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Veröffentlicht am 25.01.2019

Die Chroniken von Cinder & Ella

Cinder & Ella
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Der Inhalt
Ellamara hat (fast) alles, was sich ein Teenagermädchen wünscht: Sie ist hübsch, witzig, hat einen erfolgreichen Blog und eine Mutter, die sie über alles liebt. Und sie hat einen besten Freund, ...

Der Inhalt


Ellamara hat (fast) alles, was sich ein Teenagermädchen wünscht: Sie ist hübsch, witzig, hat einen erfolgreichen Blog und eine Mutter, die sie über alles liebt. Und sie hat einen besten Freund, Cinder. Das Problem ist nur, dass sie Cinder noch nie persönlich gesehen hat. Denn die beiden kennen sich nur über ihren Chat.
Doch dann kommt der Unfall, der alles verändert. Ihre Mutter stirbt und Ella selbst hat Verbrennungen. Sie hinkt und muss monatelang ins Krankenhaus.
Und sie zieht auf die andere Seite des Landes zu ihrem Vater und dessen neuer Familie nach Los Angeles. Sie hat niemanden mehr - bis sie ihren Mut zusammen nimmt und Cinder nach all dem wieder schreibt.
Cinder ist außer sich vor Sorge. Ella hat sich seit Monaten nicht mehr gemeldet und auch ihr Blog liegt still. Er macht sich Vorwürfe. Denn er hat ihr nie gesagt, wer er wirklich ist. Einer der erfolgreichsten Jungschauspieler Hollywoods. Und egal, mit vielen Mädchen er ausgeht - er kann immer nur an eines denken. Ella. Und dann schreibt sie ihm nach Ewigkeiten plötzlich wieder...

Meine Meinung


Der Titel des Romans hat mich sofort angesprochen. Ich war früher schon ein totaler Märchenfan und freute mich auf eine moderne Umsetzung dieser Geschichte. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Ella und Cinder haben sich noch nie persönlich getroffen, und trotzdem können sie nicht ohneeinander. Beide wissen, dass sie mehr für den anderen empfinden, aber zugeben wollen sie es nicht so richtig. Vor allem nicht vor sich selbst. Als Ella und ihre Mutter in den schrecklichen Autounfall verwickelt werden, ist Cinder ihr einziger Kontaktpunkt zu ihrem alten Leben. Sie fangen wieder an, zu schreiben und irgendwann wagen sie sogar den nächsten Schritt: Sie tauschen Handynummern aus und telefonieren miteinander.
Die Charaktere sind sympathisch und mir hat vor allem gefallen, dass die Geschichte immer abwechselnd aus beiden Perspektiven geschildert wurde. Erst begleiten wir als LeserInnen Ella, dann Cinder, der eigentlich im wahren Leben Brian heißt.
Die Story hat mich von Anfang an gecatcht, und der Schreibstil macht es einem enorm leicht, der ganzen Geschichte zu folgen. Meine Augen flogen über das Papier.
Und das Buch hat mich an manchen Stellen richtig wütend gemacht. Ella hat es in ihrer neuen Umgebung nämlich nicht leicht. Durch ihren Gehstock und ihre Verbrennungen ist sie an ihrer neuen Schule "der Freak". Und das wird ihr jeden Tag wieder aufs Neue gezeigt. Die Schüler überbieten sich gegenseitig in den Gemeinheiten, die sie ihr antun. Und das hat mich mehrmals traurig und fassungslos gemacht.
Aber Ella selbst hat auch manchmal Anwandlungen, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Sie hat sich vorgenommen, ihren Vater und die neue Familie zu hassen. Und daran hält sie fest, egal, was passiert. Manchmal hab ich das kopfschüttelnd gelesen. Ein paar Reaktionen waren mir einfach zu drüber von ihr. Aber sie versucht sich irgendwann, zu bessern. Das hat mich dann doch wieder mit ihr versöhnt.
Wer mich bei diesem Buch aber wirklich abgeholt hat, war die Figur Cinder aka Brian. Von dem ersten Kapitel, das aus seiner Sicht geschrieben ist, merkt man als LeserIn, wie viel ihm Ellamara bedeutet und dass das Leben als gefeierter Hollywoodschauspieler auch seine Schattenseiten hat. Brian liebt, was er tut, aber die Umstände, die zu diesem Beruf dazu gehören, machen ihn fertig. Und das tat mir richtig leid. Zwischendurch hab ich mich gefragt, warum er sich nicht gegen seine Armee aus Managern, Assistenten und Beratern gewehrt hat. Aber irgendwann wurde mir klar, dass er einfach keine Wahl hatte. Das war ein Machtkampf, aus dem er nur als Verlierer hervorgehen konnte - wäre da nicht Ella gewesen.
Die beiden haben eine ganz besondere Verbindung, die mir wirklich ans Herz gegangen ist. Sie streiten sich auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise und tun einander unbeschreiblich gut.
Den Titel fand ich am Ende dann aber doch etwas irreführend. Einen richtigen Bezug zu der Cinderella-Geschichte gibt es nicht. Am Ende spielt zwar ein Handschuh eine kleine Rolle, angelehnt an Cinderellas Schuh, aber das wirkte für mich ein bisschen konstruiert. Deshalb kann ich dem Buch auch keine vollen 5 Sterne geben, auch wenn es ansonsten eine wirklich süße und gut geschriebene Geschichte ist.

