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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2018

Spannender Auftakt mit Potenzial zum Jahreshighlight

Palace of Glass - Die Wächterin
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England 2054:

Seit die Gesellschaft von der Existenz der Magdalenen, Menschen mit der Fähigkeit die Erinnerungen und Gefühle anderer Menschen zu lesen oder gar zu verändern, erfahren hat, sind Berührungen ...

England 2054:

Seit die Gesellschaft von der Existenz der Magdalenen, Menschen mit der Fähigkeit die Erinnerungen und Gefühle anderer Menschen zu lesen oder gar zu verändern, erfahren hat, sind Berührungen zwischen Menschen verboten. Zu ihrem eigenen Schutz sind die Menschen zum konservativen Kleidungsstil des 19. Jahrhunderts zurückgekehrt und zeigen aus lauter Angst so wenig Haut wie möglich. Rea, eine junge Schneiderin, die heimlich an Faustkämpfen im Untergrund teilnimmt, wird ungewollt in die Welt des britischen Königshofs gezogen. Getarnt als Geliebte des Prinzen soll sie diesen vor Attentätern beschützen. Was jedoch niemand weiß, ist die Tatsache, dass Rea selbst die größte Gefahr für den Prinzen darstellen könnte, denn sie verbirgt ein Geheimnis, dass ihren Tod bedeuten würde, sollte jemand davon erfahren. Denn Rea ist eine Magdalena.

Die Welt, wie C. E. Bernard sie erschaffen hat, ist unglaublich facettenreich. Der Kleidungsstil und die Sitten des 19. Jahrhunderts mischen sich hier mit der neuesten Technik und ergeben ein wunderbares Gesamtbild, welches mich sehr begeistern konnte. Die Beschreibung ihrer Welt und Gesellschaft ist sehr detailliert und insbesondere sehr wichtig, da einige Vorstellungen für uns doch sehr fremdartig und schwer vorzustellen sind, wenn man keine genaue Beschreibung davon hat (ich sage nur "Schleppe halten"). Dennoch konnte mich ihre Welt nach kurzen Startschwierigkeiten gefangen nehmen.

Rea, die nicht ganz freiwillig zu Leibwächterin des Kronprinzen geworden ist, muss sich auf einmal am königlichen Hofe zurechtfinden und an mehreren Fronten gleichzeitig kämpfen. Zum einen wächst von Tag zu Tag die Gefahr, dass sie enttarnt wird, zum Anderen muss sie für die Sicherheit des Prinzen sorgen und diesen vor einer geheimen Rebellengruppe beschützen.

Rea als Protagonistin war mir sehr sympathisch. Sie ist eine starke junge Frau, die in einer Welt leben muss, die nicht für Frauen und schon gar nicht für Magdalenen geschaffen ist. Dennoch findet sie sich irgendwie zurecht und kämpft Tag für Tag gegen ihre eigene Natur, um zu überleben. Im Verlauf der Handlung wächst sie und muss feststellen, dass die Gesellschaft wie sie sie kannte, nicht immer das ist, was sie zu sein scheint. Und auch dass manche Menschen nicht die sind, für die sie sich ausgeben.

Auch die anderen Figuren konnten mich schnell überzeugen. Robin, Blanc, Mister Galahad und insbesondere die Duchesse Ninon sind allesamt sehr interessante Charaktere, von denen jeder seine eigenen Geheimnisse mit sich herumträgt.

Auch wenn die ersten paar Seiten des Buches etwas schleppend waren, nimmt die Handlung doch sehr bald an Fahrt auf und gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse regelrecht.

Das Ende hat mich dann doch überrascht. Zwar konnte ich einige Ereignisse vorhersehen, jedoch hat mich das Ende dann doch etwas unvorbereitet getroffen.

Seit Sarah J. Maas und Leigh Bardugos "Das Lied der Krähen" konnte mich ein Buch selten so packen wie dieses hier.

