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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2019

Auf dem inspirierenden Weg zum eigenen Ich

Gehen. Weiter gehen
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MEINE MEINUNG
Der norwegische Bestseller-Autor, Jurist, Abenteurer und Philosoph Erling Kagge hat ein neues Buch mit dem Titel „Gehen. Weitergehen. – Anleitung“ vorgelegt, in dem er uns auf eine spannende, ...

MEINE MEINUNG
Der norwegische Bestseller-Autor, Jurist, Abenteurer und Philosoph Erling Kagge hat ein neues Buch mit dem Titel „Gehen. Weitergehen. – Anleitung“ vorgelegt, in dem er uns auf eine spannende, inspirierende Reise mitnimmt. Hierin beschäftigt er sich mit einer eigentlich alltäglichen Tätigkeit, die für viele Menschen heutzutage allerdings keineswegs mehr selbstverständlich ist – dem GEHEN. Aus vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet der Autor das Gehen und seine erstaunlichen Auswirkungen auf uns Menschen. Kagge ist ein äußerst aufschlussreicher, gut verständlicher Wegweiser für uns moderne Menschen gelungen, der an unterschiedlichen Beispielen verdeutlicht, wie wir auf genial einfache Weise zur inneren Ruhe, zu Zufriedenheit und Frieden kommen können. Denn die natürlichste Form sich in sein Innerstes zurückzuziehen und zu sich zu finden, ist tatsächlich einen Schritt vor den anderen zu setzen.
Anhand von interessanten Zitaten von bekannten Philosophen und Schriftstellern aber auch basierend auf eigenen Erlebnissen während seiner Expeditionen und Lebenserfahrungen verdeutlicht er sehr anschaulich seine Thesen und untermauert darüber hinaus diese auch mit wissenschaftlichen Experimenten und Erkenntnissen. So erläutert er beispielsweise, dass die Art des Gehens ein Spiegel der Psyche ist oder Gehen als Ursprung der Menschheit angesehen werden kann. Die zahlreichen Betrachtungsansätze zeigen uns Lesern sehr eindrucksvoll, wie bedeutsam Entschleunigung und Aufmerksamkeitsschulung für unser seelisches Gleichgewicht ist. Die Einheit von Körper, Geist und Umgebung während des Gehens führen zu einer Verschmelzung zu einer höheren Einheit, von der ein jeder außerordentlich profitieren kann.
Kagge versteht es, Stimmungen und Bilder einfühlsam und mit viel Feingespür zu beschreiben, uns nachdenklich zu stimmen und uns abzuholen auf eine spannende Entdeckungsreise zum eigenen Ich. Notwendig ist es lediglich den ersten Schritt zu tun …
FAZIT
Ein sehr lesenswertes Buch, das zum Nachdenken und Nachahmen anregt!

Veröffentlicht am 06.01.2019

Ein fesselndes, aufwühlendes Leseerlebnis

Die Plotter
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INHALT
Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er ...

