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Veröffentlicht am 20.09.2016

Für dich soll's tausend Tode regnen

Für dich soll's tausend Tode regnen
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Rezension zu Für dich soll’s tausend Tode regnen

Titel: Für dich soll’s tausend Tode regnen
Autor: Anna Pfeffer
Verlag: cbj
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 12.09.2016
Isbn: 978-3570171554

Ich danke ...

Rezension zu Für dich soll’s tausend Tode regnen

Titel: Für dich soll’s tausend Tode regnen
Autor: Anna Pfeffer
Verlag: cbj
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 12.09.2016
Isbn: 978-3570171554

Ich danke dem Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe für das Übersenden des Rezensionsexemplars.


Inhalt:

Wer Emi auf die Nerven geht, dem verpasst sie in Gedanken eine Todesart. Und seit dem Umzug weiß sie nicht, wer mehr nervt: die Neue ihres Vaters, die sich ernsthaft in der Mutterrolle sieht, ihr Strahlemann von Bruder, der das auch noch gut findet (stirbt bestimmt mal, weil er auf seiner Schleimspur ausrutscht), oder Erik, Alphatier an ihrer neuen Schule, der einen auf cool macht und sie ständig provoziert (stirbt garantiert an einem Hirntumor wegen übermäßigen Handykonsums). Als sie sich in Chemie mit Alpha-Erik anlegt, kracht es wortwörtlich zwischen den beiden. Die Strafe dafür sind acht Samstage Graffiti schrubben. Mit Erik! Kann das Leben noch beschissener sein? Um aus der Nummer rauszukommen, schlägt Emi einen Wettstreit vor. Doch Erik ist nicht kleinzukriegen. Emi wünscht ihm tausend Tode an den Hals, bis sie merkt, dass es gar nicht so nervig ist, Zeit mit Erik zu verbringen

Schreibstil:

Die Sprache ist genau auf den Ton der jugendlichen Leser abgestimmt, ohne in vulgäre Unterwelten abzutauchen. Der düstere aber auch humorvolle Charakter der Hauptfigur Emilia wird dadurch gut getroffen und wiedergegeben. Wie man der hinteren Umschlagklappe entnehmen kann, handelt es sich bei dem Pseudonym Anna Pfeffer um die beiden Autorinnen Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit. Ich hatte dies erst im letzten Drittel des Romans entdeckt und war positiv überrascht. Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte hatte ich das Gefühl, einen Text von zwei Autorinnen vor mir zu haben. Ihre Zusammenarbeit muss wirklich hervorgehoben werden. Das Sprichwort, dass viele Köche den Brei verderben würden, trifft hier in keinem Fall zu.

Story:

An sich wird hier nichts neues erzählt. Unbeliebtes Mädchen kommt nach einem Umzug in eine neue Schule und bleibt weiterhin unscheinbar, trifft dort auf den gut aussehenden und mysteriösen Klassenschwarm und die beiden können sich bis in den Tod nicht ausstehen. Als sie sich jedoch näher kennenlernen merken sie, dass der andere ja gar nicht so schlimm wie gedacht ist. Eine klassische Jugendbuchstory. Neu ist hier, dass das unverstandene Mädchen statt den üblichen Hobbys ein schwarzes Notizbuch mit sich herum trägt, in dem sie Zeitungsartikel zu den skurrilsten Unfällen mit Todesfolge sammelt. Was diesen Roman vor allem von den anderen seiner Art hervorhebt, ist der schwarze Humor der beiden Hauptfiguren, der eine wirklich angenehme Abwechslung darstellte.

Charaktere:

Hauptcharakterin Emilia, kurz Emi, ist mir sowohl positiv als auch negativ im Gedächtnis geblieben. Sie ist zum einen der unverstandene Teenager, der mit seinem Bruder und Vater ins verhasste Hamburg ziehen muss. An manchen Stellen wurden ihre Ausraster jedoch so auf die Spitze getrieben, dass ich ihr pubertäresVerhaltes kaum ertragen konnte. Da sich die eigentliche Zielgruppe dadurch wahrscheinlich angesprochen fühlt, werde ich einfach darüber hinwegsehen. Ich war mit Sicherheit auch nicht immer das perfekte Töchterchen. Auch ihre Art, sich bei jedem, der ihr über den Weg läuft (und nicht wie im Rückentext angegeben, jeder der ihr auf die Nerven geht) eine passende Todesart zu zuordnen konnte mich nicht immer erheitern. Ich mag ihre Andersartigkeit. Die nerdigen Außenseitiger haben mich schon immer angesprochen (und deswegen lese ich auch so viele Bücher in dem Stil), weil ich ja auch nie anders war. Man merkt ihr allerdings an, dass es oft nur ein Versuch ist, sich von ihrer eigenen Lebenssituation abzulenken. Doch wie man so schön sagt, findet man bei einer harten Schale oft einen weichen Kern.

