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Veröffentlicht am 16.02.2019

Krankenpflege an der Front

Hanna
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Der Roman „Hanna“ von Sandra Jungen ist mit dem Untertitel „Kriegsjahre einer Krankenschwester“ 2018 im Rhein-Mosel-Verlag erschienen.
Schon der Klappentext des Buches hat mich neugierig gemacht. Ich arbeite ...

Der Roman „Hanna“ von Sandra Jungen ist mit dem Untertitel „Kriegsjahre einer Krankenschwester“ 2018 im Rhein-Mosel-Verlag erschienen.
Schon der Klappentext des Buches hat mich neugierig gemacht. Ich arbeite selbst als Krankenschwester und konnte es kaum erwarten Hannas Kriegsjahre mitzuerleben. Das Buch hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. 1942 wird Hanna kurz nach ihrem Examen in die Krankenpflege der deutschen Wehrmacht eingegliedert. Als Frontschwester kämpft sie fortan um das Leben der Verwundeten. Sandra Jungen hat es geschafft Hannas Erfahrungen wirklich authentisch zu beschreiben. Vor allem die Beschreibungen des Luftkriegs haben mich mitgerissen und mitfühlen lassen. Die Tatsache, dass die Autorin im Buch die Geschichte ihrer eigenen Großmutter erzählt, macht das Leseerlebnis nur noch intensiver. Und nicht nur Kriegserlebnisse machen das Buch so lesenswert, sondern auch Hannas Entwicklung, die im Laufe der Geschichte lernt, der Propaganda nicht mehr zu glauben, sondern die Geschehnisse kritisch zu hinterfragen. Wären doch nur mehr von unseren Vorfahren wie Hanna gewesen, vielleicht hätte das Elend ein früheres Ende gefunden.

Veröffentlicht am 02.02.2019

Authentischer Nachkriegszeit-Krimi

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Der historische Kriminalroman „Der Hunger der Lebenden“ von Beate Sauer ist 2019 in den Ullstein Buchverlagen erschienen.
Köln in der Nachkriegszeit. Die Hitze des Jahrhundertssommer und die Lebensmittelknappheit ...

Der historische Kriminalroman „Der Hunger der Lebenden“ von Beate Sauer ist 2019 in den Ullstein Buchverlagen erschienen.
Köln in der Nachkriegszeit. Die Hitze des Jahrhundertssommer und die Lebensmittelknappheit nach dem Krieg prägen das Leben der Kölner Bevölkerung. Friederike Matthée arbeitet für die Weibliche Polizei und ermittelt 1947 im Mordfall einer ehemaligen Kollegin. Eine potenzielle Täterin ist rasch gefunden, denn diese steht noch mit der Tatwaffe in der Hand neben dem Opfer und wurde von der Toten in das Frauenkonzentrationslager Uckermarck eingewiesen. Doch Franziska Wagner leugnet die Tat. Auch Richard Davies von der Royal Military Police wird nach Köln gerufen um im Fall rund um das frischgefundene Massengrab von 1944 abgeschossenen britischen Kampffliegern zu ermitteln.
„Der Hunger der Lebenden“ ist bereits der zweite Fall rund um Friederike Matthée und Richard Davies, kann aber als eigenständiger Kriminalroman gelesen werden, da die Protagonisten authentisch beschrieben werden. Wie schon in „Echo der Toten“ besticht die Autorin auch hier durch die Beschreibung der Nebenhandlung: die Schwierigkeiten im Nachkriegsalltag, die Aufarbeitung des Krieges und dessen Nachwirkungen. Aber auch die Geschehnisse von jugendlichen Schutzbefohlen in den staatlichen Einrichtungen werden beschrieben, ohne etwas zu beschönigen.
Fazit: Eine gelungene Fortsetzung der Reihe! Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band rund um Friederike Matthée und Richard Davies.

Veröffentlicht am 02.02.2019

Ein brandaktueller Polit-Thriller

Der Patriot
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Der schwedische Topseller-Thriller „Der Patriot“ von Pascal Engmann kam als deutsche Ausgabe 2019 auf den Markt.
Ständig wird von Lügenpresse gesprochen und Populisten scheinen noch Öl ins Feuer der Debatte ...

