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Veröffentlicht am 04.02.2019

Eines der besten Fantasybücher

Die Rabenringe - Fäulnis (2)
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ACHTUNG – SPOILER zum Inhalt Band 1
Über ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem Hirka durch die Rabenringe ging und das Ymsland verlassen hat. Nun ist sie bei den Menschen, doch auch in dieser Welt gibt ...

ACHTUNG – SPOILER zum Inhalt Band 1
Über ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem Hirka durch die Rabenringe ging und das Ymsland verlassen hat. Nun ist sie bei den Menschen, doch auch in dieser Welt gibt es Gefahren, mit denen Hirka nie gerechnet hätte und die Sehnsucht nach Rime ist grenzenlos. Denn auch in der Menschenwelt gibt es Totgeborene, aber auch Menschen die diese jagen, so wie Stefan, den sie kennenlernt. Doch all das ist gar nichts, als Hirka erfährt, woher sie wirklich stammt und plötzlich liegt nicht nur das Schicksal Ymslands in ihren Händen sondern noch viel mehr.
Auch Rime im Ymsland kann nicht aufhören, an Hirka zu denken und macht sich Vorwürfe, sie nicht gehalten zu haben. Seine neue Aufgabe als Rabenträger birgt auch jede Menge Risiken, denen er sich stellen muss.
Meine Meinung

Mit Fäulnis ist wohl das von mir sehnsüchtigsten erwartete Buch des Jahres 2019 erschienen, denn der erste Band Odinskind war mein Highlight im letzten Jahr. Schon allein dieses Cover, schlicht und doch so aussagekräftig, wenn man die Geschichte kennt, machte mich neugierig.
Oft finde ich, sind es gerade die mittleren Bände von Trilogien, die ein wenig vor sich hinplätschern, aber von wegen, vor sich hinplätschern gibt es bei Siri Pettersen einfach nicht. Schon auf der ersten Seite hat sie mich dermaßen überrascht, dass ich schon wieder völlig gefangen war von Hirkas Geschichte und so geht es durch das ganze Buch weiter. Mit einem Schreibstil, der mich mitten ins Geschehen katapultiert, war ich so gut wie live dabei, während Hirka durch die Welt der Menschen streift oder Rime seine Entscheidungen im Ymsland treffen muss. Dabei verliert sich die Autorin nicht in kleinsten Details, sondern lenkt den Leser immer wieder zu Momenten, die der eigenen Fantasie ganz viel Raum lassen.
Schon in Odinskind hat mich die Autorin mit ihrem Worldbuilding absolut überzeugen können, doch auch das kann sie wieder steigern. Sie knüpft Verbindungen und Zusammenhänge, die ich nicht einmal ansatzweise erahnt hätte und doch wirkt alles absolut logisch und passend.
Spannung gibt es hier auch jede Menge und eine Überraschung folgt der nächsten. Ich kann mich nicht erinnern, wann mich ein Autor zuletzt noch so oft mit Wendungen verblüffen konnte, wie es Siri Pettersen hier gelungen ist. Dabei fiebert man mit den sympathischen Protagonisten Rime und Hirka vom ersten Augenblick an mit und ja, ich habe auch ordentlich mit ihnen mitgelitten und die Sehnsucht nacheinander mitempfunden.
Aus wechselnden Perspektiven zwischen Rime und Hirka erlebt man die Geschichte mit. Die Zeichnung ihrer Charaktere wirkte ebenfalls komplett überzeugend auf mich.
Gerade Hirkas Wandlung vom ersten Teil bis zum Ende des zweiten Bandes ist richtig gut gelungen. Hirka erfährt nun von ihrer wahren Herkunft und auch von ihrer wahren Aufgabe. Damit wird dieses junge Mädchen vor Entscheidungen gestellt, die sie absolut resolut ausführt und sie zu einer regelrechten Anführerin werden lässt.
Rime war schon im ersten Band ein wahrer Held, was allein auch schon auf seine Herkunft zurückzuführen ist. Aber auch Rime hat sich verändert und er geht Risiken ein, die mir regelrecht weh taten. Oh Rime, ich hoffe so sehr, dass das alles gut ausgehen wird.
Neben den beiden bekannten Protagonisten traf ich hier auch den ein oder anderen bekannten Nebencharakter aus Odinskind, aber auch eine ganze Menge neuer, interessanter Figuren, über die ich allerdings nicht viel verraten werde.
Mein Fazit