Ich mochte Erik wirklich sehr. Die Autorinnen haben zum Glück nicht den typischen Bad Boy, der dringend umgekrempelt werden muss, aus ihm gemacht. Er ist genauso anders, wie Emi auch und das macht auch die Anziehungskraft der beiden aus. Genau wie bei Emilia sind es seine verkorksten Familienverhältnisse, die ihn so haben werden lassen, wie er jetzt ist. Die Einblicke in seine Vergangenheit und sein Leben hätten für meinen Geschmack noch mehr ausgebaut werden können.

Besonders hervorzuheben:

Ist die Gestaltung des Romans: Jede Seite enthält ähnlich einer Todesanzeige oder Trauerkarte, einen schwarzen Rahmen.

Zitat:

„Wenigstens im Sterben sind wir alle gleich“ - Seite 221

Fazit:

Eine unterhaltsame Jugendkomödie, von der man allerdings nicht all zu viel Tiefgang erwarten sollte. Dafür einiges an schwarzem Humor. Wem der eine oder andere pubertäre Ausbruch der Hauptprotagonisten nichts ausmacht wird auch als Erwachsener Freude an der Lektüre haben. Für die Zielgruppe (ab 12 Jahre) sehr zu empfehlen.

„Für dich soll’s tausend Tode regnen“ erhält 4 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 17.09.2016

Totenlied

Totenlied
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Rezension zu Totenlied von Tess Gerritsen

Titel: Totenlied
Autor: Tess Gerritsen
Verlag: Limes Verlag
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 25.07.2016
Isbn: 978-3809026709

Totenlied ist kein Roman aus der ...

Rezension zu Totenlied von Tess Gerritsen

Titel: Totenlied
Autor: Tess Gerritsen
Verlag: Limes Verlag
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 25.07.2016
Isbn: 978-3809026709

Totenlied ist kein Roman aus der Rizzoli & Isles Reihe, sondern ein eigenständiger und in sich geschlossener Thriller!

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Inhalt:

Eine verstörende Melodie, ein tragisches Schicksal, ein tödliches Geheimnis. Von einer Italienreise bringt die Violinistin Julia Ansdell als Souvenir ein altes Notenbuch mit nach Hause. Es enthält eine handgeschriebene, bislang völlig unbekannte Walzerkomposition. Julia ist fasziniert von dem schwierigen Stück, doch jedes Mal, wenn sie die aufwühlende Melodie spielt, geschehen merkwürdige Dinge. Etwas Bösartiges geht von dem Walzer aus, etwas, was das Wesen von Julias dreijähriger Tochter auf beunruhigende Weise zu verändern scheint. Weil niemand ihr Glauben schenkt, reist Julia heimlich nach Italien, um nach der Herkunft der mysteriösen Komposition zu forschen

Meinung:

Momentan reizen mich Geschichten mit zwei (oder mehreren) Zeitsträngen wirklich sehr. Umso spannender wird es, wenn sich dies in einem Thriller vereint. Der Klappentext mag dies so nicht wiedergeben, was ich schade finde. Ich möchte durch eine Buchbeschreibung nicht gespoilert werden, kaufe aber auch nicht gerne die Katze im Sack. Meine Überraschung während des Lesens könnt ihr euch also vorstellen. Mir hat die Verflechtung, der beiden Zeiten jedoch gut gefallen. Allerdings war der Part, der während des 2. Weltkriegs spielt für mich der Stärkere. Dazu später mehr.

