach dem ONS nicht aus den Kopf geht. Schnell ist für den Leser klar, dass er sich in die hübsche Schwarzhaarige verguckt hat, aber die Emotionen nicht zulassen will.
Auch der 82 jährige Duke hat mir sehr gut gefallen, seine Lebensweisheiten seine Art mit dem Verlust seiner Frau umzugehen und überhaupt, er war so herzlich und authentisch.

Für mich war es eine rundum stimmige und gelungene erotische Lovestory, die mich berühren konnte und die ich sehr gerne gelesen habe. Einfach schön und ich hoffe die Autorin entschließt sich, weitere Teile der Reihe zu schreiben. Zu gerne würde ich noch was über Violet oder Darcy lesen.

Das Cover passt in die Reihe und ist ein netter Blickfang.

Fazit: sehr schöne, fesselnde, sinnliche Lovestory. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.01.2019

spannendes, actiongeladenes Highlight mit vielen Rätseln und toller Story

Endgame 1. Die Auserwählten
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Jamey Frey – Endgame, die Auserwählten

Niemand hätte geglaubt, dass Endgame bevor steht, obwohl sie ihr ganzes Leben dafür trainiert haben. Als ein Schauer von Kometen auf die Erde trifft, und dort eine ...

Jamey Frey – Endgame, die Auserwählten

Niemand hätte geglaubt, dass Endgame bevor steht, obwohl sie ihr ganzes Leben dafür trainiert haben. Als ein Schauer von Kometen auf die Erde trifft, und dort eine Verwüstung hinterlässt, wissen Sarah, Jago, Aisling, Baitsakhan, An, Chiyoko, Shari, Maccabee, Kala, Alice, Hilal und Marcus das sie die Spieler sind und sich an einem Ort in Peking versammeln müssen, um dort die Regeln und Anweisungen von dem Himmelswesen zu erhalten.
Doch schon um den Bestimmungsort zu erreichen, müssen einige Spieler mehr kämpfen als andere, es werden Bündnisse geschlossen, Anschläge verübt.
Nachdem kepler22b seine Anweisungen und ein Rätsel übergibt, geht die Suche nach dem Erdschlüssel los, und schon bald gibt es die ersten Verletzten und Tote.
Auch Nicht-Spieler sind involviert, doch Endgame ist grausam, brutal und niemand wird verschont, denn der Preis, das Ziel, ist das überleben des Spielers Ahnenlinie und alle anderen sind zum Tode verurteilt.

Ich habe das Buch schon ewig lange in meinem Regal gehabt, damals hatte ich es gekauft, weil mir das goldene Cover, auf den ersten Blick sehr einfach gestaltet, ins Auge gefallen ist. Beim näheren hinsehen erkennt man „eingravierte Worte“ und als dann auch noch damit geworben wurde, dass hier ein Rätsel im Buch versteckt ist, hat mich das Buch neugierig gemacht.

Vorgestern habe ich dann endlich angefangen zu lesen und bin schnell in die Story hineingezogen worden, die flüssig, temporeich und spannend vom Autor erzählt wurde. Die Kapitel sind recht kurz und aus der Sicht der verschiedenen Spieler geschrieben. Ein Wiedereinstieg in die Geschichte ist also jederzeit und schnell möglich.
Trotz des ca 600 Seiten starken Buches gab es zahlreiche Wendungen, Überraschungen und die Spannung wurde durchgängig auf hohem Niveau gehalten. Wirkliche Atempausen gibt es kaum, was ich sehr gelungen finde.
James Frey hat seine Schauplätze so anschaulich und bildhaft beschrieben, dass ich, obwohl ich noch an keinem der Orte gewesen bin, eine sehr genaue Vorstellung hatte.
Dazu kommen die Charaktere, die mit ihren Ticks, Facetten und Charakterzügen sehr lebendig dargestellt werden, dass ich mich gefühlt habe, als wäre ich mitten unter ihnen.
Von den Charakteren habe ich Sarah als sympathisch, aufgeschlossen aber auch tough und zielstrebig erlebt, von Anfang an habe ich mit der jungen Spielerin mitgefühlt und mitgelitten. Sie muss ihre Familie verlassen und auch ihren festen Freund Christopher, der sich aber nicht so leicht abschütteln lässt, und im Verlauf des Buches immer wieder taucht.
Jago hat mich in diesem Buch beeindruckt, denn obwohl ich zu Anfang glaubte er wäre gewissenlos und skrupellos, hat er mich sehr schnell eines besseren belehren können. Ich habe ihm genauso die Daumen gedrückt, wie ich es bei Sarah getan habe, und doch hat der Autor dafür gesorgt, uns nicht vergessen zu lassen, das jeder dieser Spieler auch ein Killer ist.
Chiyoko, die stumme Spielerin, hat mich dagegen schon fast ein wenig geängstigt, hinter einer niedlichen Maske ist sie die perfekte Killerin, lautlos und tödlich, um ihre Ziele zu erreichen geht sie über Leichen, aber da ist sie bei weitem nicht die Einzige.
Hier könnte ich über alle 12 Spieler etwas schreiben, doch zum einen solltet ihr das Buch selbst lesen und zum anderen will ich nicht einen eigenen Rezensions-Roman schreiben.