"Palace of Glass" ist auf jeden Fall ein gelungener Auftakt dieser Reihe und wird bei mir auf jeden Fall ein Jahreshighlight, auf dessen Fortsetzung ich schon sehr gespannt bin. Zum Glück müssen wir ja nicht mehr so lange auf den zweiten Band warten.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Nacht ohne Namen

Nacht ohne Namen
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Eigentlich will Nicki nur herausfinden, was mit ihrem verschwundenen Freund Canon passiert ist, doch ehe sies sich versieht wird sie in eine Welt voller Geister und Dämonen gezogen. Besonders einer dieser ...

Eigentlich will Nicki nur herausfinden, was mit ihrem verschwundenen Freund Canon passiert ist, doch ehe sies sich versieht wird sie in eine Welt voller Geister und Dämonen gezogen. Besonders einer dieser Dämonen ist besonders hartnäckig. Tallis, Inkubus und durch einen - aus Nickis Sicht - unfreiwilligen Pakt mit Nicki verbunden, Gemeinsam ziehen die beiden durch die Unterwelt von Berlin auf der Suche nach Canon und einem Weg ihn zu retten.

Nachdem ich vor einiger Zeit "Rabenmond" von Jenny-Mai Nuyen gelesen hatte, waren meine Erwartungen an dieses Buch bereits sehr hoch. Und ich wurde nicht enttäuscht. "Nacht ohne Namen" ist wunderbar spannend und hat mich bereits nach wenigen Seiten in seinen Bann gezogen. Die kleinen Wortspielereien fand ich einfach klasse und auch wenn es hin und wieder leicht verzwickt wurde, lies sich die Geschichte sehr flüssig lesen. Jennys Schreibstil ist aber auch einfach fantastisch. Gegen Ende wurde die Handlung immer komplizierter und dank einiger überraschender Wendungen wusste ich irgendwann einfach nicht mehr, wer Freund und wer Feind war. Jede der Charaktere hütet seine ganz eingenen Geheimnisse, die teilweise aufgedeckt, teilweise jedoch unergründet bleiben. Auf jeden Fall ein sehr gutes Buch, auch wenn ich mir am Ende noch ein bisschen mehr Seiten gewünscht hätte.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Save Me

Save Me
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Ruby hat nur ein Ziel: Oxford. Um dies zu erreichen, gibt sie alles und dank eines Stipendiums für das Maxton Hall College und glänzender Noten, hat sie auch gute Voraussetzungen dafür. Jetzt muss sie ...

Ruby hat nur ein Ziel: Oxford. Um dies zu erreichen, gibt sie alles und dank eines Stipendiums für das Maxton Hall College und glänzender Noten, hat sie auch gute Voraussetzungen dafür. Jetzt muss sie nur noch ihr letztes Schuljahr an der Elite Schule absolvieren und dabei möglichst nicht auffallen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan, denn direkt nach Beginn des neuen Schuljahres wird sie Zeugin einer heiklen Situation und landet daraufhin im Visier von James Beaufort. James, Erbe des Beauford-Imperiums, ist stinkreich, attraktiv und der ungekrönte König der Schule. Und er heftet sich an Rubys Fersen, was ein "unsichtbar bleiben" unmöglich macht.

Ruby als Protagonistin war mir von Beginn an sehr sympathisch. Sie ist sehr organisiert, diszipliniert und loyal. Von den ganzen Machenschaften ihrer elitären Mitschüler will sie lieber nichts wissen und versucht sich so gut es geht herauszuhalten. Mit James hingegen hatte ich anfangs so meine Probleme und erst im Verlauf der Handlung werden einige seiner Verhaltensweisen verständlich. Bis dahin war er mir jedoch bereits ans Herz gewachsen. Seine Freunde hingegen sind nicht gerade meine Favoriten. Wren war mir vom ersten Moment an unsympathisch und der Rest der Truppe bleibt während des Buches relativ platt. Einzig Alistair fand ich plastisch und interessant und hoffe, dass er im zweiten Band etwas mehr in den Vordergrund tritt. Und auch von Rubys Freundin Lin hätte ich gerne mehr.