Bislang hatte ich noch keinen der Thriller der Autorin gelesen, da mich die TV-Serie (die wohl wenig mit den Büchern gemein hat, wie man mir mittlerweile erklärt hat) abgeschreckt hatte. Aber dieses Buch sagte mir sofort zu, obwohl ich noch einige Tage um den Kauf geschlichen war. Letztendlich kam ich aber nicht drum herum. :)

Julias Zeitabschnitt wird aus der ersten Person erzählt. Dadurch erhält man einen guten Eindruck in ihre Gefühlswelt, die vom Schreibstil her gut umgesetzt wurde. Sie reist nach Italien und entdeckt dort in einem Antiquitätenladen den bislang unbekannten Walzer und möchte ihn Zuhause natürlich sofort einstudieren. Doch sobald sie anfängt, die schwierige Melodie auf ihrer Violine umzusetzen, geschehen um sie herum merkwürdige Dinge… Da kam auch schon der kurze Moment, wo ich das Buch für ein paar Stunden zur Seite legen musste. Ich lese nicht all zu oft Thriller ab wenn, müssen sie düster und blutig und am besten ins Genre Psycho-Thriller einzuordnen sein. Aber, ich bin gerade auch wieder schwanger und manche Dinge kann ich aufgrund des Hormondurcheinanders gerade einfach nicht lesen. Dass sie das geschafft hat, ist aber für ihre Arbeit als Autorin als positiv zu bewerten.

Wir Leser begleiten Julia auf ihre Reise zurück nach Italien, um zusammen mit heraus zu finden, was es mit der seltsamen Melodie auf sich hat. Ist ihre Tochter wirklich verrückt geworden oder geht es gar von ihr selbst aus?

Den anderen Part nimmt Lorenzo, ein junger und begnadeter italienischer Violinist mit jüdischen Wurzeln, ein. Im Gegensatz zu Julias Kapiteln sind seine in der dritten Person verfasst. Dies gibt seinen Abschnitte, die wie eingangs erwähnt zu Anfang des 2. Weltkriegs spielt, einen zusätzlichen historischen Touch. Seine Abschnitte sind länger gehalten und zogen mich direkt in einen Bann. Ich musste immer wissen, wie es bei ihm weiter geht und war über jeden Cliffhanger und Abstecher zu Julia – ich würde nicht sagen verärgert – aber ich konnte ihre Kapital dann nicht schnell genug hinter mir lassen. Natürlich wollte ich auch bei ihr wissen, was es mit all dem auf sich hat, aber seine Geschichte hatte mehr Tiefgang. Ich weiß nicht, wie die Autorin sonst schreibt aber es ist ihr durchaus zu zutrauen, historische Romane, oder zumindest Bücher, die in der Vor- und Nachkriegszeit spielen, zu schreiben. Es hat etwas Bedrückendes, Lorenzo in seiner Zeit zu begleiten. Und dennoch hat sie es geschafft, schöne kleine Stücke mit einzuarbeiten.

Müsste ich das Buch auf Grundlage von Lorenzos Geschichte bewerten, so würde ich wahrscheinlich 5 Sterne vergeben.

Bei „Totenlied“ handelt es sich um einen Thriller, der mich aber die typischen Elemente des Genre suchen ließ. Weder der Part um Julia noch (bzw. schon gar nicht) der von Lorenzo wiesen diese auf. Daher wirkt das Ende auf mich sehr konstruiert. Als ob schnell ein einiger Maßen krimiartiger Abschluss gefunden werden musste. Julia ist, so gefühlsmäßig ihre Figur auch ist, sehr handlungsarm. Ohne die Statisten um sie herum, hätte sie es wahrscheinlich nicht geschafft, aus den jeweiligen Situationen herauszukommen. Es wirkt so, als ob Tess Gerritsen ihr ganzes Potenzial bereits bei dem männlichen Hauptprotagonisten aufgebraucht hätte.

Ich hatte in einigen schlechten Bewertungen gelesen, dass man enttäuscht über keinen weiteren Fall der beiden bekannten Ermittler sei. Auch, dass dieses Buch nicht dem Stil der bisherigen entsprechen würde. Ich habe bislang kein anderes Buch der Autorin gelesen (ich habe den ersten band der R & I hier liegen, aber noch nicht gelesen) aber auch so finde ich, dass solch eine Beurteilung in keine Rezension gehört. Da dieses Buch wirklich nichts mit dieser Reihe zu tun hat, sollte es auch unbedingt als eigenständiges bewertet werden.