Ich bin auf jeden Fall begeistert, ob ich allerdings die Folgebände lesen werde, bleibt abzuwarten, denn obwohl mich der Roman gefesselt und begeistert hat, das Konzept mit den Rätseln im Buch und den vielen Hinweisen, die interessanten Fakten und diese tolle Idee, hat mir leider schon jemand das Ende des letzten Buches verraten, was ich ziemlich schade finde. Aber der Weg ist das Ziel und so ist es nicht ausgeschlossen, dass ich mich irgendwann hinsetze und mir auch die weiteren Bände kaufen werde.

Wer Bücher wie „Die Tribute von Panem“ mag, eine gehörige Portion Action, Schatzsuche wie in „Indiana Jones“ liebt, etwas für Himmelswesen übrig hat, toughe Spieler die aufs Ganze gehen und Rätsel mag, dem wird ENDGAME auf jeden Fall gefallen. Aber man muss auch sagen, dass dieses Buch explizite Gewaltszenen beeinhaltet und von daher auf die Altersfreigabe geachtet werden sollte. “Endgame” ist so viel mehr als ich erwartet und mir erhofft habe. Unbedingt empfehlenswert.

Fazit: spannendes, actiongeladenes Highlight mit vielen Rätseln und toller Story. 5 Sterne

Veröffentlicht am 05.12.2018

Mit einer der besten Bände aus dem Gestaltwandler-Universum.

Geheimnisvolle Berührung
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Nalini Singh – Gestaltwandler, 12, Geheimnisvolle Berührung

Der TK-Mediale Kaleb Krychek ist der mächtigste Mediale im Medialnet, seine wahre Stärke ist niemanden bekannt und wenn er jemanden sucht, dann ...

Nalini Singh – Gestaltwandler, 12, Geheimnisvolle Berührung

Der TK-Mediale Kaleb Krychek ist der mächtigste Mediale im Medialnet, seine wahre Stärke ist niemanden bekannt und wenn er jemanden sucht, dann findet er ihn auch. Sieben Jahre hat es gebraucht, dann hat er die V-Mediale Sahara Kyriakus gefunden, die entführt, gefoltert und fast gebrochen wurde. Mit ihr verbindet ihn eine frühe Freundschaft, doch sein Mentor, Enrique Santano, der später von den Gestaltwandlern getötet wurde, hat diese Schwäche in Silentium ausgenutzt um Kaleb noch näher an ihn zu binden.
Sahara, die sich in ihr inneres Labyrinth zurückgezogen hat und sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann weiß nur, dass der Mann in dessen Zuhause sie ist, gefährlich ist. Trotzdem scheint es so, als würde er sie beschützen, denn die Obsidianschilde die er um sie legt, beschützen sie, schneiden sie aber auch vom Medialnet ab.
Nach und nach kommen ihre Erinnerungen wieder, und mit jedem Tag fühlt sie sich weiter zu Kaleb hingezogen, denn obwohl er mächtig und grausam ist, weiß sie, dass er ihr nichts antut.

