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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2019

ganz nett, ohne große Highlights

Hummeln im Herzen
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Kurz vor ihrer Hochzeit gerät Lenas Leben völlig aus dem Gleichgewicht. Ihr zukünftiger Ehemann verlässt sie, sie verliert ihren Job und ihre Wohnung. Vorübergehend zieht sie in die WG ihres Bruders, der ...

Kurz vor ihrer Hochzeit gerät Lenas Leben völlig aus dem Gleichgewicht. Ihr zukünftiger Ehemann verlässt sie, sie verliert ihren Job und ihre Wohnung. Vorübergehend zieht sie in die WG ihres Bruders, der mit seiner Freundin und seinem besten Freund Ben zusammenwohnt, welcher Lena regelmäßig auf die Palme bringt.
Sie macht sich einen Plan: neue Karriere, neuer Mann, neues Selbstbewusstsein müssen her – das sind die Ziele der jetzt 30-jährigen. Doch die Umsetzung ist gar nicht so leicht…

Ich habe dieses Hörbuch nebenbei beim Ausmalen gehört. Dafür war die eher seichte Geschichte gut geeignet, weil man sich nicht allzu sehr auf die recht vorhersehbare Handlung konzentrieren musste.
Nach 10 Minuten Hören war eigentlich schon klar – ohne dafür den Klappentext lesen zu müssen – wohin die Reise gehen soll. Im Großen und Ganzen kam es dann auch ziemlich genau so, wie man es erwartet.
Gefragt habe ich mich, warum ich in letzter Zeit immer wieder Geschichten erwische, in denen sich die Figuren in einer Tour anzicken und streiten, um zu verbergen, dass sie sich mögen oder weil sie tatsächlich nicht kapieren, dass sie sich mögen… So gingen mir die ständigen Streitereien von Ben und Lena teilweise etwas auf die Nerven. Die gemeinsamen Szenen, wenn sie sich vertragen und fürsorglich umeinander kümmern, fand ich hingegen toll. Leider hielt der Frieden meist nicht lange.

Spannender als die absehbare Liebesgeschichte fand ich allerdings die Nebenhandlung um Lenas neuen Job und den kauzigen Besitzer der Buchhandlung, der sich meist sehr grummelig verhält, aber eine emotionale Geschichte mit sicher herumträgt.

Ansonsten passiert in der Handlung nicht allzu viel. Es gibt ein paar kleinere Dramen und jede Menge Missgeschicke – Lena verhält sich in manchen Situationen so tollpatschig, dass ich es schon wieder als übertrieben empfunden habe.

Nicht so gut gefallen hat mir die Sprecherin beziehungsweise ihre Art der Betonung. Lena hat ohnehin schon eine recht schnippische, zickige Art, die durch die Sprechweise noch verstärkt wurde, sodass Lena, welche die Ich-Erzählerin der Geschichte ist, oft von oben herab klingt – und mir damit am Anfang wenig sympathisch war.
Dass es eine recht bekannte Stimme ist, war für mich dann tatsächlich noch zusätzlich irritierend, da ich immer das Gefühl hatte, die Stimme mit anderen Geschichten zu verbinden, ohne mich tatsächlich an konkrete Filme zu erinnern. Wenn ich mir jetzt im Nachhinein die Liste der Synchronisierungen anschaue, weiß ich auch, warum dies so war… Nana Spier hat unter anderem Buffy/ Sarah Michelle Gellar, Liv Tyler und Drew Barrymore synchronisiert.

Fazit

Notiz an mich: Sehr bekannte Sprecherinnen, die viel im TV zu hören sind, lieber meiden, weil ich mich immer wieder gefragt habe, woher ich die Stimme kenne (…ich habe fast alle Buffy-Staffeln geschaut und kenne ein paar der gesprochenen Filme…).
Die Geschichte plätschert so vor sich hin, große Highlights gibt es nicht, zumal sich der Ausgang sehr früh abzeichnet. Daher haben mich die vielen Streitereien manchmal angestrengt, die harmonischen Szenen haben mir hingegen gut gefallen, weil die zwei eigentlich sehr süß zusammen waren. Ich glaube aber nicht, dass ich mir noch weitere Bände der Hamburg-Reihe anhören werde.

Veröffentlicht am 03.01.2019

den Beginn mochte ich, das Ende weniger

Still Broken
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Die Grundidee ist nicht neu: Braves Mädchen verliebt sich in den absoluten Bad Boy, der natürlich auch eine weiche Seite hat und bei ihr nahezu handzahm wird… Aber natürlich leben sie nun nicht einfach ...

