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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2019

Besonders für Erwachsene geeignet

Wie sagt man eigentlich: Ich liebe dich
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Inhalt:
Den ganzen Sommer über sammelt Roberto Schmetterlinge, denn Isabella liebt sie über alles. Und als bunte Taubenschwänzchen und Aurorafalter durch die Luft gleiten, flattern plötzlich auch drei ...

Inhalt:
Den ganzen Sommer über sammelt Roberto Schmetterlinge, denn Isabella liebt sie über alles. Und als bunte Taubenschwänzchen und Aurorafalter durch die Luft gleiten, flattern plötzlich auch drei schlichte Worte aus Robertos Mund: »Ich liebe dich.«

Meinung:
Roberto hat sich in Isabella verliebt, der heimliche Schwarm aller Jungs. Doch wie soll er ihr seine Liebe gestehen? Schließlich soll dies auf ganz besondere Art und Weise geschehen, denn seine Gefühle zu Isabella sind doch auch etwas ganz besonderes. So macht sich Roberto den ganzen Sommer über Gedanken darüber, welche Liebeserklärung die perfekte für Isabella sein könnte.

Der Titel klang so zuckersüß und besonders, dass ich dieses Buch sofort auf meine Leseliste setzen musste. Dabei war mir von Anfang an klar, dass dieses Buch nicht unbedingt etwas für meinen Sohn (3 Jahre) sein würde. Viel mehr griff ich zu dieser Geschichte, weil sie mich selbst so sehr reizte. Natürlich habe ich die Geschichte dennoch meinem Sohn vorgelesen. Allerdings kam es so, wie es schon zu erwarten war, er verlor schnell das Interesse an der Geschichte und so vertiefte ich mich selbst in die Welt von Roberto und Isabella.

Die Geschichte ist für Kinder ab 4 Jahren geeignet. Ich würde die Altersangabe sogar noch ein wenig höher ansetzen, damit die Kinder die wunderschöne Botschaft des Buches auch wirklich greifen und verstehen können. Zudem werden gerade Mädchen mit dieser süßen Geschichte mehr anfangen können als Jungs.

Ich finde jedoch, dass dieses Buch auch als perfektes Geschenk für Erwachsene gewählt werden kann. Denn die Geschichte steckt voll so schöner Ideen, einem Hauch Poesie und ganz viel Liebe. Ich denke, genau diese Kombination können wir so viel mehr in der heutigen Welt gebrauchen.

Die Illustrationen von Martina Matos untermalen die zauberhaften Worte und Gedanken des Autors Michael Engler. Der Stil ist schlicht gehalten und die Farben nicht zu dominant gewählt. Dies passt perfekt zu dem poetischen Schreibstil.

Fazit:
Eine Hommage an die Liebe. Kleine Dinge werden groß und zaubern ein Lächeln auf die Lippen des Lesers. Für mich ist dieses Buch nicht unbedingt an Kinder gerichtet, sondern kann auch perfekt als Geschenk für uns Erwachsene gesehen werden.
4 von 5 Hörnchen

Veröffentlicht am 30.01.2019

Detektivarbeit mit Witz und Charme

Hahn in Not!
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Inhalt:
Es ist schon wieder passiert! Hahn Schiller hat verschlafen, kein Kikeriki weckt die Bauernhofbewohner. Damit gerät alles in Unordnung und die Tiere schimpfen auf Schiller. Aber der arme Hahn kann ...

Inhalt:
Es ist schon wieder passiert! Hahn Schiller hat verschlafen, kein Kikeriki weckt die Bauernhofbewohner. Damit gerät alles in Unordnung und die Tiere schimpfen auf Schiller. Aber der arme Hahn kann gar nichts dafür: Jede Nacht wird er von einem geheimnisvollen Klopfen am Schlafen gehindert.
Nachdem auch die besten Einschlaftipps nichts helfen, beschließen die Tiere, der Sache auf den Grund zu gehen. Der nächtliche Klopfer muss gefunden werden …

Meinung:
Die Bauernhoftiere sind entsetzt. Hahn Schiller hat schon wieder verschlafen! Wie sollen sie ihr geregeltes Leben weiterführen, wenn sie nicht morgens durch das Kikeriki von Hahn Schiller geweckt werden? Doch Schiller klärt die Bauernhoftiere auf, denn nachts hält ihn ein geheimnisvolles Klopfen wach. Schnell ist den Tieren klar, um wieder vernünftig geweckt zu werden, muss dem Klopfen auf den Grund gegangen werden. Und so werden die Tiere zu kleinen Detektiven.