Mit Fäulnis konnte mich Siri Pettersen einmal mehr von ihrer aussergewöhnlichen Erzählkunst überzeugen und begeistern. Ich habe dieses Buch innerhalb eines Tages komplett verschlungen und sitze immer noch fassungslos da, wenn ich an all die Wendungen, Neuigkeiten, Wahrheiten und Irrglauben zurückdenke. Hirka und Rime sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich bin begeistert von der Entwicklung, die diese genommen haben. Siri Pettersen hat für mich eins der großartigstens Fantasywerke geschrieben, die ich bisher lesen durfte. Ich bin mir sicher, noch nichts vergleichbares gelesen zu haben. Schon jetzt mein Highlight 2019 und jetzt heißt es warten auf Band 3.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Bezauberndes Kinderbuch

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe
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In einem bunten Wagen reist Knirps mit seinen Eltern, den Puppenspielern durch die Welt. Doch eigentlich ist ihm dieses Leben zu langweilig und so beschließt er, Reißaus zu nehmen. Denn auf der Reise hat ...

In einem bunten Wagen reist Knirps mit seinen Eltern, den Puppenspielern durch die Welt. Doch eigentlich ist ihm dieses Leben zu langweilig und so beschließt er, Reißaus zu nehmen. Denn auf der Reise hat er entdeckt, dass sie an der Burg Rodrigo Raubeins vorbeigekommen sind. Rodrigo Raubein ist ein gefährlicher Raubritter, der schon so manch einen überfallen hat. Damit er überhaupt Knirps als Knappen einstellen kann, soll Knirps eine Mutprobe bestehen. Knirps macht sich auf den Weg und findet dabei ein ganz besonderes Abenteuer.
Meine Meinung

Schon das Cover fand ich auf den ersten Blick bezaubernd und auch wenn mein Sohn noch nicht ganz fünf Jahre alt ist, klang diese Geschichte perfekt für ihn als Vorlesegeschichte, denn er liebt Ritter und ist selbst ein tapferer, kleiner Knirps.
Diese Geschichte wurde einst von Michael Ende begonnen und die ersten drei Kapitel stammen noch aus seiner Feder. Diesem Beginn hat sich dann Wieland Freund gewidmet und dieser hat aus dem Beginn eine spannende Geschichte für kleine Abenteuerer geschrieben. Die sechzehn Kapitel eignen sich vor allem wunderbar zum Vorlesen und mein Sohn lauschte ganz gespannt der Geschichte, während Mama und Papa lesen mussten, bis die Stimme fern blieb. Für Erstleser ist es vielleicht noch zu umfangreich, doch für die etwas älteren Leser der Zielgruppe dürfte es schon leichter werden.
Neben den spannenden Abenteuern gibt es in diesem Buch ganz viele, wirklich tolle Illustrationen von Regina Kehn, auf denen man zwischendrin gemeinsam ganz viel entdecken kann. Immer passend zu den gelesenen Abschnitten gibt es Bilder, die die Fantasie noch einmal zusätzlich anregen.
In einer kindgerechten Sprache wird von Knirps und all seinen Abenteuern erzählt. Aber auch davon, wie sich Knirps Eltern auf die Suche nach ihrem kleinen Ausreißer begeben. Man begleitet also nicht nur Knirps, sondern auch noch einige andere Personen, die der Geschichte das gewisse Etwas geben. Dabei spielt z. B. auch der äußerst kluge Papagei der Familie Dick (Knirps Familie), Sokrates, eine sehr wichtige Rolle. Es wird spannend, aber auch sehr lustig, denn selbst ich musste beim Vorlesen über so einiges schmunzeln.
Was hier aber der Geschichte noch einmal ganz viel Charme gibt, sind die unterschiedlichen Charaktere, die wirklich wunderbar gezeichnet wurden. Da ist natürlich allen voran Knirps, der so unglaublich mutig ist und vor nichts zurückschreckt, selbst die schrecklichen Skelette vor Rodrigos Burg lassen ihn nicht innehalten. Rodrigo hingegen ist so ganz anders, als ich ihn erwartet hätte, aber lasst euch überraschen. Aber nicht nur diese beiden wissen zu bezaubern, da gibt es noch eine kleine Prinzessin, einen vorlauten, aber sehr cleveren Papagei, einen schwermütigen König und einen gemeinen Zauberer. Also es gibt hier wirklich ganz viel zu entdecken.
Mein Fazit

Ich freue mich wirklich sehr, dass Wieland Freund diese bezaubernde Geschichte mit ganz viel Witz und Spannung weitererzählt hat. Diese Geschichte haben mein Mann und ich abwechselnd unserem Sohn vorgelesen und dieser konnte gar nicht genug bekommen. Nun habe ich hier einen kleinen Knirps, der seinem Vorbild aus dem Buch nacheifert. Selbst für uns Erwachsene gab es hier einiges zum Schmunzeln und die wundervollen Illustrationen geben dem Buch den letzten Schliff. Zum Vorlesen, zum Entdecken, zum Schmunzeln und mitfiebern, ein ganz bezauberndes Kinderbuch, das ich sehr gerne empfehle!

