Cover-Bild Schund und Sühne
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 31.01.2019
  • ISBN: 9783847906537
Anna Basener

Schund und Sühne

Ein schwuler Prinz, der für Nachkommen sorgen muss, eine depressive Fürstin, die nicht an Depressionen glaubt, ein Rosenkavalier, der die Welt retten will, eine Prinzessin mit gebrochenem Herzen und Jagdgewehr. Und mittendrin eine junge Groschenromanautorin, die eigentlich aufhören will mit Schund und Kitsch, aber ausgerechnet dafür das Literaturstipendium auf Schloss Rosenbrunn bekommt.
Für vier von ihnen brechen herrliche Zeiten an. Der Fünfte wird diesen Herbst nicht überleben.


Ein Roman wie eine Gesellschaftsjagd: Leben de luxe, Lachen de luxe - Leiden de luxe


"Ein rotzfrecher, lustiger Roman über zwei saustarke Frauen."
(COSMOPOLITAN über ALS DIE OMMA DEN HUREN NOCH TAUBENSUPPE KOCHTE)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2019

Ein Männlein steht im Walde..

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„Ich kann Glamour, ich kann Gold an jeden Buchstaben pappen, bis selbst das letzte Klischee funkelt. Aber heute funkelt nichts.
Vielleicht morgen wieder.“

Für Kat, die ihr Geld mit dem Schreiben von Groschenromanen ...

„Ich kann Glamour, ich kann Gold an jeden Buchstaben pappen, bis selbst das letzte Klischee funkelt. Aber heute funkelt nichts.
Vielleicht morgen wieder.“

Für Kat, die ihr Geld mit dem Schreiben von Groschenromanen verdient, ist es mehr als überraschend, als sie dafür ein Literaturstipendium auf Schloss Rosenbrunn erhält. Nun sucht sie zwischen Adligen nach Inspiration für die nächste Schundgeschichte, doch alles, was sie findet, sind ein schwuler Prinz, der den Fortbestand seiner Familie sichern muss, eine depressive Fürstin, die meint, nicht depressiv zu sein, einen Blumenboy, der mit seinen Rosen die Welt verbessern will, und eine Prinzessin mit Liebeskummer und Waffe.
Vier werden ihren Weg finden, der des fünften endet bald. Wen wird es treffen?

Ich wurde auf dieses Buch durch die Lesejury von Bastei Lübbe aufmerksam, verpasste allerdings den Zeitraum der Leserunde und habe mich dann umso mehr gefreut, ein signiertes Exemplar direkt vom Verlag durch eine Bloggeraktion erhalten zu haben. Vielen Dank, auch an die Autorin für die Signatur!
Für mich ist es das erste Buch von Anna Basener, bis dato war mir der Name auch unbekannt. Neugierig hat mich das Cover mit der großartig pixeligen Gaming-Optik des Schlosses gemacht, was dort zu sehen ist und ganz im Gegensatz zum schnörkeligen Hintergrund und der Schrift steht. Der Klappentext hat mir dann den Rest gegeben, er lässt eine ungewöhnliche und witzige Geschichte vermuten.

Erzählt wird immer aus verschiedenen Sichten, Kat ist allerdings die Einzige, die aus ihrer Ich-Perspektive schreibt. Alle anderen werden vom Erzähler beobachtet, es gibt unter anderem Abschnitte über Valu, den Prinzen, Moritz, den Rosenkavalier und auch Seph, die Prinzessin auf Rosenbrunn. So wurde es nicht langweilig und man konnte überall dabei sein.

Was ich persönlich ziemlich schräg (positiv schräg!) fand, waren die Spitznamen, mit denen die Adligen sich gegenseitig bedachten, in Kombination mit Artikeln vor den Namen. Die Grätzi und die Follie waren meine Favoriten, gefolgt von dem Valu. Es hat einige Anläufe gebraucht, den Namen beim Lesen gedanklich ihren gesellschaftlichen und familiären Stand zuzuordnen, aber bald hat es ganz gut geklappt. Ich habe keine Ahnung, wie es in den gehobenen Kreisen Deutschlands so zugeht, aber falls das Buch auch nur annähernd die Realität widerspiegelt, sind die Adligen ein ziemlich verrückter Haufen.

