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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2019

Groß, größer, ausdauernder, härter, dominanter als Menschenmänner

Die Sklavinnen des Sexplaneten | Erotischer Roman
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Alleine der Titel verrät uns schon, dass wir es hier nicht nur mit einer fiktiven Geschichte zu tun haben, sondern auch, dass der Leser nicht prüde sein darf. Mit einer Sklavin wird meist nicht zimperlich ...

Alleine der Titel verrät uns schon, dass wir es hier nicht nur mit einer fiktiven Geschichte zu tun haben, sondern auch, dass der Leser nicht prüde sein darf. Mit einer Sklavin wird meist nicht zimperlich umgegangen. Das muss der Leser hier gut aushalten können, um dem Buch etwas abgewinnen zu können.

Die Geschichte besteht eigentlich aus drei Teilen. Es werden die Schicksale von drei Frauen, Gwenda, Enza und Kara, erzählt. Alle haben gemeinsam, dass sie auf der Erde verurteilt wurden, für ein Verbrechen, dass sie begangen haben, oder auch nicht. Anstatt die Todesstrafe zu vollziehen werden diese Frauen auf den Planeten als Lustsklavinnen für Soldaten gebracht. Es wird keine gefragt, ob sie nicht die Todesstrafe vorziehen würden.

Das Leben der Sklavinnen außerhalb der Betten ihrer Herren wird nur schemenhaft angedeutet. Hauptsächlich geht es um den Lusttrieb der Soldaten, sich zu paaren und mit ihren Sklavinnen stundenlang verschiedene, durchaus auch härtere, BDSM Stellungen durchzuspielen. Die Frauen sind nur Mittel zum Zweck – meistens -, doch man liest, dass es auch Gefühle geben kann. Keine der Frauen weiß, wie lange sie das Leben auf diesem Planeten überleben wird, da nicht nur die Soldaten an sich überdimensional sind, sondern auch die Kinder, die sie ihnen zur Welt bringen müssen. Viele der Frauen sterben bei der Geburt.

Gwenda wurde auf der Erde schon als Sklavin erzogen. Für diese Erziehung hat sie sich bewusst entschieden. Sie kann daher mit ihrem Los am besten umgehen. Enza ist sehr jung, als sie verurteilt wird. Überraschend war für mich ihre Reaktion. Ich dachte nicht, dass sie sich so schnell in die Situation einfinden kann. Die emotionale Not der Frauen kommt für mich bei Kara sehr gut zum Ausdruck. Kara ist eine starke Frau, aber auch sie hat sich den Gesetzen auf diesem Planeten zu beugen, wenn sie nicht als Freiwild enden will.

Vera Seda bedient sich einer Sprache, die dem Umfeld und den Situationen durchaus angemessen ist. Ihr Schreibstil ist leicht lesbar und die Unterteilung in drei ineinandergreifende und doch abgeschlossene Geschichten, lässt auch ein abschnittweises lesen zu.

Für mich war es interessant eine von vorn herein feststehende fiktive Geschichte zu lesen. Auch wenn ich die Unfreiwilligkeit der Frauen und die Übergriffe auf der Erde vor Abflug nicht ganz ausblenden konnte.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Kleiner Einblick in die Welt und Sorgen des Adels

Schund und Sühne
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Einen kleinen Einblick in die Welt des Adels gewährt uns Anna Basener in „Schund und Sühne“. Die Groschenromanautorin Kat erhält ein Stipendium auf Schloss Rosenbrunn. Und genau dorthin dürfen wir sie ...

Einen kleinen Einblick in die Welt des Adels gewährt uns Anna Basener in „Schund und Sühne“. Die Groschenromanautorin Kat erhält ein Stipendium auf Schloss Rosenbrunn. Und genau dorthin dürfen wir sie begleiten
Der Stammhalter schwule Valu trägt schwer an den Traditionen, denen sein Vater so sehr verhaftet ist. Er wird das Erbe nur antreten können, wenn er eine Familie vorweisen kann. Wird er auf sein Erbe verzichten? Lässt sich sein Vater umstimmen?
Seine Schwester Seph kämpft mit der Tatsache, dass eine andere ihren Freund geehelicht hat. Findet sie einen passenden Ehemann, oder eine andere Erfüllung in ihrem Leben?
Auch Kat stößt auf Rosenbrunn an ihre Grenze. Warum hat sie plötzlich eine Schreibblockade?
Dann gibt es noch Moritz, den jungen Rosenzüchter. Er kommt zur Rosentaufe nach Schloss Rosenbrunn. Wird er hier ein Sprungbrett für seine beruflichen Träume finden?
Die Fürstin und Mutter von Valu und Seph hält die Familie stoisch zusammen. Doch wie sieht es in ihr selbst aus?