Fazit:

„Totenlied“ ist ein Roman mit thrillermäßigem Einschlag und einer berührenden Reise in die Vergangenheit, den man in einem Rutsch durchlesen kann. Ich empfehle ihn für die sich jetzt anbahnenden Herbsttage. Trotz einigen Schwächen in der Umsetzung und dem leicht verdrießlichem Ende vergebe ich 4 von 5 Sternen. Dies ist ausdrücklich dem Part aus den 30er Jahren zu verdanken. Gerne mehr davon liebe Frau Gerritsen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Sommerroman

Sommer im Herzen
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Inhalt:

Grace Stanton ist eine erfolgreiche Lifestyle-Bloggerin. Als sie jedoch ihren Ehemann dabei erwischt, wie er sie mit ihrer Assistentin betrügt, gehen die Pferde mit ihr durch: Sie fährt seinen ...

Inhalt:

Grace Stanton ist eine erfolgreiche Lifestyle-Bloggerin. Als sie jedoch ihren Ehemann dabei erwischt, wie er sie mit ihrer Assistentin betrügt, gehen die Pferde mit ihr durch: Sie fährt seinen teuren, heißgeliebten Sportwagen in den Swimmingpool. Kurze Zeit später passt ihr Haustürschlüssel nicht mehrnd , ihre Kreditkarten sind gesperrt und auch der Zugang zu ihrem Blog ist gelöscht. Sie reicht die Scheidung ein, doch der Richter verdonnert sie erst einmal zu einer Trennungsbewältigungstherapie. Das hat ihr gerade noch gefehlt! Am Anfang denkt Grace noch, dass sie mit den anderen vier Teilnehmern absolut nichts gemeinsam hat. Doch dann verhält sich die Therapeutin so seltsam, dass die fünf beschließen, ihre eigene Gruppensitzung jeden Mittwochabend in der Sandbox abzuhalten. Dabei stellen sie schnell fest, dass sie doch mehr verbindet, als sie dachten. Können sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und zusammen einen neuen Weg ins Leben finden.



Meinung:

Nach „Die Sommerfrauen“ und „Sommerprickeln“ war nun endlich der neue Sommerroman von Mary Kay Andrews erschienen und was soll ich sagen: das Warten hat sich gelohnt.

In dieser Geschichte lernen wir Grace, eine vollberufliche Bloggerin, kennen und werden direkt in ihr ehelichen Probleme hineinkatapultiert. Mitten in der Nacht und auf der Suche nach ihrem Mann Ben erwischt sie diesen, wie er es in der Garage im Sportwagen mit Grace’s Assistentin J’Aimee treibt. Daraufhin gehen bei ihr die Pferde durch und sie versenkt den Wagen kurzerhand im Swimmingpool. Darauf folgt unweigerliche eine ziemlich unschöne Scheidungsschlacht. Der Richter, der ihren Fall übernimmt und dafür bekannt ist, ein Frauenhasser zu sein, verdonndert Grace kurzerhand zu einer Therapie bei der sie lernen soll, mit dem Trennungsschmerz umzugehen. Dort lernt sie Camryn, Suzanne, Ashleigh und Wyatt kennen, die ebenfalls durch den gleicher Richter zu dieser Therapie verdonnert wurden und ab hier beginnt die Geschichte rund um den Kampf ums Grace’s Blog und ihre Zukunft, Wyatts Sorgerechtansprüche und der Weg zum neuen Glück.

Der Schreibstil ist, wie in den Vorgängern auch, sehr flüssig und man findet schnell Zugang zu Grace, da ihr Charakter sehr gut beschrieben wird. Der Roman ist nicht wie in vielen anderen Romanen dieses Genres, in der 1. Person verfasst, da die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Grace und Wyatt erzählt wird. Auch zu Wyatt baut man schnell Bezug auf und empfindet schnell Mitleid für ihn. Die Geschichte ist darauf ausgelegt, dass man die beiden Noch-Ehepartner der beiden hassen soll. Und ähnlich wie bei Joeffrey von „Das Lied von Eis und Feuer“ wird es wahrscheinlich niemanden geben, der Grace’s Mann Ben leiden kann. Es ist so gewollt, es wirkt jedoch nicht aufgesetzt, was unter anderem auch für meine gute Bewertung ausschlaggebend war. Die weiteren oben genannten Charaktere lernt der Leser bei den Gruppensitzungen kennen, welche jedoch meist in die Sandbox, das Lokal, welches von Grace’s Mutter geführt wird, verlegt wird, da die Gruppenleiterin Paula völlig ungeeignet für diesen Job erscheint.