Veröffentlicht am 28.01.2019

So spannend, dass man es nicht mehr aus der Hand legt

Dein perfektes Leben
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Als die junge Mutter Vicky Seagrave für eine Hausbesichtigung ihr Baby Josh allein in seinem Bettchen zurücklässt, ahnt sie nicht, dass dies der Moment sein wird, in dem sich für sie alles verändert. Denn ...

Als die junge Mutter Vicky Seagrave für eine Hausbesichtigung ihr Baby Josh allein in seinem Bettchen zurücklässt, ahnt sie nicht, dass dies der Moment sein wird, in dem sich für sie alles verändert. Denn als sie in ihr Haus zurückkehrt, wird sie von einem Einbrecher überrascht, der ihr Baby hat. Wie durch ein Wunder bekommt sie den kleinen Josh doch umgehend zurück und der Einbrecher flüchtet. Aber der Vorfall bleibt für das Baby nicht ohne Folgen, denn er wird verletzt. Aus Angst vor dem Jugendamt, das Vicky die Kinder wegnehmen könnte, bittet sie ihre beste Freundin Amber um Hilfe. Gemeinsam bauen sie eine Lügengeschichte auf, doch diese führt sie immer mehr in Verstrickungen. Ausserdem scheint es, als hätte es jemand auf Vicky und ihre Familie abgesehen. Nur wer steckt hinter den Vorkommnissen?
Meine Meinung
Das Cover ist schlicht, aber durch die Schrift auffällig, so dass ich neugierig auf den Klappentext wurde, der mich ebenfalls gleich überzeugte.
Durch einen sehr einfachen und mitreißenden Schreibstil gelang auch der Einstieg in den Psychothriller sehr gut. Emma Curtis beschreibt Emotionen und Gedanken sehr geschickt und glaubwürdig und konnte mich dadurch schnell fesseln.
An für sich baut sich hier die Spannung nur langsam auf, aber man spürt beinahe vom ersten Moment, dass sich da etwas zusammenbraut. Dabei ist es gar nicht so temporeich von den Ereignissen, sondern eher die unterschwellige Spannung, die das Buch zu einem Pageturner werden lassen. Ich habe die Geschichte in einem Rutsch an einem Tag verschlungen. Gerade dieser Aspekt des Psychothrillers wurde hier gut umgesetzt und man bleibt hier ganz dicht am Geschehen und dem Leben der Hauptfiguren.
Erzählt wird hier auf zwei Zeitebenen, zum einen beobachtet man ein zehnjähriges Mädchen in der Vergangenheit, zum anderen begleitet man Vicky in der Gegenwart. Hauptsächlich verfolgt man die Ereignis aus Vickys Sicht aus der Ich-Perspektive, wobei auch ihre beste Freundin Amber hin und wieder in den Vordergrund rückt. Ein wenig habe ich geahnt, wohin das führen wird, aber trotzdem bleibt die Umsetzung spannend und unterhaltsam. In der Vergangenheit bleibt die Perspektive bei dem zehnjährigen Mädchen.
Vicky als Protagonistin fand ich zu Beginn nicht unbedingt sympathisch, gerade ihr gedankenlose Handlung ihr Baby allein zu lassen, ließ mich fassungslos zurück. Im Grunde ist sie eine Frau, die alles hat und nie so ganz zufrieden wirkt. Die Quittung dafür bekommt sie allerdings postwendend. Amber als beste Freundin lädt zum Nachdenken ein. Im großen und ganzen wirken die Charaktere durchdacht, authentisch und interessant. Sympathien bauten sich für mich allerdings nur ganz langsam auf, auch wenn ich mich durchaus in die Protagonistin versetzen konnte.
Mein Fazit
Ein gut konstruierter Psychothriller, der mit einer eher unterschwelligen Spannung daher kommt. Trotzdem ist das Buch ein wahrer Pageturner, den ich kaum zur Seite legen konnte. Die Charaktere brachten mich manches Mal an den Rand der Verzweiflung mit ihren Handlungen, machte sie aber dadurch doch ein Stück weit glaubwürdiger. Nicht immer waren mir die Personen sympathisch, doch so nach und nach habe ich doch mit der Protagonistin mitgefiebert. Eine Geschichte, die zeigt, dass auch längst vergangene Handlungen immer wieder auf einen zurückfallen können, gerade dann, wenn man sie nicht erwartet.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Perfekter Abschluss der Trilogie

Pheromon 3: Sie jagen dich
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Achtung, letzter Band einer Trilogie – inhaltliche Spoiler vorhanden.

