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Lainybelle

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2019

Gibt es noch Rettung für Camp Moshe?

In der Tiefe meines Herzens
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Worum geht's?

Grace steht kurz davor, endlich mit ihrem Nicht-Schwimmer-Sicherheitstraining durchzustarten, in dem Camp, das ihr Onkel leitet. Nach einem tragischen Unglück in ihrer Kindheit liegt ihr ...

Worum geht's?

Grace steht kurz davor, endlich mit ihrem Nicht-Schwimmer-Sicherheitstraining durchzustarten, in dem Camp, das ihr Onkel leitet. Nach einem tragischen Unglück in ihrer Kindheit liegt ihr das Konzept besonders am Herzen. Doch ihr Onkel ist kurzfristig ersetzt worden und unerwartet kommt ihr Kye in die Quere, der Interimsleiter, der das Camp neu aufziehen soll, damit wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. Er ist ein Abenteurer durch und durch und will den Kids Action bieten, auch wenn das das eine oder andere Risiko bedeutet.
Doch im Camp scheint jemand sein Unwesen zu treiben, der alles daransetzt, dessen Schließung zu erreichen. Und Grace und Kye bleibt nichts anderes übrig, als gemeinsam für Camp Moshe zu kämpfen ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Mich haben vor allem das Cover und Kanada als Schauplatz gelockt. Der Konflikt zwischen den Protagonisten klang ein bisschen simpel - aber es muss ja auch nicht immer gleich eine weltbewegende Hintergrundstory hinter allem stecken. Ich habe mich auf ein paar kurzweilige Lesestunden mit der richtigen Dosis Tiefgründigkeit gefreut.

Wie es mir gefallen hat:

Auch wenn das Buch auf den „Krimi-Aspekt" mit den Vorkommnissen im Camp setzt, ist es nicht unbedingt ein Pageturner. Das muss es aber auch nicht sein, denn es ist trotzdem schön zu lesen: Die Liebesgeschichte ist süß und man kann Theorien aufstellen, wer denn nun hinter den Drohbotschaften und Sabotagen steckt.

Es gibt ein paar kleinere Schwachpunkte, z. B. minimale Längen in dem Hin und Her zwischen Grace und Kye, zwei oder drei etwas konstruierte Momente auf dem Weg zur Auflösung und ein paar nicht ganz glatt geschliffene Stellen in der Übersetzung. Auch der schöne Schauplatz hätte teils noch etwas mehr Beachtung verdient. Aber darüber kann man insgesamt hinwegsehen.
Das Buch ist nicht wahnsinnig komplex, hält aber genau, was es verspricht: gute Unterhaltung, Emotionen, Dramatik und gerade so viel Tiefgang, dass es seinem Titel gerecht wird.

Die Protagonisten sind Christen, was vor allem in der Form eingebracht wird, dass sie sich Verse aus der Bibel in Erinnerung rufen oder in Gedanken kleine (Stoß-)Gebete sprechen. Es wird aber auf keinen Fall der Versuch unternommen, die Leser*innen zu bekehren o. Ä. Es fließt einfach ganz natürlich und passend in die Handlung mit ein.

(Für wen) Lohnt es sich?

Wer gern Liebesgeschichten liest, die von einer nicht aufdringlichen, aber dennoch eindeutigen christlichen Wertebasis begleitet werden und auch Stoff zum Miträtseln liefern, ist mit diesem Buch gut beraten.

In einem Satz:

„In der Tiefe meines Herzens" handelt davon, wie man sich trotz oder gerade wegen Unterschieden zusammentun kann, wie Schuldgefühle einen begrenzen und wie heilsam es ist, sie loszulassen – das Ganze verpackt in eine Camp-Spannungs-Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Was für ein Showdown – gebt mir Band 3!

Wenn die Wahrheit Schatten wirft
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Worum geht's?

Erkenne, wer du bist. Cecilia weiß jetzt, was ihr Onkel mit diesen Worten gemeint hat. Doch so unglaublich es auch ist, den Teil ihrer Familie kennenlernen zu können, der ihr bisher vorenthalten ...

