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Veröffentlicht am 06.01.2019

Magische Geschichte auch für jüngere Leser

Sternendiamant 1. Die Legende des Juwelenkönigs
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Die fünfzehnjährige Fanarina, von allen Fana genannt, liebt es, mit ihrem Skateboard durch die Gegend zu rasen. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem etwas seltsamen Großvater lebt sie in Freiburg und bisher ...

Die fünfzehnjährige Fanarina, von allen Fana genannt, liebt es, mit ihrem Skateboard durch die Gegend zu rasen. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem etwas seltsamen Großvater lebt sie in Freiburg und bisher war immer als ganz normal. Doch dann verändert sich alles mit einem Schlag, als sie plötzlich bei einem Schluckauf Schmetterlinge hickst und morgens nach dem Aufstehen ihr ein kleins Ferkel aus dem Spiegel entgegen blickt. Denn was Fana bisher nicht wusste ist, dass sie eine Aurion ist, ein magisches Wesen aus einer anderen Welt und was noch viel besser ist, ihre beste Freundin Yvi ist ebenfalls eine Aurion. Gemeinsam sollen sie ein Internat besuchen, nämlich das fliegende Schulschiff Simalia. Hier trifft sie auf Avena, die Tochter des oberen Ratsherren und Kian, den sie heimlich Mr. Arrogant nennt. Doch nicht nur auf neue Mitschüler trifft sie, sondern auch auf Legenden und Geheimnisse, mit denen sie viel mehr verwoben ist, als sie jemals geglaubt hätte.
Meine Meinung

Das Cover fand ich auf den ersten Blick sehr hübsch und ansprechend und es machte mich neugierig auf den Inhalt, zumal ich bereits ein Buch der Autorin gelesen habe, was mir sehr gut gefallen hat.
Der Einstieg in Sternendiamant fällt sehr leicht, denn ziemlich schnell wird Fana in ihre ersten magischen Erscheinungen verwickelt und man wird neugierig, was sich hinter all dem verbrigt, zumal man schon hier spürt, dass es da noch viel mehr Geheimnisse gibt, als man auf den ersten Blick erkennt.
Auch Sarah Lilians Schreibstil finde ich großartig, denn sie schreibt so locker und leicht, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Zwar merkt man der Geschichte durchaus auch an, dass sie für jüngere Leser geschrieben wurde, trotzdem weiß sie sehr gut zu unterhalten, denn ihr Ideenreichtum in der magischen Welt und drumherum ist wirklich großartig und vielseitig. Da gibt es Koffer, die sich verkleinern, Reisen mit dem Porzellanexpress, Halbwesen unter den Aurelions, die sich Solixe nennen und vieles mehr. Eins ist gewiss, es wird hier nie langweilig und es gibt jede Menge zu entdecken.
Ja, das Grundprinzip der Schule für Magier kennt man seit einer bestimmten Story und doch schafft es die Autorin mit ihrer Geschichte rund um Fana etwas Neues zu erzählen. Gelungen fand ich, dass hier die Protagonistin genauso ahnungslos von dieser fremden Welt ist, wie der Leser auch. Somit lernen wir gemeinsam mit Fana über die Fähigkeiten der Aurione, über die magische Welt und deren Legenden. Dabei, man merkt es ja schon am Titel, stösst sie auch auf die Legende des Juwelenkönigs und damit auch auf ein großes Abenteuer. Neben diesem Abenteuer geht es auch wieder um Freundschaft und Zusammenhalt und darum, Fremdem nicht immer mit Vorurteilen zu begegnen.
Der Plot steigert sich langsam und kontinuierlich und zum Ende gibt es auch noch ein großes Showdown, innerhalb der Geschichte entdeckt man mit Fana eine neue Welt und darf sich immer wieder überraschen lassen.
Die Charaktere sind hier recht stereotyp gehalten, aber trotzdem muss man sie mögen. Gerade Fana mit ihrem etwas loserem Mundwerk, die nicht vor der selbst ernannten Prinzessin Avena kuscht, war mir gleich vom ersten Moment an sehr sympathisch. Ihre Art auf andere zuzugehen und nichts auf Vorurteile zu geben, hat mir sehr gut gefallen. Ihre beste Freundin Yvi muss hier erst einmal zu sich selber finden, Hala ist einfach nett und sympathisch und Kian vielleicht doch nich so arrogant, wie er auf den ersten Blick scheint. Für mich passten die Charaktere hier einfach gut zusammen und jeder einzelne wirkte lebendig und authentisch.
Mein Fazit

