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Veröffentlicht am 15.05.2019

Ermittlungen in der Fächerstadt

Angst in der Fächerstadt
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Inhalt:

Am Morgen nach einer Ausstellungseröffnung wird im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe eine Leiche gefunden. Kommissar Georg König wird mit den Ermittlungen beauftragt. Gleichzeitig recherchiert ...

Inhalt:

Am Morgen nach einer Ausstellungseröffnung wird im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe eine Leiche gefunden. Kommissar Georg König wird mit den Ermittlungen beauftragt. Gleichzeitig recherchiert seine Frau Amadea, die als Journalistin schon einige interessanten Geschichten aufgedeckt hat, in einem Lebensmittelskandal des Eiweißherstellers SuperXunn, bei dessen Produkt es wohl zu unerlaubten Veränderungen gekommen ist.

Meine Meinung:

Dieser Krimi nimmt ein interessantes Thema auf, verunreinigte und gepanschte Lebensmittel. Sehr gut haben mir die Hintergrundinformationen zu diesem Thema gefallen, gut recherchiert und in weiten Teilen auch sehr erschreckend.
Der Fall ist gut aufgebaut und sehr spannend geschrieben. Schnell hat sich bei mir der Verdacht eingestellt, dass die Recherchen von Amadea und die Ermittlungen von Georg in Verbindung stehen.

Amadea und Georg sind ein eingespieltes Ermittlerteam, wobei Amadea sich durch ihre Unvorsichtigkeit leider in brenzlige Situationen begibt. Ich habe mir beim Lesen immer wieder die Frage gestellt, wie realistisch ihre Handlungen in ihrer Rolle als Journalistin ist. Kann eine Journalistin so weit bei ihren Recherchen gehen? Ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie mehr in der Ermittlerrolle aufgeht, als ihr Mann, der ja immerhin der zuständige Kommissar ist.

Es handelt sich um einen soliden Krimi, mit einem sehr interessanten und wichtigen Hintergrund, mir hat aber etwas die Komplexität der Handlung gefehlt. Die Auflösung ist mir etwas zu direkt, hier hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht. Leider entsteht so etwas der Eindruck eines überhasteten Endes.

Fazit: Ein schöner Lokalkrimi, mit einigem Lokalkolorid und sympathischen Ermittlern, jedoch fehlt etwas der Tiefgang.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Das Leben auf dem Lande

FASTENPREDIGT IN UNTERFILZBACH
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Inhalt:

Hansi Scharnagel lebt in Unterfilzbach in Niederbayern und arbeitet auf dem örtlichen Bauhof. Er ist eigentlich mit seinem Leben und seiner Arbeit zufrieden. Er hat es vor einiger Zeit zu einer ...

Inhalt:

Hansi Scharnagel lebt in Unterfilzbach in Niederbayern und arbeitet auf dem örtlichen Bauhof. Er ist eigentlich mit seinem Leben und seiner Arbeit zufrieden. Er hat es vor einiger Zeit zu einer gewissen lokalen Berühmtheit gebracht, als es ihm gelungen ist, ein lokales Verbrechen aufzuklären. Jetzt kandidiert er sogar für den Gemeinderat, was seiner Frau Bettina gar nicht so gut gefällt.
Nach einer etwas zu bissigen Fastenpredikt verschwindet Roman Groß, der lokale Sparkassenleiter und Hansi detektivische Spürnase wird wieder aktiv.

Meine Meinung:

Dieses Buch ist witzig, das kann man eindeutig sagen. Ich habe selten bei einem Krimi gelacht, in diesem Buch habe ich viel gelacht. Die Charaktere sind so schön urig und man kann sich jeden so richtig gut vorstellen. Wie man sich halt so knorrige Typen aus einem Niederbayerischen Dorf vorstellt. Auch die Ereignisse mit denen die Menschen zu kämpfen hatten waren sehr lustig beschrieben und ich habe einige schönen Lesestunden gehabt.