Worum geht's?

Erkenne, wer du bist. Cecilia weiß jetzt, was ihr Onkel mit diesen Worten gemeint hat. Doch so unglaublich es auch ist, den Teil ihrer Familie kennenlernen zu können, der ihr bisher vorenthalten wurde, so unmöglich ist es für sie, das Schicksal ihrer Eltern und ihrer Schwester im Palast von Vienna in fremde Hände zu legen. Allem Gegenwind zum Trotz beginnt sie sich auf die Rettungsmission der Amerikaner vorzubereiten, die nicht nur ihr Leben in Gefahr bringen wird, sondern auch ihr noch immer gebrochenes Herz.

Was mich neugierig gemacht hat:

Auf diese Fortsetzung und das Wiedersehen mit Cecilia und ihrer Familie sowie mit den beiden Prinzen von Europa habe ich mich sehr gefreut. Nach dem Cliffhanger des Auftakts war Nicht-Weiterlesen hier wirklich keine Option.

Wie es mir gefallen hat:

Genau wie schon der erste Band hat mir auch „Wenn die Wahrheit Schatten wirft" wundervolle, unterhaltsame und mitreißende Lesestunden beschert.

Man ist schnell wieder mitten im Geschehen und lernt an Lias Seiten auch ein paar spannende neue Charaktere kennen.
Gefreut hat mich, dass diesmal auch Lias Schwester Marissa mit einer eigenen Ich-Perspektive zu Wort kommt, sodass man über die Ereignisse in Vienna auf dem Laufenden bleibt und vor allem Noran und Elias nicht gänzlich von der Bildfläche verschwinden. Hoffentlich darf Marissa auch beim Finale ordentlich mitmischen!

Während im ersten Band die Liebesgeschichte(n) im Mittelpunkt gestanden haben und es viele romantische Szenen gab, wird es hier nun etwas politischer. Daneben geht es vor allem um Cecilias Entwicklung. Der Großteil des Buches beschäftigt sich mit den Befreiungsplänen / dem Kampf gegen König Julius.
Ein Handlungsstrang, über den ich an dieser Stelle nichts Genaueres verraten möchte, um nichts vorwegzunehmen, hat mich nicht ganz überzeugen können, da er mir zu sehr als Mittel zum Zweck vorkam (praktisch, um Cecilia einen finalen Schubs zu geben).

Immer noch etwas befremdlich ist für mich, dass Cecilia so leichtfertig „mehrfachverliebt" ist. Natürlich macht es zum Teil den Charme der Geschichte aus, dass sie mit ihren Gefühlen hin- und hergerissen ist, aber wie sie damit umgeht, ist aus meiner Sicht ein wenig zu egoistisch.

Besonders stark ist, wie schon bei Band 1, das Ende. Hier werden wir mit ein paar wirklich erschütternden Wendungen überrascht. Ich habe wirklich nicht den Hauch einer Idee, wie Band 3 diese schwierige Situation lösen wird und bin wahnsinnig gespannt!

(Für wen) Lohnt es sich?

Der zweite Band holt alle Cecilia-Fans ab und hat wieder viele Emotionen zu bieten.
Die Reihe eignet sich vor allem für romantisch Veranlagte ab ca. 14 Jahren. Die Kenntnis des ersten Bandes ist Voraussetzung zum Verständnis der Handlung.

In einem Satz:

„Cecilia – Wenn die Wahrheit Schatten wirft" ist ein gelungener zweiter Band, der im Gegensatz zum Reihenauftakt jedoch den Fokus auf Cecilias Entwicklung und ihr Training legt und bis zum letzten Drittel eher langsam erzählt ist, um dann erneut einen spannungsgeladenen Showdown zu liefern.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Ein Bibelvers mit Mini-Impuls für jeden Tag des Jahres

Stärke dein Vertrauen jeden Tag
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Worum geht's?
Karin Schmid hat in diesem Buch für jeden Tag des Jahres einen Bibelvers mit einem fünfzeiligen Kurzimpuls versehen - eine Sammlung von „Mini-Andachten", die durch die Tage, Wochen und Monate ...

