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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2019

Gut! Besser! Strobel!

Im Kopf des Mörders - Tiefe Narbe
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Ein echt wahrhafter "Pageturner" - das Lesezeichen brauch man nicht wirklich, man kann das Buch sowieso nicht aus der Hand legen. Aber erstmal zur Handlung....
"Tiefe Narbe" ist der Beginn einer Trilogie, ...

Ein echt wahrhafter "Pageturner" - das Lesezeichen brauch man nicht wirklich, man kann das Buch sowieso nicht aus der Hand legen. Aber erstmal zur Handlung....
"Tiefe Narbe" ist der Beginn einer Trilogie, welche sich Arno Strobel rund um den angehenden Profiler Max (eigentlich Maximilian, aber den Namen mag er nicht wirklich) Bischoff und dessen älteren Partner, Horst Böhmer, ausgedacht hat.
Im ersten Teil, dessen letzter Teil in diesem Jahr im Februar erschienen ist, geht es um einen mehr als verwirrenden Fall. Taucht in der Polizeistation des K11 in Düseldorf der Investigativjournalist, Passek, auf, über und über mit Blut besudelt, nicht sein eigenes. Schnell wird er des Mordes verdächtigt, auch weil er sich immer wieder in widersprüchliche Dinge und Aussagen verstrickt, auch seine mher als spröde Ehefrau gibt nicht immer das beste Bild ab. Auch wenn sich 'Böhmer und Bischoff auf der richtigen Färte wähnen, geraten sie in ein Strudel ungeahnter Ereignisse, denn es geschehen weitere Morde.
Die Handlung um die beiden Polizisten vom K11 ist unglaublich spannend und wendungsreich aufgebaut. Zu keinem Zeitpunkt des Thrillers ist der Leser in der Lage, sich auf eine Person festzulegen. Hat man es getan, wird es in den nächsten 3-4 Kapiteln wieder widerlegt. Die Handlung ist fesselnd aufgebaut, man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Lesezeichen einfach zwecklos.
Wer einen Thriller sucht mit Gänsehautcharakter ist bei diesem Buch genau richtig!

Veröffentlicht am 24.03.2019

Tsokos von seiner besten Seite!

Abgeschlagen
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Ich konnte mich an Abgeschnitten gar nicht mehr so erinnern, obwohl es damals ein richtiger Pageturner war und ich den Thriller in gerademal 2 Tagen durchgefräst hatte! Aber trotzdem hatte ich mir "Abgeschlagen" ...

Ich konnte mich an Abgeschnitten gar nicht mehr so erinnern, obwohl es damals ein richtiger Pageturner war und ich den Thriller in gerademal 2 Tagen durchgefräst hatte! Aber trotzdem hatte ich mir "Abgeschlagen" gekauft, weil mir die Thriller von Michael Tsokos gefallen, zumal man auch medizinisch unterhalten wird. In Abgeschlagen steht diesmal Paul Herzfeld im Mittelpunkt, welcher in den anderen Thrillern in er Regel als Chef von Fred Abel brilliert. Die Handlung spielt in Kiel, ca. 10 Jahre vor den Vorkommnissen auf Helgoland in "Abgeschnitten", Paul Herzfeld ist Mitte Dreißig und in der Kieler Rechtsmedizin angestellt, sein Chef, Volker SChneider ist ein echter Egomane und lässt neben sich kaum jemanden gelten. Die brilliante Art von Paul die Todesursache zu finden, ist ihm ein Dorn im Auge, will der Egoist doch eigentlich Chef der Kieler Rechtsmedizin werden. Jedes Mittel ist Schneider Recht. Da werden in Kiel Leichen verstümmelt aufgefunden, der Mörder hat den Leichen die Arme abgeschlagen mit einer Machete und diese so drapiert als wären es Engelflügel. Die Recherche zu diesem Fall, an dem eigentlich der Kriminalkommisar Thomforde die Ermittlungen leidet, werden im Hintergrund zu einem "Machtkampf" zwischen Schneider und Herzfeld. Allerdings laufen die Ermittlungen in ganz andere Bahnen und Herzfeld begiebt sich, auf eigene Faust ermittelt, in große Gefahr....
5 Sterne, um es kurz zu machen! Schreibstil super, Spannungsbogen super, gut der Ekelfaktor bei dem Fund mancher Leichen ist halt in den Thrillern meistens dabei, ob man ihn will oder nicht.