INHALT
Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation »Library of Dogs« hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken – und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführung eines Auftrags abweicht, geraten die Dinge außer Kontrolle – und Raeseng rückt selbst an die erste Stelle der Todesliste …
(Quelle: Klappentext Europa Verlag)
MEINE MEINUNG
Mit seinem neuesten Roman „Die Plotter“ hat der südkoreanische Bestseller-Autor Un-Su Kim einen außergewöhnlichen, aber äußerst fesselnden Thriller verfasst. Schon der etwas seltsame Titel zusammen mit dem provokanten „blutigen“ Cover macht neugierig auf die Thriller-Handlung, die bisweilen tatsächlich recht blutrünstig wird. Ein action- und temporeicher Thriller ist dieser als „Krimi noir“ beworbene Roman zwar nicht, aber durch die beklemmenden Einblicke in das Leben des Protagonisten und Profi-Killers Raeseng und die zunehmend komplexer werdende Handlung dennoch ein fesselndes und aufwühlendes Leseerlebnis.
Der Autor hat für seinen einfühlsam geschriebenen Thriller voll bitterbösem Humor eine sehr packende Story mit einem einzigartigen Setting entworfen, die uns Leser in eine völlig unbekannte, befremdliche Welt entführt – den Seouler „Fleischmarkt“. Gekonnt führt uns der Autor ein skrupelloses, brutales und hochkomplexes Netzwerk von Unterwelt-Kriminellen vor Augen, deren alltägliches Geschäft der Tod bzw. Auftragsmord darstellt und bei denen auf sehr bizarre Weise die „stille Kunst des Tötens“ als besonderes Handwerk zelebriert wird.
Der Autor hat mit seinem Protagonisten Raeseng einen interessanten, authentisch wirkenden Charakter geschaffen und eine vielschichtige Figur, die sehr ambivalente Gefühle weckt. Eine überaus große Faszination geht von dem eigentlich durch und durch verachtenswerten Protagonisten und seinen sehr tiefsinnigen Innenansichten aus, die tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lassen. Sehr fesselnd ist es, den emotionslosen Profikiller immer besser kennen zu lernen, an seiner Lebensphilosophie teilzuhaben und ihn schließlich zunehmend sympathisch zu finden. Neben seiner dunklen Seite ist er ein einfühlsamer, belesener und hochintelligenter Mann, der als Findelkind zu seinem Ziehvater kam und in seine Rolle als skrupellosen Killer zwangsläufig hineingewachsen ist. Eingebunden in dieses brutale Milieu, hinterfragt er seinen Job als Killer und seine abgebrühte, hocheffiziente Arbeit nicht.
Mit seiner packenden Geschichte entlarvt Un-Su Kim ein schockierendes, gut florierendes und seit Jahrzehnten bis ins Kleinste durchorganisierte System, das durch einen Wandel der politischen Verhältnisse mächtig ins Wanken gerät. Ein undurchsichtiger, gnadenloser Machtkampf zwischen einer neuen nachrückenden Killer-Generation und Raesengs Ziehvater „Old Racoon“ entbrennt und seine unbestrittene Vormachtstellung als führender Kopf der Organisation und genialem Strippenzieher im Hintergrund wird ihm plötzlich streitig gemacht. Auch Reasengs Leben gerät aus den Fugen und ein langsames Umdenken setzt bei ihm ein, als er sich unversehens auf einer Todesliste der Organisation wiederfindet. Packend wird erzählt wie die Killer nun gegen Ihresgleichen vorgehen, niemand weiß, wer der nächste auf der Todesliste ist und wer im Hintergrund als Drahtzieher agiert. Der Autor versteht es hervorragend, uns mit seinem spannenden, hochkomplexen Katz- und Maus-Spiel und einigen unerwarteten Wendungen zu unterhalten.
Der sehr prägnante, abwechslungsreiche und anschauliche Schreibstil des Autors liest sich sehr angenehm, sodass man das Buch bald nicht mehr aus der Hand legen mag. Auch die eingestreuten philosophischen Betrachtungen und aufschlussreichen Einblicken in die koreanische Mentalität und gesellschaftlichen Missständen haben mich sehr fasziniert. Als Kontrast hierzu geizt er aber auch nicht mit recht brutalen, schonungslos beschriebenen Szenen.
FAZIT
Ein faszinierender Thriller aus Südkorea mit beklemmenden Einblicken in die bizarre Welt eines Profi-Killers und einem komplexen Katz- und Mausspiel.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Vielversprechender Krimiauftakt

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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INHALT
Es ist der Morgen nach dem großen Austernfest. Kommissarin Karen Eiken Hornby, Ende 40, wacht betrunken neben ihrem arroganten Chef in einem Hotelzimmer auf. Etwa zur gleichen Zeit wird eine Frau ...

