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Veröffentlicht am 26.02.2019

Das Heinrich-Problem

Das Heinrich-Problem
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Schon das Cover bringt einem zum Schmunzeln. Vor der Bushaltestelle steht in karikaturmanier ein Mann mit Knollennase und einen roten Herzluftballon in der Hand. Und amüsiert habe ich mich bestimmt beim ...

Schon das Cover bringt einem zum Schmunzeln. Vor der Bushaltestelle steht in karikaturmanier ein Mann mit Knollennase und einen roten Herzluftballon in der Hand. Und amüsiert habe ich mich bestimmt beim Lesen dieses Buches. Bertie, Beziehungscoatch-Trainerin und Heinrich, ein angesehener Anwalt, sind fast 20 Jahre verheiratet. Eines abends teilt er Berti mit, dass er mit ihr nicht alt werden will und in Laufe der nächsten Zeit ausziehen will. Zunächst ist Berti wie erschlagen, doch dann findet sie heraus, dass ihre Nachfolgerin um die 20 Jahre jünger und sehr attraktiv ist. Doch dann kündigt Heinrich auch seiner langjährigen, ebenfalls älteren Sekretärin. Zwangsläufig treffen die beiden Frauen aufeinander und stellten fest, dass da noch andere Pferde am Laufen sind. Aus seiner ersten Ehe hat er eine erwachsene Tochter. Doch auch diese verärgert er, da er ihr das Geld für das Studium kürzen will. Als er dann auch noch das Ferienhaus am Lago Maggiore veräußern will, das Berti von ihrer Großmutter geerbt hat, da kommen die Frauen zusammen und schmieden einen eiskalten Plan. Die Autorin beschreibt die einzelnen Situationen so gekonnt. Man kann sich Heinrich so bildhaft vorstellen, wie er von einem Dilemma in das nächste stürzt. So viel Frauenpower hat er unterschätzt. Der feine Herr Anwalt hat so manchen Dreck am Stecken, wie sich nach und nach herausstellt. Ein Roman, der in der Schweiz spielt. Teilweise sind wir in Zürich, dann erleben wir den Zauber von Ascona. Die Beschreibung der Örtlichkeiten sind so detailliert, dass man sich selbst an diesen Orten wiederfindet. Ein Buch, das die Lachmuskeln so manches mal strapaziert. Teilweise sind viele Szenen total überspitzt und nicht ganz ernst zu nehmen wiedergegeben. Aber hier zeigt sich wieder, dass Frauen das stärkere Geschlecht sind.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Segensspuren in meinem Leben

Segensspuren in meinem Leben
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Ein religiöses Buch über christliche Werte. Es erzählt uns Geschichten über Frauen, deren Leben nicht immer nach Plan verlief, die schwere Schicksalsschläge hinnehmen mußte und die Gotte dann auf den rechten ...

Ein religiöses Buch über christliche Werte. Es erzählt uns Geschichten über Frauen, deren Leben nicht immer nach Plan verlief, die schwere Schicksalsschläge hinnehmen mußte und die Gotte dann auf den rechten Weg führte bzw. sie lehrte, ihre Situation anzunehmen. Es sind wahre Geschichten, die in 6 Kapitel mit jeweils weiteren Untertiteln aufgeteilt sind. Die Frauen erzählen alle ihr Leben in Ich-Form. Über ihre Kinderlosigkeit, Eheprobleme, berufliche Schwierigkeiten, Krankheiten -körperliche sowie psychische-, Kindheitraumas, Alkoholsucht und vieles mehr. Das Buch liest sich sehr gut und leicht, jedoch muß man nach jedem Kapitel innehalten und das Gelesene auf sich wirken lassen. Nach jeder Episode sieht man, dass Gott seine Kinder nicht im Stich läßt. Was oft aussichtslos und schlimm erscheint, wendet sich dann oftmals zum Guten. Unter jeder Geschichte erscheint Name und Beruf des Verfassers. So kann man sich wirklich ein gutes Bild davon machen. Ein Buch, dass gläubige Menschen von sich aus verstehen. Den Menschen, die einen Gott oder eine andere höhere Macht verleugnen, soll es Anreiz sein, dass irgendemand unsere Geschicke auf Erden lenkt. Wenn man den Inhalt des Buches gelesen hat, ist man mit seinem eigenen Leben zufrieden und weiß, dass Gott über seine Kinder stets die schützende Hand hält. Ein Buch, aus dem man Kraft und Zuversicht schöpfen kann. Das Cover selbst übt eine beruhigende Wirkung auf den Betrachter aus. Ein Teelich in einem Glas wirft sanfte Schatten. Der Buchrücken ist golden mit einem metallic blau schimmernden Schriftzug.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Anfang 40-Ende offen