Eine magische und abenteuerliche Geschichte für junge Leser und all diejenigen, die auch als Erwachsene noch gerne in magische Welten abtauchen. Mit viel Spannung, Humor und einem sehr fesselnden Schreibstil weiß Sarah Lilian Waldherr zu überzeugen. Gerade die vielen neuen Ideen, die sie hier in ihre Geschichte einbaut, geben dieser ihren ganz eigenen besonderen Charme. Ich freue mich schon auf den nächsten Band und empfehle dieses Buch gerne weiter.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Wunderschön und mystisch

Die Melodie der Schatten
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Schottland im Jahr 1837 – bei einer Reise von Edinburgh in die schottische Stadt Inverness werden die junge Fiona Hemington und ihre Reisebegleiter überfallen. Während sich Fiona noch unentdeckt vor den ...

Schottland im Jahr 1837 – bei einer Reise von Edinburgh in die schottische Stadt Inverness werden die junge Fiona Hemington und ihre Reisebegleiter überfallen. Während sich Fiona noch unentdeckt vor den Angreifern verstecken kann, werden alle anderen Insassen der Kutsche getötet. Verzweifelt flieht Fiona in die schottische Landschaft und trifft nach einer Weile auf ein Herrenhaus, das einsam und verlassen mitten in den Highlands liegt. Ihr wird hier Zuflucht gewährt, doch der Herr des Hauses ist Fiona genauso unheimlich, wie das Haus selbst, denn in der Nacht hört sie merkwürdigen Gesang und sieht unheimliche Schatten. Ist sie dabei, den Verstand zu verlieren oder stimmt hier wirklich etwas nicht mit dem einsamen Herrenhaus?
Meine Meinung
Ich lese ja nicht allzu oft historische Romane, aber bei diesem machten mich das sehr hübsche Cover und auch der Klappentext mehr als neugierig auf die Geschichte. Gerade von Büchern, deren Handlung in Schottland spielt, bin ich meistens sehr angetan, somit musste dieses Buch unbedingt gelesen werden.
Der Beginn hat gleich sehr viel Spannung, denn Maria W. Peter setzt umgehend mit dem Geschehen ein und wir werden Zeuge des Überfalls und der Flucht der jungen Earltochter Fiona. Schon hier hat sich herauskristallisiert, dass sich die Autorin absolut darauf versteht, Bilder vor das innere Auge zu zaubern und Atmosphäre zu erschaffen. Auch sonst hat mir der Schreibstil richtig gut gefallen, denn auch wenn sie mit den Worten durchaus die Zeit einfängt, ist es niemals trocken oder hochgestochen, so dass das doch sehr umfangreiche Buch von mir an zwei Abenden verschlungen wurde.