Was die Handlung angeht, hat mich das Buch voll überzeugt. Ich habe bis zur letzten Seite hin mit gefiebert und das Buch am Stück durchgelesen. Und das ist mir schon seit Längerem nicht mehr passiert. Monas flüssiger und leichter Schreibstil trägt ebenfalls zum Lesevergnügen bei.

Trotz kleiner Schwächen kann ich "Save me" somit wohlverdiente 4,5 Sterne geben und mich auf den nächsten Band freuen.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Page-Turner mit Suchtpotenzial

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
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10 Jahre. So lange muss jeder Bürger Englands alle seine Rechte aufgeben und als Sklave der elitären Oberschicht, den sogenannten Geschickten, dienen. Diese verfügen über magische Fähigkeiten, mit denen ...

10 Jahre. So lange muss jeder Bürger Englands alle seine Rechte aufgeben und als Sklave der elitären Oberschicht, den sogenannten Geschickten, dienen. Diese verfügen über magische Fähigkeiten, mit denen sie die Bevölkerung unterdrücken und manipulieren können.
Die Familie Hadley führt ein ganz normales Leben, bis sich die Eltern entscheiden mit ihren drei Kindern Abi, Luke und Daisy ihre Sklavenzeit anzutreten. Während Eltern und Töchter auf den Herrensitz der Familie Jardine geschickt werden, wird Sohn Luke in die Sklavenstadt Millmoor verfrachtet.

Wo soll ich bei diesem Buch anfangen. "Dark Palace" punktet nicht nur mit seinem atemberaubenden Cover, sondern auch mit einem sehr angenehmen und fließenden Schreibstil, bei dem die Seiten nur so dahin fliegen. Gleich zu Beginn wird man regelrecht in die Handlung geworfen und danach gibt es kein Entkommen mehr.
Durch die getrennte Familie erhält man sowohl einen Blick auf die Zustände in der Sklavenstadt, als auch einen Einblick in das Leben der Ebenbürtigen, der "geschickten" Elite. Aber auch aus der Perspektive eben dieser Elite wird ein Einblick gewährt. Somit werden viele verschiedene Ansichten und Perspektiven auf das Geschehen vermittelt. Insbesondere haben mir hierbei die Jardine Brüder gefallen. Jeder von ihnen ist einzigartig, hat seine eigenen Probleme und Ziele und ich konnte mir nie sicher sein, auf wessen Seite sie letztendlich stehen würden.
Aber auch die Hardley Kinder haben mir sehr gut gefallen. Sie sind im Laufe der Handlung sehr gewachsen und mussten sich in ihrer neuen Lage zurechtfinden und entscheiden, wer sie am Ende selbst sein wollen.

Zu Beginn meiner Lektüre war ich noch relativ skeptisch. Ist ein Buch über moderne Sklaverei, auch wenn die Geschichte magisch angehaucht ist, überhaupt etwas für mich?
Die Antwort ist ein klares Ja. Denn "Dark Palace - Zehn Jahre musst du opfern" hat alles, was sich ein Leserherz wünscht: Ein gutes Setting, interessante Charaktere, verschiedene Perspektiven und eine fließende Sprache, die keine Durststrecken während der Lektüre zulässt.
Daher gibt es von mir 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Fantastischer Auftakt

Children of Blood and Bone
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Handlung:

Die Handlung der Geschichte beginnt ein gutes Jahrzehnt nach der sogenannten Blutnacht. Der Nacht, in der der König von Orisha dem Volk der Maji seine Magie nahm und jeden magisch Begabten ermorden ...