Wer mir nicht gefallen hat, war Moritz, der Blumenkerl. Ich fand ihn unsympathisch, zu aufbrausend und etwas nervig, mit ihm bin ich nicht warm geworden. Umso witziger fand ich die Szenen mit Valu, er hat eine erfrischende Art und immer einen (vielleicht auch unfreiwillig lustigen) Kommentar auf den Lippen. Was er am Ende für eine Entscheidung trifft, hat mich extrem gewundert, aber auch auf eine ungewöhnliche Weise für ein Quasi-Happy-End gesorgt.

Ein anderer Aspekt, an dem ich zu knabbern hatte, war, wer angeblich der Verflossene der Prinzessin sein sollte. An dem Punkt sind Realität und Roman für mich auf unangenehme Art und Weise aufeinandergeprallt, das ließ sich für mich nicht vereinbaren. Allerdings habe ich nicht viel Ahnung vom royalem Metier, und so kann es auch durchaus sein, dass ich der Autorin unrecht tue und es sich um (vielleicht auch leicht abgewandelte) Fakten und keine Fiktion handelt, das weiß ich leider nicht, Google hat mir auf die Schnelle auch nicht weiter geholfen. zuckt unbeholfen mit den Schultern

Spannend war Kats Rolle bei all dem. Sie ist da in was reingeschlittert, was sie sich sicher komplett anders vorgestellt hatte. Was als Literaturstipendium beginnt, entwickelt sich schnell zu einer sehr persönlichen Angelegenheit, zu allen bekommt sie einen gewisser Draht, was sich am Ende nicht nur als vorteilhaft erweist. Aber die Dramen hinter Schlossmauern durch die Augen eines „normalen“ Menschen zu sehen, war genau richtig, besser als wenn zum Beispiel die Prinzessin die Hauptperson gewesen wäre. Interessant war auch zu verfolgen, wie sich Kats Einstellung zu ihrem Job langsam verändert.

Mein Fazit:
Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten, bis auf die genannten Kritikpunkte bin ich rundum zufrieden und freue mich, es bereitgestellt bekommen zu haben, wobei das meine Meinung keinesfalls beeinflusst.
Ein Groschenroman der anderen Art, lesenswert!

Veröffentlicht am 03.02.2019

Mit Verve und Witz hinter die vom Adel gezogene Fassade blicken

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Anna Basener schreibt in ihrem Roman „Schund und Sühne“ über das, womit sie sich bestens auskennt. Einerseits ist es das Schreiben von Groschenromanen, andererseits die Welt des Adels über den sie in den ...

Anna Basener schreibt in ihrem Roman „Schund und Sühne“ über das, womit sie sich bestens auskennt. Einerseits ist es das Schreiben von Groschenromanen, andererseits die Welt des Adels über den sie in den von ihr verfassten Fürstenromanen geschrieben hat. Ihre Protagonistin nennt sie Kat, als Abkürzung ihres eigenen Alter Egos, dem Pseudonym unter dem sie Romanhefte geschrieben hat.

Kat ist 34 Jahre alt und erhält als Nachrückerin unerwartet ein Literaturstipendium auf Schloss Rosenbrunn. Dort erwarten sie die Mitglieder der Fürstenfamilie Schell von Ohlen. Zwar liegt ihr Gästezimmer in einem Kavaliersgebäude, doch es ist ausdrücklich erwünscht, dass sie am Alltag der Familie teilnimmt. Auf diese Weise lernt sie den Hausherrn Fredi näher kennen, vor allem aber seine bereits erwachsenen Kinder Josephine, genannt Seph, und Valerius, kurz Valu gerufen, sowie seine Frau Follie und deren Schwester Gratzi. Während Valu sich aufgrund seiner Gesinnung um sein Erbe sorgt, sucht Seph nach einer Enttäuschung verzweifelt nach einem Ehemann bis ihr Moritz, ein junger Biologe auf weltrettender Mission, Aufmerksamkeit schenkt.