Da Tierbücher bei meinem Sohn hoch im Kurs stehen und die Geschichte auch einen Hauch von Detektivarbeit versprühte, habe ich voller Vorfreude zu diesem Buch gegriffen.
Gleich zu Beginn lernen die Leser den armen Hahn Schiller kennen. Hahn Schiller kann aufgrund eines mysteriösen Klopfens nachts nicht mehr schlafen. Die restlichen Tiere des Bauernhofs sind daher wahnsinnig wütend auf Schiller und jagen ihn über den ganzen Hof. Doch schnell wird aus der Jagd eine Suche nach dem Verursacher des Klopfens.

Kinder werden hier vor allen Dingen von den teilweise recht lustigen Tiernamen begeistern sein. So gibt es den Hund Beppo, die Kuh Kuliwu, den Ziegenbock Graf Meckerbach, das Pferd Onkel Mokka, das Schwein Lotte, das Schaf Pörinchen und die Ente Frau Schnatterbeck. Diese bunte Truppe macht sich nun auf die Suche nach des Rätsels Lösung.

Meinem Sohn hat die Geschichte gut gefallen. Doch ich merkte, dass gegen Ende der Geschichte die Konzentration immer mehr nachgelassen hat. Dies lag unter anderem an dem recht vielen Text auf den einzelnen Seiten. Mit seinen knapp 3 Jahren war mein Sohn vielleicht doch noch etwas zu jung für diese Geschichte.

Die Zeichnungen jedenfalls haben uns beide überzeugt. Sie sind schön bunt und die vielen Tiere wurden gut charakterisiert dargestellt.

Fazit:
Eine spannende Geschichte über eine kunterbunte Truppe an Bauernhoftiere, die sich auf die Suche nach dem mysteriösen Klopfer machen. Viel Witz und Charme bietet dieses süße Buch. Für meinen Sohn war der lange Text stellenweise noch etwas zu viel, sodass die Konzentration immer mehr schwand.
Wir vergeben 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Die Duftapotheke fasziniert und begeistert

Die Duftapotheke (1).
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Inhalt:
In der alten Villa riecht es seltsam - nach tausend Dingen gleichzeitig. Es ist das erste, was Luzie an ihrem neuen Zuhause auffällt. Aber die Gerüche führen nirgendwohin und der Schlüssel, den ...

Inhalt:
In der alten Villa riecht es seltsam - nach tausend Dingen gleichzeitig. Es ist das erste, was Luzie an ihrem neuen Zuhause auffällt. Aber die Gerüche führen nirgendwohin und der Schlüssel, den Luzie unter einer Bodendiele findet, passt in kein Schloss. Gibt es in der Villa etwa ein verstecktes Zimmer? Gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder Benno und dem Nachbarsjungen Mats macht sich Luzie auf die Suche. Als sie in den verborgenen Teil der Villa vordringen, trauen die Kinder ihren Augen kaum: Auf deckenhohen Regalen reihen sich zahllose Duftflakons aneinander, in denen es nur so schillert und sprudelt! Doch in den Fläschchen schlummern nicht nur schöne Überraschungen, sondern auch jede Menge Gefahren. Vor allem ein Flakon wäre besser für immer verschlossen geblieben…

Meinung:
Luzie ist alles andere als begeistert von ihrem Umzug in die große alte Villa. So lässt Luzie doch ihren ganzen Freundeskreis in ihrer alten Heimat zurück. Doch die alte Villa in die Luzies Familie gezogen ist, scheint ein Geheimnis zu verbergen. Was hat es mit dem Schlüssel unter der losen Bodendiele auf sich? Und zu welchem Zimmer führt der Schlüssel? Gemeinsam mit dem Nachbarsjungen Mats und ihrem kleinen Bruder Benno macht sich Luzie auf, die Geheimnisse der Villa zu erforschen. Dabei machen die drei eine erstaunliche Entdeckung.