Anfang 40 - Ende offen
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Vera ist Mitte 40 und Chefin einer Agentur.Die 18jährige Tochter steht vor dem Abitur und ihr Mann Sven hat sie nach 20 Jahren für eine jüngere verlassen. Nun will Vera nochmals frisch durchstarten und ...

Vera ist Mitte 40 und Chefin einer Agentur.Die 18jährige Tochter steht vor dem Abitur und ihr Mann Sven hat sie nach 20 Jahren für eine jüngere verlassen. Nun will Vera nochmals frisch durchstarten und so leben, wie es ihr gefällt, ohne Kind und Kegel und ohne Verpflichtungen. Doch dann lernt sie bei der Komitee für den Abiball den 14jahre jüngeren Paul und Referendar in der Klasse ihrer Tochter Greta kennen und lieben. Sie hat erhebliche Zweifel wegen des Altersunterschiedes. Aber gleichzeitig versucht ihr Mann Sven die Scheidungstermine ständig zu boykotieren, denn mit seiner jungen Freundin läuft es nicht zu recht. Nach einem feuchtfröhlichen Abend verbringen sie sogar wieder eine Nacht zusammen und Greta will auch nicht ausziehen. Doch dann entwickeln sich die Dinge ganz anders und geraten außer Kontrolle, so dass Vera ihr Leben total anders und neu organisieren muß. Wirklich sehr flapsig und modern gechrieben, bei manchen Episoden erkennt man sich glatt wieder selbst. Die Zweifel und Ängste von Vera werden hier sehr exakt beschrieben, man kann sich direkt in diese Frau hineinversetzen. Die Treffen mit ihren Freundinnen sind immer wieder etwa besonderes und aufheiternd. Das Buch liest sich leicht und flott, die Sprache ist recht einfach und man hat keine Mühe, ein Kapitel nach dem anderen sich einfach reinzuziehen, so interessant und manchmal geradezu komisch werden einzelne Situationen beschrieben. Natürlich ist auch das Cover total hip. Das Buch erschien 2017 und damals waren überall die rosa Flamingos angesagt. Und eben ein solcher pinker Flamingo ziert den Umschlag. Er steht auf einem Bein, das in roten Highheels steckt. Ein Buch zur Unterhaltung, bei dem man perfekt abschalten kann.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Die Frau dieverschwand

Die Frau, die verschwand
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Wieder ein spannender Skandinavien-Krimi, der in Norwegen spielt. Die Journalistin Kajsa wird von einem Mann aufgesucht der sie bittet, in einer alten Sache zu recherchieren. 2002 ist auf der Insel ein ...

