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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2019

Zuviel des Guten oder ein Geniestreich der Autorin

Dunmor Castle - Das Licht im Dunkeln
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Die Amerikanerin Lexie erhält von ihrem Chef den Auftrag, die Inneneinrichtung für Dunmore Castle zu entwerfen, denn ihr Boss möchte die Burg kaufen und ein Hotel darin eröffnen.

Als sie die idyllische ...

Die Amerikanerin Lexie erhält von ihrem Chef den Auftrag, die Inneneinrichtung für Dunmore Castle zu entwerfen, denn ihr Boss möchte die Burg kaufen und ein Hotel darin eröffnen.

Als sie die idyllische Umgebung und das Anwesen betritt, kommt ihr alles seltsam bekannt vor und auch ihre seit frühster Kindheit wiederkehrenden Alpträume kehren zurück. War sie schon einmal hier? Und ist wirklich alles idyllisch? Als Vollwaise kann sie niemanden fragen.

Die Dorfgemeinschaft und die Bewohner von Dunmore Castle nehmen ihre Ankunft nicht gastfreundschaftlich auf. Sie haben viel mehr ein gut gehütetes Geheimnis und scheinen dies auch mit allen Mitteln verteidigen zu wollen. Hilfe erhält sie unerwartet vom unehelichen Sohn des Burgbesitzers, doch auch der scheint eigene Ziele zu haben….

Kathryn Taylor gehört schon lange zu meinen Lieblingsautorinnen, so dass ich mich sehr auf ihren lockeren und leichten Schreibstil gefreut habe. Lexie ist eine sympathische Protagonistin, der allerdings von Seite zu Seite ihre Gutmütigkeit zum Verhängnis wird:
Wem kann sie wirklich trauen?
Denn vom Polizisten über Pfarrer, Arzt, Wirt gibt es hier allerhand Personen, die ein Geheimnis haben und nicht mit offenen Karten spielen. Lexie muss sogar um ihr Leben bangen und wird trotz Ermahnungen von ihrer Freundin Betty und Grayson nicht skeptischer und läuft trottelig naiv durch die Landschaft, was zu einem wirklich fiesen Cliffhanger führt. (Lexie und der Leser werden quasi am Rande der Handlung im Nichts baumeln gelassen….sorry Kathryn das musste jetzt sein.)

Während des Lesens war ich hin und her gerissen. Ist Grayson anziehend und geheimnisvoll? Ist er wirklich zwiegespalten oder hinterhältig?

Sind diese Geheimnisse Zuviel des Guten oder ein Geniestreich der Autorin? Ich werde auf den nächsten Band warten müssen (oh mein Gott) und vergebe 8 von 10 Punkten.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Ein Hai ändert alles

Nächte, in denen Sturm aufzieht
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Dieses Buch ist bereits vor einiger Zeit unter dem Titel „Dem Himmel so nah“ erschienen und wurde überarbeitet. Da ich natürlich durch den Boom um Jojo Moyes und ihre drei „Lou“ Bücher gespannt war, griff ...

Dieses Buch ist bereits vor einiger Zeit unter dem Titel „Dem Himmel so nah“ erschienen und wurde überarbeitet. Da ich natürlich durch den Boom um Jojo Moyes und ihre drei „Lou“ Bücher gespannt war, griff ich zu.

Wer allerdings eine spritzige, quirlige Lou erwartet, der wird auf ein völlig anderes Buch stoßen:

Liza McCullen hat im kleinen australischen Küstenörtchen Silver Bay ihren Zufluchtsort gefunden. Zusammen mit ihrer Tochter ist sie zu ihrer Tante geflohen. Diese Tante ist als junges Mädchen als Hai-Mädchen durch die Presse gegangen, als sie einen riesigen Hai aus der Bucht gefischt hat. Damals belebte dieser Umstand das kleine Familienhotel mit den anreisenden Anglern. Doch inzwischen ist Ruhe eingekehrt. Man verdient Geld mit Walbeobachtungen und ist eins mit der Natur.

Als eines Tages der Businessplaner Mike sich ins Hotel einmietet, hat das ungeahnte Folgen.
Der Schreibstil war für mich in den ersten Kapiteln sehr gewöhnungsbedürftig, da alles in der Ich-Form geschrieben wurde und jedes Kapitel aus der Sicht eines anderen Protagonisten geschrieben wurde. Über jedem Kapitel steht zur Orientierung der Name des Protagonisten, doch man muss natürlich aufpassen und eine Lesepause innerhalb der Kapitel kann daher zu Irritationen führen.