INHALT
Es ist der Morgen nach dem großen Austernfest. Kommissarin Karen Eiken Hornby, Ende 40, wacht betrunken neben ihrem arroganten Chef in einem Hotelzimmer auf. Etwa zur gleichen Zeit wird eine Frau brutal in ihrem Haus erschlagen. Das Opfer ist ausgerechnet die Ex-Frau des Mannes, mit dem Hornby gerade die Nacht verbracht hat. Ihr Chef kann den Fall nicht übernehmen, da er zu den potentiellen Verdächtigen gehört. Hornby wittert eine große Chance – sie soll den Fall übernehmen und kann endlich zeigen, dass sie mehr drauf hat. Zuvor muss sie jedoch noch ein anderes Alibi für ihren Chef finden. Hornby beginnt zu suchen. Das Mordopfer kam in einem Kollektiv zur Welt. Nahm dort das Unheil seinen Anfang? An der rauen Küste Doggerlands deckt Karen Eiken Hornby eine alte Lüge auf, die das ganze Land erschüttern wird.
(Quelle: Klappentext List Verlag)
MEINE MEINUNG
„Doggerland: Fehltritt“ von der schwedischen Debüt-Autorin Maria Adolfsson ist der gelungene Auftakt einer geplanten Krimi-Trilogie rund um die sympathische Hauptfigur Kommissarin Karen Eiken Hornby. Angesiedelt ist der Krimi interessanterweise auf der fiktiven, aus 3 Inseln bestehenden Inselgruppe Doggerland vor der dänischen Küste und mit der Hauptstadt Dunker. Die Autorin kann mit einem faszinierenden, äußerst stimmigen Setting überzeugen - typisch für einen skandinavischen Krimi fehlt es nicht an bildhaften Beschreibungen der rauen Landschaft und klimatischen Eigenheiten, düsterer Atmosphäre sowie tollen eigenwilligen, authentischen Figuren.
Trotz des auf den ersten Blick wenig spektakulären Falls ist Adolfsson ein unterhaltsamer, sehr lebendig und anschaulich geschriebener Krimi gelungen, der zwar sehr langsam in Schwung kommt, aber mit immer neuen Verwicklungen und Wendungen zum Ende hin unglaublich packend wird. Besonders fesseln konnte mich die gut beschriebene Ermittlungsarbeit im clever konstruierten Fall und den schrittweisen Enthüllungen von Karens bedrückender Hintergrundgeschichte, die mich sehr für ihre Figur eingenommen hat. Karen ist ein vielschichtiger, sympathischer Charakter mit Ecken und Kanten, die in ihre Heimat Doggerland zurückgekehrt ist, um ihre traumatische Vergangenheit mit Arbeit, Alkohol und Affären zu verdrängen. Die mit den schwierigen Mordermittlungen betraute Kriminalinspektorin steht vor keiner leichten Aufgabe, denn sie hat neben problematischen Interaktionen innerhalb ihres Ermittler-Teams und auch mit offenen Anfeindungen durch ihre Vorgesetzten zu kämpfen. Interessant ist es, wie Karen trotz aller Widerstände und im Sande verlaufender Nachforschungen ihrem Bauchgefühl vertraut und unbeirrt ihre heiße Spur weiterverfolgt. Während die Hauptfigur sehr plastisch und lebensnah ausgearbeitet ist und ihre Handlungen für mich weitgehend nachvollziehbar waren, empfand ich leider einige der Nebenfiguren aus ihrem Team etwas eindimensional und farblos. Die kurzen eingeschobenen Rückblenden in die 1970ger Jahre, die das Leben einer alternativen Kommune auf Doggerland beschreiben, liefern genug Stoff zum Spekulieren und Miträtseln und lassen gewisse Bezüge zum Fall erkennen. Die vielen verschiedenen Figuren und ihre Geheimnisse sorgen dafür, dass der Spannungsbogen immer weiter angezogen wird. Zum Ende hin lässt die Autorin geschickt ihre Handlungsstränge zusammenlaufen und präsentiert uns nach einer äußerst überraschenden Wendung eine schlüssige Auflösung des Mordfalls. Der noch nicht aufgelöste Kriminalfall aus der Nebenhandlung und der vielversprechende Ausklang des Krimis lassen auf eine baldige Fortsetzung der Krimi-Trilogie auf Doggerland hoffen.
FAZIT
Ein vielversprechender Auftakt einer neuen skandinavischen Krimi-Trilogie um die interessante Kriminalinspektorin Karen Eiken Hornby – trotz fiktivem Schauplatz und anfangs wenig spektakulärem Mordfall ein solider, unterhaltsamer Krimi mit einer clever konstruierten Handlung, die immer mehr an Fahrt aufnimmt!

Veröffentlicht am 06.01.2019

Motivierender Ernährungsratgeber für Leute ohne Zeit

No time to eat
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MEINE MEINUNG
Wenn Essen zur Nebensache wird und Stress, Termine und Verpflichtungen das hektische Leben bestimmen, greift man auf die Schnelle häufig zu belegten Brötchen, Schokoriegel aus Automaten oder ...