Was mir etwas gefehlt hat war Aspekt des Krimis. Zwar verschwindet Roman Groß und da dachte ich schon, jetzt geht es richtig los mit den Ermittlungen. Aber nein, der Fall wird von den Ereignissen rund um die Gemeindewahl überlagert. Insgesamt ist der Fall zwar eine runde Sache, aber die Auflösung des Falls passiert mehr so nebenher.

Ansonsten ist das Buch mehr eine Karikatur des ländlichen Lebens und es macht viel Spaß, die Ereignisse zu lesen. Die Autorin schafft es die Grenze zum Übertriebenen nicht zu übertreten und so entsteht ein lustiges Buch, das die Ereignisse in einem kleinen Dorf in Niederbayern beschreibt und es gibt es auch noch einen Kriminalfall, der sich so nebenbei auflöst.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Blick hinter den eisernen Vorhang

Sojus
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Inhalt:
Andreas Eckart wird nach einem misslungenen Einsatz in einer amerikanischen Psychatrie festgehalten, damit er nicht von seiner Mission reden kann. Von seinem altern Mitstreiter Dan Vanuzzi wird ...

Inhalt:
Andreas Eckart wird nach einem misslungenen Einsatz in einer amerikanischen Psychatrie festgehalten, damit er nicht von seiner Mission reden kann. Von seinem altern Mitstreiter Dan Vanuzzi wird er befreit und begibt sich mit diesem auf eine Reise nach Budapest hinter den Eisernen Vorhang. Dort tobt grade der Aufstand von 1956 und die beiden kommen in eine gefährliche Lage, denn die Sowjets planen grade die Niederschlagung.
Dan ist Mitarbeiter des britischen Geheimdienst MI6 und hat die Aufgabe bekommen, ein Geheimdossier aus Budapest abzuholen, das eine Liste von KGB Geheimagenten enthält. Aufgrund seiner familiären Verbindungen ist Andreas Eckart der perfekte Mann für diese Mission.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist der dritte Teil einer Reihe rund um die beiden Agenten Vanuzzi und Eckart. Beide sind sehr interessante Charaktere, der eine ein Ex-Mafiosi aus Amerika, der andere ein überlebender des Holocausts, die beide beim CIA in Ungnade gefallen sind. Ich habe die Vorgängerbände nicht gelesen, konnte aber trotzdem gut in die Handlung hineinfinden.
Von der erste Seite an ist die Handlung sehr spannend und besonders der geschichtliche Hintergrund macht dieses Buch besonders. Ich kann mir zwar noch immer schwer vorstellen, dass es so einfach war, illegal nach Ungarn zu gelangen und auch wieder zu verschwinden, besonders da grade ein Aufstand stattfindet und die Russen drohen, diesen nieder zu schlagen, aber gut in Agentenkreisen war ja damals so einiges möglich.
Die Beschreibung der Ereignisse des Aufstands war sehr bildhaft und auch hier wird die Rolle des Westens kritisch dargestellt.
Leider wurden die Charaktere nicht so gut gezeichnet. Das war besonders deutlich bei der Person von Sojus, der mit der Situation konfrontiert wurde, dass Eckart sein Vater ist. Hier findet nur ein Betrachtung von aussen statt, man kann leider nicht hinter die „Kulissen“ schauen. Das wäre besonders bei dieser Person sehr spannend. Aber auch Eckart und Vanuzzi bleiben als Menschen etwas blass. Hier hätte ein paar Seiten mehr dem Buch gut getan.
Insgesamt ist das Buch jedoch lesenswert und gibt einen interessanten Eindruck der Ereignisse rund um den Ungarnaufstand und der Reaktion des Westens.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Eine Reise auf Leben und Tod

Der Gesang der Bienen
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Inhalt:

Deutschland im Jahr 1152:

Seyfried, ein Zeidler, führt mit seiner Frau Elsbeth und seinen Kindern ein ruhiges Leben in einer einsamen Hütte im Wald. Dieses Leben gerät aber gehörig durcheinander, ...