Doch dann wird die Welt von mehreren Anschlägen der Makellosen Medialen heim gesucht, und Kaleb muss sich offenbaren…

Ich war schon besonders gespannt auf den zwölften Band der Gestaltwandler-Reihe von Nalini Singh, da hier einer der Bösewichte sein Buch bekommt. Schon lange hatte ich das Gefühl, dass Kaleb zwar der mächtigste, aber ganz sicher nicht das unsympathischste Ratsmitglied ist, trotz seiner Verbindung zum Frauenmörder Enrique Santano.
Wie nicht anders gewohnt ist der Schreibstil locker, flüssig und wird innerhalb der ersten Seiten zum Pageturner, sodass ich das Buch gar nicht zur Seite legen konnte.
Ich würde fast sagen, dass es überhaupt das spannendste Buch der Reihe ist, da hier einige offene Fragen geklärt werden, es einen großen Umbruch gibt, die Geschichte emotional und sinnlich ist, und es viele Überraschungen gibt. Allianzen werden gebildet und Feinde ausgelöscht.
Wir bekommen einen weiteren Eindruck von der Pfeilgarde, insbesondere Vasic und Aden stehen genauso im Fokus, wie auch die Gestaltwandler und der Menschenbund.

Ich finde es großartig, wie die Autorin ihren Figuren Leben einhaucht, außerdem werden die bereits bekannten Charaktere weiter ausgearbeitet, wirken glaubhaft und die Emotionen sind jederzeit spürbar, egal ob es um positive oder negative Gefühle geht.
Falls in den Vorgängerbänden schon mal Sahara erwähnt wurde, so hab ich das nicht bewusst wahr genommen, doch in diesem Band hat mich die junge Frau, die sieben Jahre lang gefangen genommen wurde, wirklich überrascht. Sie hat ein paar nette Fähigkeiten, die die Geschichte gleich sehr viel interessanter machen, außerdem gefällt mir ihr Wille, ihre Stärke und ihre Herzlichkeit. Sie kann knallhart sein, aber sie hat das Herz am rechten Fleck.
Kaleb fühlt sich schuldig und er würde für Sahara alles tun, dass er nicht mehr so hundertprozentig hinter Silentium steht, war in den letzten Bänden schon zu befürchten. Hier hat mir seine Machtdemonstration gut gefallen, ich fand auch seine Vergangenheit besonders erschreckend, seine Motive für die Aufnahme im Rat sind absolut nachvollziehbar und so ergibt sich ein rundes und stimmiges Bild.

Ich bin immer wieder begeistert, dass sämtliche Charaktere aus den vergangen Büchern auftauchen. Mir gefällt wie die Autorin das Gestaltwandler-Universum immer weiter ausdehnt, und dabei auf viele Kleinigkeiten achtet, sodass die Story glaubhaft und lebendig bleibt.
Für mich war es wieder ein kurzweiliges, sehr spannendes, abwechslungsreiches und emotionales Leseerlebnis, das mich begeistern und berühren konnte.

Das Cover ist wieder ein Blickfang, ähnelt den Vorgängerbänden.

Fazit: Mit einer der besten Bände aus dem Gestaltwandler-Universum. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.12.2018

Eine Steigerung zu Band 1 „Styx“ und der war schon sehr gut.

Hades' Hangmen - Kyler
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Tillie Cole – Hades Hangman, Kyler

Der Vizepräsident der Hades´Hangman, Kyler, wird von seinem besten Freund und Präsidenten nach einem kleinen Zwischenfall dazu verdonnert Lilah bei der Eingewöhnung ...

Tillie Cole – Hades Hangman, Kyler

Der Vizepräsident der Hades´Hangman, Kyler, wird von seinem besten Freund und Präsidenten nach einem kleinen Zwischenfall dazu verdonnert Lilah bei der Eingewöhnung zu helfen. Die hübsche, aber strenggläubige junge Frau wollte nicht weg aus ihrer Gemeinde, die Frauen, insbesondere die Verfluchten, unter dem Deckmantel des Glaubens vergewaltigen und quälen.
Die schöne Lilah wurde bereits im Alter von sechs Jahren verstossen, ihr wurde eingeredet, dass sie eine Sünderin und des Teufels Tochter ist. Ein Weg der Erlösung ist natürlich möglich, aber dafür muss sie sich der göttlichen Teilhabe unterziehen.
Kyler, der von schönen Frauen umringt ist und nicht genug von ihnen bekommt, fühlt sich gleich zu Lilah hingezogen, doch erst nachdem er Zeit mit ihr verbringt, weiß er, wie es ihr wirklich geht. Auch Lilah findet Ky anziehend, jedoch weiß sie, seine Welt ist die Sünde... und die kann ihr keine Erlösung bringen.