MEINE MEINUNG
Wenn Essen zur Nebensache wird und Stress, Termine und Verpflichtungen das hektische Leben bestimmen, greift man auf die Schnelle häufig zu belegten Brötchen, Schokoriegel aus Automaten oder zum Fastfood. Ein Problem, das nahezu jeder kennt. Mit der Folge, dass wir übergewichtig, müde und krank werden.
Die Autorin Sarah J. Tschernigow zeigt in ihrem neuen Sachbuch „No time to eat – Auf die Schnelle gesund ernähren“, dass gesunde Ernährung auch ohne großen Aufwand im stressigen Alltag gut funktionieren kann und nicht in Kalorienzählen ausarten muss.
Tschernigow, die als Ernährungscoach, Medienberaterin, Journalistin und Ernährungsexpertin im Fernsehen arbeitet, ist inzwischen mit ihrem Podcast „NO TIME TO EAT" äußerst erfolgreich und erreicht Zehntausende Menschen pro Folge. Passend zum Beginn des Neuen Jahrs und unseren Guten Vorsätzen mehr für gesündere Ernährung und die eigene Gesundheit zu tun, wird das Buch sicherlich viele Leute ansprechen. Denn wer möchte nicht energiegeladen, mit Idealgewicht und glücklich den hektischen Alltag bewältigen.
Das Buch ist zugleich aber zugleich viel mehr als ein weiterer Ernährungsratgeber für Vielbeschäftigte. Hierin erzählt die Autorin sehr eindrucksvoll – und sicher exemplarisch für viele junge Frauen - über ihren eigenen Leidensweg zwischen Arbeitswahn, Einsamkeit und Exzess, der sie schließlich von Diätwahn, über eine Essstörung und als bitterste Erfahrung in eine psychiatrische Klinik brachte.
Wer sich schon intensiver mit gesunder und ausgewogener Ernährung auseinander gesetzt hat und sich von diesem Buch noch neue Erkenntnisse und wertvolle Tipps verspricht, wird sicherlich enttäuscht sein. Denn sensationell Neues hat diese unterhaltsam präsentierte Anleitung nicht zu bieten. Durch ihren flotten, frischen Schreibstil und die sehr anschaulich verpackten Informationen gelingt es der Autorin dennoch hervorragend, ihre Leser zu motivieren und auf ihre durchaus informative Ernährungsreise mit interessanten Lektionen und Übungen mitzunehmen. Eines ihrer Schlüssel-Konzepte ihres Fahrplans ist das Clean Eating – also die Zubereitung von natürlichen Lebensmitteln und Vermeidung von ungesunden, industriell verarbeiteten Lebensmitteln mit hoher Kaloriendichte. Die Wahl nicht ganz unproblematischer Lebensmittel entgegen nach dem Clean Food Konzeptwie Kokosöl oder Proteinpulver bei den Rezepten war mir allerdings nicht ganz nachvollziehbar.
Das Erfolgsrezept für gesunde Ernährung klingt einfach und einleuchtend, denn mit ein wenig Organisationsgeschick, dem präsentierten Hintergrundwissen und der entsprechenden, disziplinierten Umsetzung, wird es eigentlich jedem gelingen, den im dritten Teil ihres Buchs schrittweise vorgestellten, gut durchdachten 10-Punkte-Plan trotz Zeitmangel problemlos einzuhalten und flexibel umzusetzen.
Wichtig ist vor allem auch, die typischen Fallen zu umgehen und schwierige Situationen auf Reisen und unterwegs geschickt zu meistern. Mit ihrem Meal prep-Schema lassen sich zum Beispiel in kürzester Zeit und mit wenigen Zutaten die besten und gesündesten Mahlzeiten für unterwegs zubereiten. „Ernährung ist Kopfsache“ – und daher ist es wichtig sich vorab auch genauer mit seinem Essverhalten „gefühlsmäßig“ auseinander zu setzen und das Wissen schließlich in Handeln umzusetzen, um dauerhaft Erfolg bei der Ernährungsumstellung zu haben.
Etwas enttäuschend ist allerdings der Rezeptteil am Ende des Buchs, der leider für meinen Geschmack ruhig etwas umfangreicher hätte ausfallen können.
FAZIT
Unterhaltsame und anschaulich präsentierte Anleitung für eine gesunde und ausgewogene Ernährung – mit gut durchdachtem 10-Punkte-Plan, interessanten Lektionen und Tipps.
Empfehlenswerter, motivierender Ernährungsratgeber für alle, die wenig Zeit haben und sich noch nicht viel mit dieser Thematik auseinander gesetzt haben!

Veröffentlicht am 09.12.2018

Coelhos interessante Reise in die Hippie-Zeit

Hippie
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INHALT
Als der rebellische junge Paulo aus Brasilien und die Holländerin Karla sich in Amsterdam begegnen, trifft sie die Liebe wie ein Blitz. Sie beschließen, gemeinsam mit dem „Magic Bus“ aufzubrechen ...