Mein Fazit


Cinder & Ella sind ein Pärchen, für das man mitfiebert. Die Geschichte passt in unsere heutige Zeit, in der so eine Lovestory bestimmt tatsächlich hätte passieren können. Es ist ein modernes Märchen und für Jugendliche und junge Erwachsene meiner Meinung nach sehr gut geeignet. Mir persönlich hat sich manche Reaktion von Ella nicht ganz erschlossen, aber insgesamt fand ich die Figuren trotzdem sehr sympathisch und ich hab das Buch gerne gelesen.

Veröffentlicht am 29.03.2021

"Mordseestrand" - Borkum hat seine eigene Miss Marple

Mordseestrand
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Als der Umweltschützer Jo Hammert tot auf Borkum aufgefunden wird, ist Caro Falks Spürsinn geweckt. Gemeinsam mit Jan Akkermann macht die Hobbydetektivin sich daran, die Umstände von Jos Tod zu ermitteln. ...

Als der Umweltschützer Jo Hammert tot auf Borkum aufgefunden wird, ist Caro Falks Spürsinn geweckt. Gemeinsam mit Jan Akkermann macht die Hobbydetektivin sich daran, die Umstände von Jos Tod zu ermitteln. Ist er ermordet worden? Oder war es ein natürlicher Tod?
Motive für eine Tötung sind schnell gefunden. Jo hatte nämlich einige Geheimnisse. Doch ist eins davon der Grund für seinen Tod?
Für Caro Falk ist dies der zweite Fall, den sie auf Borkum bearbeitet. Für mich ist es das erste Mal, dass ich sie als Leserin bei ihren Ermittlungen begleite. Obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe, bin ich trotzdem schnell mitgekommen. Die Dynamik zwischen Caro und Jan gefällt mir, die beiden sind ein gutes Team. Mehr als ein Mal musste ich bei der Vorgehensweise der beiden schmunzeln. Im Buch wird der Vergleich zwischen Caro und Miss Marple sowie zwischen Jan und Mister Stringer gezogen – und diesen Vergleich finde ich sehr passend. Es macht Spaß, ihnen dabei zuzusehen, wie sie den Fall aufrollen und ihn auf unkonventionelle Weise bearbeiten.
Auch der Fall selbst ist spannend. Das Opfer Jo Hammert war ein aktiver Umweltschützer, der speziell für die Sumpfohreule eingetreten ist. Ich selbst kenne mich mit Naturschutzgebieten und Vogelpopulationen nicht aus, hatte aber trotzdem das Gefühl, dass das Umweltthema im Krimi verständlich dargestellt wird.
Die Entwicklungen waren schlüssig und in einem guten Tempo. Der Krimi hatte für mich den richtigen Mix aus Spannung und Humor, er ist meiner Meinung nach ein gutes Beispiel für das Genre Cosy Crime.
Die Auflösung kam für mich überraschend, ohne, dass es konstruiert gewirkt hat. Dadurch hatte ich noch einen größeren Lesespaß.
Einzig und allein Caros impulsive Art hat mich manchmal den Kopf schütteln lassen, weil sie sich dadurch selbst in Gefahr bringt. Aber genau das macht sie authentisch.
Dass die ostfriesische Insel Borkum als Setting gewählt wurde, gefällt mir als Nordseefan sehr. Die Uhren ticken an der Nordsee anders. Dadurch ist auch die Polizeiarbeit eine andere – und die Hobbydetektive Caro und Jan können durch die Gemeinschaft der Inselbewohner, die besser vernetzt sind als jeder Geheimdienst, gut ermitteln.
„Mordseestrand“ ist ein Krimi, der sich lohnt. Ich habe mich gerne nach Borkum entführen lassen, auch wenn komplexe Umweltthemen eigentlich nicht meins sind. Hier wurden sie jedoch mit der richtigen Mischung aus Spannung und Humor aufgearbeitet. Ich freue mich auf die nächsten Fälle von Caro und Jan!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 22.01.2019