Der Roman springt zwischen Szenen, in denen Kat als Ich-Erzählerin auftritt und solchen, die ein allwissender Erzähler beschreibt. Kat vergleicht in ihren Passagen das Gesehene mit ihrem bisher erworbenen Wissen über den Adel. Dabei gibt sie gerne das Gelernte weiter. Auf diese Weise erfuhr ich als Leserin mehr über die Benimmregeln der Adeligen, aber auch über das Schreiben von Groschenromanen.

Anna Basener schreibt ohne Hemmungen und scheut auch vor drastisch geschilderten Szenen nicht zurück. Obwohl ich ihren Figuren durch diesen besonderen Stil nicht immer Verständnis entgegen bringen konnte, versteht sie es, die in den Charakteren verborgenen Gefühle an die Oberfläche zu bringen. Sie beschreibt eine althergebrachte Gesellschaftsform im heutigen Gewand. Ihre Darstellung hält dem Vergleich mit der Realität durchaus Stand, wenn auch mit einem zwinkernden Auge. Aber sie schneidet auch die verborgenen Sorgen und Nöte der Jetztzeit an, die hinter dem Glanz der Standesangehörigen zu finden sind, die in teuer zu unterhaltenden Gebäude mit großen Anlagen wohnen und oft den alten Zeiten nachhängen.

Mit viel Verve und Witz hat Anna Basener einen unterhaltsamen Roman über die Welt des Adels mit seinen Klischees geschrieben, der sich im Verlauf zunehmend überspitzt und nach meiner Ansicht zum Ende hin auch etwas überkompensiert. Wer sich gerne über gesellschaftlichen Dünkel in einem Roman, der auch ein wenig die Fassade lüftet, amüsieren möchte dem empfehle ich „Schund und Sühne“.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Adel verpflichtet!

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Die Geschichte spielt im Schloss der Familie von Schell, ehemals Adliger in der heutigen Zeit. Das blaue Blut bleibt gern unter sich, was aber nicht immer möglich ist. Vor allem als die Groschen-Roman-Journalistin ...

Die Geschichte spielt im Schloss der Familie von Schell, ehemals Adliger in der heutigen Zeit. Das blaue Blut bleibt gern unter sich, was aber nicht immer möglich ist. Vor allem als die Groschen-Roman-Journalistin Kat und der Rosenzüchter Moritz am Hof Einzug halten. Die beiden bringen das Leben von Prinz Valu und Prinzessin Seph gehörig in Aufruhr, was dem elterlichen Fürstenehepaar und Tante Gratzi nur teilweise gefällt...

Die Sprache dieses Romans ist - wie ich es von der Autorin schon kannte - offen, schonungslos ehrlich und sehr modern, was mir extrem gut gefällt. Vor allem in dem Rahmen der Story sorgt das zusätzlich für einige Schmunzler. Die Erzählung selbst ist locker und flüssig zu lesen, wenn auf im Aufbau rasant. An Humor, auch teilweise schwarzem, fehlt es hier nicht. Die Personen sind böse mit Klischees versehen, sehr witzig und gut gezeichnet.

Ich persönlich liebe Bücher, die einfach anders sind, ein wenig skurril und ich mag den ganz speziellen Humor wahnsinnig. Daher war es für mich ein Volltreffer. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf Nachschub der Autorin!

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Veröffentlicht am 31.01.2019

Kurzweilig und gar nicht (so) kitschig

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Ich habe Dostojewskys Schuld und Sühne nie gelesen, genauso wenig wie diverse Groschenromane (sieht man von Professor Zamorra und diverse SF-Reihen ab, aber das sind ja nicht wirklich megakitschige Fürstenromane).
Es ...

