Das Geheimnis der Mittsommernacht - Norwegen im 19. Jahrhundert
Die 25jährige Clara wohnt mit ihrem norwegischen Mann Olaf Ordal und ihrem Sohn Paul in Bonn. Olaf bekommt von seinem Chef das Angebot eine Weile mit seiner Familie in Samoa zu bleiben. Als gerade die ...
Die 25jährige Clara wohnt mit ihrem norwegischen Mann Olaf Ordal und ihrem Sohn Paul in Bonn. Olaf bekommt von seinem Chef das Angebot eine Weile mit seiner Familie in Samoa zu bleiben. Als gerade die Reisevorbereitungen dazu laufen kommt ein unerwarteter Brief aus Norwegen an Olaf. Seine Mutter sei schwer krank und er müsse unbedingt bevor sie stirbt noch nach Norwegen kommen. Olaf nimmt die beschwerliche und Tagelange Reise mit seiner Familie nach Roros auf sich. Mit seiner Familie hatte er jahrelang keinen Kontakt mehr. Doch möchte er seine Mutter unbedingt noch vor dem Tod sehen. Dort angekommen geschieht ein tragisches Unglück und Clara steht mit Paul alleine in einem fremden Land in dem sie überhaupt nicht erwünscht ist. Zur gleichen Zeit lebt Sofie Svartstein in Roros. Ihre Mutter ist kürzlich 45jährig an der Geburt des endlich ersehnten Sohnes nach mehreren Fehlgeburten gestorben. Sofie trauert arg um ihre Mutter und stößt dabei auf Unverständnis bei ihrem Vater und ihrer Schwester Silje. Sofie und Clara werden sich über den Weg laufen und auf irgendeine Art und Weise sind ihre Schicksale miteinander verbunden.
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Das erste Buch von Christine Kabus "Insel der blauen Gletscher" habe ich nicht gelesen. Aber ich weiß, dass sie tolle Norwegen Romane schreibt. "Das Geheimnis der Mittsommernacht" hat mir gut gefallen. Clara, Olaf, Paul und Sofie wachsen einem sofort an das Herz. Natürlich gibt es im Buch auch Personen wie Silje und ihr Vater, die nicht so ganz sympathisch sind aber ohne es in dieser Geschichte nicht gehen würde. Clara wird in Norwegen nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Als Katholikin wird sie im protestantischen Norwegen auf viel Ablehnung stossen. Außerdem scheint es zwischen den Familien Ordal und Svartstein einige Reibungen zu geben, die sie auch zu spüren bekommt. Da das Buch mit 654 Seiten sehr umfangreich ist, werden auch sehr viele Informationen über Land und Leute geliefert. Ich selbst fand, dass diese Informationen manchmal zuviel waren und das Buch sinnlos gestreckt haben. Aber wie gesagt ist das Ansichtssache. Ich selbst finde immer, dass weniger mehr ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein trauernde Frau auf der Beerdigung ihres Mannes sich die Frage stellt was ein Kreis mit nach unten zeigenden Kreuz oder die Bergmannszeichen Schlägel und Eisen über den Ziffernblatt der Kirchturmsuhr zu bedeuten haben und einem prompt darauf auch die Antwort geliefert wird. Bei einer Beerdigung einer nahestehenden Person hat man normalweise keine Gedanken für sowas und ist nur froh diesen Tag überstanden zu haben. Natürlich hat es mir gefallen, wie Clara und Paul doch langsam Fuß in Norwegen fassen und dadurch wieder neuen Lebensmut erhalten. Im Großen und Ganzen war das Buch, abgesehen von einigen Längen, sehr unterhaltsam.