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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2019

Alice und ihr Leben hinter den Glasscherben

Hinter Glas
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Alice ist ein junges Mädchen am Scheideweg, an der Grenze zum Erwachsenwerden. Unterstützung und Halt findet sie in dieser Phase weder in der eigenen Familie noch in der Schule bei Freunden. In der Schule ...

Alice ist ein junges Mädchen am Scheideweg, an der Grenze zum Erwachsenwerden. Unterstützung und Halt findet sie in dieser Phase weder in der eigenen Familie noch in der Schule bei Freunden. In der Schule ist sie das wehrlose Mobbingopfer. Zu Hause lebt sei in der ständigen Bemühung nicht aufzufallen. Ihre Familie ist geprägt von Unzufriedenheit, Streit und auch Gewalt, sowohl physisch als auch psychisch. In diese Phase tritt Niko, ein neuer Mitschüler, der so ganz anders ist, und der zu ihr hält. Es entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen den beiden, die in den Familien beider keinerlei Zuspruch findet. Die beiden reißen aus. Doch die große Liebe ist nicht von Dauer. Niko verändert sich zunehmend, wird immer wieder unbeherrscht. Schlussendlich muss Alice erneut eine Entscheidung für sich und ihr Leben treffen.


Julya Rabinowich erzählt die Geschichte aus der Sicht von Alice. durch gezielte Wahl in Wort und Schreibstil gewährt sie Einblicke in das Gefühlsleben der Hauptperson. Dadurch identifiziert man sich sehr schnell mit ihr. Ihre Erlebnisse sind so glaubhaft beschrieben, dass man als Leser immer wieder das Bedürfnis hat zu schreien: Mädchen, lass das, das geht schief. Von der ersten bis zur letzten Seite fiebert man mit Alice mit.

Hier ist ein wirklich glaubhafter Umgang mit den Themen Mobbing an Schulen und häuslicher Gewalt gelungen. Herausgekommen ist ein Jugendbuch, dem man eine große Verbreitung, auch unter Erwachsenen und vor allem Eltern, nur wünschen kann.
Auf jeden Fall einer meiner ganz großen Favoriten für 2019.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Eine mögliche Zukunftsvision

Der verborgene Dämon
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Leon ist inzwischen in Rente und lebt mit seinem Sohn und dessen Frau in Montevideo. Dorthin ist er aufgrund der Folgen des Klimawandels gezogen. Sein Leben war davon geprägt, den Klimawandel zu stoppen ...

Leon ist inzwischen in Rente und lebt mit seinem Sohn und dessen Frau in Montevideo. Dorthin ist er aufgrund der Folgen des Klimawandels gezogen. Sein Leben war davon geprägt, den Klimawandel zu stoppen und seine Folgen zu mildern.

In Rückblicken erzählt er seine Geschichte und seine Bemühungen.

Dem Autor ist hier eine sehr glaubhafte Geschichte gelungen, die den Leser nachdenklich zurück lässt. Viele Veränderungen und Aktionen auf politischer Ebene kommen einem nur zu bekannt vor. Es wird hier auch aufgezeigt, dass der Einzelne nur wenig ausrichten kann. Hier sind die Massen gefragt. Aber im Laufe der Geschichte zeigt sich, dass auch immer wieder (zum Teil auch finanzielle) Interessen von einzelnen Gruppierungen eine große Rolle spielen. Dabei wird die Geschichte ohne große Aktion oder Horrorszenarien erzählt. Der ruhige Erzählstil passt für meine Begriffe sehr gut zum Thema. Dadurch wird die Geschichte noch glaubhafter. Auch die einzelnen Personen waren sehr realistisch und glaubhaft.

Hier ist ein Buch gelungen, das nachdenklich macht. Ich würde mir eine weite Verbreitung wünschen; vor allem in den Kreisen, die über wichtige Handlungen im Bereich Klima entscheiden.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Ein Buch der ruhigen Töne

Fünf Tage im Mai
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Illy wächst in einem kleinen Dorf in Tirol auf. Eine ganz besondere Beziehung verbindet sie mit ihrem Urgroßvater, der liebevoll Tat'ka genannt wird. Er hängt den alten Zeiten der K.u.K. Monarchie ...

