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Veröffentlicht am 25.09.2016

Mal eben kurz die Welt retten

Erlöst
1

Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (23. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841422224
Originaltitel: Redeemed/House of Night
Preis: 16,99 €

Mal eben kurz die Welt retten

Nachdem ...

Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 1 (23. Oktober 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841422224
Originaltitel: Redeemed/House of Night
Preis: 16,99 €

Mal eben kurz die Welt retten

Nachdem mich der 11. Band nicht ganz zufriedengestellt hat, weil irgendwie nicht viel passierte, haben Mutter und Tochter Cast im 12. und letzten Band dieser Reihe noch mal etwas aufgedreht. Ob man die Handlung gut oder schlecht findet, mag jeder Leser anders beurteilen und daher muss sich jeder sein eigenes Bild machen. Ich kann hier nur für mich sprechen.

Mir hat die Entwicklung von Neferet, die einfach nur größenwahnsinnig ist und als Göttin verehrt werden will, koste es, was es wolle, nicht besonders gut gefallen. Ich konnte diese Person einfach nicht ernst nehmen, das war mir zu hirnrissig und zu abgedreht.

Auch Zoey hat hin und wieder genervt mit ihrer Jammerei – aber das kennt man ja schon aus den Vorgängerbänden.

Gut gefallen haben mir dagegen Aphrodite mit ihrer großen Klappe, die immer wieder für ein Schmunzeln sorgt, und auch Kalona. Letzterer hat wohl während der ganzen Reihe die größte Entwicklung durchgemacht, und diese war absolut nachvollziehbar.

Schon früh wird klar, dass unsere Helden mit negativen Gefühlen nicht weiterkommen und Neferet und die Finsternis damit nicht besiegen können.

Liebe ist stärker als Hass. (S. 136)

Und so ist es mal wieder die Liebe, wodurch die Welt gerettet werden kann.

Fazit:
Der Anfang der Reihe hat mir gut gefallen. Die mittleren Bände schwächelten dann in meinen Augen, aber der letzte Teil führte die Geschichte zu einem befriedigenden Ende. Ich war zwischendurch öfter nah dran, die Reihe abzubrechen, bin jetzt aber doch froh, dass ich bis zum Schluss durchgehalten habe. Irgendwie ist es ja doch ganz nett, man darf nur nicht zu viel erwarten. Für Jugendliche ab 12 bis 14 Jahren gut lesbar – je nach Brutalitäts- und Ekeltoleranz.

Die Reihe:
1. Gezeichnet
2. Betrogen
3. Erwählt
4. Ungezähmt
5. Gejagt
6. Versucht
7. Verbrannt
8. Geweckt
9. Bestimmt
10.Verloren
11.Entfesselt
12.Erlöst

Spin-offs:
Dragons Schwur
Lenobias Versprechen
Neferets Fluch
Kalonas Fall
Nyx – House of Night: Das Begleitbuch
Handbuch für Jungvampyre

★★★★☆

Veröffentlicht am 24.09.2016

Monolog eines Fußballtrainers

Leben bis Männer
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Format: E-Book
Dateigröße: 770 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 96 Seiten (Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 4 (1. April 2005), ISBN-13: 978-3596169627, 6,95 €)
Verlag: FISCHER E-Books; Auflage: 1 ...

Format: E-Book
Dateigröße: 770 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 96 Seiten (Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 4 (1. April 2005), ISBN-13: 978-3596169627, 6,95 €)
Verlag: FISCHER E-Books; Auflage: 1 (6. September 2015)
Sprache: Deutsch
Preis: 6,99 €

Monolog eines Fußballtrainers

Was mir an diesem Büchlein als Erstes aufgefallen ist, ist der etwas seltsame Titel. Meine erste Assoziation war, dass es etwas mit einem Lexikon zu tun haben könnte, Band „Leben bis Männer“ oder so. Weit gefehlt! Schon relativ früh wird der Titel erklärt: Kinder, Knaben, Schüler, Jugend, Junioren – bis Männer. Das sind die Klassen, die die Fußballer in der DDR durchliefen. Und das Ziel unseres nicht namentlich genannten Protagonisten ist es, mit seiner Mannschaft zu wachsen, mit ihr zu leben von kleinauf, bis sie eben Männer sind.