Der zweite Band aus der „Hades Hangman“-Reihe von Tillie Cole kann eigenständig gelesen werden, obwohl die Grundgeschichte durchgängig bleibt. Im Vordergrund steht der MC, ein Onepercenter-MC, der von Gesetzestreue nicht sehr viel hält. Ausgerechnet hier finden die drei Mädchen aus einer Glaubensgemeinschaft Schutz. Hinzu kommt das die Sekte ihre „Verfluchten“ wieder haben will, eine Rassistengruppe ebenfalls mitmischt und der Verräter aus dem Club, wieder auftaucht.
Der erste Band hat schon sehr an meinen Nerven gezerrt, mit den detaillierten Beschreibungen, der ausufernden Gewalt und der Realtitätsnähe, aber dieses Buch hat noch deutlich einen drauf gesetzt. Der Leidensweg von Lilah ist so schrecklich und detailliert beschrieben, wie ein junges Mädchen immer und immer wieder vergewaltigt wird, ihre Schönheit als Fluch für sie endet, wie die Täter dem Opfer eine Gehirnwäsche verpassen, sodass es glaubt, sie hätte all die Qualen verdient.
Tillie Cole hat einen bewegenden, fesselnden, berührenden und emotionalen Roman geschrieben, der mir lange nachhängen wird. Dabei hat sie viele Fakten sehr gut recherchiert und diese in die Story einfließen lassen. Natürlich ist es ein fiktiver Roman a la „Sons of Anarchy“ oder anderen „Biker-Romanen“, aber genau so oder ähnlich wird es einigen Frauen ergehen.

Der Schreibstil ist flüssig und modern, es gibt zwar ein paar Wiederholungen, die fallen aber nicht sonderlich ins Gewicht. Die Autorin kann mit anschaulichen Beschreibungen von Land, Leute und Story punkten.
Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet, lebendig und facettenreich. Die Vielseitigkeit und emotionale Tiefe der Figuren wurde gut hervorgehoben und wirkt authentisch.
Lilah hat mich berühren können, sie tat mir in erster Linie leid, auf der einen Seite ist sie so streng und fest in ihrem Glauben verankert, den sie an die erste Stelle setzt, sodass sie Mae, ihrer Schwester, vorwirft, sie sei auf dem falschen Weg, aber auf der anderen Seite entwickelt sie sich in der Story auch. Es bleibt glaubhaft, denn sie erfährt nicht plötzlich eine komplette Wandlung, wie es in solchen Romanen manchmal der Fall ist, aber die kontinuierliche Entwicklung dieser Figur wird sicherlich auch noch in Folgeromanen voranschreiten.
Kyler ist der Badboy und Playboy des MCs. Bereits im ersten Band hat er viele Sympathiepunkte gesammelt, er steht loyal zu Styx und obwohl er wirklich ein verfluchter Weiberheld ist, hat er tatsächlich auch einen weichen Kern. Ein Blick hinter die Fassade zeigt, das er sehr wohl in der Lage ist, Emotionen zu haben, aber diese verbirgt er, um seinen alten Herrn nachzueifern.
Auch Styx und Mae sind mit von der Partie, genau wie Maddie und Flame, die wohl als nächstes ihre Geschichte im nächsten Buch bekommen. Darauf bin ich schon sehr gespannt, denn Flame ist genauso düster wie faszinierend und brandgefährlich.

Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, so fesselnd war die Story.

Aufgrund der expliziten Beschreibungen von Gewalt und Erotik sollte hier auf die Altersbeschränkung geachtet werden. Zusätzlich sei gesagt, dass zartbesaitete Leser unbedingt die Finger von dem Buch lassen sollten, allen anderen: glasklare Leseempfehlung!

Das Cover passt zum ersten Band und ist ein Blickfang.

Fazit: Eine Steigerung zu Band 1 „Styx“ und der war schon sehr gut. 5 Sterne.