Sowohl die raue Schönheit Schottlands, als auch die unheimliche Atmosphäre auf dem Gut Thirstane Manor wurden herausgearbeitet, ohne sich in zu vielen Details zu verlieren. Stimmung und Atmosphäre waren hier jederzeit spürbar und glaubhaft.
Auch wenn es sich hier nicht um einen Spannungsroman handelt, ist die Geschichte so spannend erzählt, dass ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Unheimliche Momente, die mich miträtseln ließen wechselten sich ab mit Neugier auf den Laird des Gutes, der ebenso düster und geheimnisvoll wirkt. Gerade dieses Geheimnis, dass Laird Aidan Thirstane regelrecht ausstrahlt, ließ mich permanent grübeln und miträtseln, trotzdem konnte mich die Autorin hier überraschen. Auch sonst gibt es einige Überraschungen und Wendungen für den Leser, die undurchsichtig bis zur Auflösung bleiben.
Aus den Perspektiven der Lady Fiona und auch hin und wieder aus der des Lairds Aidan verfolgen wir das Geschehen durch einen dritte Person Erzähler. Dieser behält sich aber vor, auch hier vieles geheimnisvoll wirken zu lassen und doch bleibt man als Leser dicht am Geschehen.
Die Charaktere der Geschichte sind recht typisch für ihr Genre: junge Dame und düstere Laird und doch fand ich beide sehr gut gezeichnet. Fiona ist zu Beginn noch recht unsicher, doch auch so neugierig, dass sie nur selten zur Ruhe kommt und allem versucht auf die Spur zu kommen. Ihre Entwicklung war vielleicht vorhersehbar, passte aber hier perfekt zur Handlung und den Ereignissen. Laird Aidan Thirstane wirkte düster, unfreundlich, unnahbar und geheimnisvoll und gerade dieses Geheimnis macht neugierig auf ihn. In welche Richtung sich die Beziehung zwischen Fiona und ihm entwickelt, hatte ich zwar erahnt, aber über lange Zeit war ich mir sehr unsicher, wie ich ihn einschätzen sollte. Auch die Ausarbeitung der Nebencharaktere hat mir sehr gut gefallen, denn auch hier bekamen die, die für die Geschichte wichtig sind, ein glaubhaftes Bild. Mal sind sie ruhige Beobachter, mal schwatzhaftes Zimmermädchen und doch hatte jeder etwas besonderes.
Mein Fazit
Ein historische Roman der mir sehr unterhaltsame Lesestunden brachte. Gerade als Schottlandfan, der hofft, diese Naturschönheit irgendwann einmal selbst sehen zu dürfen, hat mir diese Geschichte sehr gut gefallen. Mit einer leicht düsteren Atmosphäre und facettenreichen Charaktere habe ich eine Zeitreise begonnen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 29.12.2018