INHALT
Als der rebellische junge Paulo aus Brasilien und die Holländerin Karla sich in Amsterdam begegnen, trifft sie die Liebe wie ein Blitz. Sie beschließen, gemeinsam mit dem „Magic Bus“ aufzubrechen und als Reisende auf dem Hippie-Trail Erfahrungen zu sammeln, nach eigenen Werten zu suchen und danach zu leben. Mit an Bord sind eine Gruppe Gleichgesinnter sowie die Musik, die damals die Welt aus den Angeln hob. Die jungen Menschen suchen nach neuen Werten für ihr Leben – egal, was andere sagen.
(Quelle: Klappentext Diogenes Verlag)
MEINE MEINUNG
In seinem neuesten Roman „Hippie“ lässt uns der brasilianische Bestsellerautor Paulo Coelho an einem bisher wenig bekannten Abschnitt seines Lebens teilhaben. Er nimmt uns mit auf seine außergewöhnliche Reise an Bord des legendären ›Magic Bus‹, der viele nach Abenteuer, Inspiration und Sinn-Suchende jener Hippiegeneration von Amsterdam über Asien nach Kathmandu brachte.
Der Roman stellt eine faszinierende Mischung aus abenteuerlichem Reisebericht, autobiografischen Episoden und einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte dar. Coelho vermittelt mit seinen Schilderungen einen interessanten Einblick in die bewegte Hippie-Zeit und das damalige Lebensgefühl der Hippiebewegung. Themen wie freie Liebe, experimentelle Musik oder bewusstseinserweiternde Erfahrungen, die die unkonventionelle Lebensphilosophie der jungen Menschen prägten, werden von Coelho in verschiedenen Episoden geschickt aufgegriffen.
Wie gewohnt erweist sich der Autor als ein wahrer Meister der Sprache. Mit seinem bildhaften, anschaulichen Schreibstil und vielen prägnanten Metaphern gelingt es ihm hervorragend die ganz eigene Atmosphäre der Hippie-Zeit heraufzubeschwören. Mühelos konnte er mich trotz einiger recht langatmiger Passagen in seinen Bann zu ziehen.
Besonders fesselnd finde ich den autobiographischen Hintergrund der Geschichte, die hierdurch zu einem ganz besonderen Leseerlebnis wird. Die Handlung seines Romans lässt er nicht von einem Ich-Erzähler, sondern von einem auktorialen Erzähler in der dritten Person schildern. Durch diesen erzählerischen „Kniff“, der mich anfangs etwas irritierte, hat der Autor die Möglichkeit, uns zugleich an der Gedankenwelt und dem Innenleben seiner verschiedenen Charaktere teilhaben zu lassen, und lässt einen objektiven, distanzierteren Blick auf das erlebte Geschehen zu. Dieser Erzählstil lässt die Geschichte des jungen Protagonisten Paulo allerdings auch etwas unpersöhnlich wirken.
Typisch für Paulo Coelhos philosophisch angehauchte Werke bietet auch dieser tiefgründige Roman dem aufmerksamen Leser viele Botschaften und Anregungen für sein eigenes Leben, und erweist sich als eine aufschlussreiche, lesenswerte Lektüre.
Es ist eine warmherzige Geschichte, die uns lehrt, auf unsere innersten Gefühle zu hören und ihnen zu vertrauen.
„Denn nur ein gelebter Traum hat die Kraft, alle Grenzen zu über winden“.
Im Mittelpunkt des Romans stehen die vielfältigen Erlebnisse und Erkenntnisse zum tieferen Lebenssinn oder Spiritualität, die die sehr unterschiedlichen Charaktere der Reisegruppe ganz individuell im Laufe ihrer Reise durchleben, erfahren oder verändern werden.
Auch wenn mich bei einigen Figuren ihre kurz angerissenen Hintergrundgeschichten überraschen konnten, so wirkten die meisten leider doch recht klischeehaft ausgearbeitet und stereotyp.

FAZIT
Mit „Hippie“ hat Paulo Coelho erneut einen unterhaltsamen Roman geschaffen, der mit Tiefgang, vielen Lebensweisheiten und faszinierenden Einblicken in die Philosophie des Lebens zum Nachdenken anregt. Ein interessantes, lehrreiches Buch des bekannten Bestseller-Autors, das aber sicher nicht zu seinen Besten gehört.
Dennoch für alle Coelho-Fans und Freunde von philosophisch angehauchten Romanen ein Must-Read!