"Fifty Shades of Grey" - College Edition

After passion
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Die Handlung
Tessa Young weiß, was sie will: Sie ist organisiert, zielstrebig, glücklich in ihrer Beziehung mit dem Nachbarsjungen und sie hat ihr ganzes Leben auf diesen einen Tag hingearbeitet. Den ersten ...

Die Handlung


Tessa Young weiß, was sie will: Sie ist organisiert, zielstrebig, glücklich in ihrer Beziehung mit dem Nachbarsjungen und sie hat ihr ganzes Leben auf diesen einen Tag hingearbeitet. Den ersten Tag im College.
Doch kaum ist sie am College angekommen, trifft sie auf Hardin. Und alles geht drunter und drüber.
Hardin ist das genaue Gegenteil von Tessa: Er ist wütend auf alles und jeden, benutzt Mädchen nur zum Spaß und lebt von Party zu Party.
Er ist also genau die Art von Umgang, die Tessa ihr ganzes Leben lang gemieden hat. Aber aus irgendeinem Grund kann sie nicht von Hardin lassen - und er auch nicht von ihr. Und damit beginnt ein explosives Hin und Her, das mehr als eine Überraschung bereithält...

Meine Rezension


Ich möchte ehrlich sein: Ich hab von der After-Reihe zwar schon vorher viel gehört, aber ich konnte mich erst aufraffen, die Bücher zu lesen, als ich den Trailer zu dem bald erscheinenden Film gesehen habe. Die Charaktere erschienen mir darin so sympathisch, dass ich einfach mehr über sie und ihre Geschichte wissen wollte. Und ihre Story hat mich direkt gefangen genommen.
Tessa und Hardin könnten nicht unterschiedlicher sein. Aber eins verbindet sie doch: Ihre Liebe zu Literatur. Dadurch kommen im Buch selbst immer wieder Vergleiche zu großen Werken auf. Tessa sieht in allem, was sie und Hardin erleben, eine Verbindung zu Stolz und Vorurteil, Sturmhöhe oder einem anderen großen Werk der Literatur. Das hat mich immer schmunzeln lassen. Und mich gleichzeitig noch an eine ganz andere Reihe erinnert: An Fifty Shades of Grey.
Die Parallelen sind zahlreich. Tessa ist jung, ein bisschen naiv und studiert Englische Literatur - wie Ana Steele. Sie hat keine Ahnung davon, wie sie auf Männer wirkt, obwohl diese ihr in Scharen hinterher rennen - ähnlich wie bei Ana.
Hardin hat auch Dämonen aus seiner Vergangenheit, die ihn immer wieder einholen - genau wie Christian Grey. Und auch Hardin ist fast schon krankhaft eifersüchtig und betont immer wieder, dass Tessa ihm gehöre.Und auch die Story an sich ist manchmal sehr ähnlich.
Vom Schreibtstil her hat mich After Passion aber mehr an die Twilight-Reihe von Stephenie Meyer erinnert. Was wahrscheinlich auch dem Alter der Protagonisten geschuldet ist. Mit 18 bzw. 20 sind die beiden noch sehr jung. Und da die Geschichte aus der Sicht von Tessa erzählt wird, sind die Gedankengänge manchmal noch sehr...jugendlich, um es mal so zu sagen.
Ich mag die Charaktere, allen voran Tessas besten Freund Landon und die Familie von Hardin, egal, wie verkorkst die ganze Situation zwischen ihnen allen ist. Mir gefällt auch, was die beiden Protagonisten für eine Entwicklung durchmachen. Einzig und allein die Freundesclique, die Tessa und Hardin mehr als ein Mal einen Strich durch die Rechnung macht, ging mir ziemlich oft auf den Keks. Aber das geht nicht nur mir so, sondern auch den beiden Protagonisten.
Was mich an diesem Buch total beeindruckt hat, ist, was es für Gefühle in mir hervorgerufen hat. Ich hab manchmal wirklich davor gesessen und mir die Haare gerauft. Ich war sauer und wütend auf die Charaktere, hab überrascht mit angesehen, was alles passiert, war fassungslos über das Ende, das ich tatsächlich nicht habe kommen sehen und war glücklich, wenn Tessa und Hardin es mal ein paar Seiten ohne irgendeinen Konflikt ausgehalten haben.
Da ziehe ich meinen Hut vor der Autorin Anna Todd. Ich kann verstehen, wieso sie es geschafft hat, über die Plattform Wattpad so viele Fans zu bekommen, dass ihre Geschichte in vier Büchern veröffentlicht wurde. Denn die Story gab es schon vorher öffentlich im Netz, bei Wattpad, zu lesen. Der Erfolg spricht für sich.
Trotzdem finde ich, dass die Geschichte an manchen Stellen zu detailliert erzählt ist. Da hätte man sich bestimmt auch kürzer fassen können, ohne viel von der Handlung zu verlieren. Andererseits hat man so das Gefühl, quasi hautnah und in Echtzeit dabei zu sein. Denn wir Leserinnen und Leser erleben wirklich jeden einzelnen Moment aus dem Leben von Tessa mit, seit sie ans College gegangen ist.

