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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2019

In naher Zukunft?

Der europäische Frühling
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Eine mögliche, sarkastische Darstellung von Europa, am Beispiel von Kopenhagen, Däne-mark. Das Leben in den Großstädten wirkt depressiv. Aber anhand von Stigs Geschichte weiß ich nicht, ob das früher in ...

Eine mögliche, sarkastische Darstellung von Europa, am Beispiel von Kopenhagen, Däne-mark. Das Leben in den Großstädten wirkt depressiv. Aber anhand von Stigs Geschichte weiß ich nicht, ob das früher in der Punkszene nun besser war als heute. Heute verdient er eher zufällig sein Geld als Galerist. Jeder scheint auf den anderen mit Herablassung zu blicken. Stigs Frau Elisabeth ist Forscherin und dadurch ziehen sie nach Lolland. Die Insel auf der alles Nachhaltig ist, keine Industrie in der heute bekannten Form und man muss eine hohe Summe als Eintritt zahlen.
Arbeiten werden von Drohnen erledigt, Probleme mit Immigranten werden nach Mosam-bique ausgelagert und an Tieren wird mit menschlicher Intelligenz experimentiert.
Mir war nicht einer der dargestellten Charaktere sympathisch. Viele Dinge wurden, höchstwahrscheinlich bewusst und absichtlich, überspitzt und klischeehaft dargestellt. Manche Personen, manche Handlungen fand ich nur daneben. Elisabeth wirkt, soweit sie in Erscheinung tritt, noch am vernünftigsten. Die gemeinsame Tochter ist sehr neben sich und andere Dinge, wie ein menschlich intelligenter Hund, der sich eine Zigarette ansteckt (wie auch immer) fand ich reichlich überspitzt.
Der Roman zeigt unsere Gesellschaft, oder wohin sie steuert in bisher noch überspitzter Form. Ja, das Buch regt zum Nachdenken an, ist gut geschrieben, aber es konnte mich nicht packen, es blieb irgendwie an der Oberfläche.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Lebensmittelpunktänderung

Die Kirschen der Madame Richard
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Die Hamburgerin Miriam reist in die französischen Pyrenäen und entdeckt dort ein altes Haus mit einem verwilderten Garten und Kirschhain. Miriam ist total begeistert von dem Haus und der Gegend, man merkt ...

Die Hamburgerin Miriam reist in die französischen Pyrenäen und entdeckt dort ein altes Haus mit einem verwilderten Garten und Kirschhain. Miriam ist total begeistert von dem Haus und der Gegend, man merkt wie verzaubert sie ist und dort zur Ruhe kommt. Spontan kauft sie das Haus und beschließt den Garten allein wieder in Ordnung zu bringen und davon zu leben. In dem kleinen Ort Montbolo spricht sich ihre Anwesenheit schnell herum und auch der Nachbar von Miriam, Philippe, bleibt nicht unbemerkt.
Neben der sich eventuell anbahnenden Liebesgeschichte zwischen Miriam und Philippe gibt es noch weitre, mögliche Konstellationen im Dorf.
Es ist eine schnell und recht gut zu lesende Geschichte, wo besonders auf die Beschreibun-gen der Landschaft, der Natur, des Dorfes und der Stimmungen Wert gelegt wurde. Anderes wurde angerissen und wirkt dadurch nicht zu Ende gedacht, nicht ganz ausgereift. Auch die eher nicht vorhandene Beziehung zwischen Miriam und Philippe, die plötzlich zu einem Punkt findet, wäre für mich noch ausbaufähig gewesen.
Es ist ein Unterhaltungsroman, von dem ich durchaus mehr erwartet habe.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Nichts aufregendes

Mr Undateable
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Ein erfolgreicher, verdammt gut aussehender Firmeninhaber sucht eine Matchmakerin um eine Frau zum heiraten zu finden. Warum er dazu Hilfe braucht ist Andrea zwar ein Rät-sel, doch sie braucht dringend ...

Ein erfolgreicher, verdammt gut aussehender Firmeninhaber sucht eine Matchmakerin um eine Frau zum heiraten zu finden. Warum er dazu Hilfe braucht ist Andrea zwar ein Rät-sel, doch sie braucht dringend einen Job und so beginnt sie mit der Suche für Blake Dono-van. Das passende Date zu finden gestaltet sich allerdings schwierig, denn Blake möchte keine der Frauen näher kennen lernen. Aber so lange die Dates nicht funktionieren, so lange hat Andrea ihre Job und kann in Blakes Nähe sein. Dann treffen sie auch noch ein etwas seltsames Abkommen, was so nicht gut ausgehen kann.
Der Schreibstil ist in Ordnung, das Buch lässt sich gut und schnell lesen. Allerdings zweifel-te ich doch den Hauptprotagonisten. Einerseits ein erfolgreicher Geschäftsmann, der dann arge Probleme hat zu erkennen, was ihm Andrea nach und nach bedeutet. Andrea freut sich zwar irgendwann, wenn sie in Blakes Nähe sein kann, aber ihre Gefühle werden auch verdrängt. In dieser Geschichte kommen mir die erwachsenen Hauptfiguren schon stellenweise ziemlich naiv vor und es wirkt etwas künstlich in die Länge gezogen. Blake wirkt mit seiner Ausdrucksweise auf mich nicht wie ein cooler Geschäftsmann.
Die Idee hinter der Geschichte ist gut, bei der Umsetzung fehlt es für mich aber noch eini-gem, wie Tiefgang bei Blake und Andrea und es muss nicht immer erst auf gut beschrie-bene Sexszenen hinaus laufen. Dann ein recht unglaubwürdiges Missverständnis. Na ja, Unterhaltung für schnell mal zwischendurch, die tatsächlich ausbaufähig ist.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Wo ist die Mutter?