Konnte mich absolut begeistern

Queen of Blood
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Seit nunmehr einhundert Jahren leben die Vidari in ihrem eigenen Land unter der Herrschaft der Athoniten. Die junge Seri, eine Gänsemagd, lebt gemeinsam mit ihrer blinden Schwester Josdi und ihrem schwer ...

Seit nunmehr einhundert Jahren leben die Vidari in ihrem eigenen Land unter der Herrschaft der Athoniten. Die junge Seri, eine Gänsemagd, lebt gemeinsam mit ihrer blinden Schwester Josdi und ihrem schwer kranken Vater in einer Hütte und kämpft beinahe täglich um ihr Überleben. Ihr Verlobter Rilen gehört zu denen, die für die Vidari kämpfen und im Hintergrund an einer Revolution arbeitet. Als Seri durch Zufall in den Dienst der jungen Athonitin Mila gerät, die sich mit einer Zofe aus dem Volk der Vidari brüsten möchte, glaubt Rilen, dass dies nur perfekt für ihre Revolution sei und lässt Seri spionieren. Aber als dann der Blutprinz Graeme eine große Rolle in Seris Leben einnimmt, weiß sie nicht mehr, auf wessen Seite sie eigentlich steht.
Meine Meinung
Dieses Cover ist genau nach meinem Geschmack und ich habe mich gleich darin verliebt. Kein Wunder also, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen musste und ich bin sehr froh, dass ich das Buch nun endlich von meinem SuB befreit habe.
Jill Myles beginnt ihre Geschichte eher ruhig und lässt dem Leser einen guten Überblick über wichtige Charaktere und die dargestellte Welt bekommen. Dabei schreibt sie absolut fesselnd und einnehmend und schnell konnte sie mich in die Welt Vidaras ziehen.
Ohne sich in detaillierte Landschaftsbeschreibungen zu verlieren schafft es die Autorin trotzdem, dass ich mir Seris Heimat gut vorstellen konnte. Eine unwirtliche, staubige Landschaft, mit klaren Grenzen zwischen arm und reich, während die Vidari in Hütten leben, gibt es Städte für die Athoniten. Aber ich möchte gar nicht zu viel verraten, ausser dass ich alles lebendig vor mir sehen konnte.
Aus wechselnden Perspektiven zwischen der Vidari Seri und dem Blutprinzen Graeme erzählt die Autorin hier durch einen auktorialen Erzähler. Zwar steht hier eher Seri im Vordergrund, doch je weiter die Handlung fortschreitet, desto mehr kommt auch Graeme zu Wort. Dabei bekommt der Leser beide Seiten sehr gut präsentiert und kann sowohl Seris Zerissenheit als auch das Bedürfnis Graemes mehr von den Vidari zu erfahren, verstehen.
Wie ich bereits erwähnte, baut sich die Handlung nur langsam auf und doch ist es von Beginn an sehr fesselnd und man möchte immer mehr erfahren, wie es denn nun weitergehen wird. Es gibt Intrigen, Mord, Kämpfe und auch eine ganze Menge fürs Herz, eine spannende und für mich absolut gelungene Mischung, mit der mich die Autorin wirklich richtig gut unterhalten konnte.
Die Charaktere der Geschichte waren facettenreich und detailliert ausgearbeitet. Seri konnte ich mir lebhaft vorstellen und vor allem ihre Zerrissenheit zwischen dem eigenen Volk und der Zuneigung zu dem Feind war gut dargestellt. Vielleicht handelt sie hin und wieder zu wenig rational und doch konnte ich mir gut vorstellen, warum sie wie handelte. Graeme hat mich positiv überrascht, denn nach dem ersten Blick auf ihn, hatte ich einen ganz anderen Eindruck von ihm bekommen, als er letzten Endes wirklich war.
Neben diesen beiden Protagonisten gibt es zahlreiche, jedoch für die Handlung sehr wichtige Charaktere, die ebenfalls lebendig gezeichnet wurden, so dass man sich auch diese mit all ihren Ecken und Kanten vorstellen konnte.
Mein Fazit
Eine tolle Geschichte, die mir wirklich gute Unterhaltung bot und die ich erst nach dem Lesen der letzten Seite aus der Hand legen konnte. Charaktere und Handlung waren ein wenig vorhersehbar und doch habe ich mich hier in keinster Weise gelangweilt. Der Schreibstil der Autorin konnte mich fesseln und mir die Bilder lebhaft vors innere Auge zaubern und die Protagonisten und auch der ein oder andere Nebencharakter wuchs mir schnell ans Herz. Wer Romantasy mag, der ist bei Queen of Blood genau richtig.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Genauso spannend wie Band 1