Worum geht's?
Karin Schmid hat in diesem Buch für jeden Tag des Jahres einen Bibelvers mit einem fünfzeiligen Kurzimpuls versehen - eine Sammlung von „Mini-Andachten", die durch die Tage, Wochen und Monate begleiten.

Was mich neugierig gemacht hat:
Durch ein anderes Buch ( „Alles, außer Plan" von Jule Pflug) wurde ich dazu inspiriert, mich wieder mehr mit einzelnen Bibelversen und den darin enthaltenen Zusagen, Hoffnungen und Ratschlägen auseinanderzusetzen und immer wieder einen „To Go" mitzunehmen. Als ich „Stärke dein Vertrauen jeden Tag" entdeckte, kam mir das zu diesem Zweck perfekt vor, da hier nicht nur schon für jeden Tag ein Vers ausgewählt ist, sondern auch noch ein kurzer Gedankenanstoß mit auf den Weg gegeben wird.

Wie es mir gefallen hat:
Die Ausstattung
Ich war überrascht, dass dieses Buch so „robust" ist. Es hat einen dicken Pappeinband und ist dadurch relativ schwer. Dies ist natürlich eher nachteilig, wenn man es wirklich jeden Tag und auch mal unterwegs nutzen möchte. Auch fehlt leider ein Lesebändchen, um die aktuelle Seite schnell wiederzufinden.

Die Gestaltung
Das Buch ist sehr harmonisch sowohl außen wie auch innen ausschließlich in den Farben Grün, Gold und Weiß gehalten. Je nach Lichtsituation wirkt das Gold allerdings eher bräunlich.
Ein paar Vignetten o. Ä. hätten das Gesamtbild vielleicht noch hübscher und abwechslungsreicher gestalten können.

Die Mini-Impulse
Die Kurztexte zu den Bibelversen lassen sich blitzschnell lesen, sind klar formuliert und passend, wenngleich sie aufgrund ihres geringen Umstands natürlich nicht immer in die Tiefe gehen können. Manche Aussagen hat man dann doch schon so oft gehört, dass es ein wenig schwerfällt, ihre Aussagekraft ganz zu sich durchdringen zu lassen. Insgesamt hat mir das Buch aber genau das geboten, was ich gesucht und erwartet hatte.

(Für wen) Lohnt es sich?
Wenn man viel unterwegs ist, eignet sich dieses Buch eher nicht, da es für den täglichen Gebrauch gedacht, dafür aber unpraktisch stabil und schwer ist.
Rein inhaltlich betrachtet ist es aber auf jeden Fall empfehlenswert für alle, die gern mit einem Vers und dem einen oder anderen Gedanken dazu durch den Tag gehen möchten.

In einem Satz:
„Stärke dein Vertrauen jeden Tag" ist inhaltlich bis auf die eine oder andere abgenutzte Formulierung gut und ein geeigneter Jahresbegleiter, hätte aber vom Layout her noch schöner und insgesamt vor allem handlicher sein können.

Veröffentlicht am 26.02.2019

Der Plan für dein Leben ist viel größer und verzweigter, als du ahnst!

Savannah - Kleine Auszeit
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Worum geht's?

Nachdem die Farm ihrer Familie zwangsversteigert wurde, ist Savannah nicht mehr in ihrem Elternhaus gewesen. Nun arbeitet sie in einem Bekleidungs- und Vorhanggeschäft und lebt mit ihren ...

Worum geht's?

Nachdem die Farm ihrer Familie zwangsversteigert wurde, ist Savannah nicht mehr in ihrem Elternhaus gewesen. Nun arbeitet sie in einem Bekleidungs- und Vorhanggeschäft und lebt mit ihren beiden jüngeren Geschwistern in einem Waisenhaus in der Stadt.
Als ausgerechnet sie für eine Kollegin einspringen und die Neuausstattung der Darby-Farm übernehmen soll, in die ein junger Anwalt mit seiner Verlobten eingezogen ist, bietet sich ihr endlich die Chance: Sie wird zurückkehren können, um Abschied zu nehmen - und um nach der Schatulle zu suchen, die ihr Vater auf der Farm versteckt hat. Was mag sich darin verbergen? Und wie soll sie es anstellen, nicht von ihrem Auftraggeber beim Suchen erwischt zu werden?