In seinem Monolog, der sich an den Leser richtet, holt dieser Trainer zu einem Rundumschlag aus. Vordergründig geht es um Fußball. Fußball ist einfach sein Leben. Doch was er alles mit Fußball vergleicht bzw. worauf er Bezug nimmt, das ist schon enorm. Da bleibt kein Auge trocken. Kein Thema wird ausgelassen, sei es nun Politik, Frauen, Evolution oder vieles andere. Zu allem hat er eine Meinung, die ich nicht immer ernst nehmen konnte. Und doch kann man sich vorstellen, dass viele Menschen genau so ticken.

Der Schotte empfindet den Engländer traditionell als Besatzer, und so wollte sich der Schotte was einfallen lassen, um die englische Überlegenheit zu brechen, ohne den Stil der Besatzer zu kopieren. Also ersann der Schotte den schottischen Flachpass – fußballmäßig dasselbe wie schottischer Geiz … (S. 24)

Auch sprachlich ist das Stück gut gelungen. Des Trainers Sprache ist alles andere als geschliffenes Hochdeutsch – und trotzdem locker zu lesen und gut zu verstehen. Es passt einfach.

Sie glauben, dass sies wissen, aber sie wissens nicht. Und so was darf dann Urteile sprechen. (S. 8)

Alles in allem ein wunderbares Lesevergnügen – auch für nicht Fußballfans. Leider viel zu kurz, da die ohnehin nur 96 Seiten jeweils nur etwa zur Hälfte bedruckt sind.

★★★★☆

Veröffentlicht am 23.09.2016

Ein Roman über das Loslassen

Die Spuren meiner Mutter
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Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag (29. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3570102367
Originaltitel: Leaving Time
Preis: 19,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich
Kaufen ...

Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag (29. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3570102367
Originaltitel: Leaving Time
Preis: 19,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich
Kaufen kann man das Buch in jeder Buchhandlung


Ein Roman über das Loslassen

Inhalt:

Die 13-jährige Jenna ist bei ihrer Großmutter aufgewachsen, da ihr Vater in einer psychiatrischen Anstalt lebt und ihre Mutter Alice seit zehn Jahren unauffindbar ist. Ihre Eltern leiteten damals ein Elefantenschutzzentrum in New Hampshire, als es eines Nachts zu einem Zwischenfall kam, den die Polizei als Unfall abtat. Eine Angestellte fand dabei den Tod und Alice wurde bewusstlos ins Krankenhaus gebracht, von wo sie spurlos verschwand.

Ist Alice tot? Oder ist sie abgehauen und hat Jenna im Stich gelassen? Die Zweifel lassen dem Mädchen keine Ruhe, und so macht sie sich auf die Suche nach ihrer Mutter. Unterstützung holt sie sich dabei bei der Wahrsagerin bzw. dem Medium Serenity und dem abgehalfterten Privatdetektiv Virgil, der damals den Fall bearbeitete.

Meine Meinung:
Ich liebe die Bücher von Jodi Picoult! Darin geht es eigentlich immer um innere Konflikte, die schier unlösbar erscheinen, die Picoult am Ende aber doch irgendwie auflösen kann. Bei ihrem neuesten Werk fehlte mir das ein bisschen. Zwar gibt es auch hier diese Zerrissenheit und die Zweifel, aber sie sind nicht so tief angelegt wie in ihren anderen Romanen, zumindest habe ich sie nicht so intensiv empfunden.

Nicht ganz ungewöhnlich für die Autorin ist, dass sie auch Geistern einen Schauplatz bietet. Das ist für mich immer sehr seltsam und nicht ganz so mein Ding. Allerdings versteht sie es, diese paranormalen Erscheinungen wirklich gut zu verpacken. Daher kann ich das dann auch akzeptieren.