Outliers - Gefährliche Bestimmung. Die Bedrohung
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Achtung: Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Während es Wylie und ihr Freund Jasper geschafft haben, dem Camp Colestah zu entfliehen, hatte Wylies beste Freundin Cassie kein Glück. Wieder ...

Achtung: Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Während es Wylie und ihr Freund Jasper geschafft haben, dem Camp Colestah zu entfliehen, hatte Wylies beste Freundin Cassie kein Glück. Wieder einmal muss Wylie einen neuen Verlust ertragen, was für sie alles andere als leicht ist. Doch viel Zeit zum Trauern bleibt ihr nicht, denn das Geheimnis um sie wurde, zumindest teilweise, gelüftet. Wylie ist eine Outlier, sie hat die Gabe, die Gefühle der Menschen um sie herum erspüren zu können. Aber diese Fähigkeit bringt sie immer wieder in Gefahr und auch dieses Mal muss Wylie es schaffen, diesen Gefahren zu trotzen. Ausserdem ist Wylie nicht die einzige Outlier und gemeinsam mit anderen Mädchen, wird sie in ein Krankenhaus gebracht. Was will man hier von ihr?
Meine Meinung
Das Cover passt hervorragend zu dem Cover des ersten Bandes und zusammen sind diese beiden Teile schon ein kleiner Hingucker, der neugierig auf das Buch macht und verlockt, hier einmal einen genaueren Blick drauf zu werfen.
Schon den ersten Band der Reihe habe ich regelrecht verschlungen, auch wenn ich das Genre eher in Richtung Jugendthriller mit Fantasyelementen einordnen würde. Auch der zweite Band konnte mich wieder absolut fesseln und überraschen. Autorin Kimberly McCreight schreibt mit sehr viel Tempo und schafft es doch, auch die Gefühle ihrer jungen Protagonistin glaubwürdig und spannend darzustellen. Passend zur jüngeren Zielgruppe liest das Buch sich leicht und fließend, dabei gut verständlich und sprachlich sehr modern.
Die Handlung knüpft beinahe nahtlos an den ersten Band, der mit einem fiesen Cliffhanger endete, an. Gleich von Beginn an gibt es auch hier wieder eine Grundspannung und der Plot ist so geschickt aufgebaut, dass man einfach permanent weiterlesen muss, weil man einfach wissen möchte, was hinter all den, zum Teil auch neu aufgeworfenen Fragen, steckt. Auch hier sorgt die Autorin immer wieder für Überraschungen und plötzlichen Wendungen und man weiß auch hier nicht so genau, ob und wem man ausser Wylie und Jasper überhaupt vertrauen kann. Auch wie Band 1 ist dieser zweite Teil ein absoluter Pageturner, der mich vom ersten Augenblick an fesseln konnte und ja, fiese Cliffhanger hat die Autorin auf jeden Fall parat und ich freue mich bereits jetzt auf den letzten Band der Trilogie, denn es sind noch eine ganze Menge Fragen offen.
Wie auch im ersten Band wird die Geschichte in der Ich-Form aus der Sicht der Protagonistin Wylie erzählt. Dabei ist der Leser immer ganz dicht an der Handlung, erfährt aber auch nur so viel, wie es auch Wylie tut und man hat genügend Momente, die zum Mitgrübeln einladen.
Wylie mochte ich bereits im ersten Band, sie ist ein junges, sehr empfindsames Mädchen, was natürlich auch mit ihrer Gabe zusammenhängt. Doch sie hat von Beginn bis zum Ende des zweiten Bandes wieder eine deutliche Entwicklung genommen. Aus dem sehr schüchternen Mädchen mit Angststörungen ist jemand geworden, der zwar immer noch teilweise unsicher in ihren Handlungen ist, aber doch nun durchaus kämpft.
Neben Wylie ist Jasper noch sehr wichtig für die Geschichte, doch dieser bleibt im zweiten Band doch deutlich blasser, als noch in Band 1, allerdings ist dies hier absolut gewollt, denn Wylie muss hier einige Entscheidung selbst fällen und steht dabei vor manch einer Hürde. Zwischen den beiden entwickeln sich auch Gefühle, die Wylie allerdings noch sehr verwirren, immerhin war Jasper der Freund ihrer besten Freundin.
Ausserdem trifft man hier noch den ein oder anderen Charakter aus dem ersten Band wieder, von denen manch einer eine sehr wichtige Rolle bekommt. Wer aber wohin gehört und wem man wirklich vertrauen sollte, bleibt noch recht ungewiss.
Mein Fazit
Wie schon Band 1 konnte mich auch der zweite Band absolut fesseln und überzeugen. Die Geschichte ist sehr spannend und flüssig erzählt und auch wenn hier die Fantasyelementen eher im Hintergrund stehen, macht die Geschichte sehr viel Tempo und Spannung, so dass sie für mich ein Pageturner und Überraschung wurde. Wer Jugendthriller mit einer sehr interessanten Grundidee mag, wird mit Outliers absolut richtig liegen. Für mich ist dieses Buch eine äußerst positive Überraschung – Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.12.2018

Düster, facettenreich, genial

ELFENKRONE
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Mit gerade einmal sieben Jahren muss Jude zusehen, wie ihre Eltern von einem Fremden Mann getötet werden. Dieser Mann nimmt sie, ihre Zwillingsschwester Taryn und ihre große Schwester Vivien mit in ein ...