Die Grundidee ist nicht neu: Braves Mädchen verliebt sich in den absoluten Bad Boy, der natürlich auch eine weiche Seite hat und bei ihr nahezu handzahm wird… Aber natürlich leben sie nun nicht einfach glücklich bis zum Happy End.

Norah ist überwiegend die Ich-Erzählerin der Geschichte und lässt die Leser dabei an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Im späteren Verlauf kommt auch besagter Bad Boy hin und wieder zu Wort und schildert seine Eindrücke des Geschehens.

Die Handlung beginnt relativ ruhig. Langsames Kennenlernen, erstes Date, erste Gefühle. Norah und Max haben mir zusammen gut gefallen.
Schnell deutet sich an, dass Max ein Geheimnis verbirgt. Dass mehrfach wiederholt wurde, dass ihm und seiner Schwester in der Vergangenheit etwas Schlimmes wiederfahren ist, ohne dies mit Inhalt zu füllen, fand ich etwas unnötig. Nachdem es im weiteren Verlauf einige Andeutungen gibt, was Max belastet, kommt die Auflösung nur noch für Norah völlig überraschend.
Weitere Schicksalsschläge sorgen für dramatische und emotionale Momente. Dabei fand ich ein eigentlich sehr bewegendes Ereignis zu kurz abgehandelt, sodass die Gefühle der Figuren bei mir nicht ankamen.

Zwar habe ich das Buch insgesamt auch dank des flüssigen Schreibstils zügig gelesen, empfand im zweiten Teil aber einige Ereignisse als unlogisch und übertrieben. Nicht immer konnte ich das Handeln der Figuren nachvollziehen. Und vor allem der Schluss konnte mich nicht überzeugen.
Kennt ihr das, wenn Bösewichte am Ende der Geschichte erst lang und breit ihre Taten erklären, statt ihrem Gegner den Todesstoß zu verpassen, und den Helden dadurch die benötigte Zeit verschaffen, doch noch zu gewinnen…? Wie unnötig… na jedenfalls gibt es so was in der Art hier auch, wodurch die überraschende Wendung und die sich aufbauende Spannung für mich wieder kaputt gemacht wurde. Das Problem kann dann auch nur dank einer großen Portion Glück und Zufall gelöst werden. Dabei empfand ich die Art der Darstellung als unnötig dramatisch, und dadurch eher unrealistisch und das Handeln verschiedener Charaktere ziemlich fragwürdig… Und eine Figur wird am Ende auch noch komplett vergessen.

Fazit

Still Broken gehört zu den Büchern, die ich dank einer bildhaften, flüssigen Erzählweise zwar schnell gelesen habe, am Ende aber etwas ernüchtert beiseite gelegt habe. Der Anfang hat mir gut gefallen, die langsame Annährung der Figuren mochte ich, auch wenn mit den typischen Klischees gearbeitet wird, die man aus dem Genre kennt. Es gibt verborgene Geheimnisse, die sich früh andeuten, und einige emotionale Wendungen. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto dramatischer wird das Geschehen – teilweise übertrieben dramatisch. Das Ende konnte mich nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 19.11.2018

nette Geschichte ohne Highlights

The One Best Man (Love and Order 1)
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Nach ihrer Scheidung zieht Victoria mit ihrer siebenjährigen Tochter Jade zurück in ihrer Heimatstadt, um ihre kranke Mutter zu unterstützen. Dort trifft sie auf einen alten Bekannten – den Trauzeugen ...

Nach ihrer Scheidung zieht Victoria mit ihrer siebenjährigen Tochter Jade zurück in ihrer Heimatstadt, um ihre kranke Mutter zu unterstützen. Dort trifft sie auf einen alten Bekannten – den Trauzeugen ihres Ex-Mannes. Eigentlich hat Victoria fürs erste von Männern genug, aber Reed lässt nicht locker…

Ich habe das Buch relativ zügig durchgelesen. Der Schreibstil ist flüssig und abgesehen von ein paar schrägen Dialogen oder nicht ganz nachvollziehbaren Gedankensprüngen der Ich-Erzählerin Victoria liest sich der Text aufgrund der einfachen, bildhaften Sprache sehr leicht.
Dennoch hat mich das Buch nicht richtig begeistern können.
Die Geschichte ist nett, aber mir fehlte etwas. Es gibt kleinere Konflikte und Problemchen, kleinere Rückschläge und Streits. Aber insgesamt läuft alles von Anfang bis Ende sehr glatt und harmonisch. Richtige Konflikte fehlen – obwohl sie sich anzudeuten scheinen, bleiben sie dann aus. Das ist zwar auch eine Form der überraschenden Wendung, aber dadurch kommt keinerlei Spannung auf. Die Geschichte plätschert einfach fröhlich vor sich hin.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist das innige Verhältnis von Victoria und ihrer Tochter Jade. Und auch Reed hat einen tollen Umgang mit seinen Schützling Henry. Die Kinder und die Beziehung zu ihnen spielen eine zentrale Rolle in der Geschichte und sorgen dadurch für berührende Momente. Auch darüber bietet die Handlung viel Gefühl und ein wenig Erotik. Aber auch viel sich ständig wiederholender Alltag und Grübelei von Protagonistin Victoria.