Inhalt:

Deutschland im Jahr 1152:

Seyfried, ein Zeidler, führt mit seiner Frau Elsbeth und seinen Kindern ein ruhiges Leben in einer einsamen Hütte im Wald. Dieses Leben gerät aber gehörig durcheinander, als Elsbeth beschuldigt wird, am Tod der Grafentochter Schuld zu sein. Ein wandernder Medicus hatte die junge Frau vor ihrer Hütte abgesetzt und Elsbeth, die auf als Heilerin tätig war, hat sich ihrer angenommen.

Elsbeth wird von dem Grafen zum Tode verurteilt. Seyfried erhält 14 Tage Zeit, ihre Unschuld mit Hilfe eines Urteils der Hildegard von Bingen zu beweisen.


Meine Meinung:


Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind gut gezeichnet und man kann sich als Leser schnell in sie hineinversetzen und zittert mit Seyfried mit, ob er es wohl schafft in der vorgegebenen Zeit, die Unschuld seiner Frau zu beweisen.

Die Geduld des Lesers wird aber ganz schön auf die Folter gespannt, denn die Reise zu Hildegard verläuft nicht so problemlos, wie erhofft. Nachdem Seyfried mit einigen Verzögerungen zu kämpfen hat, stellt auch Hildegard ihm weitere Aufgaben, bevor sie ihm helfen will. Es ist klar, dass es zu einigen Problemen kommen musste, aber hier wird die Geduld des Lesers schon ganz schön gefordert.

Bei der Darstellung der historischen Person Hildegard von Bingens war ich auch etwas überrascht. Ich habe sie mir als gutmütige Frau vorgestellt, die nur nach dem Guten für die Menschen sucht und natürlich auch sofort hilft, wenn sie kann. In diesem Buch lernen wir sie aber anders kennen. Ich frage mich bis jetzt, ab das hier gezeichnete Bild realistisch ist, oder ob Hildegard hier ein Opfer der Fantasie des Autors geworden ist.

Ansonsten wird das Leben im Mittelalter aber sehr anschaulich gezeichnet und man hat als Leser keine Probleme in die Zeit einzutauchen. Die Handlung ist sehr spannend und bis zu fast zum Ende bleibt die Spannung um die Elsbeths Rettung.

Ein sehr spannender historischer Roman, der an einigen Stellen die Geduld des Lesers etwas arg strapaziert.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Ein spannender Krimi aus Hamburg

Moses und das Schiff der Toten
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Stefan Moses, Kommissar in der Mordkommission in Hamburg, wird mit einem besonderen Fall konfrontiert. Ein nackter Tote sitzt auf einer Bank an einem Spielplatz. Zunächst gibt es wenig Ansätze, seine Identität ...

Stefan Moses, Kommissar in der Mordkommission in Hamburg, wird mit einem besonderen Fall konfrontiert. Ein nackter Tote sitzt auf einer Bank an einem Spielplatz. Zunächst gibt es wenig Ansätze, seine Identität herauszufinden. Bei der Obduktion der Leiche werden kleine Glasaale gefunden, die dem Opfer aus einigen Körperöffnungen krabbeln.

Ein rätselhafter Fall. Zusätzlich bekommt Moses noch eine neue Kollegin, die nicht ganz dem Image einer Mordermittlerin entspricht. Sowohl ihr Äußeres als auch ihr Auftreten lassen einige Probleme erwarten.



Stefan Moses ist ein Kommissar mit afrikanischer Abstammung, die ihm das Leben als Ermittler nicht immer einfacher macht. Der Einstand seiner neuen Kollegin lässt einige Probleme erwarten.

Die Ermittlung gestalten sich zunächst kompliziert, aber langsam ergeben sich einige Ermittlungsansätze, die zu einer unerwarteten Wendung führt.

Der Krimi ist eher ruhig, mit wenig Action, aber solider Ermittlungsarbeit. Ich kenne Hamburg zwar nicht so gut, aber die Stadt gibt eine schöne Kulisse für die Handlung.

Das Buch ist ein solider, gut geschriebener Krimi, der in dunkle Abgründe der schönen Hamburger Kulisse führt.