Mein Fazit


Tessa und Hardin sind ein Paar, das ich gerne verfolge. Sie regen mich auf, und zwar beide Parteien, aber trotzdem wünsche ich mir immer, dass sie es trotz aller Hindernisse irgendwie schaffen. Die meisten Charaktere sind sehr liebenswert,viele der Handlungen sind nachvollziehbar, auch wenn sie einen als Leser*in stellenweise ganz schön fertig machen können.
Ich hab das Buch fast nicht aus der Hand legen können und war vom Ende komplett überrascht. Also hab ich mir sofort Band 2, 3 und 4 zugelegt und direkt weitergelesen. #Hessa lässt mich nicht aus seinen Klauen. Auch, wenn ich das Gefühl habe, dass das Buch an manchen Stellen gerne etwas kürzer hätte sein können, bin ich ein Fan und freue mich auch auf den Film, der 2019 in die Kinos kommen wird.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Aller guten Dinge sind drei: Raub, Mord und eine fingierte Entführung

Mord braucht keine Bühne
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Der Inhalt
Großbritannien der 20er Jahre. Eine moderne Frau, die ihren Mann im Krieg verloren hat und jetzt ihren klugen Kopf für Ermittlungen einsetzt: Das ist Kate Shackleton, frisch gebackene Privatdetektivin. ...

Der Inhalt


Großbritannien der 20er Jahre. Eine moderne Frau, die ihren Mann im Krieg verloren hat und jetzt ihren klugen Kopf für Ermittlungen einsetzt: Das ist Kate Shackleton, frisch gebackene Privatdetektivin. Und sie stolpert wahrhaftig über ihre Fälle. Denn eigentlich hat sie gerade den Auftrag bekommen, einen Überfall auf einen Juwelier aufzuklären. Wäre da nicht diese Leiche, die sie nach einem Theaterbesuch findet. Und dann scheint auch noch die Hauptdarstellerin des Stücks entführt worden zu sein. Kate Shackleton hat also alle Hände voll zu tun. Und irgendwie scheint alles mit dem Theaterensemble zu tun zu haben. Gut, dass sie bei all den Ermittlungen Unterstützung von Inspektor Charles bekommt...