Ich habe Dostojewskys Schuld und Sühne nie gelesen, genauso wenig wie diverse Groschenromane (sieht man von Professor Zamorra und diverse SF-Reihen ab, aber das sind ja nicht wirklich megakitschige Fürstenromane).
Es spielt aber keine Rolle (Zu Schuld und Sühne gibt es genug bei Wikipedia zu lesen, Ähnlichkeiten zwischen diesem und den hier rezensierten Werk gibt es nicht, abgesehen von der Ähnlichkeit des Titels.
Der Klappentext war so abgedreht, da konnte ich nicht widerstehen können und habe das Buch über Netgalley angefragt und auch bekommen. Und dann fing ich an zu lesen. Ich wurde gut unterhalten, hatte aber immer das Gefühl, da geht noch mehr, das geht noch abgedrehter.
Anna Basener schreibt eine witzige Parodie auf Groschenromane und die beliebte Welt des Adels. Unterhaltsam geschrieben, besticht der Roman durch Situationskomik und abgedrehte Gespräche. Der Schund und der Kitsch werden auf die Schippe genommen ohne dass der Roman selbst zu Schund und Kitsch verkommt. Und ... Sex gibt es auch.
Schund und Sühne ist für alle die es (in leichter Form) etwas abgedreht haben wollen, die einmal die wahre Schlossluft schnuppern wollen (haha) oder sich einfach an den Standesunterschieden der beteiligten Personen ergötzen wollen.
Vielleicht hätte es noch abgedrehter sein können, vielleicht ist das aber auch genau richtig so, wie Anna Basener es geschrieben hat.
Kurzweilige Unterhaltung ist garantiert.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Kleiner Einblick in die Welt und Sorgen des Adels

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Einen kleinen Einblick in die Welt des Adels gewährt uns Anna Basener in „Schund und Sühne“. Die Groschenromanautorin Kat erhält ein Stipendium auf Schloss Rosenbrunn. Und genau dorthin dürfen wir sie ...

Einen kleinen Einblick in die Welt des Adels gewährt uns Anna Basener in „Schund und Sühne“. Die Groschenromanautorin Kat erhält ein Stipendium auf Schloss Rosenbrunn. Und genau dorthin dürfen wir sie begleiten
Der Stammhalter schwule Valu trägt schwer an den Traditionen, denen sein Vater so sehr verhaftet ist. Er wird das Erbe nur antreten können, wenn er eine Familie vorweisen kann. Wird er auf sein Erbe verzichten? Lässt sich sein Vater umstimmen?
Seine Schwester Seph kämpft mit der Tatsache, dass eine andere ihren Freund geehelicht hat. Findet sie einen passenden Ehemann, oder eine andere Erfüllung in ihrem Leben?
Auch Kat stößt auf Rosenbrunn an ihre Grenze. Warum hat sie plötzlich eine Schreibblockade?
Dann gibt es noch Moritz, den jungen Rosenzüchter. Er kommt zur Rosentaufe nach Schloss Rosenbrunn. Wird er hier ein Sprungbrett für seine beruflichen Träume finden?
Die Fürstin und Mutter von Valu und Seph hält die Familie stoisch zusammen. Doch wie sieht es in ihr selbst aus?

Zu jeder der Personen öffnen sich Fragen, an die Anna Basener mit Humor und Spritzigkeit herangeht. Anfangs vielleicht etwas verwirrend die doch zahlreichen Protagonisten, ihre Namen und dazu tragen alle Spitznamen. Doch schon nach kurzer Zeit kann man sie gut zuordnen. Witzig fand ich auch die mehr oder weniger dezenten Andeutungen und Parallelen zum aktuellen Hochadel.
Vom Cover her würde ich die Geschichte eher in der Vergangenheit ansetzen, vor allem wegen dem Schriftbild, doch ist sie durchaus der Gegenwart zuzuschreiben.
Das Buch mit seiner untypischen Geschichte hat mir ein paar interessante, unterhaltsame und informative, aber auch nachdenkliche Stunden beschert. Vor allem der Schluss war für mich so nicht absehbar, aber dadurch interessant und gibt einen weiteren Grund den Leser gedanklich zu beschäftigen.
Meine Leseempfehlung an alle Leser die sich für untypische Geschichten begeistern, Tatsachen durchaus mit Humor betrachten können und einen kleinen Blick hinter die Kulissen des Adels werfen wollen.

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