Zu jeder der Personen öffnen sich Fragen, an die Anna Basener mit Humor und Spritzigkeit herangeht. Anfangs vielleicht etwas verwirrend die doch zahlreichen Protagonisten, ihre Namen und dazu tragen alle Spitznamen. Doch schon nach kurzer Zeit kann man sie gut zuordnen. Witzig fand ich auch die mehr oder weniger dezenten Andeutungen und Parallelen zum aktuellen Hochadel.
Vom Cover her würde ich die Geschichte eher in der Vergangenheit ansetzen, vor allem wegen dem Schriftbild, doch ist sie durchaus der Gegenwart zuzuschreiben.
Das Buch mit seiner untypischen Geschichte hat mir ein paar interessante, unterhaltsame und informative, aber auch nachdenkliche Stunden beschert. Vor allem der Schluss war für mich so nicht absehbar, aber dadurch interessant und gibt einen weiteren Grund den Leser gedanklich zu beschäftigen.
Meine Leseempfehlung an alle Leser die sich für untypische Geschichten begeistern, Tatsachen durchaus mit Humor betrachten können und einen kleinen Blick hinter die Kulissen des Adels werfen wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Humor
  • Idee
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 25.01.2019

Wunderbare Illustration

Wer hat den Lebkuchen stibitzt?
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Das Kinderbuch „Wer hat den Lebkuchen stibitzt?“ von Maria Stadler ist mit wunderbaren Illustrationen ausgestattet. Wenig Text aber wirklich schöne Zeichnungen, wie schon das Cover verrät. Ideal für kleinere ...

Das Kinderbuch „Wer hat den Lebkuchen stibitzt?“ von Maria Stadler ist mit wunderbaren Illustrationen ausgestattet. Wenig Text aber wirklich schöne Zeichnungen, wie schon das Cover verrät. Ideal für kleinere Kinder zum Schauen und Entdecken.

Die Kurzfassung des Buches: Der kleine Fuchs stibitzt sich einen Lebkuchen weil er Hunger hat. Schnell hat er ein schlechtes Gewissen, weil seinetwegen jemand, nämlich Arne der Lebkuchenbäcker, keinen Lebkuchen bekommt. Am Ende wird alles gut.

Soweit die Geschichte, schön verpackt. Mir persönlich fehlte einzig, dass nicht ein kleiner Hinweis von Arne kam, dass man nicht stibitzen darf. Aber das kann ich beim Vorlesen ja gut selbst einbringen.

Grundsätzlich finde ich es ein wunderschönes, vorweihnachtliches Buch, da es immer schwieriger wird, Bücher mit toller Illustrierung zu finden.

Veröffentlicht am 16.01.2019

Rezepte und Tipps für den Einkauf

Noch besser leben ohne Plastik
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„….. Der beste Müll ist der, der gar nicht anfällt. ……..“ sagt Nadine Schubert in „Noch besser leben ohne Plastik“. Nach „Besser Leben ohne Plastik“ ist dies der zweite Teil. Da ich schon vorher einen ...

„….. Der beste Müll ist der, der gar nicht anfällt. ……..“ sagt Nadine Schubert in „Noch besser leben ohne Plastik“. Nach „Besser Leben ohne Plastik“ ist dies der zweite Teil. Da ich schon vorher einen relativ plastikfreien Haushalt hatte, dachte ich mir, ich überspringe den ersten Teil.

Die Autorin unterscheidet drei Typen von Menschen die Plastik vermeiden wollen. Die Eiligen, die Selbermacher und die Realisten. Die Eiligen, die eher einkaufen. Die Selbermacher, sagt schon der Name. Und die Realisten, die aus einer Mischung der beiden anderen Typen hervorgehen.