Was mich neugierig gemacht hat:

Bisher hatte ich noch nichts von Tamera Alexander gelesen und wollte mit dem Kurzroman gern mal in ihre Art, Geschichten zu erzählen, hineinschnuppern.
Zugleich war es auch mein erstes Buch aus der Reihe der Kleine-Auszeit-Romane, die ich vom Konzept her sehr schön finde: Man kann die Geschichte in wenigen kleinen Portionen oder sogar an einem Stück durchlesen.
Inhaltlich hat mich der Konflikt angesprochen, dass Savannah in ein Zuhause zurückkehrt, das nicht mehr ihr Zuhause sein kann, und das Geheimnis um die verborgene Schatulle.

Wie es mir gefallen hat:

Vor diesem Kurzroman habe ich, wie oben schon erwähnt, noch kein Buch von Tamera Alexander gelesen. Vorwissen ist jedoch hier zum Verständnis nicht nötig, und man findet schnell in das Geschehen hinein.

Überrascht und erfreut habe ich festgestellt, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wird. Neben den Szenen aus Savannahs Sicht gibt es auch Passagen, in denen man etwas über Aidans Gefühls- und Gedankenwelt erfährt. Informationen, die man in den Szenen mit Savannah bekommt, werden von Aidan wieder aufgegriffen, sodass die Erzählstränge geschickt miteiander verzahnt sind.
Positiv überraschen konnte mich außerdem Priscillas Charakter.

Die Grundkonflikte haben mir sehr gut gefallen. In der Umsetzung hätte jedoch einiges etwas weniger offensichtlich gestaltet werden können.
Die Spannung enstand für mich insbesondere aus der Frage, wo und wann Savannah die Schatulle ihres Vaters finden und was diese beinhalten würde - und wie ans Licht kommen würde, dass sie einst auf der Farm gelebt hat.
Die Liebesgeschichte hingegen verlief für meinen Geschmack etwas zu glatt, zu schnell und auch ein wenig konstruiert.
Das Ende hätte ich mir etwas offener gewünscht oder alternativ mit einem kleinen Rückblick nach einem etwas größeren Zeitsprung.
Von diesen Punkten abgesehen habe ich das Lesen jedoch genossen und empfehle das kleine Buch gern weiter.

Nach ein paar Schlussbemerkungen der Autorin gibt es als kleines Extra noch zwei zur Geschichte passende Rezepte.

(Für wen) Lohnt es sich?

Fans der Autorin treffen hier auf eine Nebenfigur aus ihrem Roman „Wer um Liebe ringt", aber auch für alle, die noch keines ihrer Bücher kennen (so wie ich) lohnt sich dieser Kurzroman für eine unterhaltsame Entspannungspause.

In einem Satz:

„Savannah" ist eine leichte, schnell und gut lesbare Geschichte mit einer schönen Botschaft, auch wenn durch den geringen Umfang einige Entwicklungen etwas zu schnell vonstatten gehen und absehbar sind.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Solide, eher ruhige Jugend-Dystopie mit drückender Atmosphäre, aber auch Hoffnungsschimmer

To Keep You Safe
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Worum geht's?

„Zu groß", flüstere ich. „Die Welt ist mir zu groß geworden." Und obwohl ich weiß, wie lächerlich dieser Wunsch ist, kann ich ihn nicht unterdrücken: „Ich will wieder eine kleine Welt." ...

Worum geht's?

„Zu groß", flüstere ich. „Die Welt ist mir zu groß geworden." Und obwohl ich weiß, wie lächerlich dieser Wunsch ist, kann ich ihn nicht unterdrücken: „Ich will wieder eine kleine Welt." (S. 169)

Naturkatastrophen haben die Erde verwüstet und unzählige Leben gefordert. In einer unwirtlichen Welt kämpfen Judy und ihre beiden jüngeren Geschwister Luke und Hope ums Überleben. Sie ziehen immer weiter, in der Hoffnung, einen besseren Ort zu finden, wo sie sicher sind vor den umherstreifenden Plünderern. Wo sie leben können.
Und immer, wenn sie auf andere Menschen treffen, stellt sich erneut die Frage: Wem können sie vertrauen?