Durch die verschiedenen Sichtweisen fügt sich die Geschichte nach und nach wie ein Puzzle zusammen. Mike lernt die Natur und die Entschleunigung zu schätzen und auch ich hatte Seite um Seite, das Gefühl, dass mich dieses Buch und seine Schilderungen beruhigt haben, (obwohl sich natürlich dramatische Wendungen anbahnten).

Es ist ein Buch, das einen nachdenklich bezüglich der Medien und auch dem Umgang mit der Natur stimmt.

(Denkt an meine Worte: Ein Hai ändert alles?!)

Ich vergebe 4 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 30.01.2019

Auf Blackberry Island ist nämlich nicht immer eine heile Welt vorzufinden

Meeresrauschen und Inselträume
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Susan Mallery ist eine vielfältige Autorin. Einige Romane triefen allerdings vor Friede, Freude, Eierkuchen und Charme, dass es mir häufig zu viel des Guten ist.

Diese Reihe jedoch hat es mir angetan. ...

Susan Mallery ist eine vielfältige Autorin. Einige Romane triefen allerdings vor Friede, Freude, Eierkuchen und Charme, dass es mir häufig zu viel des Guten ist.

Diese Reihe jedoch hat es mir angetan. Auf Blackberry Island ist nämlich nicht immer eine heile Welt vorzufinden. Auch wenn hier die Touristen gern ihren Sommer verbringen, haben die Insulaner doch alle ihr Päckchen zutragen.

Wer die Vorbände nicht kennt, kann bedenkenlos einsteigen, da die bereits „abgearbeiteten“ Protagonisten lediglich als Randfiguren in der Nachbarschaft auftauchen.

Nina hat für ihre Mutter und ihre Schwester ihren großen Traum, ein Medizinstudium, begraben. Sie blieb auf der Insel, um ihre Mutter Bonnie zu unterstützen. Jahre später ist sie als Arzthelferin zufrieden oder etwa doch nicht? Denn auf einmal steht Dylan vor ihr. Ihre große Liebe ist als Arzt auf die Insel zurückgekehrt. Ist er immer noch ihr Freund oder ist da mehr?

Und dann gibt es da noch Kyle, ein smarter Pilot, der ihr das Gefühl gibt, begehrenswert zu sein.
Da Ninas Familie zum Chaos neigt, taucht noch Averil auf, die vor ihrem Mann und der Verantwortung für die Zukunft flieht.

Das Buch ist eine Art Charakterstudie über eine Mutter, die nie Erwachsen sein wollte und daher ihre älteste Tochter zwang, Verantwortung zu übernehmen und mit der jüngsten Tochter lieber spielte. Die daher nie gelernt hat, Verantwortung zu tragen.

Bis zu dieser Stelle plätscherte die Handlung des Buches etwas dahin, doch Susan Mallery setzte noch einen oben drauf. Was Aufregung in die Sippe bringt? Lest es selbst.

Doch auch die nicht hier extra aufgezählten Nebencharaktere geben dem Buch noch etwas Würze. (Die braucht man auch für das Rezept am Ende für die Blackberry Chipotle Chicken Tacos.) Ich vergebe solide 4 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 02.01.2019

Dieses Buch ist für Eltern eine echte Herausforderung

Der Insasse
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Zwei brutale und sadistische Morde an kleinen Kindern sind der Polizei und der Staatsanwaltschaft bereits bekannt. Der psychisch kranke Täter Guido Tramnitz hat mit Hilfe seiner Anwältin eine Inhaftierung ...

Zwei brutale und sadistische Morde an kleinen Kindern sind der Polizei und der Staatsanwaltschaft bereits bekannt. Der psychisch kranke Täter Guido Tramnitz hat mit Hilfe seiner Anwältin eine Inhaftierung und Behandlung in einer gehobenen psychiatrischen Einrichtung erwirkt.

Die Polizei ist sich jedoch sicher, Tramnitz ist auch der Mörder vom verschwundenen Max. Doch Tramnitz schweigt eisern. Der Vater von Max bekommt durch Beziehungen, die Chance sich unter einer anderen Identität ebenfalls in diese Anstalt einweisen zu lassen. Sein Plan: Tramnitz nahe zu kommen, um über das Schicksal von Max zu erfahren und endlich abschließen zu können. Doch in einer Anstalt mit anderen psychisch kranken Insassen ist alles anders als gedacht….

Sebastian Fitzek ist bekannt für aufreibende Ausflüge in die Psyche der Menschen. Man fiebert mit den Protagonisten und dann kommt auf den letzten Seiten alles anders als gedacht.