Schon lange war ich neugierig auf die Geschichte rund um die Duftapotheke, hatte ich doch bisher nur positive ja sogar ganz begeisterte Meinungen darüber gehört.
Sobald ich die CD angefangen habe zu hören, wurde mir erst einmal richtig bewusst, dass dieses Hörbuch von Uta Dänekamp gesprochen wird. Frau Dänekamp war mir bereits aus einem anderen Hörbuch bekannt. Damals fand ich ihre Stimmen allerdings als zu hoch und auch zu nervig. Ich persönlich denke allerdings, dass diese Empfindungen etwas damit zu tun haben, dass mir die gesamte Geschichte damals nicht sonderlich gefallen hat. Denn hier in der Duftapotheke mochte ich ihre junge und dynamische Stimme wahnsinnig gerne. Sie passt zu den drei jungen Protagonisten perfekt. Durch die verschiedenen Klangfarben erkennt man als Zuhörer auch sofort, welchem Charakter Uta Dänekamp gerade ihre Stimme verleiht.

Ab der ersten Minute der Geschichte war ich von der Duftapotheke fasziniert. Protagonistin Luzie muss sich an einem neuen Ort in einem großen und verwinkelten Haus zurecht finden. Schon nach kurzer Zeit stößt sie auf die geheimnisvolle Duftapotheke und ab diesem Moment beginnt das Abenteuer. Immer an ihrer Seite sind der gleichaltrige Nachbarsjunge Mats und ihr kleiner Bruder Benno. Dieses Dreiergespann hat mir viele schöne Hörminuten beschert, denn ich fand sie als Team einfach fantastisch. Richtig süß ist dabei Benno. Mit seiner kindlichen Art war er mir auf Anhieb sehr sympathisch und lies mein Leser- und Mutterherz höher schlagen. Gerade die intensive Beziehung zwischen Bruder und Schwester mochte ich sehr. Sind doch kleine Brüder für 13-jährige Schwestern wie Luzie meist nur nervig und störend, nicht jedoch in dieser Geschichte.

Äußerst fasziniert war ich von der Duftapotheke an sich. Ich fand die Idee wahnsinnig fesselnd und interessant. Anna Ruhe schaffte es mit ihren Worten, dass ich mir die ganze Villa Evie und ganz besonders die Duftapotheke sehr gut vorstellen konnte. Auch die Beschreibung der verschiedenen Düfte war sehr authentisch. Teilweise hatte ich das Gefühl die Düfte quasi selbst zu riechen, so riecht es z. B. nach Erde, Minze oder Rosen. Zudem verbirgt die Welt der Düfte doch das ein oder andere Geheimnis, was der Geschichte eine gehörige Portion Spannung verabreicht.

Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass die Kinder in diesem Buch größtenteils auf sich allein gestellt sind und ihre Eltern nicht um Rat fragen können (die Auflösung hierzu fand ich genial gewählt). So rätselt man mit den Kindern mit, was alles hinter den verschiedenen Geschehnissen steckt. Die Spannung wird immer höher und höher. Natürlich ist einem als erwachsener Hörer schnell klar, wer der Bösewicht ist, dies tut dem Hörspaß jedoch keinen Abbruch. Zudem fand ich den Handlungsstrang doch relativ authentisch und größtenteils realistisch gewählt.

Das Ende rundet die schöne Geschichte perfekt ab, lässt jedoch auch Fragen offen, sodass man als Hörer einfach gerne erfahren möchte was Luzie, Mats und Benno alles im zweiten Teil erleben werden. Potenzial für ein ebenso geniales zweites Hörbuchabenteuer ist auf jeden Fall gegeben.