Jake und die vier anderen Hunter wissen nun Bescheid über ihre Herkunft. Sie befinden sich auf der Flucht vor Serena und verfolgen ...

Achtung, letzter Band einer Trilogie – inhaltliche Spoiler vorhanden.

Jake und die vier anderen Hunter wissen nun Bescheid über ihre Herkunft. Sie befinden sich auf der Flucht vor Serena und verfolgen ihre Pläne, die Invasion der Aliens zu verhindern weiterhin. Dabei geraten sie an ungeahnten Stellen in Hinterhalte. Ihnen hilft KI Carl, der in der Zukunft von Jake erschaffen wurde. Doch Carl kann ihnen nur noch bedingt helfen und ihre Pläne zur Vereitelung der Invasion müssen sie zum großen Teil allein bewältigen. In der Zukunft steht Giovanella ebenfalls vor entscheidenen Kämpfen. Nach und nach kristallisiert sich heraus, wer sie ist und welche Kräfte in ihr ruhen.
Meine Meinung
Das Cover passt natürlich hervorragend zu den vorherigen Covern und lässt die Bücher zusammen wirklich fantastisch aussehen.
Pheromon 3 wurde von mir heiß ersehnt, denn schon die beiden vorherigen Bände konnten mich fesseln und begeistern, dabei bin ich gar nicht so sehr der Fan von Sci-Fi. Doch die Umsetzung dieser Trilogie ist so spannend und mitreißend, dass man die Bücher kaum zur Seite legen kann. Die Kenntnis von Band 1 und 2 sollte aber zwingend gegeben sein, da hier doch viele lose Fäden gekonnt miteinander verknüpft sind. Die Handlung beginnt genau da, wo sie im zweiten Band endete und wirft den Leser wieder mitten ins Geschehen.
Nach wie vor begeistert mich die Zusammenarbeit der beiden Autoren, bei deren Schreibstil man umgehend gefesselt wird. Dabei erzählen sie die Geschichte so jung und modern, dass auch die Zielgruppe hier tief im Geschehen abtauchen kann. Ich finde auch, dass man hier sehr gut Thariots IT Kenntnisse herauslesen kann und das Geschehen wird dadurch logisch und leicht erklärt.
Wie schon zuvor bleiben wir auch im dritten Band auf den beiden bekannten Zeitebenen 2018 und 2118 und diese Zeiten wechseln sich wieder kapitelweise ab. Dieses mal gibt es allerdings nicht ganz so viele unterschiedliche Handlungsstränge, da schon einige im zweiten Band miteinander verbunden wurden.
Von Beginn an ist es wieder spannend, Verrat und Misstrauen begleiten den Leser weiterhin durch die Geschichte und manches Mal war ich mir nicht sicher, wie das alles enden soll. Kontinuierlich baut sich die Spannung auf bis hin zum Showdown. Was für mich ein Highlight bleibt, ist die Erklärung der Zeitreise, dieses wird hier einfach so logisch erklärt, dass man dies gar nicht mehr in Frage stellt.
Die Charaktere sind wie alte Freunde, mit denen man weiterhin mitfiebert und mitzittert. Jakes Entwicklung ist hier phänomenal gelungen, denn der unbedarfte Teenager vom Beginn ist zu einem handelnden Anführer geworden. Dabei machen es ihm seine Mitreisenden alles andere als leicht, denn jeder einzelne Charakter hat seine Eigenheiten. Auch Giovanella in der Zukunft konnte mich überraschen und ich war von ihrem Auftreten begeistert und überrascht.
Mein Fazit
Wow, was für eine komplexe und von Beginn an durchdachte Handlung, die mich mit dem Gedanken, wie man auf so etwas kommt, zurücklässt. Eine neue Idee, die mich begeistern und fesseln konnte und mich mit Spannung, Action und gelungenen Charakteren überzeugen konnte. Auch der letzte Band knüpft nahtlos an die Spannung seiner Vorgänger an und hält diese bis zum Ende. Zu keiner Zeit konnte ich vorhersehen, wie sich das Geschehen entwicklen wird. Chapeau, Herr Wekwerth und Herr Thariot, sie haben mir mit ihrer Geschichte kurze Nächte und spannende Lesestunden bereitet. Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 20.01.2019

Spannende Fortsetzung

Winterjunge
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Achtung, Band 4 einer Reihe – inhaltliche Spoiler vorhanden!