Illy wächst in einem kleinen Dorf in Tirol auf. Eine ganz besondere Beziehung verbindet sie mit ihrem Urgroßvater, der liebevoll Tat'ka genannt wird. Er hängt den alten Zeiten der K.u.K. Monarchie nach und liebt sein Handwerk als Fassbinder. Ihm kann sich Illy anvertrauen. Als Illy in ihrem Schulatlas den Namen eines Jungen liest, ist sie fasziniert von ihm. Und das Schicksal will es, dass sie diesen Tristan Unger eines Tages tatsächlich kennen lernt. Sie verliebt sich in ihn. Doch diese Liebe führt sie zu einer Entscheidung, die ihr Leben verändern wird.

In sehr ruhigen Tönen beschreibt die Autorin fünf Maitage in einem Zeitraum von achtzehn Jahren, an denen entscheidende Veränderungen im Leben der Hauptpersonen stattfinden. Auch wenn es zwischendurch zu dramatischen Szenen kommt, bleibt die Sprache des Buches doch ruhig. Sie passt sich fast schon dem ruhigen und beschaulichen Leben der Dorfbewohner an. Dennoch wird das Buch nie langweilig. Vielmehr klingen in einigen Passagen beinahe poetische Töne an.

Das Buch erzählt von Hoffnungen und Liebe, von Entscheidungen und Konsequenzen, vom Festhalten und Loslassen. Ein wundervolles Buch, das ich nur jedem ans Herz legen kann.

Veröffentlicht am 18.01.2019

Eine vielschichtige Reise nach Hause

Eine wundersame Weihnachtsreise
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Anna hat schon seit vielen Jahren nichts mehr mit Weihnachten am Hut. Dennoch lässt sie sich von ihrem kleinen Bruder überreden, Weihnachten dieses Jahr mit der Familie zu verbringen. Als Anna auf dem ...

Anna hat schon seit vielen Jahren nichts mehr mit Weihnachten am Hut. Dennoch lässt sie sich von ihrem kleinen Bruder überreden, Weihnachten dieses Jahr mit der Familie zu verbringen. Als Anna auf dem Weg nach Berlin im Zug einschläft, landet sie in Binz an der Ostsee, mitten im Schneetreiben. Da auf normalem Verkehrsweg nicht nach Berlin zu kommen ist, muss sie die Hilfe von Fremden annehmen. Ihr Weg führt sie von einem Chaos ins nächste. Dabei lernt sie viele unterschiedliche Personen kennen, die sie Weihnachten ganz neu überdenken lässt. So wird die Reise nach Berlin für Anna nicht nur eine Reise zu ihrer Familie sondern auch ein bisschen zu sich selbst.


Hier ist ein Weihnachtsroman entstanden, der ohne viel Kitsch daher kommt, dafür aber mit viel Herz. Der Leser begleitet Anna auf ihrer Reise durch eine verschneite Vorweihnachtslandschaft. Ihre Bekanntschaften bringen sie zum Nachdenken, über sich selbst, ihre Familie und ihre Beziehungen. Viele Begegnungen bringen zum Nachdenken andere zum Schmunzeln.
Genau das richtige für die Vorweihnachtszeit.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Der Weg zu den Türen

DOORS - Der Beginn
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Unter einem Anwesen versteckt sich ein geheimes Höhlenlabyrinth. Und in genau diesem verschwindet die Tochter des Eigentümers. Ein Team aus Höhlenforschern, Geologen und Parapsychologen wird damit beauftragt, ...

Unter einem Anwesen versteckt sich ein geheimes Höhlenlabyrinth. Und in genau diesem verschwindet die Tochter des Eigentümers. Ein Team aus Höhlenforschern, Geologen und Parapsychologen wird damit beauftragt, die junge Frau zu finden.

Markus Heitz hat mit Doors - Der Beginn einen fulminanten Start für seine neue Reihe hingelegt. Hier treffen Charaktere aufeinander die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und schon bald sind sie in dem höhlenartigen Labyrinth unter dem Haus aufeinander angewiesen, wenn es um die Wahl geht, durch welche Tür sie treten sollen.
Die Reise kann beginnen. Ich hin schon sehr gespannt, was mich hinter den einzelnen Türen erwartet.