Fazit:
Mit „Die Duftapotheke“ führt uns Autorin Anna Ruhe in eine alte mysteriöse Villa voller Geheimnisse. Gemeinsam mit den Kindern Luzie, Mats und Benno begab ich mich auf ein ganz spezielles Abenteuer. Die Idee hinter allem ist äußerst fantasievoll und es gibt jede Menge Geheimnisse aufzudecken. Uta Dänekamp verleiht den drei Charakteren dabei sehr authentische Stimmen. Ich habe dieses turbulente Abenteuer auf jeden Fall in vollen Zügen genossen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Nicht ganz nach meinem Geschmack, dennoch ein lesenswertes Buch

Der 1000-jährige Junge
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Inhalt:
Der Wunsch nach ewigem Leben ist so alt wie die Menschheit – aber nach tausend Jahren muss es auch mal genug sein, findet Alfie Monk.
Die Wikinger in England? Alfie erinnert sich, als wäre es gestern ...

Inhalt:
Der Wunsch nach ewigem Leben ist so alt wie die Menschheit – aber nach tausend Jahren muss es auch mal genug sein, findet Alfie Monk.
Die Wikinger in England? Alfie erinnert sich, als wäre es gestern gewesen. In den letzten tausend Jahren hat er als ewig Elfjähriger so einiges erlebt. Doch als seine Mutter, eine Nimmertote wie er, bei einem tragischen Unfall doch stirbt, muss er sein abgeschottetes Leben aufgeben und sich der modernen Welt stellen – inklusive Smartphones und Schulfieslingen.
Zum Glück kann er sich auf seine neuen Freunde Aidan und Roxy verlassen, denn die Mission, die nun auf ihn wartet, birgt jede Menge Abenteuer: Er muss einen Weg finden, sein ewiges Leben loszuwerden.

Meinung:
Alfie Monk ist über tausend Jahre alt, denn er ist ein Nimmertoter. Gemeinsam mit seiner Mutter hat er die Jahrhunderte zusammen gelebt und das ein oder andere geschichtsträchtige Ereignis hautnah miterlebt. Doch dann stirbt seine Mutter bei einem tragischen Unfall und Alfie steht plötzlich ganz alleine da. Zum Glück nicht ganz alleine denn seine neuen Freunde Aidan und Roxy stehen ihm in dieser Zeit zur Seite. Gemeinsam versuchen die Freunde an die letzte "Lebensperle" heranzukommen. Diese würde es Alfie nämlich ermöglichen, genau wie alle anderen Menschen, normal zu altern und irgendwann zu sterben.

Ich wollte schon lange ein Buch von Ross Welford lesen. Als ich dann auf dieses Buch aufmerksam geworden bin, konnte ich nicht länger widerstehen, da ich die Vorstellung von einem 1000-jährigen Jungen recht faszinierend fand.

Zu Beginn lernt der Leser auch gleich den Jungen Alfie kennen und erfährt, wie es dazu kommen konnte, dass er ein Nimmertoter (ein Mensch der niemals altert) ist. Spannend an dem Szenario fand ich dabei, dass die Nimmertoten zwar nicht altern können, aber dennoch, genau wie andere Menschen, an einer Krankheit oder an einer Verletzung sterben können.

Schnell wird einem klar, was für eine enge Beziehung Mutter und Sohn über all die Jahrhunderte geführt haben. Schließlich hatten die beiden nur einander. Freunde gab es nur ganz wenige, da das Geheimnis der Beiden viel zu groß war um es jemand anderem anzuvertrauen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Alfie und dem Jungen Aidan erzählt. Bei wechselnder Perspektive steht über dem nächsten Kapitel der Name des Jungen der nun seine Geschichte erzählt. Dabei fand ich es etwas unglücklich, dass die darauf folgenden Kapitel (aus der Sicht des jeweiligen Jungen) dann ohne Namensangabe versehen sind. Liest man das Buch in einem Zug hat man keine Probleme damit zu wissen, welcher Junge gerade erzählt. Legt man jedoch längere Pausen ein, so muss man sich am Anfang eines Kapitels immer kurz orientieren, welcher Junge denn nun gerade berichtet.