Mary Kay Andrews hat einfach ein Händchen dafür, die Leser Tin ihre Geschichten versinken zu lassen. Dies ist ein Roman, den man im Urlaub (trotz seiner Dicke von 638 Seiten) an einem Tag durchlesen kann, weil man ihn einfach nicht mehr aus den Händen legen mag.

Einen Punkt Abzug erhält der Roman für das leicht abrupte Ende.



Fazit:

Eine tolle Lektüre für sonnige Urlaubstage.

4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wolken wegschieben

Wolken wegschieben
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Rezension zu Wolken wegschieben von Rowan Coleman



Titel: Wolken wegschieben

Autor: Rowan Coleman

Verlag: Piper Taschenbuch

Genre: Chic-Lit

Erscheinungsdatum: 01.04.2016

Isbn: 978-3492307963



Klappentext:



Manchmal ...

Rezension zu Wolken wegschieben von Rowan Coleman



Titel: Wolken wegschieben

Autor: Rowan Coleman

Verlag: Piper Taschenbuch

Genre: Chic-Lit

Erscheinungsdatum: 01.04.2016

Isbn: 978-3492307963



Klappentext:



Manchmal hat Willow Briar das Gefühl, unter einer dicken Regenwolke zu leben. Sie könnte es darauf schieben, dass sie ein paar Pfunde zu viel auf die Waage bringt. Oder dass sie verlernt hat zu lieben. Oder dass ihre skrupellose Chefin sie als ihre Leibeigene betrachtet. Doch der eigentliche Grund für ihre Unzufriedenheit liegt tief in ihrer Vergangenheit. Willow weiß: Sie muss etwas ändern und ihre Dämonen besiegen. Denn nur Verlierer stehen im Regen – aber wahre Gewinner schieben die Wolken einfach weg.



Meinung:



„Wolken wegschieben“ ist mir beim Durchstöbern der Buchhandlung in die Hände gefallen. Ich war auf der Suche nach einem Roman fürs Herz, diesmal gerne auch mit Happy End. Da ich bereits „Zwanzig Zeilen Liebe“ von der Autorin begeistert verschlungen hatte und sich der Klappentext vielsprechend anhörte, entschied ich mich - nach halbstündiger Irrfahrt mit Kinderwagen durch den Buchladen - letztendlich für diesen Roman.

Die Seiten flogen sodann nur dahin. Colemans Schreibstil konnte mich wieder einmal für sich gewinnen. Doch schnell war klar, das hier ist kein typischer Roman, wie ihn die Fans der Autorin kennen. Wenn ihr euch über die Genre-Angabe oben gewundert habt, ja sie wurde mit Absicht so von mir vergeben. Wer also Chic-Lit überhaupt nichts abgewinnen kann, der sollte die Finger von diesem Buch lassen. Wer allerdings Romane im Stil von Kerstin Gier liebt, wird hier sicher auf seine Kosten kommen.



Die Handlung dreht sich rund um das chaotische Leben der Willow Briar - auch Will genannt - und ist aus der dritten Person erzählt. Schnell wird klar, dass sie viele Probleme mit sich herumschleppt. Angefangen bei der immer mehr expandierenden Konfektionsgröße, über ihre gescheiterte Ehe, bis hin zu ihrer exzentrischen Vorgesetzten - der Chefin einer der größten Talentagenturen Londons. Von dieser erhält sie sodann auch eine weitere unmögliche Aufgabe: Ein gefallenes Schauspielsternchen bei sich aufzunehmen, bis die Wogen geglättet sind. Und als wäre dies noch nicht genug, steht auf einmal ihre Ex-Stieftochter mit einem riesigen Problem vor ihrer Tür. Das einzige, was sie jetzt aufheitern kann ist dieses eine besondere paar Schuhe (Will hat einen miserablen Modegeschmack, liebt aber hohe Schuhe über alles), dass sie in der Auslage eines wirklich sehr heruntergekommenen Secondhandladens entdeckt.