Veröffentlicht am 17.03.2019

1984 in der Zukunft!

Drohnenland
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Was schon George Orwell in seinem Roman aus einem Jahreszahlendreher gemacht hatte - 1948 in 1984 und was sich Orwell dort schon hatte vorstellen können - und in unseren Jahren schon längst Gewissheit ...

Was schon George Orwell in seinem Roman aus einem Jahreszahlendreher gemacht hatte - 1948 in 1984 und was sich Orwell dort schon hatte vorstellen können - und in unseren Jahren schon längst Gewissheit geworden ist, hat Tom Hillenbrand noch um eine Komponente erweitert: Drohnen - in allen erdenklichen Größen und Formen überwachen nicht nur neuralgische Plätze, um vor Kriminalitäten zu schützen, sondern um vor allen Dingen auch die Konsumenten bis ins letzte Detail auszuspähen. Eine beklemmende Zukunftsvision, in welcher Ermittler nicht mehr persönlich zum Tatort müssen, sondern diese sich dort in den Tatort spiegeln können. Schauerlich, beklemmend und doch gar nicht mal so unrealistisch - das unrealistisch ist das schlimmste daran. Freiheit und freizügiges Denken ist in der Europäschen Union der 2050iger Jahre völlig undenkbar, alles, aber auch alles wird vorherbestimmt und die Gedanken der Bewohner und deren Gewohnheiten werden durch Drohen überwacht und gesteuert. Genau vor diesem Hintergrund beginnt der ewig Lakrize kauende Kommisar Westerhuisen den Mord an dem Unionsparlamentsabgeordneten Pazzi zu untersuchen. Im Dauerregen von Brüssel entspannt sich vor dem Szenario der totalen Überwachung im "Drohnenland" eine gespenstische Szenerie, wie kann man die totale Überwachung denn umgehen. Ich fand das Buch total beklemmend, da einige der in dem Buch gezeigten Möglichenkeiten eigentlich schon längst Realität sind und manche der Politiker in der EU und auch gerade eine Partei aus Süddeutland diese Überwachung gerne hätten.... Das Buch selbst ist sehr gut und spannend geschrieben - für Leser mit Bezug zu Zukunftsvisionen in meinen Augen ein Muss - erinnert sehr an Qualityland von Marc-Uwe Kling! Ich gebe "Drohnenland" 5 Sterne!

Veröffentlicht am 07.02.2019

Wie eine klevere Krähe sich durchbeist!

Blinde Rache
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Mara Billinsky ist weder für ihren Vater, noch für die Polizei der Prototyp einer Kriminalbeamtin. So eckt sie mit ihrer Aufmachung - schwarze Klamotten und Tatoos - sowie auch mit ihrer sehr unorthodoxen ...