Wider erwarten taucht Kai wieder auf, dabei hatte er sich doch von Lu getrennt. Doch als Kai ihr die Gründe dafür nennt, wird ihr einiges klar. ...

Achtung, Band 4 einer Reihe – inhaltliche Spoiler vorhanden!

Wider erwarten taucht Kai wieder auf, dabei hatte er sich doch von Lu getrennt. Doch als Kai ihr die Gründe dafür nennt, wird ihr einiges klar. Lu muss sich entscheiden, entweder für ein Leben in ihrer Welt, aber ohne Kai oder für ein Leben in der geliebten Winterwelt mit dem Jungen, den sie liebt. Aber diese Entscheidung ist nicht das einzige Problem, vor dem Lu steht, denn es gibt dort jemanden, den sie und das Leben der Winterwelt bedroht. Doch wer ist er und was will er von Lu und ihren Freunden?
Meine Meinung
Lange musste ich auf den nächsten Band der Winterjunge Reihe warten, aber wie bei jedem Band, hat sich das Warten durchaus gelohnt. Wie immer war ich schnell wieder mitten in der Geschichte rund um Lu und Kai und der geheimen Winterwelt. Zwar gibt es hier keine großen Rückblicke auf vergangene Ereignisse, aber durch kleinere Erwähnungen im Erzählten wird schnell das Geschehen der vergangenen Bände präsent.
Was hier fast von Beginn an deutlich wird, ist, das Lu älter geworden ist, sowohl in ihrem Denken als auch in ihrem Handeln. Aber auch die Geschichte an für sich hat sich entwickelt und wirkt hier dunkler und bedrohlicher, aber auch wieder sehr spannend. Gerade da es hier nicht nur um die Entscheidung Lus geht, sondern auch um die Bedrohungen und Gefahren, denen sie sich stellen muss, fiebert man ordentlich mit. Schneller denn je war ich durch die Seiten und musste wieder Abschied nehmen von den lieb gewonnenen Charakteren.
Henni Liz Boßdorf erzählt ihre Geschichte mit sehr viel Gespür für Spannung, die ans Buch fesselt. Sprachlich passt es wieder sehr gut zur Zielgruppe, da es jung und modern ist. Neben Abenteuern, aber auch düsteren, bedrohlichen Gestalten sorgen wieder, zum Teil bekannte, Fantasyelemente für das gewisse Etwas.
Wieder ist es Lu, die diese Geschichte in der Ich-Form erzählt und den Leser dabei ganz dicht mitnimmt auf ihrer Reise. Sowohl die realen Ereignisse aber auch die Emotionen der jungen Protagonistin kommen dabei gut zur Geltung.
Was mir sehr gut gefällt, ist diese komplette Weiterentwicklung, nicht nur die von Lu, sondern von der ganzen Story. Was zunächst noch wie ein Wintermärchen erschien, ist nun ein spannendes Jugendbuch geworden, in dem man alte Freunde wiedertrifft.
Aber nicht nur Lu ist hier interessant, sondern auch einige der Nebencharaktere machen neugierig. Allen voran ist es wieder Sander, den ich hoch interessant finde und der mich manches Mal über seine Person nachdenken ließ. Er ist so geheimnisvoll, so emotionslos nach außen hin, manchmal kalt und beängstigend und doch ist es immer wieder er, der zu Lu hält. Ansonsten sieht man aber auch noch einige bekannte Charaktere wieder und auch bei diesen gibt es einige Entwicklungen.
Mein Fazit
Wer die Reihe bisher mochte, sollte sich auch Winterjunge – Rabenschwarz nicht entgehen lassen. Ich bin wieder gefangen in der Welt der Lu Kranich und all ihren Freunden. Spannend sind die Weiterentwicklungen, aber auch der rote Faden, der sich von Beginn bis zum vierten Band verfolgen lässt. Eine Geschichte zum Abtauchen, zum Mitfiebern, aber auch immer wieder zum Nachdenken.