Na, hab ich euch zu viel versprochen? Ich habe so viel Chic-Lit gelesen, dass ich es selbst erkenne, wenn es sich hinter einem neutralen Cover verbirgt!



In diesem Roman treffen viele bunt durchgemischte Charaktere zusammen, was jedoch keinesfalls zu Leseschwierigkeiten führt. Ein wenig stört, dass die Personen alle ungefähr den selben Biss und Humor haben. Ein bisschen weniger hiervon bei der ein oder anderen Figur hätte dem Ganzen gut getan.



Wir haben hier die klassischen Elemente der Selbstfindung, wobei Will als auch der Leser erst spät darauf gestoßen werden. Erst gegen Ende hin wird ihr klar, was sie all die Jahre blockiert hat, eine gesunde Beziehung führen zu können. Dass diese Erkenntnis erst so spät eingearbeitet wurde und dann auch noch auf einmal ein schlimmes, längst zurückliegendes Ereignis, angedeutet wird - und somit auch noch ein beliebtes Thema des Genre New Adult mit einbaut wurde - war mit dann ein wenig to much.



Coleman bedient sich in diesem Werk vieler Klischees des vorgenannten Gerne. So zum Beispiel wird immer und immer wieder auf die Konfektionsgröße der Hauptfigur Will verwiesen. Und wie unzufrieden sie doch ist. Und wie unfähig, etwas daran zu ändern. Sie wird als sehr übergewichtig beschrieben, obwohl ihre Kleidergröße lediglich auf eine Frau üppigeren Maßes hinweist. Dieser Umstand sowie das sich ständig wiederholende Andeuten, wie sehr diese Schuhe doch ein Verändern bei ihr Bewirken, ist schon sehr oberflächlich. Wer Romane dieses Genre jedoch gerne verschlingt, wird hierüber hinwegsehen können.



Mit dem Ausgang der Geschichte bin ich zufrieden. Es ergab sich sogar eine klein Wendung, mit der ich nicht gerechnet hätte.



Fazit:



„Wolken wegschieben“ ist eine amüsante Unterhaltung für graue Regentage , von der man allerdings nicht all zu viel Tiefgang erwarten darf. Sie enthält jedoch liebenswerte und chaotische Charaktere, die man sofort ins Herz schließt. Ich empfehle den Roman allen Fans von Gier, Kinsella und Co.

Mit Hinweis auf das Heranziehen eines anderen Genre als vom Verlag vorgegeben vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn du vergisst

Wenn du vergisst
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Rezension zu Wenn du vergisst von Heidrun Wagner mit Illustrationen von Miri D´Oro

Titel: Wenn du vergisst
Autor: Heidrun Wagner
Illustrator: Miri D´Oro
Verlag: Oetinger34
Genre: Jugendbuch, Mystery, ...

Rezension zu Wenn du vergisst von Heidrun Wagner mit Illustrationen von Miri D´Oro

Titel: Wenn du vergisst
Autor: Heidrun Wagner
Illustrator: Miri D´Oro
Verlag: Oetinger34
Genre: Jugendbuch, Mystery, Romance
Erscheinungsdatum: 22.08.2016
Isbn: 978-3958820289

"Wenn du vergisst" ist der erste Band einer Reihe. Alle Teile im Überblick:

Band 1: "Wenn du vergisst"
Band 2: "Brennt die Schuld" - 24.10.2016
Band 3: "In deinem Herzen" - 01.01.2016

Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde auf wasliestdu.de gelesen und danke an dieser Stelle noch einmal dem Team der Community sowie dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

Inhalt:

Stell dir vor, du wachst auf und weißt nicht mehr, wer du bist.

Stell dir vor, deine Zeichnungen zeigen Erinnerungssplitter voller Schmerz und Dunkelheit.

Stell dir vor, du hast ein Geheimnis, das dein ganzes Leben zerstört hat.

Stell dir vor, du könntest mit jemandem noch einmal neu anfangen.

Würdest du dich erinnern wollen?