Mara Billinsky ist weder für ihren Vater, noch für die Polizei der Prototyp einer Kriminalbeamtin. So eckt sie mit ihrer Aufmachung - schwarze Klamotten und Tatoos - sowie auch mit ihrer sehr unorthodoxen Vorgehensweise nicht nur bei ihrem Vorgesetzen an. Auch im Team ist sie die Außenseiterin und wird mit ihrem Spitznamen "Krähe" verspottet. Und das alles, obwohl sie sich soviel vorgenommen hatte, nachdem sie aus Düsseldorf in ihre Heimatstadt Frankfurt zurückgekommen ist.
Die Heimatstadt begrüßt sie gleich auch mit einer echt harten Nuss eines Falles. Eine Unterweltgröße ist bestialisch ermordet worden, weitere Morde folgen. Die Angst geht in der Stadt vor einem Serienkiller um. Mara's Chef, der sie ohnehin nicht leiden kann, ist mit dem Fall völlig überfordert. Die Polizei tappt im Dunkeln. Mara wird mit einer Einbruchsserie als Nebenfall abgespeißt. Erfindungsgabe, unabläßiger Wille sich durchzubeißen und eine sehr gute Kombinationsgabe führen Mara auf die Spur des Killers und bringen Sie selbst in höchste Gefahr.
Mein Fazit: Als Leser von Thrillern a la Fitzek, Tsokos und Etzold war ich mal fasziniert einen Thriller in der Hand zu halten, welcher gleich um die Ecke meines Wohnzimmers in Frankfurt spielt. Nicht immer kommt Frankfurt in diesem Thriller gut weg. Was mich richtig angenehm überrascht hat, ist, das obwohl alle Protagonisten sehr schnell bekannt sind, der eigentliche Täter bis zum Ende irgendwie schleierhaft im "Nebel" der Handlung verborgen bleibt. Das belebt die Spannung ungemein. Die Charaktere sind wunderbar schrullig und menschlich gezeichnet, ohne überzeichnet zu wirken und die Handlung lässt sich flüssig lesen. Die Liebe und andere "Nebenkriegsschauplätze" kommen auch nicht zu kurz, ohne das es der Spannung einen Abbruch täte.
Die Plätze der Handlung kan man sich vor dem inneren Auge richtig gut vorstellen, ohne das die Erklärungen dazu langatmig sind und dem Thriller die Spannung nehmen. Rundum war ich von "Blinde Rache" sehr angetan und werde mir sicherlich weitere Thriller mit Mara Billinsky holen!

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Veröffentlicht am 05.08.2018

Noch besser als das "Mona-Lisa-Virus"!

Das Morpheus-Gen
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Das Titelbild hat mich sofort angesprochen, zeigt es doch ein Bild eines nachtaktiven Vogels, einer Eule! Ob diese rote Augen hat, vom langen Wachbleiben, sei jetzt mal dahingestellt )
Der Titel "Morpheus-Gen" ...

Das Titelbild hat mich sofort angesprochen, zeigt es doch ein Bild eines nachtaktiven Vogels, einer Eule! Ob diese rote Augen hat, vom langen Wachbleiben, sei jetzt mal dahingestellt )
Der Titel "Morpheus-Gen" ist erstmal nichtssagend, die Zusammenfassung des Inhalts macht allerdings Appetit auf mehr!

Die Handlung: Der junge, aufstrebende Anwalt David Berger kann von seit Tagen nicht mehr schlafen, damit nicht genug, läuft ihm auch noch seine Freundin weg und diese und sein bester Freund werden ermodet. Als Täter für die Polizei kommt nur er in Frage! Ein Wettlauf mit der Zeit und gegen die Polizei beginnt, einen Wettlauf bei welchem er Unterstützung durch Nina erhält, eine zwielichtige Person, welche wohl nicht nur auf Hilfe für David aus ist. Bald wird deutlich das es um mehr als die 2 Morde geht, sondern eher darum, warum David nicht schlafen kann und das Geheimnis, welches dahinter steht und durch eine dunkle Bruderschaft bewahrt werden muss!

Das Thema ist jetzt, gerade vor den schlaflosen Hitzenächten, mehr als präsent - nur für den Schlaf, den wir bräuchten und nicht bekommen, weil es mehr als 26 Grad in der Wohnung hat, gibt es eine sehr rationale Erklärung - für die Schlaflosigkeit von David gibt es das nicht. Ein spannendes Thema, ist der Schlaf für den Menschen sehr wichtig, da die Körperfunktionen ohne Pausen, nicht in vollem Maße aufrecht erhalten werden können, oder aber, rational betrachtet, man hat mehr Zeit wichtige Angelegenheiten zu erledigen.
Die Charaktere im Roman sind teilweise gut gezeichnet, allerdings in der Regel eher oberflächlich. Allerdings ist das in meinen Augen für einen Thriller, der seine Spannung mehr aus der Handlung bezieht, eher unwichtig. Die Handlung strebt seinem Höhepunkt entgegen, der Spannungsbogen ist sehr fein konstruiert, man wird zum weiterlesen einfach "gezwungen". Der Schreibstil ist kurz und faktisch, genau richtig für einen Thriller. Mir hat "Das Morpheus-Gen" sehr viel Spaß gemacht, lediglich eines blieb meines Achtens ein wenig auf der Strecke - wie ist das Morpheus-Gen eigentlich entstanden?

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