Wieder ein spannender Skandinavien-Krimi, der in Norwegen spielt. Die Journalistin Kajsa wird von einem Mann aufgesucht der sie bittet, in einer alten Sache zu recherchieren. 2002 ist auf der Insel ein junges Mädchen verschwunden, dessen Leiche nie gefunden wurde. Eine Zeuge sagte damals aus, dass er sie zuletzt mit ihrem Bruder gesehen hat. Die Beiden hätte gestritten. Kajsa hat Interesse an dem Fall, jedoch ein paar Tage später wird ihr Auftraggeber tot aus dem Meer gefischt. Nun beginnt Kajsa nachzuforschen. Zufällig befindet sich die Mutter des verschwundenen Mädchens in Norwegen. Sie lebt nun im Ausland. Früher war sie als Psychiaterin in der Nervenheilanstalt auf der Inselbeschäftigt. Diese ist aber seit längerem geschlossen. Kaja befragt viele Einwohner über das Mädchen aus und langsam kommt Licht ins Geschehen. Gleichzeitig wird in einem Rückblick von einem Patienten berichtet, der sich seit 40 Jahren in dieser Psychiatrischen Anstalt befindet. Er macht sein Leben lang Aufzeichnungen über seine Wahrnehmungen. Kann man dies alle für bare Münze nehmen. Das Buch ist wirklich sehr spannend aufgebaut. Sehr interessant werden die einzelnen Wahrnehmungen der Personen nach fast 20 Jahren geschildert. Es wird ein Verdächtigter festgenommen. Aber er muß bald wieder freigelassen werden. Bruchstückhaft werden Szenen aus dem Leben des jungen Mädchen bekanntgegeben. Zudem werden auch noch die persönlichen Probleme der Journalistin angesprochen.Ein Buch, bei dem man bei einigen Szenen Gänsehaut bekommt, Da die Schreibweise und die Ausdrucksart der Autorin gut verständlich sind, liest sich das Buch schnell, zudem es vo Spannung knistert. Die ist der dritte Band um die Protagonistin Kajsa Coren. Das düstere Cover mit den dunklen Wolken paßt sehr gut zum Buch.Jedoch kommt ein heller Sonnenstrahl durch die dunkle Wolkendecke. Ein unter die Haut gehender Roman.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Was wir zu hoffen wagten

Was wir zu hoffen wagten
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Ein Epos von fast 600 Seiten, das am Ende des Kaiserreichs beginnt und mit dem Aufstieg der Weimarer Republik endet und das uns sehr viel Einblick in den ersten Weltkrieg und dessen Grauen gibt. Erzählt ...

Ein Epos von fast 600 Seiten, das am Ende des Kaiserreichs beginnt und mit dem Aufstieg der Weimarer Republik endet und das uns sehr viel Einblick in den ersten Weltkrieg und dessen Grauen gibt. Erzählt wird hier das Leben der Familie zur Nieden, einem einfachen Adelsgeschlecht, das in Berlin ein Bankhaus betreibt, Die älteste Tochter Felice ist ein Freigeist, sie will sich den starren Regeln der damaligen Zeit nicht unterordnen sondern studiert Jura um Anwältin zu werden. Aber da sie eine Frau ist, wird sie zur letzten Prüfung nicht zugelassen. Willi soll in das Bankgeschäft einsteigen, fühlt sjch aber zum Film total hingezogen und hält sich viel in Babelsberg auf, wo er auch eine Liason mit einer Schauspielerin beginnt. Ille,die jüngste der drei Geschwister ist ein verträumtes Mädchen, das an den Prinzen mit dem weißen Pferd glaubt. Aber um die marode Bank zu retten, wird sie mit einem Metzgermeister verheiratet, der Geld einbringt. Die Ehe steht aber unter keinem guten Stern, da ihr Mann sehr brutal und gewalttätig ist. Doch dann beginnt die Mobilmachung. Die Menschen in Berlin stürzen in einem Freudentaumel, die Männer melden sich freiwillig in den Krieg. Doch bald holt sie die Realität ein, die Männer sterben auf dem Schlachtfeld und an Krankheiten und Hunger. Die drei Geschwister zur Nieden müssen alle ihren steinigen Weg gehen und kommen dennoch gestärkt in ihr Leben zurück. Das Buch zeigt uns Berlin in der Zeit zwischen 1912 und 1919. Das damalige recht eingeschränkte Frauenbild, die Standesunterschiede und dann die Schrecken des Krieges. Sehr viel wird über die Schlachten und der Soldaten auf dem Feld berichtet. Trotz des Umfanges des Buches geht das Lesen leicht voran, da die Autorin den Spannungsbogen immer sehr aufrecht hält. Wir blicken hinter die Kulissen hinter den vornehmen Familien und merken, dass hier vieles nur auf Lug und Trug aufgebaut ist. Ein wirklich sehr interessanten Bild der Zeitgeschichte.