Meine Meinung


Kate Shackleton hat das Zeug, eine gute Ermittlerin zu werden. Man merkt allerdings, dass das Buch "Mord braucht keine Bühne" erst ihr zweiter Fall ist. Noch ist ihre Figur nicht ganz ausgereift und an manchen Stellen noch etwas blass. Plötzlich regt sie sich wahnsinnig über etwas auf, und wir als Leser bzw. Leserin verstehen nicht so ganz, woran das jetzt liegt. Im Laufe des Romans wird das Verständnis für Kate meiner Meinung nach aber größer. Man lernt sie besser kennen. Und mögen. Was aber auch an den Nebencharakteren liegt, finde ich. Mr Sykes, der für Kate arbeitet, ist ein ehemaliger Polizist, der sehr verbissen seiner Arbeit nachgeht, aber trotzdem sehr sympathisch rüberkommt und Kate auch mehr als ein Mal Kontra gibt. Und Inspektor Charles bringt mit seiner Art das Beste an Kate zum Vorschein - was sie auch zu einer besseren Ermittlerin macht.
Etwas verwirrend fand ich am Anfang, mit wie vielen Figuren wir es hier zu tun bekommen. Das gesamte Theaterensemble spielt eine Rolle - und dann noch Familienmitglieder und Nachbarn. Da musste ich mich erstmal einfinden. Aber am Ende ging dann doch alles auf.
Woran ich mich ebenfalls erstmal gewöhnen musste, waren die Zeitsprünge und Perspektivwechsel. Der Großteil des Romans ist aus der Ich-Perspektive von Kate Shackleton geschrieben. Aber es kommen auch Kapitel, die die Vorgeschichte von Lucys Großvater beleuchten, der Hauptdarstellerin des Stücks, und dann noch Kapitel, in denen wir Lucy selbst begleiten. Denn man erfährt relativ schnell, dass sie ihre eigene Entführung fingiert.
Insgesamt ist alles einfach ziemlich viel: Viele Fälle, viele Figuren, viele Sichtweisen. Da muss man sich erst einfuchsen - aber nach dem ersten Drittel des Buchs haben mich die Schreibweise, die Hauptfigur Kate und auch die Ermittlungen für sich eingenommen.Und mit dem Ende habe ich nicht gerechnet, was für mich eine hohe Kunst ist. Dass die Autorin es schafft, mich bis zum Ende bei der Stange zu halten und rätseln zu lassen, wer denn nun der Täter oder die Täterin ist, hat beim Lesen einfach super Spaß gemacht. Und deswegen hab ich mir auch sofort den ersten Band der Kate Shackleton-Reihe geholt.
Die größte Stärke, die das Buch meiner Meinung nach hat, ist die Atmosphäre, die hier vermittelt wird. Von Seite 1 an fühlte ich mich ins England der 20er Jahre zurückversetzt. Ich konnte mir genau vorstellen, wie es damals ausgesehen hat, was die Leute für Kleidung getragen haben und wie die Gesellschaft getickt hat. Das ist der Autorin hervorragend gelungen.

Mein Fazit


"Mord braucht keine Bühne" ist ein schöner Kriminalroman, der sich ungefähr nach dem ersten Drittel super lesen lässt. Ich hab eine Eingewöhnungsphase gebraucht, weil es viele Charaktere gibt, plötzlich insgesamt drei Fälle parallel aufzuklären sind und aus verschiedenen Sichtweisen erzählt wird. Die Zusammenhänge werden erst nach und nach klar. Aber ich habe bis zum Ende mitgerätselt, wer es denn nun war. Und habe alle paar Seiten einen neuen Verdächtigen gehabt. Das rechne ich der Autorin hoch an. Spannung bis zum Schluss erzeugen kann nicht jeder.
Der größte Pluspunkt: Das Setting und die Atmosphäre. Man wird sofort ins England der 20er Jahre versetzt. Mit vielen liebevollen Details. Und das hat mich zu einem Fan gemacht, auch wenn das Buch an anderen Stellen ein paar Schwächen aufweist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Geschichte
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 03.05.2019

Eine etwas andere Sommerliebe: Dylan und Gray

First Comes Love
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Der Inhalt
Gray ist einsilbig, in sich gekehrt und würde am liebsten die ganze Zeit in seinem Zimmer hocken und Videospiele spielen. Alles in seinem Leben ist dunkel. Bis Dylan auftaucht.
Dylan ist das ...