Das namenlose Mädchen
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Ein fünfjähriges Mädchen wird blutbespritzt an einer Straße aufgegriffen. Drei Menschen wurden ermordet, aber die sind nicht mit ihr verwandt. Die Sozialarbeiterin Dalia beginnt mit der Suche nach der ...

Ein fünfjähriges Mädchen wird blutbespritzt an einer Straße aufgegriffen. Drei Menschen wurden ermordet, aber die sind nicht mit ihr verwandt. Die Sozialarbeiterin Dalia beginnt mit der Suche nach der Mutter des Mädchens und kommt erstmal nicht weiter.
Nachdem der Roman mit dem Auffinden des Mädchens beginnt, wird sich dann erstmal aus-giebig mit der Vergangenheit und den familiären Verhältnissen von Dalia beschäftigt. Gut, mit ihrer Vergangenheit hat die Geschichte dann auch was zu tun, bzw. mit jemanden aus ihrer Vergangenheit. Das Ende ist dann nochmal ganz gut gelungen.
Mir ging es so, dass ich mir aufgrund des Klappentextes eine andere Geschichte vorgestellt habe, hier war es eine Mischung von ein wenig Kriminalroman, Familiengeschichte und et-was Liebesroman. Vielleicht mal eine gute Mischung, doch mich konnte der Roman nicht richtig packen. Für den Fortgang der Geschichte fällt mir die Aussage „langsam fließt der Fluss“ ein. Mir fehlte die Spannung, selbst beim mal sog. showdown. Wobei sich der Roman gut lesen ließ, doch mir fehlte das Packende.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Verhaltensanalyse, Illusion und Meditation

Warum Buddhismus wirkt
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Auf jeden Fall ein interessanter Titel der mich neugierig gemacht hat. Buddhismus ist für mich bisher eine Religion, wie kann sie „wirken“? Wobei der Buddhismus für mich als Laie erstmal eher friedliche ...

Auf jeden Fall ein interessanter Titel der mich neugierig gemacht hat. Buddhismus ist für mich bisher eine Religion, wie kann sie „wirken“? Wobei der Buddhismus für mich als Laie erstmal eher friedliche Aspekte hat. Hier werden Ansichten des Buddhismus heran gezo-gen und die Meditation als Möglichkeit für einen anderen Blick auf sich selber, Befindlich-keiten und die Umwelt als bestes Mittel dargestellt.
Einige Verhaltensweisen werden erklärt, die ihren Ursprung in der Evolution haben. Die früher zu Zeiten der Jäger und Sammler Sinn machten, aber uns heute eher im Wege ste-hen. Ist vieles Illusion?
Wobei, wenn Meditation zu einer anderen Wahrnehmung führen kann, war die vorherige eine Illusion, oder ist die jetzige nicht auch eine? Vielleicht doch nur eine Betrachtungssa-che?
Der Autor versucht das Thema dem Laien zu erklären. Immerhin hat er es selber getestet. Sein Schreibstil ist schon richtig gut, lässt mich auch manchmal schmunzeln. Er führt auch seine Schwächen und Schwierigkeiten um die Thematik näher darzustellen. Diese gesam-te Art der Beschreibung ist gut gelungen. Die Menschheit an sich ist in ihrem Verhalten halt auch nur auf Fortpflanzung programmiert, nur macht das Verhalten von einst heute oft nicht so viel Sinn.
Die Meditation lässt einen, im guten Fall und mit Übung, Abstand zu vielen unangeneh-men Dingen gewinnen. Die Welt könnte dadurch entspannter werden. Der Ansatz um z.B. das Rauchen sein zu lassen ist interessant und ein Versuch allemal wert. Ob es auch bei dem eher unruhigen Typ Mensch funktioniert (wie ich) bleibt abzuwarten.
Vieles wird recht oft widerholt. Gut, um es dem Leser immer wieder vor Augen zu führen, das Verständnis zu schärfen. Aber das machte das Lesen auch anstrengend und ließ mei-nen Lesespaß auch sinken.
Deshalb ist meine Meinung über dieses Buch auch zwiegespalten. Ein guter Ansatz, recht aufwendige Beschreibung und Erklärung. Meditation bewirkt etwas, doch kann ich es in meinen Alltag einbinden? Oder reicht auch die Möglichkeit von Menschlichkeit, Beson-nenheit und innere Ruhe? Ein Buch was mich mit Fragen und guten Ansatzpunkten zurück lässt. Wobei mir weiterhin der Wunsch nach Meditation fehlt, ich da wohl doch der fal-sche Typ bin.
Im Anhang des Buches eine Liste sog. buddhistischer Weisheiten, Literaturnachweise und Anmerkungen. Das Cover ist in einem angenehmen, warmen orange gehalten, die Schrift passend dazu.