Vielleicht können die zwei weiteren Bände über Victorias Arbeitskolleginnen ja mit mehr Drama und Überraschungen punkten.

Fazit

Das Buch ist nicht direkt langweilig, konnte mich aber auch nicht so recht mitreißen. Die Konflikte, die sich anzudeuten scheinen, verlaufen im Sande. Alles ist insgesamt sehr harmonisch und läuft ohne große Schwierigkeiten oder Überraschungen. Das innige Verhältnis zu den Kindern ist allerdings sehr berührend beschrieben.

Veröffentlicht am 04.09.2018

konnte mich nicht berühren

My Image of You - Weil ich dich liebe
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Für ein gutes Foto tut Fotograf Adam nahezu alles. Nach einem kleinen Unfall landet er im Krankenhaus und wird dort von Krankenschwester Alexandra umsorgt. Er ist sofort von ihr fasziniert und will sie ...

Für ein gutes Foto tut Fotograf Adam nahezu alles. Nach einem kleinen Unfall landet er im Krankenhaus und wird dort von Krankenschwester Alexandra umsorgt. Er ist sofort von ihr fasziniert und will sie unbedingt wiedersehen. Doch Alex schleppt einige Probleme mit sich herum, die es ihr schwer machen, sich anderen Menschen zu öffnen…

Nach vielen begeisterten Rezensionen war ich neugierig auf das Buch. Vor allem nachdem ich zuletzt einige wirklich spannende LYX-Titel gelesen hatte. My Image of You konnte mich allerdings nicht wirklich packen…

Der Beginn der Geschichte war für mich nicht ganz nachvollziehbar. Beide Figuren haben sich kaum gesehen, geschweige denn gesprochen, da sind sie auch schon völlig von einander angetan. So weit, so gut, aber dieser Sog, von dem sie immer wieder – viel zu oft – sprechen, kam bei mir nicht an, sodass ich auch das weitere Geschehen sehr überstürzt fand.

Erzählt wird die Geschichte überwiegend aus der Ich-Perspektive von Adam, der insgesamt einen angenehmen, flüssigen Stil hat und dabei ausreichend Einblicke in seine Gedanken gewährt.
Allerdings gibt es immer wieder zeitliche Sprünge. Mehrere Wochen werden ausgelassen und dann möglicherweise im Rückblick kurz zusammengefasst, aber insgesamt gab es mir zu viele Zeitabschnitte, aus denen man viel zu wenig erfährt.

Der zweite Teil des Buches wurde dann allerdings recht spannend. Eine Wendung, die ich nicht erwartet habe, wirft viele Fragen auf und man kann ein wenig mit den Figuren mitfiebern. Doch insgesamt fehlte es mir beim Lesen einfach an dem oft beschriebenen Sog. Das Geschehen plätschert häufig nur vor sich hin, die Dialoge gleichen einander. Wirklich spannende Ereignisse – wie die beruflichen Erlebnisse Adams – kommen an vielen Stellen sehr kurz.
Das Ende empfand ich dann schon fast wieder zu lang gezogen.

Fazit

Ich hatte Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden, da ich den Beziehungsbeginn zu abrupt und wenig nachfühlbar fand. Zwar haben beide Figuren eine emotionale Vergangenheit, die immer wieder Thema wird und ihr Handeln bestimmt, doch ansonsten kamen die Gefühle für mich an vielen Stellen zu kurz. Die Handlung ist streckenweise zu langgezogen, an anderen Passagen störten mich die durch Zeitsprünge bedingten Auslassungen. Die Wendung innerhalb der Handlung konnte mich überraschen und führte dann dazu, dass ich doch weiterlesen wollte, um zu schauen, wie sich die Geschichte für die Figuren entwickelt.
Letztlich hatte ich aber ein irgendwie ein Déjà-vu… denn hinterher habe ich festgestellt, dass ich bereits ein Buch der Autorin gelesen hatte, bei dem ich ähnliche Schwierigkeiten hatte.