Wie bei Picoult üblich, wird auch diese Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Es kommen zu Wort: Jenna, Serenity, Virgil und Alice, wobei der Part von Jenna den größten Raum einnimmt.

Jenna war mir übrigens gleich sympathisch. Ich konnte ihren Wunsch, mehr über ihre Mutter zu erfahren oder sie endlich sogar zu finden, gut nachvollziehen. Und ich war erstaunt und begeistert über ihre Tatkraft und ihre Intelligenz. Aber auch Serenity und Virgil konnten mich für sich einnehmen. So machte es großen Spaß, die drei bei ihren Nachforschungen zu begleiten. Vor allem auch die Dialoge zwischen ihnen sorgten bei mir für das ein oder andere Schmunzeln, denn sie nehmen kein Blatt vor den Mund.

Alice hatte ihr Leben der Erforschung von Elefanten verschrieben, insbesondere ihrer Trauer. So lernen wir Leser unheimlich viel über diese Tiere. Ich persönlich mag ja Elefanten sehr, aber die Informationen, die wir hier bekommen, sind schon wirklich massiv. Das könnte dem ein oder anderen Leser zu viel sein. Das meiste hängt jedoch auch mit der Romanhandlung zusammen, denn auch hier geht es um Trauer, Tod und Verlust.

Mit dem Schluss konnte Jodi Picoult mich mal wieder vollkommen überraschen – gefallen hat mir die Auflösung allerdings in diesem Fall leider nicht.

Fazit:
Nicht das stärkste Buch von Jodi Picoult, da mir einfach der innere Twist der Protagonisten nicht tief genug ging und ich mit dem Esoterischen nicht so viel anfangen kann. Trotzdem ist der Roman aufgrund des tollen Schreibstils sehr schön zu lesen.

★★★★☆

Herzlichen Dank an den Verlag C. Bertelsmann und das Bloggerportal, die mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zugeschickt haben.

P.S.:
Ergänzend zu diesem Roman sind zwei E-Shorts erhältlich:
– Der Elefant, der weinte
– Serenitys Gabe


Veröffentlicht am 22.09.2016

Nur für Feinmotoriker und solche, die es werden wollen

Mein phantastischer Ozean
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Broschiert: 88 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 3 (22. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596035793
Originaltitel: Lost Ocean
Größe: 25 x 1,1 x 25,1 cm
Preis: 12,00 €

Nur für Feinmotoriker ...

Broschiert: 88 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 3 (22. Oktober 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596035793
Originaltitel: Lost Ocean
Größe: 25 x 1,1 x 25,1 cm
Preis: 12,00 €

Nur für Feinmotoriker und solche, die es werden wollen

Malbücher für Erwachsene sind ja gerade schwer in Mode. Und die Bücher von Johanna Basford sind eine wahre Augenweide, so auch ihr neuestes Werk „Mein phantastischer Ozean“, in dem es rund um das Thema „Meer“ vieles zu entdecken gibt. Einen ersten Überblick kann man sich in der Leseprobe des Verlags verschaffen.

Wahnsinnig detailreiche Zeichnungen, die es auszumalen gilt, stellen selbst für Erwachsene eine Herausforderung dar. Hier ist ein gespitzter Stift absolutes Muss, um ein schönes Ergebnis zu erzielen. Ich bin ja Fan von Holzfarbstiften, habe deshalb auch nur diese ausprobiert. Mit feinen Filzstiften von Stabilo o. Ä. sollte es aber auch möglich sein, die winzigen Flächen auszumalen.

Die einzelnen Bilder sind ganz unterschiedlich. Mal befinden sich nur wenige Gegenstände auf einer Seite, mal ist die ganze Seite bedeckt oder ein Bild erstreckt sich gar über eine Doppelseite. Manche Bilder sind kreisförmig wie Mandalas angeordnet, andere nicht. So ergibt sich eine ausgewogene Abwechslung.