Für die Selbermacher gibt es einige Rezepte von Reinigern über Pflegeprodukte bis hin zu Make up. Da ich nur ab und zu selbst ein Putzmittel zusammenmische (Badreiniger zB. auf den schwöre ich), und so nach einiger Zeit frustriet die offenen Zutaten in den Schränken stehen sehe, sind für mich die Tipps für Eilige hilfreich. Wo kann ich was einkaufen. Welche Alternative gibt es für dies oder jenes.

Aber dadurch, dass die Autorin für alle drei Typen etwas in ihrem Buch bereithält, kann sich jeder Leser die für ihn optimale Mischung wählen und muss nicht extra ein Buch für jeden Typen kaufen.

Doch wer glaubt, dieses Buch zu lesen und damit ist es getan, der liegt falsch. In meinen Augen ist „Noch besser leben ohne Plastik“ eher ein Nachschlagewerk. Erstens kann man sich gar nicht jeden Tipp den man umsetzen möchte sofort merken und zweitens braucht jede Umsetzung Zeit und vor allem den Wunsch an der eigenen Einstellung zu arbeiten.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Kampf um die Liebe des Lebens und Gerechtigkeit

Das Zedernhaus
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Die Autorin Pauline Peters nimmt den Leser in ihrem Buch „Das Zedernhaus“ ins Jahr 1908 mit. Von London aus bewegen wir uns nach Indien.

Victoria und Jeremy planen ihre Hochzeit, als dieser beruflich ...

Die Autorin Pauline Peters nimmt den Leser in ihrem Buch „Das Zedernhaus“ ins Jahr 1908 mit. Von London aus bewegen wir uns nach Indien.

Victoria und Jeremy planen ihre Hochzeit, als dieser beruflich nach Indien reisen und so den Termin verschieben muss. Als Victoria erfährt, dass Jeremy in Indien vermisst wird, tritt sie mit ihrem Butler Hopkins ebenfalls die Reise an um nach Jeremy zu suchen. Verschiedene Vorkommnisse in London haben Victoria einige Fragen beschert, die sie hofft auch auf diesem Weg klären zu können.

Klassenunterschiede, politische Wirren und kulturelle Barrieren machen Victoria die Suche nicht unbedingt einfach.

Victoria wird als junge, selbstsichere Frau beschrieben, die ihrer Rolle auch in Indien gerecht wird. Sie stellt sich Herausforderungen und weicht nicht von ihrer Meinung. Den gesellschaftlichen Zwängen Englands steht sie skeptisch gegenüber, woran auch ihr verstorbener Vater mit seiner unkonventionellen Erziehung seinen Teil beigetragen hat. Mir haben ihr Mut, ihr Vertrauen und ihre Zuversicht sehr gefallen.

Ein weiterer wichtiger Protagonist ist der Butler von Victoria. Er diente schon unter ihrem Vater und hat Victoria wie eine Enkelin in sein Herz geschlossen. Nichts kann ihn davor abhalten sie zu beschützen und ihr zu helfen. Hopkins wird als typischer, englischer Butler beschrieben, der auch im tiefsten Indien im Frack ein Dinner serviert. Er brachte mich immer wieder zum schmunzeln.

Von Pauline Peters werden sowohl England als auch Indien in gekonnter Weise beschrieben. Über die gewählten Worte kann sich der reiseunerfahrene Leser dennoch ein Bild dieser Länder, Städte, Orte und auch der Lebensweise der Menschen damals, machen.

Das Zedernhaus erzählt die Liebesgeschichte von Victoria und Jeremy, es enthält aber auch Krimianteile und politische Verstrickungen sind aufzulösen.

Zum Finale hin, waren mir dann etwas zu oft Situationen aus denen Victoria und Jeremy schwer von alleine unbeschadet entkommen hätten können, aber gut.

Das Cover zeigt meines Erachtens nicht unbedingt, dass wir uns in Indien bewegen, trotzdem finde ich es stimmig und ansprechend.

Von meiner Seite gebe ich eine Leseempfehlung als Lektüre für entspannte Stunden. Trotz seiner über 400 Seiten hatte ich es in drei Tagen ausgelesen.