Veröffentlicht am 04.09.2018

mal spannend, mal verwirrend

Hazel Wood
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Ihr Leben hat Alice schon an vielen Orten verbracht, doch immer wieder müssen sie und ihre Mutter vor dem Unglück flüchten, das sie zu verfolgen scheint. Als Alice’ Großmutter, eine bekannte Märchenautorin, ...

Ihr Leben hat Alice schon an vielen Orten verbracht, doch immer wieder müssen sie und ihre Mutter vor dem Unglück flüchten, das sie zu verfolgen scheint. Als Alice’ Großmutter, eine bekannte Märchenautorin, stirbt, scheint Ruhe in ihr Leben einzukehren. Allerdings möchte Alice mehr über die ihr unbekannte Verwandte herausfinden und als sich dann doch wieder die ungewöhnlichen Vorfälle häufen und letztlich sogar ihre Mutter verschwindet, scheint die Großmutter mit ihren Geschichten der Schlüssel zu sein…

Hazel Wood hat mir spannende Lesestunden beschert, dennoch konnte mich die Geschichte nicht komplett überzeugen.

Der Beginn der Geschichte wirft viele Fragen auf. Mysteriöse Ereignisse und rätselhafte Figuren kreuzen Alice’ Weg. In ihrem Leben passieren immer wieder Unglücke. Und als sie denkt, endlich zur Ruhe kommen zu können, häufen sich die komischen Geschehnisse erneut. Wie hängt alles zusammen? Bis zur Beantwortung dieser Frage dauert es etliche Kapitel.

Alice ist eine interessante Protagonistin. Als Ich-Erzählerin gibt sie intensive Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle zu ihrem bisherigen Leben und den neusten Entwicklungen. Dabei bekommt man immer wieder das Gefühl vermittelt, dass irgendwas mit Alice nicht stimmt. Sie verbirgt oder unterdrückt etwas, sodass man auch dieses Rätsel lösen möchte.
Auch die entworfene Märchenwelt ist sehr faszinierend, aber auch unglaublich düster.

Zwar ist der Anfang durch die vielen aufgeworfenen Fragen interessant, allerdings habe ich gerade das erste Drittel teilweise auch als etwas langatmig empfunden. Alice schwelgt in Erinnerungen und schildert Teile ihres bisherigen Lebens, während aktuell gerade nicht so viel passiert. Es dauert, bis sich das Tempo steigert. Je weiter Alice sich den Antworten nähert, desto spannender wird die Geschichte dann aber.
Allerdings fand ich die Handlung an einigen Stellen auch sehr verworren. Hinzu kommt – und das ist bei einem Fantasybuch natürlich ungünstig – dass mir manche Ereignisse zu fantastisch waren. Alice erlebt unglaubliche Dinge. Manche davon fand ich sehr stimmig, vor allem weil sich die ganze Märchenwelt erst mit der Zeit entfaltet und die Hintergründe deutlicher werden, aber andere Ereignisse waren mir einfach zu viel und wirkten auf mich zu konstruiert.
Während der Mittelteil sich mit spannenden, teils verwirrenden Ereignissen geradezu überschlägt, kommt das Ende dann leider etwas enttäuschend daher. Zwar sind viele der Aufdeckungen und gefundenen Antworten überraschend – was ohnehin auf das ganze Buch zutrifft, es gibt immer wieder unerwartete Wendungen und ich wusste nie, wo die Geschichte als nächstes mit mir hin will –, insgesamt ist mir die Lösung am Schluss, besonders für all die Irrwege, die Alice zuvor bestreiten mussten, aber zu einfach. Es wirkt, als müsste das Buch schnell zuende gebracht werden, wodurch die Geschichte leider wieder an Reiz einbüßt.

Letztlich laufen am Ende alle Fäden zusammen. Es gibt viele Wendungen und unerwartete Zusammenhänge. Dabei werden alle offenen Fragen geklärt. Obwohl es sich bei Hazel Wood um einen Auftaktband handelt, ist die Geschichte am Ende ziemlich abgeschlossen.

Fazit

In Hazel Wood erschafft Autorin Melissa Albert ein spannendes Szenario mit einer überraschenden, sehr düsteren Märchenwelt. Leider fand ich die Handlung zu Beginn etwas zäh und im Verlauf auch teilweise verwirrend. Dennoch gibt es viele sehr spannende Passagen, vor allem da die Handlung nicht vorhersehbar ist und sich zu einem komplexen, unerwarteten Gesamtbild verbindet, dass am Ende alle Fragen beantwortet. Der Schluss kommt allerdings – betrachtet man auch all die Hindernisse, die Alice insgesamt überwinden muss – viel zu einfach daher.