Der schwedische Topseller-Thriller „Der Patriot“ von Pascal Engmann kam als deutsche Ausgabe 2019 auf den Markt.
Ständig wird von Lügenpresse gesprochen und Populisten scheinen noch Öl ins Feuer der Debatte zu gießen. Als Hannah Löwenström, eine junge liberale Journalistin, ermordet wird, scheinen die Drohungen grausame Wirklichkeit geworden zu sein. Die Attentate werden von Carl und anderen Rechtsradikalen begangen, die allesamt Flüchtlinge hassen und die Medienvertreter für den Flüchtlingsstrom verantwortlich machen.
In der brandaktuellen Geschichte laufen vier Handlungsstränge zusammen. August ist ein ehemaliger schwedischer Fremdenlegionär, der mittlerweile als Leibwächter eines russischen Mafioso namens Vladimir in Chile agiert. Ibrahim ist 1985 aus Syrien nach Schweden eingewandert. Madeleine Winter ist eine ehrgeizige Journalistin, die alles dafür tut, die Karriereleiter zu erklimmen. Carl Cederhielm wird vom enttäuschenden Sohn zum Anführer einer rechten Mörderbande.
„Der Patriot“ ist ein spannender Polit-Thriller, der nicht aktueller sein könnte. Nicht nur in Schweden ist Fremdenhass im aufkeimen. Carl könnte überall in Europa zu finden sein. Pascal Engmann hat ein Buch geschaffen, dass aufzeigt, was unsere Gesellschaft spaltet. Der Autor hat selbst als Journalist gearbeitet und weiß aus erster Hand, was es heißt, rechtem Hass ausgesetzt zu sein. Gerade diese eigene Erfahrung fließt in das Buch ein und macht es dadurch extra spannend.

Veröffentlicht am 15.01.2019

Illy und ihr Urgroßvater

Fünf Tage im Mai
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Der Roman „Fünf Tage im Mai“ von Elisabeth R. Hager ist 2019 im Klett-Cotta Verlag erschienen.
Fünf Tage im Mai erzählt in einer Zeitspanne von 18 Jahren von Illy und ihrem Urgroßvater Tat´ka. Die Geschichte ...

Der Roman „Fünf Tage im Mai“ von Elisabeth R. Hager ist 2019 im Klett-Cotta Verlag erschienen.
Fünf Tage im Mai erzählt in einer Zeitspanne von 18 Jahren von Illy und ihrem Urgroßvater Tat´ka. Die Geschichte wird, wie der Titel erahnen lässt, an fünf Tagen im Mai erzählt: Ein Tag in Illys Kindheit, zwei Tage in ihrer Jugend und zwei Tage in ihrem Erwachsenenalter. Die Autorin schafft es dabei die Schreibweise an das Alter der Protagonistin anzupassen. Von einer kindlichen Naivität zur sinnsuchenden jungen Erwachsenen, die sich ihrer Vergangenheit stellt.
In der Geschichte kann man Illys Erwachsenwerden mitverfolgen. Auch die Beziehung zwischen ihr und ihrem Urgroßvater ist innig und Tat’ka scheint der jungen Frau immer den richtigen Weg zu weisen. Auch das Tiroler Dorf und seine Bewohner kann man sich als LeserIn sehr gut vorstellen.
Der Tiroler Dialekt, der die Schreibweise der Autorin durchzieht, scheint das Dorfleben noch lebendiger zu machen. „Fünf Tage im Mai“ ist ein authentischer Roman, der eine klare Leseempfehlung, nicht nur für Tiroler, verdient.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Das Münster Ermittlungsduo ermittelt wieder

Kälter als die Angst
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Der Kriminalroman „Kälter als die Angst“ von Christine Drews ist im Bastei Luebbe Verlag erschienen und ist bereits der fünfte Band rund um das Ermittlerteam Schneidmann und Käfer.
Als Kathrin Ortrup in ...

Der Kriminalroman „Kälter als die Angst“ von Christine Drews ist im Bastei Luebbe Verlag erschienen und ist bereits der fünfte Band rund um das Ermittlerteam Schneidmann und Käfer.
Als Kathrin Ortrup in eine neue Wohnung zieht, geben ihre neuen Nachbarn eine Einweihungsparty. Schnell erfährt sie, dass die Nachbarn anonyme Drohbriefe bekommen, da sie angeblich in einem „Todeshaus“ wohnen. Bald schon soll auch Kathrin Ortrup den ersten an sie adressierten Brief erhalten. Kathrin wendet sich an die Ermittlerin Charlotte Schneidmann, die schnell eine Verbindung zu dem Mord an Carla Delbrück erkennt, die Vormieterin in Kathrins Wohnung. Ob Charlotte Schneidmann zusammen mit ihrem Kollegen Peter Käfer den Urheber der Morddrohungen findet bevor der nächste Hausbewohner auf brutalste Weise ermordet wird?
Christine Drews hat es in ihrem Kriminalroman geschafft, mit einem Prolog, in dem ein Verbrechen geschildert wird, Spannung von der ersten Seite an zu erzeugen. Auch der Mörder war mir bis zur Aufklärung am Schluss ein völliges Rätsel, immer wieder hat mich die Autorin auf falsche Spur gelockt. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt, aus der Sicht des Täters, aus der Sicht eines ehemaligen, mittlerweile geläuterten Gefängnisinsassen und aus der Sicht des Er-Erzählers. Das eigentliche Ende ist sehr überraschend, aber dennoch logisch und nachvollziehbar. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich kann es kaum erwarten die anderen Bände rund um das Münster Ermittlungsduo zu lesen.

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