Das Bearbeiten des Malbuchs macht einerseits Spaß, entsteht doch ein wirklich tolles Kunstwerk dabei. Andererseits wirkt es entspannend, fördert aber auch die Konzentration. Denn man muss schon sehr genau hinschauen und sich überlegen, welche Fläche man in welcher Farbe ausmalen will.

Auf den ersten Blick war ich ganz begeistert von diesem Malbuch. Doch beim Ausmalen tauchten dann doch Probleme auf. Manche Details sind wirklich so winzig, dass man kaum dran kommt. Und bei einigen Seiten ist das Bild ohne Rand über die gesamte Fläche verteilt, sodass man zwangsläufig über den Papierrand hinaus malt, was besonders bei Filzstiften ärgerlich werden könnte. Zum anderen kommt man bei diesen Bildern nicht an den inneren Rand, der sich im Buchfalz versteckt, ohne die gegenüberliegende Seite versehentlich mit anzumalen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 21.09.2016

Die Kälte der Ära Stalin und wie die Liebe leidet

Kinder des Winters
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Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (24. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596031863
Originaltitel: One Night in Winter
Preis: 10,99 €

Die Kälte der Ära Stalin ...

Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 1 (24. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596031863
Originaltitel: One Night in Winter
Preis: 10,99 €

Die Kälte der Ära Stalin und wie die Liebe leidet

Inhalt:

Moskau, Juni 1945. Stalin lässt mit einer Siegesparade das Ende des Zweiten Weltkriegs feiern, als an der Steinernen Brücke zwei Schüsse fallen. Die achtzehnjährige Serafima muss entsetzt feststellen, dass zwei ihrer Freunde tot sind, ebenso wie sie die Kinder von hochgestellten Persönlichkeiten. Bald befindet sie sich mit anderen Jugendlichen und auch den Eltern in einem Strudel von verstörenden Ereignissen.

Meine Meinung:
Zwar sind einige der vorkommenden Figuren oder Familien aus einem früheren Roman Montefiores, „Saschenka“, bereits bekannt, doch ist „Kinder des Winters“ keine Fortsetzung davon, sondern als eigenständiger Roman zu lesen. Für mich war es das erste Buch des Autors, da ich eigentlich nicht gerne Historisches lese, mir haben aber keine Informationen gefehlt.

Ich hatte anfangs meine Probleme, mich mit dem angestaubten Plot und dem etwas älter anmutenden Schreibstil anzufreunden. Es wurden wahnsinnig viele Personen eingeführt und in allen Details beschrieben, was ich ziemlich ermüdend fand und der Geschichte viel Tempo nimmt. Im Anhang findet sich zwar ein Personenverzeichnis und ein kurzer Abriss der historischen Details. Das wäre für mich aber nicht einmal nötig gewesen, denn eigentlich findet man die wichtigen Dinge im Text gut erläutert.

Irgendwann gelang es Simon Montefiore dann sogar, mich zu fesseln. Ab diesem Zeitpunkt hatten mich zumindest einige der Protagonisten für sich eingenommen und ich wollte Anteil an ihrem Schicksal haben. Außerdem wurde es dann auch richtig spannend und dank der Willkürherrschaft Stalins absolut unvorhersehbar, was mit den Helden der Geschichte geschehen würde.

Andrei kam die Entwicklung dieses Falls mehr und mehr wie ein Theaterstück vor. Nichts daran war wahr, und er hatte keine Ahnung, wie das Stück ausgehen würde. Aber diese tödliche Phantasie konnte schon durch ein Wort zu viel oder einfach nur durch Pech in die eine oder andere Richtung kippen. (S. 270)

Auch die in diesem Roman enthaltenen Liebesgeschichten haben mein Herz erreicht. Ich fand es schöner, von reinen Gefühlen zu lesen als von brutalen Verhörmethoden und Drohungen. Und doch machte wohl ebendiese Brutalität die Eiseskälte der Ära Stalin aus, was Simon Montefiore in seinem Roman gut zum Ausdruck bringt.

★★★★☆