Der Schreibstil ist immer etwas Besonderes und das Thema manchmal nicht so meins, aber der Versuch, die Gedankengänge des Autors nur ansatzweise (mehr ist einfach nicht machbar) nachzuvollziehen, ist immer spannend und abwechslungsreich.

Dieses Buch ist für Eltern eine echte Herausforderung. Die Entführung eines Kindes und der ungewisse Verbleib können einem nur schlaflose Nächte bereiten. Dies ist Fitzek vermutlich so gut gelungen, da er selbst Vater ist.
Hoffnung und Verzweiflung lassen die Eltern von Max zu den letzten Mitteln greifen. Wie weit würde man selbst gehen?

Gleichzeitig enthält das Buch Kritik an der Gewalt an Rettungskräften und dem Gesundheits- und Rechtssystem. Drogen, Prostitution und Vergünstigungen können in einer Anstalt (egal ob Gefängnis oder Psychiatrie) problemlos mit Geld beschafft werden.

Außerdem wird deutlich, dass Kinderquäler und -mörder in den besagten Einrichtungen den unbeliebtesten Status haben. Dies habe ich selbst durch Gespräche mit Freunden und Bekannten erfahren, die einen direkten Bezug zum Vollzug haben. Das Buch ist ein interessanter Ausflug in die Welt von psychisch Kranken, der dann auf den letzten 30 ebook Seiten eine Fitzek typische Wendung nahm.
Ich bezeichne dies gern als „von hinten durchs Auge“. Man kann ein Buch so beenden, aber wäre das wirklich bei der spannenden Handlung nötig gewesen? Ich bin da ein bisschen hin und her gerissen und vergebe 4 von 5 Punkten.

Außerhalb der Wertung möchte ich noch besonders lobend das kreative Nachwort des Autors erwähnen. Ein Nachwort, das tatsächlich mal fesselnd war und bis zum Ende von mir gelesen wurde.

Veröffentlicht am 20.12.2018

Warum Seepferdchen ab sofort romantisch sind

Scandal Love
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Bereits in den Vorbänden der Sinners of Saint Reihe lernten wird die skrupellosen Hot Holes kennen. Sie führen ihr Unternehmen mit eiserner Hand und halten zusammen.

Da die Geschichten um diese verbotenen ...

Bereits in den Vorbänden der Sinners of Saint Reihe lernten wird die skrupellosen Hot Holes kennen. Sie führen ihr Unternehmen mit eiserner Hand und halten zusammen.

Da die Geschichten um diese verbotenen Bad Boys sich weiterentwickelen, empfehle ich an dieser Stelle die Reihenfolge einzuhalten.

Nachdem Jordan Van der Zee sich in die Firma der Bad Boys eingekauft hat, versucht dieser an Macht zu gewinnen. Aus unerklärlichen Gründen ist ihm hierbei Trent Rexroth ein Dorn im Auge. Doch dieser wurde nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren und ist bereit, um seinen hart erarbeiteten Platz in der Firma zu kämpfen.

Doch die Sorge um seine sprachlose kleine Tochter Luna und die Suche nach deren Mutter lenkt ihn zum Teil ab. Als Jordan seiner 18jährigen Tochter Edie einen Job als Praktikantin in der Firma verschafft, ist allen klar: sie ist ein Spitzel. Obwohl sie alles andere als eine Lolita ist, verdreht sie Trent den Kopf und schafft es Luna aus der Reserve zu locken.

Der Schreibstil der Autorin hat mir wieder gut gefallen. Doch über diese Pärchenkonstellation bin ich geteilter Meinung: Edie wird als sehr kindlich und ohne jegliche weibliche Rundung beschrieben. Sie hat Bleistiftbeine und stakst auf High Heels durch die Gegend. Ein Mann wie Trent soll das dann anziehend finden? Sicher gibt es Frauen jeglichen Figurentyps und es ist auch mal schön davon zu lesen; allerdings erscheint das schon fast pädophil.

Nun denn, vermutlich soll das genau das skandalöse in der Story sein und Edie hat die nötige Kodderschnauze, um Trent Paroli zu bieten und Luna aus ihrer Schockstarre zu holen. Vielleicht reicht genau das für die nötige Anziehung und die Besonderheit….

Die Machtspiele ufern Seite um Seite von kleinen Ränkespielchen in einen Krieg aus. Trent benötigt zum Schluss alle Hilfe, die er bekommen kann, den Edie wird von ihrem Vater gezwungen….und….lest selbst warum der harte Brocken von diesem jungen Mädchen wie die Flut umspült wird, warum Seepferdchen ab sofort romantisch sind und warum das Ende fast ein ganz klein bisschen Seifen Opern ähnelt: Ich vergebe 4 von 5 Punkten.