Der Inhalt


Gray ist einsilbig, in sich gekehrt und würde am liebsten die ganze Zeit in seinem Zimmer hocken und Videospiele spielen. Alles in seinem Leben ist dunkel. Bis Dylan auftaucht.
Dylan ist das genaue Gegenteil von ihm. Sie hat sekündlich verrückte Einfälle, sprüht geradezu vor Lebenslust und möchte nur eins: Die Mauern von Gray zum Enstürzen bringen, um ihm zu zeigen, wie schön das Leben sein kann.
Für die beiden beginnt ein Sommer, den beide aus mehr als einem Grund nicht mehr vergessen werden...

Meine Meinung


Der Autorin ist es gelungen, zwei sehr unterschiedliche, aber trotzdem unglaublich spannende Charaktere zu erschaffen. Die Geschichte wird immer abwechselnd aus der Sicht der beiden geschildert. Dadurch bekommt der Roman eine Lockerheit, die perfekt zu der Geschichte passt.
Dylan und Gray passen super zusammen und tun sich gegenseitig gut. Das wird von Seite 1 an klar. Außerdem merkt man schnell, dass das mit den beiden keine typische Sommerromanze ist, wie man sie schon zig mal gelesen hat.
Der Schreibstil ist unaufgeregt und geht in die Tiefe. Das ermöglicht es uns als Lesern und Leserinnen, vollkommen in die Gefühlswelt der Figuren einzutauchen. Die größte Stärke bei "First Comes Love".
Aber meiner Meinung nach hat der Roman auch leider einige Schwachstellen. Gray ist am Anfang der Junge, der zutiefst in sich gekehrt ist. Aber kaum taucht Dylan in seinem Leben auf, scheint er von jetzt auf gleich eine 180 Grad-Wendung zu machen. Diese Entwicklung, und auch die Gefühle, die er für Dylan entwickelt, passieren mir persönlich viel zu schnell. Gerade auch dadurch, dass man so tief in der Gefühlswelt der Figuren drinsteckt, habe ich das nicht nachvollziehen können. Das fühlte sich für mich so an, als wäre von jetzt auf gleich ein Schalter umgelegt worden. Aber ohne Kraftaufwand, und das hat sich für mich einfach nicht logisch angefühlt.
Und ich fand es schade, dass man so gut wie gar nichts über Dylan erfahren hat. Grays Backround-Story nimmt so gut wie alles für sich ein. Über Dylans Vergangenheit bekommt man hingegen fast überhaupt nichts mit. Dadurch tritt sie als Figur etwas in den Hintergrund, obwohl doch bei einem Liebespaar eigentlich beide Figuren gleich viel bedeuten sollten, finde ich.
Und ich fand den offiziellen Klappentext sehr verwirrend. Um einen Roadtrip geht es hier nicht wirklich. Die beiden machen zwar Ausflüge zusammen, unter anderem ein Wochenende in L.A., aber nach dem Klappentext hatte ich mir einen komplett anderen Verlauf der Geschichte vorgestellt.

Mein Fazit


"First Comes Love" ist ein Roman, der sich durch den unaufgeregten Schreibstil der Autorin gut lesen lässt. Die Figuren sind spannend, auch wenn der Fokus deutlich auf Gray liegt und Dylan dadurch zu kurz kommt. Aber durch die schnellen Entwicklungen, vor allem, wenn es um die Gefühle der beiden füreinander geht, hat das Buch etwas an Charme verloren, finde ich. Die Ansätze waren da und auch gut gedacht, meiner Meinung nach. Aber trotzdem konnte die Story von Dylan und Gray mich nicht komplett überzeugen.
Und der Klappentext hat bei mir Erwartungen geschürt, die nicht eingetroffen sind. Ein wirklicher Roadtrip ist das bei den beiden nicht. Der Großteil der Geschichte findet in Grays Heimatort statt.
Dadurch hat mich der Roman insgesamt gesehen etwas enttäuscht. Man kann ihn gut mal nebenbei lesen, aber mein neues Lieblingsbuch wird es leider nicht.

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