Zudem wird nicht nur die Perspektive gewechselt, auch springen wir gemeinsam mit Alfie immer wieder in die Vergangenheit. Mich haben diese Zeitsprünge teilweise ein wenig aus der Geschichte herausgerissen. Obwohl ich es natürlich furchtbar spannend fand, mehr von Alfies Vergangenheit zu erfahren. Denn diese Vergangenheit spielt auch für die Zukunft eine wichtige Rolle.

Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich und unterhaltsam geschrieben. Ständig passiert etwas neues - sei es in der Vergangenheit oder in der Gegenwart.
Gegen Ende hin wurde es mir stellenweise aber etwas zu viel des Guten. Dies liegt an der Tatsache, dass Alfie anfängt zu klauen und zu stehlen um an die wichtige Lebensperle zu gelangen. Dabei kommt er auch immer mit einem blauen Auge davon. Ich mochte die Botschaft nicht, die den Kindern und Jugendlichen damit vermittelt wird.

Da Alfie bisher sehr zurückgezogen gelebt hat, hat er ganz eigene Ansichten auf manche Dinge. So kommt es zu lustigen Szenen, z. B. wenn es darum geht, dass Alfie kein Handy besitzt und das dies für Kinder in seinem Alter nur schwer verständlich ist.
Zudem hat Alfie aufgrund seiner vielen Lebensjahre eine sehr altkluge Ansicht, die für Außenstehende doch etwas komisch wirkt, da Alfie schließlich erst 11 Jahre alt sein soll.

Fazit:
Mein erstes Buch von Ross Welford hat mich gut unterhalten. Dies liegt schon alleine an der sehr faszinierenden Thematik. Gerade die Sprünge in die Vergangenheit fand ich sehr spannend, dennoch haben sie mich auch teilweise aus der eigentlichen Geschichte herausgerissen. Zudem gefiel es mir nicht, was für eine Botschaft in Bezug auf Klauen und Stehlen den Kindern und Jugendlichen stellenweise vermittelt wurde.
Knappe 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Sehr starker Auftakt von Poznanskis Dystopie

Die Verratenen
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Inhalt:
Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich - Rias Leben könnte nicht besser sein. Doch dann ...

Inhalt:
Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich - Rias Leben könnte nicht besser sein. Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft. Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Aber sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt.

Meinung:
Nach dem Zusammenbruch der bisherigen Welt wachsen die meisten Menschen in sogenannten Spähren auf. Diese gläsernen Blasen beschützen ihre Bewohner vor der Außenwelt und dessen unwirtlichen Lebensbedingungen Eine dieser Bewohnerinnen ist die 18-jährige Studentin Ria. Ria zählt zu den besten Studenten ihrer Akademie und eine große Zukunft steht ihr bevor. Doch dann kommt alles anders, als Ria eines Tages ein Gespräch belauscht, in welchem sie und fünf weitere Studenten des Verrates am Spährenbund bezichtigt werden. Auch ihr Freund Aureljo ist unter den genannten Verrätern. Für Ria gestaltet es sich als recht schwierig die anderen Studenten zu warnen und eine Flucht ist unmöglich. Doch das Schicksal hat einen besonderen Weg für die sechs Jugendlichen vorgesehen.

Über diese Trilogie von Ursula Poznanski hatte ich bereits wahnsinnig viel Gutes gehört. Die Bücher befinden sich auch bereits seit Jahren in meinem Bücherregal, jedoch noch ungelesen. So habe ich die Chance genutzt und habe zum Hörbuch gegriffen.