Meinung:

Zugegeben, die Story ist nicht neu. Ein Mädchen erwacht mit einer Kopfverletzung an einem Flussufer und kann sich an nichts mehr erinnern. Weder weiß sie wie sie heißt, noch wo sie lebt oder wer ihre Eltern sind. Was mich an diesem Buch fasziniert hatte und in mir den Wunsch es unbedingt lesen zu wollen ausgelöst hatte war das neuartige Konzept von Roman und Illustration. Hier wurde nicht einfach ein fertiges Manuskript zur Illustration weitergereicht. Man merkt mit jeder Seite, denn wirklich jede Seite ist aufwendig gestaltet, wie gut das Zusammenspiel zwischen Autorin und Illustratorin gewesen sein muss. Die Geschichte wird sowohl durch den Text, als auch die Bilder erzählt.

Der Schreibstil hat mich sofort in die Geschichte reingezogen. Er ist leicht jugendlich, aber ohne vulgäre Sprache auskommen zu müssen. Man darf auch nicht vergessen, dass es hierbei um einen Roman für genau so ein junges Publik handelt. Der Roman beginnt direkt mitten im Geschehen, aber der Gedankengang des jungen Mädchens, dass sich an nichts aus ihrem früheren Leben erinnern kann, ist so mitreissend, dass dieser Umstand nicht störend ist. Die Geschichte wird schnell erzählt und die Handlung nimmt rasch fahrt auf und aufgrund der geringen Seitenanzahl von 234 hatte ich den Roman in zwei Tagen durchgelesen. Und obwohl die Geschichte auf so wenig Seiten schnell abgehandelt wird, hatte ich nie das Gefühl, etwas zu verpassen.

Die Gefühle unserer Hauptprotagonistin werden sehr realitätsnah rüber gebracht. Sie ist sehr emotional, dann und wann ein wenig naiv aber gibt nicht auf, auch wenn man ihr Steine in den Weg legen will. Dies macht sie sehr sympathisch. Ansonsten muss man sie als Leser, genau wie sie sich selbst, Stück für Stück kennenlernen. Da der Roman aus der ersten Person erzählt wird, hat man jederzeit das Gefühl, an ihren Gedankengängen teilhaben zu können. Ihre Verzweiflung, Panikattacken und Ängste werden, für mein Empfinden, sehr gut transportiert.

Die Charaktere rund um die Hauptfigur begegnen dem Leser zunächst genau so undurchsichtig, wie ihr selbst. Wer ist in diesem verworrenem Spiel Freund und Feind? Man muss es mit ihr zusammen herausfinden.

Über den Verlauf der Handlung werden immer wieder Ereignisse eingestreut, die den Leser zum Nachdenken anregen. Stimmt das wirklich, was ihr gerade erzählt wird? Was ist genau geschehen? Gab es ein Verbrechen? Warum werden Ereignisse und ihre persönlichen Sachen vor ihr verheimlicht? Einige Fragen werden geklärt, da es sich aber um eine Reihe handelt, endet das Buch mit einem bösen - mit einem sehr bösen! - Cliffhanger.

Ein nettes Detail waren die leicht schräg stehenden Absätze auf den Seiten 160 bis 166, weil sie (Achtung geringer Spoiler!) dort leicht betrunken war. Man merkt dem Buch einfach die Liebe zum Detail an.

Einzig gestört hat mich die Liebesgeschichte, die für meinen persönlichen Geschmack zu schnell abgehandelt wurden. Hier hätte ich mir mehr Gefühl und mehr Details gewünscht. Aus diesem Grunde auch der halbe Stern Abzug.

Zitat:

„Weist du, wie es sich anfühlt?“, frage ich und bin mir nicht sicher, ob ich mit Elias oder mir selbst spreche. Er schüttelt den Kopf, und ich rede weiter. „Als wären all die Momente, die mir wichtig waren, all die Erinnerungen, die mich ausgemacht haben, mit dem Fluss davongetrieben.“

Fazit:

„Wenn du vergisst ist“ ein Mystery-Jugendroman, der mich vollkommen überzeugen konnte. Einzig die aufkommende Liebesgeschichte war nicht nach meinen Geschmack. Da sie aber nicht der Hauptaspekt des Buchs ist, kann ich da gerne drüber hinweg sehen. Wer weiß, was der nächste Teil hier noch bereit hält.

Einzig die Wartezeit auf den zweiten Band stört, aber zum Glück ist ja bald schon Oktober. :)

Ich vergebe hier 4,5 von 5 Sternen.