Mit gerade einmal sieben Jahren muss Jude zusehen, wie ihre Eltern von einem Fremden Mann getötet werden. Dieser Mann nimmt sie, ihre Zwillingsschwester Taryn und ihre große Schwester Vivien mit in ein fremdes Reich, das Reich der Elfen. Der Mann ist Madoc, Viviens Vater und General des Hochkönigs der Elfen. Als Menschen haben es Jude und Taryn im Reich der Elfen alles andere als leicht, denn Sterbliche werden hier verachtet. Judes schlimmster Gegner ist Cadan, Sohn des Hochkönigs, der sie immer wieder spüren lässt, was er von ihr hält. Doch ausgerechnet Cadan muss Jude die Stirn bieten, wenn sie am Hof der Elfen Anerkennung erhalten will.
Meine Meinung
Ein absolut gelungenes Cover, welches gerade durch seine Schlichtheit neugierig und aufmerksam macht und mir wirklich auf den ersten Blick gefallen hat. Auch der Klappentext klang nach einer spannenden und aussergewöhnlichen Story und so musste ich dieses Buch unbedingt lesen.
Der Einstieg ist gleich spannend und auch sehr schockierend, denn der Leser wird Zeuge des Mordes an den Eltern von Jude und ihren Schwestern. Doch danach wird es erst einmal ruhiger, die Geschichte macht einen großen Zeitsprung von zehn Jahren in die Zukunft der Mädchen. Jude lebt nun im Reich der Elfen und kämft dort um Anerkennung.
Der Schreibstil der Autorin Holly Black ist sehr ungewöhnlich. Auf der einen Seite entwickelt sie so nach und nach ein stimmiges Bild des Elfenreichs, auf der anderen Seite klingt die Sprache sehr nüchtern. Mit wenigen Worten, ohne Ausschweifungen erweckt sie die Charaktere und die Geschichte zum Leben. Das Buch liest sich sehr flüssig, aber man muss vor allem zu Beginn sehr konzentriert bleiben, um ja alle Personen und deren Zusammenhänge im Überblick zu halten.
Das Worldbuilding ist absolut genial und vor allem die Darstellung dieser Welt. Man muss sich als Leser hier durchaus selbstständig zurechtfinden, denn es gibt keine detaillierten Beschreibungen von Landschaften und Umgebungen. Stattdessen erfährt man so nach und nach, wie sich diese Welt gestaltet und aufbaut. Dabei ist sie alles andere als eine strahlende Elfenwelt mit Elfen mit Glitzerflügeln. Ganz im Gegenteil, es ist düster und kalt und oftmals sind die Elfen ganz schön unheimlich.
Viel Tempo kommt hier auch nicht unbedingt auf, trotzdem fesselt die Geschichte mit ihrer Atmosphäre. Dadurch, dass die Geschichte aus der Ich-Form aus Judes Sicht geschrieben wurde, ist man immer ganz nah am Geschehen und man bekommt ihre gesamte Gedanken- und Gefühlswelt direkt mit. Sie ist es, die dieser Geschichte auch das ganz besondere gibt, gefangen in einer fremden Welt, sucht sie nach Anerkennung. Da sie im Elfenreich groß geworden ist und nichts anderes kennt, fühlt sie sich in der realen Welt, in die sie ab und an mit ihren Schwestern flieht, fehl am Platz. Doch auch das Elfenreich ist nicht ganz ihre Heimat, da sie dort weder respektiert noch anerkannt wird.
Was mir hier so richtig gut gefallen hat, ist der Facettenreichtum der Geschichte, seien es die Charaktere oder deren Eigenschaften, man entdeckt in einem durch Neues und Unbekanntes und fühlt sich definitiv wie in einer fremden Welt.
Protagonistin Jude lässt mich nachdenklich zurück. Auch wenn ich tief in ihre Gefühls- und Gedankenwelt abtauchen konnte, war es manchmal schwer, ihre Gefühle nachzuempfinden. Ich hätte z.B. erwartet, dass sie die Elfen und ihre teils grausame Art von aus tiefstem Herzen hasst, doch stattdessen will sie irgendwie Anerkennung. Ich schwanke zwischen: ich kann sie absolut verstehen und warum fliehst du nicht aus dieser Welt?! Sie ist auf jeden Fall mehr als interessant gezeichnet und hat noch einige Überraschungen für den Leser.
Doch nicht nur die Protagonistin wird hier klar gezeichnet, sondern auch alle weiteren Charaktere. Holly Black gibt jedem einzelnen Facetten und Lebendigkeit und doch schafft sie es, dass ich alles ein wenig kritisch betrachte. Ich wusste über lange Strecken einfach nicht, wem und ob ich überhaupt jemanden vertrauen könnte. Ob Cardan oder Locke, sie blieben auf ihrer Ebene geheimnisvoll und teilweise sehr anziehend. Alles in allem waren es für mich all diese Charaktere, die einen Sog beim Lesen entstehen ließen.
Mein Fazit
Eins ist bei dieser Geschichte absolut klar: Holly Black lässt eine Welt voller Ideen, Magie und Facetten entstehen, die mit ihrer Atmosphäre eeinen regelrechten Sog entwickeln. Dabei ist die Welt der Elfen düster und grausam und die Protagonistin Jude hat es alles andere als leicht. Ein gelungener Einstieg in eine neue Fantasywelt, bei der alles durchdacht ist und auch die kleinste Dinge berücksichtigt werden.