Was mich neugierig gemacht hat:

Ich mag den „A TREE & A Valley"-Verlag seit „Cecilia" sehr gern und habe von diesem Buch erst kurz vor Erscheinen erfahren.
Dystopien haben es auf dem aktuellen Buchmarkt ja eher schwer, weil die große Trendwelle nach Panem bei vielen eine Übersättigung des Genres nach sich gezogen hat. Bei mir selbst liegt es immer dran; das „klassische eigentlich-normale-Protagonistin wird zum Star der Revolution"-Schema mag ich im Moment auch nicht mehr lesen. Da es hier aber nicht um gesellschaftliche Umstürze, sondern in erster Linie um Judy, ihre Geschwister und die Menschen, die ihnen begegnet geht, und es noch dazu das Debüt einer jungen deutschen Autorin ist, war ich in diesem Fall doch sehr gespannt.

Wie es mir gefallen hat:

„To Keep You Safe" ist so ein Buch, das mir im Rückblick fast besser gefällt als während des Lesens selbst. Es hinterlässt einen runden Eindruck und wirkt noch nach. Die Stimmung schwankt genau auf dem richtigen Grad zwischen Melancholie, Trauer aber auch Zuversicht. Das Gesamtpaket stimmt einfach.

An der Geschichte haben mich viele Dinge sehr überzeugt, einige aber auch nicht ganz.
Im Wesentlichen waren es zwei Punkte, die mich gestört haben. Das eine ist das Setting: Warum ist hier - wieder mal - Amerika gewählt worden? Gerade dort spielen bereits so viele Geschichten aus dem Bereich und man hat das Gefühl, schon eine vorgefertigte Vorstellung im Kopf zu haben.
Dass es keine ausufernden Beschreibungen gibt und die Katastrophen die Vorgeschichte des Buches bilden, ist im Grunde angenehm; allerdings konnte ich bis zum Schluss nicht wirklich einschätzen, ob es sich nun nur um eine „Welle" gehandelt hat oder weitere Erdbeben etc. drohen, wie viele Menschen wirklich überlebt haben, ob es weltweit gleich aussieht usw.
Hier hätte es noch ein wenig mehr Hintergründe gebraucht.
Der zweite Punkt ist der Spannungsbogen. Es gibt sehr viele Szenen, die sich um die Nahrungssuche oder -verwertung drehen. Das hätte man sicher reduzieren können. Auch wenn die Darstellung durch die Detailtreue und den monotonen Ablauf der Tage, die die Charaktere erleben, sehr realistisch wird, lässt das Gefühl, unbedingt schnell weiterzulesen wollen, streckenweise nach.

Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung der Entwicklung, die die Figuren durchleben - der Konflikt zwischen dem, wer sie waren und dem, wer sie nach all dem Leid und Unglück sein können. Es ist schön, wie in dieser zerstörten Welt doch immer wieder auch Menschlichkeit aufblitzt und geteiltes Leid ein wenig von seiner Schärfe verliert.
Eine zarte Liebesgeschichte gibt es auch, die aber in keiner Weise unglaubwürdig oder übertrieben erscheint und sich nicht in den Vordergrund drängt.

(Für wen) Lohnt es sich?

Wer dystopische Geschichten mit jungen Protagonisten mag, die sich in extremen Situationen wiederfinden und um ihren Lebensmut ringen müssen, ist mit diesem Buch auf jeden Fall gut beraten. Es ist ein schön geschriebener Roman ab ca. 13 Jahren, der eher auf die leisen aber intensiven Töne setzt.

In einem Satz:

„To Keep You Safe" ist eine solide, eher ruhige Jugend-Dystopie mit drückender Atmosphäre, aber auch Hoffnungsschimmer, der es nur ein wenig an Hintergründen und an Tempo mangelt.