Ob dies die bessere Entscheidung war als das Buch zu lesen, wage ich im Nachhinein zu bezweifeln. Denn ich hatte doch ein paar Probleme mit der Hörbuchsprecherin Julia Nachtmann. Die Stimme, die sie der Protagonistin verleiht, war mir oftmals zu emotionslos und gelangweilt. Die anderen Charaktere vertont Julia Nachtmann dann doch etwas emotionaler, wenn auch hier die großen Gefühle in der Stimme für mich fehlten.
Zudem war ich zu Beginn von CD 1 doch reichlich verwirrt, ob ich denn nun auch wirklich mit der richtigen CD gestartet bin. Es gibt kein Intro, in dem darauf hingewiesen wird, wie der Titel des Hörbuches lautet oder wer dieses Hörbuch überhaupt vorliest. Dies fand ich doch äußerst ungewöhnlich und schade.

Trotz diesen kleineren Problemen bin ich schnell in der Geschichte angekommen. Da ich sehr gerne Dystopien lese, war ich gespannt auf die in dieser Geschichte erdachte Welt. Die Autorin nimmt sich dabei wirklich genug Zeit und erläutert, was es mit dieser zukünftigen Welt auf sich hat, wie das Leben in dieser Welt aussieht und welche verschiedenen Bewohner auf unserer Erde leben. Schon nach kurzer Zeit war ich von der Idee begeistert und fieberte mit der Protagonistin Ria mit.

In diesem Hörbuch gibt es sehr viele Stellen die spannend beschrieben sind. Denn kurz nach der Einführung in die Geschichte muss Ria feststellen, dass sie und fünf andere Studenten des Verrats bezichtigt werden. So beginnt eine abenteuerliche Reise, bei der mir mehrmals der Atem gestockt ist. Reichlich verzwickte Situationen haben die Freunde zu bestehen. Ganz besonders gut gefallen haben mir hier die zwischenmenschlichen Nuancen. Ich fand es authentisch dargestellt, wie Ria und ihre Freunde von den Prims (Bewohner der Außenwelt) aufgenommen aber auch abgelehnt werden. So kommt es zu offensichtlichen Anfeindungen und Hassgebärden. Und über all dem thront irgendwann der Verdacht eines Verrats.
Dieser höchst explosive Mix sorgte bei mir dafür, dass ich so schnell es geht wissen wollte, wie die Geschichte weitergeht.

Die Gruppe der sechs Studenten bietet jede Menge verschiedene Persönlichkeiten. So kann sich jeder Leser mit mindestens einem der Charaktere identifizieren. Da die Studenten an der Uni zu jeweils verschiedenen Experten ausgebildet wurden, besitzt auch jedes Mitglied der Gruppe eine andere Begabung oder Eigenschaft in der er ganz besonders hervorsticht.
So gibt es Protagonistin Ria, die gelernt hat sich zu verstellen und andere Menschen zu manipulieren, um an ihr Ziel zu kommen. Ihre Freundin Tomma hingegen ist total anders und es wirkt immer ein wenig so, als würde sie in ihrer eigenen Welt leben. Teilweise erscheint Tomma daher sehr naiv und verweichlicht. Flemming ist der Arzt der Gruppe, Tycho überzeugt durch sein technisches Geschick und Dantorian ist ein begnadeter Zeichner. Und dann ist da noch Aureljo der geheime Anführer der Gruppe.

Ich für meinen Teil werde diese Reihe definitiv weiterverfolgen und verstehe nun die ganzen begeisterten Stimmen hierzu. Unschlüssig bin ich nur noch, ob ich Ria und ihre Freunde per Buch oder per Hörbuch weiter begleiten werde.

Fazit:
Ich habe viel erwartet und viel bekommen. Die Lobeshymnen auf Ursula Poznanskis Dystopie Auftakt sind total gerechtfertigt. Man bekommt viel Spannung und Action sowie einige Geheimnisse geboten. Die verschiedenen Charaktere innerhalb der Gruppe sorgen für zusätzliche Dynamik und die Idee rund um diese dystopische Welt hat mir sehr gut gefallen. Ich hoffe, dass das hohe Niveau auch in Band 2 gehalten werden kann. Einzig die Hörbuchsprecherin konnte mich nicht wirklich überzeugen, sodass ich am Ende gute 4 von 5 Hörnchen vergebe.