Handlung:

Die Handlung der Geschichte beginnt ein gutes Jahrzehnt nach der sogenannten Blutnacht. Der Nacht, in der der König von Orisha dem Volk der Maji seine Magie nahm und jeden magisch Begabten ermorden ließ. Die Protagonistin Zélie verlor in dieser Nacht ihre Mutter, ihr Vater wurde halb totgeschlagen und ihre eigene Zukunft wurde komplett zerstört. Seither verkümmert ihr Volk unter der Grausamkeit des Königs und seiner Soldaten. Durch einen Zwischenfall trifft Zélie auf Prinzessin Amari. Diese ist aus dem Palast geflohen, im Gepäck ein Artefakt, welches den Maji ihre Magie zurückbringen und sie somit aus der Sklaverei befreien könnte. Ab diesem Moment sind Zélie, Amari und Zélies Bruder Tzain auf der Flucht vor den Soldaten des Königs und Amaris Bruder Inan, dem Kronprinzen von Orisha.

Die Welt:

Die Welt von Orisha ist sehr facettenreich. Sie weist eine Vielfalt von Licht- und Schattenseiten auf. Die Clans der Maji, die Kultur und die Lebensweise der Menschen besitzt starke afrikanische Elemente. Dies fand ich absolut faszinierend, da ich bis jetzt kein Buch in dieser Art gelesen habe. In Momenten, in denen dieses Leben beschrieben wurde, mit seinen Gottheiten, Legenden und Bräuchen war ich wie verzaubert. Allerdings hat diese Welt auch ihre dunklen Seiten. Die Gewalt, welche den Charakteren angetan wird, wird nicht geschönt. Angst, Verzweiflung und Hass sind Probleme, die sich durch die ganze Handlung hinweg ziehen und denen sich auch die Hauptcharaktere stellen müssen.

Die Charaktere:

Die Charaktere der Geschichte haben mir alle sehr gut gefallen, wenngleich ich mich nicht immer mit ihnen identifizieren konnte. Sie sind sehr ausgearbeitet, haben alle ihren ganz eigenen Charakter und somit auch Stärken und Schwächen. Am besten hat mir Amari gefallen. Sie wächst im Verlauf der Handlung über sich hinaus und wird von der zahmen Prinzessin zur Kämpferin. Auch Zélie ist sehr charakterstark, aber auch sehr emotionsgeleitet, was manchmal sehr problematisch war.

Allgemein waren die Charaktere sehr plastisch und vorstellbar. Jede einzelne Person wächst im Laufe der Geschichte an sich selbst und über sich hinaus. An manchen Stellen haben sie mich aber leider auch enttäuscht.

Positives:

Als Erstes muss ich hier die Welt aufführen. Orisha ist unglaublich detailliert beschrieben und mit all seinen Kulturen und Geschöpfen sehr beeindruckend. Man erhält einen Blick auf die schönen und hässlichen Seiten der Gesellschaft. Beide Seiten des Konfliktes erhalten eine Stimme, die Charaktere dürfen durchaus auch einmal an ihren Zielen zweifeln. Womit wir schon bei meinem zweiten Punkt angekommen wären. Die Charaktere waren einzigartig und teilweise sehr komplex. Sie entwickeln sich weiter, wachsen oder scheitern. Nur in wenigen Ausnahmefällen war ich von ihren Entscheidungen enttäuscht.

Kritik:

Manchmal war die Handlung etwas zu vorhersehbar, die Charaktere waren zu naiv oder passiv, oder das Geschehen zu schnell vorangetrieben. Dies hielt sich jedoch auch in Grenzen.

Fazit:

"Children of Blood and Bone" besticht nicht nur durch sein atemberaubendes Cover, es ist auch inhaltlich regelrecht magisch. Die Welt ist einzigartig, die Charaktere gut ausgearbeitet und während der Handlung hat man kaum Zeit für eine ruhige Verschnaufpause. Dies, in Zusammenspiel mit Tomi Adeyemis fließendem Schreibstil, sind nur einige wenige der Gründe, warum man dieses Buch lesen sollte. Für mich war "Children of Blood and Bone" trotz kleiner Schwächen mein bisheriges Jahreshighlight und ich kann es kaum erwarten, dass es endlich weitergeht.